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Rotierende Masse einsparen - was tun?

Natürlich hast Du recht - aber wo bleibt da der Spaß? ;)
Ein Fahrer von 80kg oder mehr muß sich darüber wirklich keine Gedanken machen.
Und jeder, der keine Rennen fährt, braucht auch keinen Carbonrahmen von 1kg oder weniger.
Mit dem Hollandrad komme ich auch von A nach B - aber mit einem leichten Renner macht´s mir halt mehr Freude.
Und wer wirklich in Sachen Aerodynamik machen möchte, dem kann ich nur empfehlen, den Helm wegzulassen.
Der kostet mehr Energie, als man mit dem besten Laufradsatz einsparen kann :)
 

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Re: Rotierende Masse einsparen - was tun?
Rad (Carbon), Zubehör, Klamotten, ich... Da komme ich auf ca. 110 Kilo Sytemgewicht.
Natürlich kann man da auf Leichtbau verzichten, aber ich Fahre nun schon jahrelang mit einem Carbonrahmen durch die Gegend und ich habe 16 Speichen vorne und 20 Speichen hinten - ohne jedes Problem. Bergauf trete ich gerne mal voll rein und an Brückenabsätzen überfliege ich selbige mit Bunnyhopp...
Das heutige Material ist so gut, da kann man gut und gerne Fahren, was einem gefällt...
 
Das Augenmerk des Threaderstellers lag aber auf "rotierende Masse". :)
Diese wird nicht linear beschleunigt, sondern auf höhere Drehzahl gebracht. Masseträgheit spielt hier eine größere Rolle.
Auch wenn Rechenkünstler behaupten, dieser Vorteil wäre verschwindend gering, so kann ich für mich behaupten, daß ich ihn deutlich spüre.
Das sicherlich von Dir despektierlich gemeinte Wort "Rechenkünstler" ist bei einem Rennrad völlig unangebracht, weil dieses nur deswegen zuverlässig fährt, weil eine ganze Menge Leute gut rechnen können. Freue Dich einfach als "Endverbraucher", dass andere für Dich diesen Job machen auch wenn Du nichts davon verstehst. Musst Du auch gar nicht. Fahr einfach und freu Dich.

Es hat auch an der Stelle wahrlich nichts mit "Kunst" zu tun, sondern es sind die absoluten Basics, wenn man zu der Aussage kommt, dass das "äußere Gewicht" des LRS doppelt in die sich der Beschleunigung widersetzende Kraft eingeht. Damit kommt man tatsächlich beim Gesamtgewicht von Fahrer und Rad auf eine Größenordnung von 1%, siehe mein Posting weiter oben im Thread.

Da musst Du Dich jetzt selbst fragen, ob Deine Sensorik in den Beinen so fein ausgeprägt ist, dass Du bei gleicher Beschleunigung 1% weniger einzusetzende Kraft spürst. Oder ob Deine innere Uhr so fein justiert ist, dass Du bei von Dir exakt gleich dosierter Leistung beim Beschleunigen einen bestimmten Referenzpunkt genau 1% schneller erreicht hast (dies würde auch nur für Beschleunigungen z.B. von 0 auf 15km/h gelten, denn darüber spielt der Luftwiderstand die dominierende Rolle und der Unterschied hinsichtlich der Zeit wird viel geringer).

Wie führst Du überhaupt den "Vergleich" durch. Hast Du an dem Tag, an dem Du auf Deinen neuen LRS gewechselt bist, alten und neuen LRS mehrfach gewechselt und bist eine Referenzstrecke bei annähernd gleichen Bedingungen im Vergleich gefahren? Natürlich als Blindtest, denn sonst ist kein objektiver Vergleich zu erwarten. Vergleichst Du von einem Tag auf den anderen, kommen Tagesform, Wetterbedingungen usw. hinzu, und all das hat einen deutlich größeren Einfluss als 1% beim Beschleunigen.

Noch einmal zur Sensorik des Menschen: Feststellen kann man das ja nur über die Kraftmessung über die Beine oder die Zeitmessung im Kopf. Dass die Hände sensibler sind als die Beine, steht sicher außer Frage. Stell Dir ein Gewicht von 1kg und ein Gewicht von 1,01kg vor. Du bist in der Lage, diese zweifelsfrei zu unterscheiden, wenn Du sie abwechselnd in die Hand nimmst? Wenn auch nur eine halbe Minute zwischen dem in die Hand nehmen liegt, bin ich mir sicher, dass die meisten daran scheitern, sogar 1 kg und 1,1 kg zu unterscheiden. Bei der Zeitmessung genau das gleiche: Versuch mal einen Minuten mit 1% Genauigkeit genau zu treffen...

