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Rohrqualität Stahlrahmen

Also ich bin kein kräftiger Sprinter und trotzdem hab ich selber schon mal mit dem Antritt den Umwerfer verstellt. Aber das hat nichts mit dem Antrieb zu tun.
Du kannst es drehen und wenden, wie Du willst. der Rahmen ist kein, egal, wie weit man ihn seitlich auslenkt oder nicht, "Energiespeicher", der irgend etwas in den Antrieb leitet.

Auch wenn ich mich wiederhole: das "Wunschdenken" besteht hier bereits im Ansatz: "steife Rahmen sind schneller", bzw. die Gegenreaktion. In dem Stadium kann man jede "richtige" physikalische Methode verwenden, bzw. überstülpen: es wird einfach nichts wahres daraus.

Das gilt auch für den "Bewegungsablauf" oder die vorgebliche Notwendigkeit zum "Glätten der Kräfte beim Kurbeln". Tretbewegungen zeitigen nunmal eine unregelmäßige Krafteinleitung.

Die seitliche Steifigkeit eines Fahrradrahmens hat nur einen Zusammenhang mit der Fahrstabilität. Mehr als ausreichend steif ist nicht notwendig, zu elastisch macht die Fahrt unruhiger oder schlimmstenfalls schädigt man das Fahrrad, wenn es der Belastung nicht standhält.
Mehr ist da nicht zu holen, auch wenn es ernüchternd ist.

Ob nun jemand eine Vorliebe für seitlich ausschwingende Rahmen hat oder das Gegenteil bevorzugt, ist rein subjektiv und entzieht sich jeder Art von Berechnung. Aber dafür ist die rein subjektive Betrachtung als solche, auch wieder "richtig" hinsichtlich der eigenen Auswahl des Materials. Mein Ansatz ist da eher: "Nimm das, was Dich glücklich macht, womit Du Dich wohler fühlst".

Vielleicht ist das dem Einen oder anderen noch nicht aufgefallen: Aber im Grunde wird heute ( eigentlich schon immer) technisch das immer Gleiche angeboten. Unterschiede, vor allem solche, die auch wie auch immer geartete "Vorteile" mit sich bringen sollen, existieren so gut wie nicht. Und in der Masse des Angebotes müssen die im Zweifel erzählt ( oder besser: daher gequatscht) werden, auch wenn die Grundlage noch so dünn ist oder gar nicht existiert.
 
Der These, ein Fahrradrahmen sei kein "Energiespeicher", ist leider zu widersprechen:
Natürlich hat @Crocodillo vollkommen Recht, wenn er die Rahmenverformungen beim Fahren als elastische Verformung betrachtet,
die energetisch auch meß- und feststellbar ist. Auch der Vergleich mit einer Feder ist hier absolut zutreffend und gut. Der Physiker Peter Appeltauer hat sich in seinem von mir gerne zitierten Werk "Das Kleingedruckte beim Radfahren" ganz ausfürhrlich mit diesem Phänomen befaßt. Wer es nachlesen möchte: S. 464 ff. Insbesondere wird dort auch der hier im youtube-clip gezeigte Versuchsaufbau ausgewertet.
Herr Appeltauer kommt allerdings zu dem Ergebnis, "...daß die Rahmenverformungen beim Treten...keine nennenswerten Energieverluste bewirken können." (Appeltauer, S. 493). Ein steif reagierender Rahmen mag "einigen Fahrern mehr Zuversicht verleihen." (Appeltauer, aaO.)
Der steifere Rahmen sei nicht immer der bessere; vielmehr müsse hier einerseits von einer minimalen und gleichzeitig von einer maximal sinnvollen Antriebssteifigkeit gesprochen werden.
Dieses Ergebnis deckt sich jedenfalls ziemlich genau mit meinen Erfahrungen.;)
Ich hoffe, etwas zur Versachlichung der Debatte beigetragen zu haben, wenngleich wir das Thema, um das es ursprünglich gehen sollte
("Rohrqualität von Stahlrahmen"), längst verlassen haben. ;)
 
Dir ist schon klar, dass es einen Unterschied zwischen "Energiespeicher" und der Aussage " keine nennenswerten Energieverluste bewirken können" gibt?
Insofern ist das Appeltauer Zitat zwar richtig, aber erhebt den Wunsch, der Rahmen trüge was zur Geschwindigkeit bei, immer noch nicht zur physikalischen Wahrheit....
 
