Hmm. Wenn das wirklich eine Alltagsgurke mit geringem Pflegeaufwand bleiben soll, würde ich die Roststellen am Tretlager einfach mit Fett einschmieren. Das sieht zwar fürchterlich aus und wird mit fortschreitender Zeit immer ekelhafter, rostet aber unter dem ganzen Schmand nicht nennenswert weiter und man muss dafür nichts zerlegen. Nur das Fett selbst sollte einigermaßen wasserbeständig, zäh und klebrig sein.
Fluid Film ist für innen eine feine Sache und verteilt sich im Laufe einiger Wochen beinahe von selbst im ganzen Rahmen. Komplett zerlegen muss man das Rad dafür meistens nicht:
Ins Unterrohr bekommt man die Soße durch die Flaschenhalterösen, ins Sitzrohr von oben ohne Stütze und ins Oberrohr dann auch gleich, durch das Entlüftungsloch zum Sitzrohr hin (gibt es ja bei den meisten Rahmen). Das Röhrchen an der Sprühdose ist meistens dünn genug, um damit auch durch die Entlüftungsbohrungen in den Hinterbau und die Gabel zu kommen; wenn nicht, geht das auf jeden Fall mit einer Spritze und Kanüle. Besonders viel muss da garnicht rein und es muss auch nicht besonders gleichmäßig verteilt werden, weil es seinen Weg auch gegen die Schwerkraft von selbst findet. Mit zu viel Fluid Film im Rahmen werdet ihr euch wundern, wo es überall wieder rauskommt.

Blöd wird das nur bei Rahmen, die wirklich nirgends Lüftungslöcher haben, oder wo sie zugespachtelt wurden.
Gegen Rostumwandler im "klassischen Sinne" spricht auch für mich vieles; jedenfalls immer dann, wenn sie aus dem Rost irgendeine Art kompakter Schicht machen wollen. Gegen porentiefe Entfernung der letzten Rostreste mit Phosphorsäure spricht aber auch an Oberflächen nichts, weil das billiger und einfacher als Sandstrahlen und gründlicher als Schleifen ist. Nach dem Abwaschen mit Wasser sollte man natürlich zeitnah weitere Schritte folgen lassen, weil die (mit etwas Glück entstandene) dunkelgraue Schicht kein nennenswerter Rostschutz ist.
Gegen das "Überpampen und Durchsotschen" fieser Roststellen mit dünnflüssigem Epoxy spricht aus meiner Sicht auch nix, aber an einem Fahrradrahmen halte ich das für unnötig und wenig sinnvoll.
Wenn es wirklich sein muss, dafür ein ungefülltes, langsamhärtendes Laminierharz oder zumindest ein verdünnbares Deckschichtharz nehmen, keine Grundierung mit Füllstoffen. Und am besten gleich mit dem Fön heißmachen, damit das Zeug in die Ritzen und Poren kriecht.
Das ist natürlich keine akkurate, stilvolle Vorgehensweise aus dem Lehrbuch, kann aber als Billig-, Bocklos- oder Notreparatur an Booten und Autos jahrelang problemlos sein. Und ja, ich fahre wirklich mit sowas. Nein, nicht an tragenden Teilen.
