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Rost - was tun?

AW: Rost - was tun?

HILFE!!!

Beim ersten Putzen gerade ist mir aufgefallen, dass das rechte Ausfallende seitlich verbogen ist.... :eek:

An der Seite sieht man, dass der Lack an einer Stelle kleine Sprünge aufweist, und das Schaltwerk sitzt nicht ganz gerade.... Mist... :(

Was meint ihr, kann man das noch richten? Oder sollte ich das besser so lassen, damit da nichts bricht?
 

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Ich weiss das es spezielle Werkzeuge gibt um Schaltaugen zu richten, wie das bei einem kompletten Ausfallende aussieht kann ich allerdings auch nicht genau sagen.
Sieht auf dem Foto aber nicht so schlimm aus das ich es als irreparabel bezeichnen würde.
Das der Lack leichte Risse hat heisst ja noch nicht das auch das, darunter liegende, Metall Schaden genommen hat.
In jedem Fall würde ich aber, bevor du selbst versuchst das ganze zu richten, mal in einer guten Fahrradwerkstatt um Rat fragen.

Gruß
 
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Das Richten des Schaltauges dürfte für eine kompetente Werkstatt kein Problem darstellen. Aber, bevor du anfängst zu putzen, würde ich erstmal alles.....und ich meine alles.....abbauen. Dann kannst du besser putzen und eventuelle Schäden besser erkennen. Ein bisschen putzen reicht da nicht.
 
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Schaltwerk abschrauben und zweites Hinterrad in das Gewinde im Schaltauge reinschrauben.
Dann das reingeschraubte Hinterrad parallel zum Hinterrad ausrichten. Schon hast Du das Schaltauge gerichtet.
 
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Dankeschön! Das beruhigt schon mal riesig, das man da wohl etwas machen kann. Was ist für den Rahmen besser: Zurechtbiegen lassen (ich trau mich das nicht), oder so lassen? - Wegen des Schmutzes hab' ich das Gefühl, das ist schon sehr lange verbogen, und bisher hat es wohl keine Probleme bereitet.

Keine Angst, ich stell' mir nicht vor mit nem Lappen und ein bisschen Öl ist das in ner Stunde bltzeblank. Ich arbeite nur immer ein bisschen dran, wie die Zeit es nebenbei gerade zulässt. Als ich vorhin mit dem Putzlappen unterwegs war wollte ich nur sehen, was man aus dem Lack herausholen kann. Und da ich das Rad gerne genauer datieren möchte war ich mit dem Lappen in der Nähe der Schaltung unterwegs, in der Hoffnung irgendwo ne Jahrezahl zu finden... War zwar nicht erfolgreich, dafür hab' ich aber bald mein Dutzend "Made in France" voll...

Ich hab gestern abend hier im Forum einen Link gefunden zu velobase, und mich (eine halbe Ewigkeit) durch die Einzelteile gewühlt... Wenn ich richtig recherchiert habe bedeutet das:
- erstes Allvit-Modell (also ab 1964)
- Bremsgriffe könnten "Mafac Course 121" sein, also nicht mehr 70'er
- Pedale: 70'er (:confused:)
- die Kurbeln vorne könnten "Stronglight 93" sein, ab 1967, und
- die Naben Campagnolo 1253, auch ab 1967
Wenn ich nix verkehrt gemacht habe bin ich also immer noch nicht weiter: (Ende 60er/Anfang 70er) - kommt darauf an ob die Bremsen oder die Pedale gewinnen...

Ich versuch' mich jetzt mal als Columbo:
1. Ich könnte mir vorstellen dass eher mal die Pedale getauscht wurden als die Bremsgriffe.
2. Drexl hat den Rahmen auch auf 1960er geschätzt.
3. Die Kurbeln und Naben begrenzen es auf 1967+...
4. Entweder ich lieg jetzt total daneben, oder die Bremsgriffe könnten das Jahr erheblich näher eingrenzen, je nachdem wie lange es die genau gab. 1966 oder 1967 wäre zur Datierung dann genial - wenn's die etwas länger gab wäre ich dagegen wieder am Anfang...

Viele Grüße!
 
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Hab's gerade zum Radladen gebracht. Die meinten der Rahmen könne deutlich geschwächt sein, da das Ausfallende selbst schief ist, und nicht nur das Schaltauge... :eek::(
 
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Übel... allerdings muss man bei Radläden auch immer bedenken das die einem natürlich am liebsten ein neues verkaufen würden...;)
Haben die sich denn zur Möglichkeit das Ausfallende zu richten geäussert?
 
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Hab's gerade zum Radladen gebracht. Die meinten der Rahmen könne deutlich geschwächt sein, da das Ausfallende selbst schief ist, und nicht nur das Schaltauge... :eek::(

Damit kannst du nicht einfach in irgendeinen Radladen gehen. Ich habe da auch schon so viel Unfug gehört… Andererseit müssen die im Radladen ja auch garantieren, dass es hält, wenn sie's gradebiegen. Jedenfalls solltest du wirklich jemanden fragen, der sich damit auskennt. In Berlin gibt's z.B. die Fahrradfritzen. Wo kommst du denn her? Vielleicht hat ja jemand hier nen Tipp. Ich glaube schon, dass es richtbar ist.