Dir ist schon klar, dass es einen Unterschied zwischen "Energiespeicher" und der Aussage " keine nennenswerten Energieverluste bewirken können" gibt?
Insofern ist das Appeltauer Zitat zwar richtig, aber erhebt den Wunsch, der Rahmen trüge was zur Geschwindigkeit bei, immer noch nicht zur physikalischen Wahrheit....
Nö, ich habe das verkürzt. Insgesamt ist die Appeltauer-Darstellung sehr umfangreich - auch was die Datenmenge und Schaubilder betrifft.
Im Ergebnis wollte ich nur sagen, daß die Darstellung von @Crocodillo - was die "physikalische Seite" betrifft - vollkommen zutreffend ist.
Auch Appeltauer stellt irgendwo den Zusammenhang zu einer "Federspannung" her, wenn der Rahmen "verwindet" wird. Und er schreibt auch,
daß die eingeleitete Energie gespeichert und wieder abgegeben ist. Das ist eigentlich auch eher ein "alter Hut" und nicht bestreitbar.
Ich suche Dir gerne die Textstellen nochmals genauer heraus.
Am Ende sagt Appeltauer ja gerade nicht, daß ein steiferer Rahmen eine höhere Geschwindigkeit ergibt.
Er schreibt geradezu fast das Gegenteil.
 
auf jeden Fall

ich fahre zwar erst seit ca 12J Rennrad , zuerst mit verschiedenen ALU Böcken, bis mir rein zufällig ein Rennrad auf einem Fahrradflohmarkt aus Stahl ca Bauj.85 in die Hände fiel. Nachdem ich die Laufräder gegen neue ersetzt die Bowdenzüge u. Bremsklötze erneuert hatte, kam es zur ersten Probefahrt mit einem Stahl Rennrad. Ich kann Euch sagen ich war und bin begeistert , ihr werdet es nicht glauben es fährt wie von selbst . Spaß beiseite, seitdem stehen die anderen 5 Ersatzräder nur noch in der Ecke. Probiert es aus, schließlich sind unsere Vorfahren 100Jahre mit Stahlräder gut gefahren oder?

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Deshalb Stahlrahmen


aus:
Kommentare
" Dieser Aluradtrend setzte ein, als ich anfing mich für Autos zu interessieren. Bin dann damals mal hie und da mit nem Alurad von Kumpels gefahren. Ich dachte, ich sitz auf nem Stein mit Rädern drauf. "
 
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Ich kann Euch sagen ich war und bin begeistert ,
Aber als Raleigh-Fahrer kennst du sicher auch das Flattern der Gabel bei hohen Geschwindigkeiten wo man dann Lenker gut festhalten muss. vom lustigen Pfeifen mal abgehen abgesehen ;). Spricht jetzt nicht gegen diese Rahmen. Fahre 90% meiner Kilometer mit Raleigh. Während mit die Steifigkeit der Tretlagers und übrigens auch der Kurbel wuppe sind, find ich die Stabilität beim Lenken schon recht relevant. Dafür flext die Gabel auch so einiges an Unebenheiten weg, was gerade auf den Wirtschaftswegen recht angenehm ist.
Was allerdings die Rohrsätze angeht gibt es da keinen spürbaren Unterschied zwischen meinem Corsa ( 501) meinem Roac Ace (531)
 
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Aber als Raleigh-Fahrer kennst du sicher auch das Flattern der Gabel bei hohen Geschwindigkeiten wo man dann Lenker gut festhalten muss. vom lustigen Pfeifen mal abgesehen.
Spricht jetzt nicht gegen diese Rahmen. Fahre 90% meiner Kilometer mit Raleigh. Während mit die Steifigkeit der Tretlagers und übrigens auch der Kurbel wuppe sind, find ich die Stabilität beim Lenken schon recht relevant. Dafür flext die Gabel auch so einiges an Unebenheiten weg, was gerade auf den Wirtschaftswegen recht angenehm ist.
Was allerdings die Rohrsätze angeht gibt es da keinen spürbaren Unterschied zwischen meinem Corsa ( 501) meinem Roac Ace (531)

pfeifen ja, aber flattern nein
bei höchst Geschwindigkeit bis jetzt bei Abfahrt etwa 80km/h, fahre mit diesem Rad vollkommen ohne Tacho, Kollege hat gemessen.

habe Rad erst im Juli 2017 angeschafft
 
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bei mir bei allem so ab 60km. Mehr als 75 bin ich damit noch nicht gefahren, da muss ich schon sehr arbeiten und da würde ich kein Kurve mehr fahren wollen. Das sind genau die Situationen in denen ich meine stocksteifes Quantec zu schätzen weiß.
Hatte schon mal alles an Alu-Rennrädern verkauft, weil ich Stahl eigentlich viel lieber fahre, aber als ich mich entschieden hatte auch Straßenrennen zu fahren, hab ich mir dann doch wider einen Quantec Rahmen besorgt und nicht wegen dem Gewicht. Der lenkt sich doch viel sicherer, ist im Vergleich wie auch Schienen find ich.
 