Wenn Deine Sensorik so ausgeprägt ist: Respekt! Das wäre was fürs Guiness Buch der Rekorde.

Um eines noch einmal deutlich zu machen: Weiter oben habe ich geschrieben, dass der Vorteil eines leichten LRS selbstverständlich da ist und bei einer Vielzahl von Beschleunigungs- und Abbremsmanövern einige Sekunden bringt. Das steht fest, kann man nachrechnen und auch unter idealisierten Bedingungen experimentell nachvollziehen. Letzteres braucht man aber gar nicht zu machen, weil man es ja schon nachrechnen kann. Nur mit dem Fühlen wird es verdammt schwierig...

Völlig unabhängig vom Einfluss auf die Fortbewegung kann man den leichten LRS durchaus an einer Stelle spüren: Beim schnellen Hin- und Herbewegen des Lenkers spielt das Massenträgheitsmoment von Felge + Reifen + Schlauch (+ Ventilkappe:)) eine dominierende Rolle. Da fühlt sich ein leichter LRS beweglicher und wendiger an. Dies hat natürlich auch Einfluss auf das Fahrverhalten.
 
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Ich bin froh, dass andere für mich rechnen. :D

Ich kann allerdings auch die wissenschaftlichen Fakten, in der Praxis, gefühlt nachvollziehen.

@Flanschbob Ich habe eine DP18 Felge, 32 Speichen, mit Daytona Naben. Wiegt irgendwas knapp unter 2kg. Dazu habe ich noch einen Campa Zonda LRS (1550g). Im direkten Vergleich sind die Zonda wesentlich agiler. Ich merke das beim Antritt, im Wiegetritt und auch allgemein am Fahrverhalten. Ich finde den Unterschied von ca 400 g spürt man in punkto handling/Agilität.
Aber an Hügeln merke ich tatsächlich keinerlei Unterschied, was die Leistung betrifft. Weder fühle ich etwas, noch kann ich irgendeine Verbesserung messen.

Ich stimme anderen Kommentaren zu. Lass den vorhandenen LRS so, wie er ist. Bei einer Neuanschaffung würde ich auch mind R3 oder Zonda oder halt was individuell Aufgebautes wählen. Der neue Lrs würde Dein Rad schon verbessern und Dir auch sicherlich Spaß machen, aber leistungsmäßig kann man da keinen spürbaren Unterschied erwarten. Den Neuen LRS könnte man natürlich auch noch mit zu einem eventuellen neuen Rad mitnehmen. Irgendwann mal.
 
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Das sicherlich von Dir despektierlich gemeinte Wort "Rechenkünstler" ist bei einem Rennrad völlig unangebracht, weil dieses nur deswegen zuverlässig fährt, weil eine ganze Menge Leute gut rechnen können. Freue Dich einfach als "Endverbraucher", dass andere für Dich diesen Job machen auch wenn Du nichts davon verstehst. Musst Du auch gar nicht. Fahr einfach und freu Dich.

Statt mir Unwissenheit zu unterstellen, solltest du vielleicht einmal selbst mit Denken anfangen, statt dies ausschließlich anderen zu überlassen.

Es hat auch an der Stelle wahrlich nichts mit "Kunst" zu tun, sondern es sind die absoluten Basics, wenn man zu der Aussage kommt, dass das "äußere Gewicht" des LRS doppelt in die sich der Beschleunigung widersetzende Kraft eingeht. Damit kommt man tatsächlich beim Gesamtgewicht von Fahrer und Rad auf eine Größenordnung von 1%, siehe mein Posting weiter oben im Thread. Da musst Du Dich jetzt selbst fragen, ob Deine Sensorik in den Beinen so fein ausgeprägt ist, dass Du bei gleicher Beschleunigung 1% weniger einzusetzende Kraft spürst.

Genau hier liegt dein Denkfehler.

Für meinen Körper habe ich ein ausreichend gutes Gefühl, und die von dir genannten 1% sind Blödsinn, weil ich diesen Lastunterschied außerhalb meines Körpers wahrnehme. Das ist eben nicht das Systemgewicht, sondern der durch Laufradtausch entstehende Unterschied beim Rad.