Grüße und viel Erfolg,

Klaus
 
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Hallo,

ich hab's im Radladen gelassen - meint ihr, das ist ein Fehler, und die könnten's total vermurksen? Wenn ja würde ich's ganz schnell zurückholen!

Viele Grüße!
 

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Ganz vergessen: Ich komme aus Havixbeck, bei Münster (NRW). Berlin wäre also ein bisschen weit...
 
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Hallo,

ich hab's im Radladen gelassen - meint ihr, das ist ein Fehler, und die könnten's total vermurksen? Wenn ja würde ich's ganz schnell zurückholen!

Viele Grüße!

Ich kann deinen Radladen nicht beurteilen, würde es im Zweifel aber lieber abholen. Nach Berlin kannst du's schicken, aber wenn es vor Ort eine Möglichkeit gäbe, dann ist das sicher einfacher. Erst mal komplett zerlegen und reinigen.

Klaus
 
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Vielen Dank für euer superschnelles Feedback und die Tips, vor allem die links. - Ich habe bei "Studio Brisant" angerufen, und die haben mir einen Bikeshop namens "Start u. Ziel" in MS empfohlen. Der Besitzer machte am Telefon ebenfalls einen sehr netten Eindruck, und sagte er hat auch das passende Richtwerkzeug für Campagnolo-Enden. - Ich soll ihm das Rad morgen vorbeibringen, und er will sich den Schaden anschauen, und es dann versuchen...
Also, mit ein bisschen Glück geht das vielleicht ganz gut aus.

Jedenfalls:
Ohne eure Hilfe wäre ich jetzt vollends aufgeschmissen gewesen. Ihr habt mir gerade sehr geholfen, dafür ein ganz herzliches Dankeschön. - Ich versuche mich zwar gerade erst in die ganze Materie einzuwurschteln, aber falls es irgendwas gibt, wobei ich euch helfen kann: einfach Bescheid sagen. Danke!
 
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Kein Problem! Ich bin auf "Studio Brisant" auch durch einen Tip hier aus dem Forum aufmerksam geworden, der andere Laden ist mir mal bei einer Internetsuche über den Weg gelaufen.
Münster soll ja auch die Fahrradstadt schlechthin sein...

Gruß
 
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@vent: ein kleiner Hinweis zu "Start und Ziel" : Kelle, so nennen sie in Münster den Inhaber, ist ein guter Schrauber und netter Typ und hat Ahnung. Nur ist er manchmal bei der Termineinhaltung und bei seinen Öffnungszeiten etwas unorganisiert, was ihn aber nicht unsymphatisch macht.
Deshalb der Tip: Drauf bestehen, daß er das Richten sofort macht, egal wie lange es dauert !

Ja, und sag mal Bescheid wie es war

Gruss
 
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@duc750: Danke für den Tip, aber ich hab's gestern zu spät gesehen, nachdem ich schon da war und nen Termin vereinbart hatte... - Ja, ich wollte zwar erst heute hin, aber die Sache hatte mir keine Ruhe gelassen. Passte aber zeitlich ganz gut, als ich vorhin da war konnt' ich's auch sofort mitnehmen.

The News:
Mein Eindruck von Start u Ziel ist sehr gut, und der Besitzer war auch echt nett. Kann ich wirklich weiterempfehlen.
...und er hat es geschafft das Ausfallende zu richten! :) Er meinte, es sei zwar ganz nett verbogen gewesen, aber auch nicht so schlimm, als dass das die Stabilität des Rahmens beeinflussen würde. Kurzum: Sollte wohl halten. Kann gar nicht sagen wie erleichtert ich bin. :) Bevor ich's vergesse, die Schaltung nachjustiert hat er auch. Hat insgesamt 20€ gekostet, und ich denke das war ein sehr fairer Kurs.

So, was mach' ich nu mit dem Rad? ...
Ich denke, vollständig auseinander nehme ich es (erst einmal) nicht, da ich vom Tretlager keine Ahnung habe. Ist für den Winter. Den Rest baue ich ab zum reinigen: Schellen, Bremsen, Flaschenhalter, Sattelstütze, Gepäckträger, (Lenker? - weiß noch nicht, hab irgendwie Schiss dass der fest sein könnte - ...Winter...).
Dann die größten Lackschäden nachlackieren, der Rest bleibt und wird mit Wachs geschützt. Reifen werden neu zentriert, die alten Speichen möchte ich ersteinmal noch drin lassen. Die sehen zwar nicht mehr so schön aus, aber ich möchte das Rad erst einmal mit seiner Patina im Originalzustand konservieren. Bei Regenwetter bleibt es eh im Keller.