bei mir bei allem so ab 60km. Mehr als 75 bin ich damit noch nicht gefahren, da muss ich schon sehr arbeiten und da würde ich kein Kurve mehr fahren wollen. Das sind genau die Situationen in denen ich meine stocksteifes Quantec zu schätzen weiß.
Hatte schon mal alles an Alu-Rennrädern verkauft, weil ich Stahl eigentlich viel lieber fahre, aber als ich mich entschieden hatte auch Straßenrennen zu fahren, hab ich mir dann doch wider einen Quantec Rahmen besorgt und nicht wegen dem Gewicht. Der lenkt sich doch viel sicherer, ist im Vergleich wie auch Schienen find ich.

flattern kann nicht sein, da stimmt was nicht.
hatte noch kein anderes Rad aus Stahl, kann da nicht mitreden. Auf jeden Fall kann ich sagen, für mich ist der Unterschied zu ALU eine ganze Welt.
Bei der ersten Ausfahrt ein Kollege " willste mit diesem alten Rad mitfahren" lach... Kollege fährt immer die neuesten Modelle, scheint mehr um Modenschau zu gehen , lach ...
 
flattern ist vielleicht übertrieben, sagen wie Unruhe. Und das habe zumdinst alle meine Raleighs. Und mein erstes hab ich 1984 fabrikneu bekommen :)
Ist mir allerdings auch erst aufgefallen, als ich mein erstes Quantec hatte, vorher hab ich das für normal gehalten.
Ich hab auch Stahlräder die das nicht haben, aber das sind Randonneure die eine super stabile Gabel und sowieso ne ganz andere Geo haben.
Richtig moderne Rennräder besitze ich nicht, nur ein TT und das ist so nicht direkt vergleichbar. Aber auch hier hab ich mir ein Stahl-TT aus den 90ern fürs Training besorgt, weil sich das tatsächlich schöner fährt (und cooler ist ;)). Ist aber auch tatsächlich signifikant langsamer, was aber wohl nciht direkt am Material liegt.
 
ja natürlich weicher, jedes Rad fährt anders . Was ich vor allen Dingen bemerke, die Ermüdung ist wesentlich geringer als bei allen meinen anderen 5Räder aus ALU. Werde wohl die ALU Räder wegschaffen, obwohl ich Räder nicht gerne hergebe.
Beim Kauf des Raleigh war der Eigentümer Vorort ( Metz Fr.) und schaute in welche Hände das R.Rad kommt. Ja Räder haben eine Seele.
 
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Was ich vor allen Dingen bemerke, die Ermüdung ist wesentlich geringer als bei allen meinen anderen 5Räder aus ALU
Ist bei mir nicht signifikant, mehr halt nur das es wenn holprig wird, es mit einen den steifen Rahmen anstrengend wird und ich auch mehr Trettpausen mache. Anderseits bin ich an Anstiegen mit dem steifen Rahmen absolut minimal schneller, was ich auch durch Leistungsdaten bestätigt wird.
Auf die die gesamte Runde wiederum bin ich gleich schnell und ähnlich ermüdet. Jedenfalls sind die Unterschiede zu gering als das es nicht auf die Tagesform zurückzuführen ist.
Ich hab da sogar einen "Versuch" zu. Bin nämlich mein ersten Zeitfahren, auf der der legendär schlechten Stecke der "Stunde von Banzau" mit einer Bastellösung auf Basis eines Raleigh Competition gefahren.Und da konnte ich auch auf den schlechten Abschnitten immer voll fahren. Nächstes Jahr mit dem Carbon Bomber ging das dann nicht mehr. Trotzdem war ich mit dem moderne Rad viel schneller. Was aber hier wohl primäre mit der bessern Aerodynamik zu tun hatte. Leistung war aber in der Summe tatsächlich bis auf 2 Watt identisch, was gegen einen schnellere Ermüdung spricht. Wobei man verschiedene Jahre natürlich nciht wirklich vergleichen kann.
 
ja bin ich paar mal gefahren. Aber da ist die Straße viel besser als um Banzau rum. Wenn du da fahren willst, kann ich empfehlen. Ist ne schöne schnelle Stecke mit ein paar "Bodenwellen", die zumindest in der dritten Runde auch steil genug sind :)
 
Vereinfachtes Beispiel: Du führst an einer Kraftmaschine eine Bewegung durch, bis eine Kraft von x N erreicht ist. Bei unterschiedlicher Federhärte bewegst du deinen Arm 8 cm in Fall A, 12 cm in Fall B. Kann es sein, dass du eine Variante länger durchhältst als die andere?

Wüsste ich auch gern. Rechnerisch ist es gleich, ein Unterschied kommt rein, wenn eine der Bewegungen dir irgendwie günstiger gelegen ist.
Abrupt eintretende/wegfallende Lasten sind gewiss immer ungünstiger als sanft ein-/ausgeleitete. Das wird bei der Nummer mit dem Flex sicher auch adressiert.
 
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