Das Augenmerk des Threaderstellers lag aber auf "rotierende Masse".

Diese wird nicht linear beschleunigt, sondern auf höhere Drehzahl gebracht. Masseträgheit spielt hier eine größere Rolle.
Auch wenn Rechenkünstler behaupten, dieser Vorteil wäre verschwindend gering, so kann ich für mich behaupten, daß ich ihn deutlich spüre.
Das sicherlich von Dir despektierlich gemeinte Wort "Rechenkünstler" ist bei einem Rennrad völlig unangebracht, weil dieses nur deswegen zuverlässig fährt, weil eine ganze Menge Leute gut rechnen können. Freue Dich einfach als "Endverbraucher", dass andere für Dich diesen Job machen auch wenn Du nichts davon verstehst. Musst Du auch gar nicht. Fahr einfach und freu Dich.
Es hat auch an der Stelle wahrlich nichts mit "Kunst" zu tun, sondern es sind die absoluten Basics, wenn man zu der Aussage kommt, dass das "äußere Gewicht" des LRS doppelt in die sich der Beschleunigung widersetzende Kraft eingeht. Damit kommt man tatsächlich beim Gesamtgewicht von Fahrer und Rad auf eine Größenordnung von 1%, siehe mein Posting weiter oben im Thread.
Da musst Du Dich jetzt selbst fragen, ob Deine Sensorik in den Beinen so fein ausgeprägt ist, dass Du bei gleicher Beschleunigung 1% weniger einzusetzende Kraft spürst. Oder ob Deine innere Uhr so fein justiert ist, dass Du bei von Dir exakt gleich dosierter Leistung beim Beschleunigen einen bestimmten Referenzpunkt genau 1% schneller erreicht hast (dies würde auch nur für Beschleunigungen z.B. von 0 auf 15km/h gelten, denn darüber spielt der Luftwiderstand die dominierende Rolle und der Unterschied hinsichtlich der Zeit wird viel geringer).
Wie führst Du überhaupt den "Vergleich" durch. Hast Du an dem Tag, an dem Du auf Deinen neuen LRS gewechselt bist, alten und neuen LRS mehrfach gewechselt und bist eine Referenzstrecke bei annähernd gleichen Bedingungen im Vergleich gefahren? Natürlich als Blindtest, denn sonst ist kein objektiver Vergleich zu erwarten. Vergleichst Du von einem Tag auf den anderen, kommen Tagesform, Wetterbedingungen usw. hinzu, und all das hat einen deutlich größeren Einfluss als 1% beim Beschleunigen.
Noch einmal zur Sensorik des Menschen: Feststellen kann man das ja nur über die Kraftmessung über die Beine oder die Zeitmessung im Kopf. Dass die Hände sensibler sind als die Beine, steht sicher außer Frage. Stell Dir ein Gewicht von 1kg und ein Gewicht von 1,01kg vor. Du bist in der Lage, diese zweifelsfrei zu unterscheiden, wenn Du sie abwechselnd in die Hand nimmst? Wenn auch nur eine halbe Minute zwischen dem in die Hand nehmen liegt, bin ich mir sicher, dass die meisten daran scheitern, sogar 1 kg und 1,1 kg zu unterscheiden. Bei der Zeitmessung genau das gleiche: Versuch mal einen Minuten mit 1% Genauigkeit genau zu treffen...
Wenn Deine Sensorik so ausgeprägt ist: Respekt! Das wäre was fürs Guiness Buch der Rekorde.
Um eines noch einmal deutlich zu machen: Weiter oben habe ich geschrieben, dass der Vorteil eines leichten LRS selbstverständlich da ist und bei einer Vielzahl von Beschleunigungs- und Abbremsmanövern einige Sekunden bringt. Das steht fest, kann man nachrechnen und auch unter idealisierten Bedingungen experimentell nachvollziehen. Letzteres braucht man aber gar nicht zu machen, weil man es ja schon nachrechnen kann. Nur mit dem Fühlen wird es verdammt schwierig...
Völlig unabhängig vom Einfluss auf die Fortbewegung kann man den leichten LRS durchaus an einer Stelle spüren: Beim schnellen Hin- und Herbewegen des Lenkers spielt das Massenträgheitsmoment von Felge +
Reifen +
Schlauch (+ Ventilkappe

) eine dominierende Rolle. Da fühlt sich ein leichter LRS beweglicher und wendiger an. Dies hat natürlich auch Einfluss auf das Fahrverhalten.