Mittel- bis langfristig werde ich es wohl komplett restaurieren (Neulackierung inkl. Aufkleber, Anbauteile neu verchromen, Speichen, Schaltzüge, Sattel, etc), aber dafür muss ich erst noch einiges an Erfahrung sammeln, und als Übungsobjekt ist mir dieses Rad zu schade dafür. Ich denke, das eilt auch nicht - die Patina ist nur 1x da, wenn neumachen jetzt geht geht es auch in 5 Jahren.

Was haltet ihr davon?

Viele Grüße,
vent
 
AW: Rost - was tun?

Achtung...wenn du das Rad weiter nutzen willst, musst du auf jeden Fall die Lager (Steuersatz, Tretlager, Naben) reinigen und neu Fetten. Bei meinem Renner von Anfang der 70er waren die Fast trocken. Ich gege davon aus, dass Steuersatz nuf Tretlager ein franzüsisches Gewinde haben. Ersatz gibt es schwierig. Wenn die Teile neu gefettet werden, dann hast du noch lange Freude dran. Wenn nicht, dann wirst du dir schnell ersatz sichen müssen.
Wenn du für das Tretlager keine passende Schlüssel hast, dann baut dir das eine Werkstatt aus. Zuhause dann schön sauber machen und die Laufflächen polieren und vieleicht neue Kugeln. Dann inner Werkstatt wieder einbauen lassen. Kostet dich vieleicht 5 € in die Kaffeekasse.
 
AW: Rost - was tun?

Achtung...wenn du das Rad weiter nutzen willst, musst du auf jeden Fall die Lager (Steuersatz, Tretlager, Naben) reinigen und neu Fetten. Bei meinem Renner von Anfang der 70er waren die Fast trocken. Ich gege davon aus, dass Steuersatz nuf Tretlager ein franzüsisches Gewinde haben. Ersatz gibt es schwierig. Wenn die Teile neu gefettet werden, dann hast du noch lange Freude dran. Wenn nicht, dann wirst du dir schnell ersatz sichen müssen.
Wenn du für das Tretlager keine passende Schlüssel hast, dann baut dir das eine Werkstatt aus. Zuhause dann schön sauber machen und die Laufflächen polieren und vieleicht neue Kugeln. Dann inner Werkstatt wieder einbauen lassen. Kostet dich vieleicht 5 € in die Kaffeekasse.


Das Polieren von Kugellaufflächen macht eigentlich keinen Sinn, mehr noch wäre es schädlich, wenn mit "Polieren" etwa "Abdrehen" oder "Dremeln" zum Zwecke der Neuschaffung einer glatten Oberfläche gemeint ist. Da die Oberflächen dieser Lager gehärtet sind, lassen sie sich von handlesüblichen Poliermitteln kaum beeindrucken und Riefen und Krater sich so nicht entfernen. Für eine makellose oder auch nur verbesserte Oberfläche müßte man das Lagerteil in eine Drehmaschine einspannen und die zerstörte Oberfläche entfernen, wodurch allerdings auch deren Härtung verloren ginge. Der nun freiliegende, ungehärtete Stahl (Lagerteile werden in aller Regel nur oberflächengehärtet) wäre den gehärteten Kugeln schutzlos ausgeliefert, das Lager wäre wahrscheinlich schon nach einer kurzen Fahrt in einem traurigeren Zustand als zuvor. Dem Abdrehen von Lageroberflächen muß immer eine Härtung folgen, die mit einem teilweise Rückführen der Härtung durch das sogenannte "Anlassen" abgeschlossen wird, dem neuerlichen Erhitzen und gesteuerten Abkühlen bis auf einen Härtegrad, bei dem eine mechanische Belastung wieder möglich ist. Ist das Härten von Stahl noch relativ einfach zu beherrschen, handelt es sich beim Anlassen und eine Technik, für die nicht nur spezielle Öfen, sondern auch viel Können nötig sind.

Meiner Erfahrung nach lohnt sich das Abdrehen von Lagerschalen und Konen nicht. Ich habe hier seit einigen Monaten eine kleine Drehbank stehen und das erste, was mir in den Sinn kam, nachdem ein Freund mich in deren Bedienung eingewiesen hatte, war, einen Satz Nabenkonen zu überarbeiten, bei denen aus dem Material herausgedrehte Staubschutzringe den Ersatz aus der Teilekiste verwehrten. Die erste Kontrolle nach nur einer Woche brachte eine sauber gezogene, tiefe Kugelbahn auf den eben erst neu geschaffenen Oberflächen zu Tage. Abdrehen bringt nur dann dauerhafte Verbesserung, wenn man das Härten und Anlassen beherrscht.

Den Preis von 5 Euro für Demontage eines Innenlagers, Montage und anschließender Justierung würde ich unbedingt vor der Abgabe des Rades und Beginn der Arbeiten erfragen, sonst könnte eine unangenehme Überraschung folgen.
 
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