Urmeli
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Hallo Leute,
Ich möchte Euch kurz erzählen, wie ich zu meinem RIGI gekommen bin. Ca.1973 bin ich zum Radrennsport gekommen. 1980 habe ich dann in Frankfurt nach Geschäftsschluß eines Pub's noch kurz den Discjockey, der im wahren Leben Rennräder bei Brügelmann zusammengeschraubt hat, getroffen. Er kam in voller Rennfahrermontur und seinem Rennrad aus dem Pub. Was ich bis dato noch nie gesehen hatte, war ein Rennrad mit geteiltem Sattelrohr. Diese Begegnung dauerte eigentlich nur fünf Minuten. Aber das Rennrad konnte ich irgendwie nicht mehr vergessen. Nach ca 35 Jahren habe ich mich dann wieder einmal daran erinnert und mich im Internet kurzerhand auf die Suche nach einem solchen Rennrad gemacht. Über Umwege habe ich herausbekommen, das es sich damals um ein RIGI Bici Corta gehandelt hat. Ich bin dann ziemlich schnell bei Rennrad News auf das Rigi von MORDA gestoßen. Und an dem Tag war die Idee geboren, auch ein Rigi-Rennrad aufzubauen. Ich mußte in der Folgezeit feststellen, daß es nahezu unmöglich ist, einen solchen Rahmen zu bekommen. Über viele Monate habe ich dann Weltweit gesucht und viel telefoniert und gemailt - bin aber einfach nicht fündig geworden. Alle Vintage-Rennradhändler, die ich ausfindig machen konnte habe ich von meiner Suche informiert. Aus lauter Verzweiflung habe ich dann begonnen in sämtlichen mir bekannten Kleinanzeigenportalen selbst Suchanzeigen zu schalten - ohne Erfolg. Eines Tages bot sich mir dann ein Müsing Jarifa - Rahmen an, den ich spontan gekauft habe um endlich dieses leidige Thema für mich beenden zu können. Das war zwar kein Rigi aber immerhin ein Rahmen mit geteiltem Sattelrohr. Ich habe ihn komplett mit Campa - Chorus ausgestattet. Nun hatte ich meinen Frieden wiedergefunden ......
Nach sage und schreibe über drei Jahren, seit schalten der Suchanzeigen, hat sich dann tatsächlich jemand aus Hamburg auf eine meiner Anzeigen ( von der ich gar nicht wußte, das sie noch im Netz ist ) gemeldet und gesagt, daß er wohl ein solches Fahrrad hat und gefragt, ob ich, auch wenn die Suchanzeige uralt ist, noch Interesse hätte und hat mir ein paar Fotos gesendet. Das Rad wurde bei der Räumung eines alten Fahrradladen-Lagers gefunden und sollte eigentlich auf den Schrott. Glücklicherweise konnte das verhindert werden, da es dann doch zu schade war, solch ein Rad einfach zu entsorgen! Eigentlich hatte ich ja für mich mit diesem Thema längst abgeschlossen. Aber um es kurz zu machen: ich habe mich nach einigem Zögern auf das Abenteuer eingelassen und das Rennrad gekauft und abgeholt. Das Rad war zwar insgesamt in einem desolaten Zustand und hatte mal einen Bruch an einem der beiden Senkrechtrohre (siehe Fotos) aber da ich Kontakte zur Metallbranche habe, bestand berechtigte Hoffnung! Nach vielen Stunden Schleif und Vorarbeit war dann alles fertig für die eigentliche Reparatur.
Die ersten Fotos zeigen eindrucksvoll, wie das Rad ausgesehen hat, als ich es bekommen habe. Man brauchte schon ein wenig Fantasie, um sich das Rad restauriert vorzustellen. Es war keineswegs sicher, ob der Schaden überhaupt optisch vollständig beseitigt werden kann....
Auf den folgenden Fotos habe ich schon begonnen, die großflächigen Spuren der ursprünglichen Reparatur zu beseitigen. Wie man sehen kann, wurde der Bruch mit Silberlot hartgelötet. Vorher wurde in das Rohrinnere ein ca 70mm langer massiver Stahlkern gebracht. (Wie auch immer der da reingekommen ist...) Diese Reparatur war zwar erfolgreich, aber der falsche Weg. Edelstahl lötet man nicht - man schweißt ihn! Da nicht jeder die Möglichkeit hat Edelstahl zu schweißen, ist eine Reparatur durch hartlöten allerdings das naheliegendste und ist auf jeden Fall erfolgreich. Nur optisch wird es immer auffallen. Erschwerend kam hier noch dazu, das die Rohrenden nicht bündig voreinander waren.