Stell Dir ein Gewicht von 1kg und ein Gewicht von 1,01kg vor. Du bist in der Lage, diese zweifelsfrei zu unterscheiden, wenn Du sie abwechselnd in die Hand nimmst?

Eben!
Bei diesem Gewicht von 1kg, welches du hebst, rechnest du schließlich auch nicht dein Körpergewicht dazu; das „Systemgewicht“ ist hier ebenso belanglos.
Und die 10 Gramm, die zwischen 1,0 und 1,01kg liegen, machen bei der Beschleunigung auf höhere Drehzahl mehr aus als bei linearer Beschleunigung.

Hänge einmal ein Rad an die Deckenhaken oder setz es auf den Montageständer und versuch einmal, mit Kurbel/Pedale das Hinterrad möglichst schnell zu beschleunigen.

Und dann tausche das Hinterrad gegen ein leichteres und versuche es noch einmal.

Den Unterschied in der Massenträgheit wirst du merken (ich zumindest, bei dir bin ich mir gar nicht so sicher…).

Vielleicht solltest du einmal den Neurologen aufsuchen…?
 
Für die Geschwindigkeit bergauf zählt das Systemgewicht, für die Beschleunigung die Summe der Trägheitsmomente. Wie vom Willi schön nachvollziehbar beschrieben werden letztere von ersterem ausreichend genau angenähert, um Unterschiede weit unter die Wahrnehmungsschwelle zu drücken. Soviel zur tatsächlichen Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung. Spüren tun wir aber nicht so sehr m/s oder m/s², sondern vor allem das dynamische Zusammenspiel von Rad und Körper und dabei ist die relative Verteilung der Massen mindestens genau so wichtig wie deren absolute Beträge. Ein “nacktes“ Rad mit 5kg Rucksack gefahren wird sich sehr viel agiler anfühlen als wenn das gleiche Gepäck am Rad befestigt ist, die tatsächliche Beschleunigung wäre bei identischer Leistung aber exakt gleich. Genau so neigt man auch dazu die vorhandene, aber kleine Sonderrolle der rotierenden Massen zu überschätzen.

Als der Thread noch jung war hatte ich mir den Blödsinnskommentar “unter anderem lässt sich der relative Anteil rotierender Massen mit Bauchfett reduzieren“ verkniffen, anscheinend wäre der doch nicht so abwegig gewesen.

(Zur ursprünglichen Frage: Zondas kaufen und den klassischen LRS mit Nady aufmotzen!)
 
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Hänge einmal ein Rad an die Deckenhaken oder setz es auf den Montageständer und versuch einmal, mit Kurbel/Pedale das Hinterrad möglichst schnell zu beschleunigen.

Und dann tausche das Hinterrad gegen ein leichteres und versuche es noch einmal.

Zweifellos wird man so einen Unterschied zwischen einem Hinterrad mit wenig rotierender Masse und einem solchen mit wesentlich mehr rotierender Masse feststellen können.

Nur hat dieser "Testaufbau" leider keinerlei Relevanz für die Realität. Dort wird eben nicht nur ein Rad in Rotation versetzt, sondern dazu noch eine Gesamtmasse aus LRS, Rahmen, Zubehör und (ganz wichtig) Fahrer linear beschleunigt. Der Anteil der Energie, der bei diesem Prozess alleine in die Rotationsenergie einfließt, ist gemessen an der Gesamtenergie verschwindend gering.


Vielleicht solltest du einmal den Neurologen aufsuchen…?

Diesen Rat gegeben an den, der hier die physikalischen Verhältnisse und Größenordnungen richtig dargestellt hat, halte ich gelinde gesagt für eine Unverschämtheit und zeugt meines Erachtens von einer unseeligen Kombination aus vollkommener Ahnungslosigkeit und ausgeprägter Ignoranz gegenüber der Realität.
 
Diesen Rat gegeben an den, der hier die physikalischen Verhältnisse und Größenordnungen richtig dargestellt hat, halte ich gelinde gesagt für eine Unverschämtheit und zeugt meines Erachtens von einer unseeligen Kombination aus vollkommener Ahnungslosigkeit und ausgeprägter Ignoranz gegenüber der Realität.
Die physikalischen Verhältnisse wurden von mir mit keinem Wort angezweifelt.
Wer allerdings Massen- und Massenträgheitsunterschiede nur in Verbindung mit seiner eigenen Körpermasse wahrnimmt, der ist zu bedauern.
Mir aber soll´s egal sein.
 
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