Anhang anzeigen 608720
Anhang anzeigen 608721 Anhang anzeigen 608722 Anhang anzeigen 608723 Anhang anzeigen 608724 Anhang anzeigen 608725 Anhang anzeigen 608726 Anhang anzeigen 608727
Ich habe über Beziehungen Kontakt zu einem Laser Schweißlabor bekommen. Dort war man bereit zu versuchen, die Rohrenden nachträglich zu verschweißen. Das ganze wurde quasi unter dem Mikroskop gemacht indem mitttels eines Lasers ringsherum Edelstahl über dem Bruch aufgebracht wurde. Das größte Problem stellten die Hartlotreste dar. Letztlich hat es dann aber geklappt und ich konnte mich an die Feinarbeit machen. Die Bruchstelle ist durch den Stahlkern jetzt stabiler als vor dem Bruch ...
Danach kam natürlich der Aufbau. Da ich vom ersten Tag meiner Rennradbegeisterung seit damals überzeugter Campagnolo - Fan bin, stand es außer Frage, wie ich den Rahmen ausstatte. Natürlich mit Campagnolo-Komponenten aus der Zeit um 1980. An dem Rad, wie ich es gekauft habe, waren Laufräder mit Campa Super Record-Hochflanschnaben, Campa Record-Steuersatz, Campa-Schaltgriffe sowie glücklicherweise der original Giant-Umwerfer verbaut. Alles noch Erstausstattung. Nach etwas Polierarbeit sahen die Teile wieder richtig gut aus! Eher durch Zufall bin ich dann über eine Kleinanzeige an Knutson22 geraten. Ihm muß ich an dieser Stelle einen besonderen Dank aussprechen. Von ihm konnte ich wirklich alles bekommen, was ich für den Aufbau gebraucht habe. Ich vermute, daß ich ihn manchmal genervt habe, aber Knutson war geduldig mit mir! Vielen Dank dafür.
Hier nun einige Fotos vom fertigen Rad. Wie schon gesagt ist alles, was möglich war von Campagnolo. In diesem Fall Super Record. Nur die Pedalen sind noch aus meinen Anfängen Mitte der 70er und auch nur Record. Die letzten beiden Fotos zeigen dann noch einmal abschließend den Schaden nach der Reparatur und wie der Bereich vorher aussah. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen! Es war zwar ein langer Weg, aber es hat wirklich Spaß gemacht.
......... Nachher - Vorher ...........
Das muß für's erste reichen. Falls ich noch mehr Fotos finde, stelle ich sie gerne noch rein. Demnächst werde ich mein MÜSING JARIFA vorstellen. Das kann aber noch ein paar Tage dauern. Bis dann erst einmal viele Grüße
Ich möchte Euch kurz erzählen, wie ich zu meinem RIGI gekommen bin. Ca.1973 bin ich zum Radrennsport gekommen. 1980 habe ich dann in Frankfurt nach Geschäftsschluß eines Pub's noch kurz den Discjockey, der im wahren Leben Rennräder bei Brügelmann zusammengeschraubt hat, getroffen. Er kam in voller Rennfahrermontur und seinem Rennrad aus dem Pub. Was ich bis dato noch nie gesehen hatte, war ein Rennrad mit geteiltem Sattelrohr. Diese Begegnung dauerte eigentlich nur fünf Minuten. Aber das Rennrad konnte ich irgendwie nicht mehr vergessen. Nach ca 35 Jahren habe ich mich dann wieder einmal daran erinnert und mich im Internet kurzerhand auf die Suche nach einem solchen Rennrad gemacht. Über Umwege habe ich herausbekommen, das es sich damals um ein RIGI Bici Corta gehandelt hat. Ich bin dann ziemlich schnell bei Rennrad News auf das Rigi von MORDA gestoßen. Und an dem Tag war die Idee geboren, auch ein Rigi-Rennrad aufzubauen. Ich mußte in der Folgezeit feststellen, daß es nahezu unmöglich ist, einen solchen Rahmen zu bekommen. Über viele Monate habe ich dann Weltweit gesucht und viel telefoniert und gemailt - bin aber einfach nicht fündig geworden. Alle Vintage-Rennradhändler, die ich ausfindig machen konnte habe ich von meiner Suche informiert. Aus lauter Verzweiflung habe ich dann begonnen in sämtlichen mir bekannten Kleinanzeigenportalen selbst Suchanzeigen zu schalten - ohne Erfolg. Eines Tages bot sich mir dann ein Müsing Jarifa - Rahmen an, den ich spontan gekauft habe um endlich dieses leidige Thema für mich beenden zu können. Das war zwar kein Rigi aber immerhin ein Rahmen mit geteiltem Sattelrohr. Ich habe ihn komplett mit Campa - Chorus ausgestattet. Nun hatte ich meinen Frieden wiedergefunden ......
Nach sage und schreibe über drei Jahren, seit schalten der Suchanzeigen, hat sich dann tatsächlich jemand aus Hamburg auf eine meiner Anzeigen ( von der ich gar nicht wußte, das sie noch im Netz ist ) gemeldet und gesagt, daß er wohl ein solches Fahrrad hat und gefragt, ob ich, auch wenn die Suchanzeige uralt ist, noch Interesse hätte und hat mir ein paar Fotos gesendet. Das Rad wurde bei der Räumung eines alten Fahrradladen-Lagers gefunden und sollte eigentlich auf den Schrott. Glücklicherweise konnte das verhindert werden, da es dann doch zu schade war, solch ein Rad einfach zu entsorgen! Eigentlich hatte ich ja für mich mit diesem Thema längst abgeschlossen. Aber um es kurz zu machen: ich habe mich nach einigem Zögern auf das Abenteuer eingelassen und das Rennrad gekauft und abgeholt. Das Rad war zwar insgesamt in einem desolaten Zustand und hatte mal einen Bruch an einem der beiden Senkrechtrohre (siehe Fotos) aber da ich Kontakte zur Metallbranche habe, bestand berechtigte Hoffnung! Nach vielen Stunden Schleif und Vorarbeit war dann alles fertig für die eigentliche Reparatur.
Die ersten Fotos zeigen eindrucksvoll, wie das Rad ausgesehen hat, als ich es bekommen habe. Man brauchte schon ein wenig Fantasie, um sich das Rad restauriert vorzustellen. Es war keineswegs sicher, ob der Schaden überhaupt optisch vollständig beseitigt werden kann....
Auf den folgenden Fotos habe ich schon begonnen, die großflächigen Spuren der ursprünglichen Reparatur zu beseitigen. Wie man sehen kann, wurde der Bruch mit Silberlot hartgelötet. Vorher wurde in das Rohrinnere ein ca 70mm langer massiver Stahlkern gebracht. (Wie auch immer der da reingekommen ist...) Diese Reparatur war zwar erfolgreich, aber der falsche Weg. Edelstahl lötet man nicht - man schweißt ihn! Da nicht jeder die Möglichkeit hat Edelstahl zu schweißen, ist eine Reparatur durch hartlöten allerdings das naheliegendste und ist auf jeden Fall erfolgreich. Nur optisch wird es immer auffallen. Erschwerend kam hier noch dazu, das die Rohrenden nicht bündig voreinander waren.
Anhang anzeigen 608720
Anhang anzeigen 608721 Anhang anzeigen 608722 Anhang anzeigen 608723 Anhang anzeigen 608724 Anhang anzeigen 608725 Anhang anzeigen 608726 Anhang anzeigen 608727
Ich habe über Beziehungen Kontakt zu einem Laser Schweißlabor bekommen. Dort war man bereit zu versuchen, die Rohrenden nachträglich zu verschweißen. Das ganze wurde quasi unter dem Mikroskop gemacht indem mitttels eines Lasers ringsherum Edelstahl über dem Bruch aufgebracht wurde. Das größte Problem stellten die Hartlotreste dar. Letztlich hat es dann aber geklappt und ich konnte mich an die Feinarbeit machen. Die Bruchstelle ist durch den Stahlkern jetzt stabiler als vor dem Bruch ...
Danach kam natürlich der Aufbau. Da ich vom ersten Tag meiner Rennradbegeisterung seit damals überzeugter Campagnolo - Fan bin, stand es außer Frage, wie ich den Rahmen ausstatte. Natürlich mit Campagnolo-Komponenten aus der Zeit um 1980. An dem Rad, wie ich es gekauft habe, waren Laufräder mit Campa Super Record-Hochflanschnaben, Campa Record-Steuersatz, Campa-Schaltgriffe sowie glücklicherweise der original Giant-Umwerfer verbaut. Alles noch Erstausstattung. Nach etwas Polierarbeit sahen die Teile wieder richtig gut aus! Eher durch Zufall bin ich dann über eine Kleinanzeige an Knutson22 geraten. Ihm muß ich an dieser Stelle einen besonderen Dank aussprechen. Von ihm konnte ich wirklich alles bekommen, was ich für den Aufbau gebraucht habe. Ich vermute, daß ich ihn manchmal genervt habe, aber Knutson war geduldig mit mir! Vielen Dank dafür.
Hier nun einige Fotos vom fertigen Rad. Wie schon gesagt ist alles, was möglich war von Campagnolo. In diesem Fall Super Record. Nur die Pedalen sind noch aus meinen Anfängen Mitte der 70er und auch nur Record. Die letzten beiden Fotos zeigen dann noch einmal abschließend den Schaden nach der Reparatur und wie der Bereich vorher aussah. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen! Es war zwar ein langer Weg, aber es hat wirklich Spaß gemacht.
......... Nachher - Vorher ...........
Das muß für's erste reichen. Falls ich noch mehr Fotos finde, stelle ich sie gerne noch rein. Demnächst werde ich mein MÜSING JARIFA vorstellen. Das kann aber noch ein paar Tage dauern. Bis dann erst einmal viele Grüße
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