AW: Rennradtreff Hannover - Teil 2
"Sieben-Berge-RTF" vom TKJ Sarstedt:
Als mich der Radiowecker früh um 06:30 Uhr aus wirren Träumen riss, galt der erste Blick dem Wetter: trocken, aber bewölkt.
Also stand der neunten RTF in diesem Jahr nichts im Wege!
Beim Frühstücken (Milchreis, mjamh!) hörte ich dann erste Tropfen an den Fenstern, im Forum las ich, daß in Hemmingen schon die Welt untergehen würde....

Aber ein zurück gab es nicht, denn heute sollten ja unsere nagelneuen RRT-Trikots ausgefahren werden!
Am Start in Sarstedt traf ich dann auch auf immerhin vier(!) Unentwegte vom RRT, Rossi, Focus (Marc) und Hotch (Oliver).
Als Dressingcode galt heute wohl eine Mischung aus Langarm, Bein- und Armlingen sowie der obligatorischen Windweste/-jacke.
Immerhin habe ich voller Stolz das Trikot unter zwei weiteren Lagen Zwiebelschale getragen!

Wer fehlte? Tobias, unser Elite-Radler, mit dem ich eigentlich die lange Tour fahren wollte (156km waren angesagt); Proxi hatte krankheitsbedingt abgesagt.
Die "Herzschrittmacher-Fraktion" hat dann wie immer einen Frühstart hingelegt, zum eigentlichen "Start" um 09:00 Uhr versammelte sich ein eher kümmerliches Häuflein von vielleicht 40 Fahrern/-innen.
Das eher herbstliche Wetter und die noch laufende Urlaubsaison haben den netten Veranstaltern vom TKJ Sarstedt wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht, schade.
Zum Wetter gleich mal ein paar Worte:
Die "wiederinsbettkuschel"-Abteilung des RRT hatte heute das falsche Los gezogen. Es war zwar recht kühl, aber insgesamt gesehen eher trocken.
Das bißchen nasse Straßen und die beiden eher unbedeutenden Schauer, das war doch lächerlich, da habe ich auf der Hausrunde zuweilen mehr auszuhalten. Zwischendurch kam ja sogar die Sonne mehrfach durch (gut, richtig wärmen wollte sie uns dann doch nicht).
Der Westwind war allerdings mächtig spürbar, der kostete lange Zeit viel Kraft.
Nach eher schleppenden Start habe ich mit Focus mal testweise am Gaszug gezogen um zu sehen, wie die Gruppe denn gestimmt ist. Und siehe da, es wurde mächtig Fahrt aufgenommen.
Hinter Nordstemmen und Burgstemmen so stark und unkontrolliert, daß die Gruppe völlig zerfaserte und wir vier völlig versprengt waren.
Da ich die RTF nicht auf Geschwindigkeit fahren wollte, nahm ich die Beine hoch und ließ Hotch aufschließen. Beide wussten wir nicht, ob Focus noch in der Spitzengruppe war oder hinten weiter bei Rossi.
Vor Brüggen hatte ich gedacht, den Focus dann doch vor mir zu sehen und habe nochmal unsere jetzt recht kleine Gruppe mit viel Tempo versucht heranzuführen, leider vergebens, war nicht der Marc.
Hotch und ich starteten die RTF im Prinzip an der ersten Kontrolle neu und fuhren in einer fünf Kopf starken Gruppe weiter, aber Zweie mussten in den folgenden Wellen immer wieder abreißen lassen und so bildete sich ein Trio, daß bis kurz vor Eldagsen zusammen fuhr.
Unser Begleiter war ein netter junger Mann aus Eldagsen, der auch einen roten Bullen ritt, das Carbon SL, was mir in diesem Jahr aus bekannten Gründen verwehrt blieb. Wir haben viel geplaudert, den ersten sehr kurzen Schauer in Deinsen überstanden und dem fiesen Gegenwind getrotzt.
Das Terrain der 115er-Runde war eher wellig, keine fiesen Berge oder Anstiege, alles locker zu fahren. Der Titel "Sieben-Berge-RTF" bezog sich wohl tatsächlich nur auf das Passieren des gleichnamigen Höhenzuges quer ab bei Alfeld(?).
Und ja Oliver: du hattest recht! Bei der Feldertrennung habe ich sehnsüchtig auf das 156er-Schildchen geblickt.
Aber alleine wollte ich mir die weiteren 100 km nicht zumuten, die beiden älteren Begleiter wären mir keine Hilfe gewesen.
Erst im Bereich Sehlde/Mehle und dann richtig ab Alferde hatten wir Rückenwind und konnten gehörig Geschwindigkeit aufnehmen. Kaum glaubhaft, aber ich erreichte sogar zeitweise eine 4 als erste Zahl auf dem Geschwindigkeitsanzeiger...
Der von mir angedachte, die Strecke verlassender Schwenk über die Marienburg wurde vom tapferen Hotch und mir dann aus Gruppendisziplin verweigert und auf bekannten Terrain (hach, wieviele Marienburgfahrten habe ich dieses Jahr absolviert) über Jeinsen (Ampel grün, kaum zu glauben) und Schliekum ging es nach Ruthe und zum Ausgangspunkt der Tour.
Am Ende hatte ich 112 und ein paar zerdrückte Kilometer auf der Uhr und die Gewissheit, die 156 wären auch kein Problem gewesen.
Zahlen, Daten, Fakten:
Verpflegung unterwegs:
- drei Seidenbacher-Apfelriegel
- zwei Gels
- ein Salzstick (danke Hotch)
- anderthalb 0,8er-Flaschen Powerbar-Getränk (virtuelle Watschn an mich selber, weil viel zu wenig)
(an den drei Kontrollstellen habe ich merkwürdigerweise gar nicht vom RTF-typischen Angebot genossen...

)
Wetter:
Schauer: zwei (eher unbedeutend)
Sonne: beim Scheinen im August nicht mehr wärmend (verblüffend)
Heiße Dusche:
- ausgiebig genossen
Insgeheimes Gekicher, daß ich nicht mit vier jungen Bengels "Toy Story" schauen muss:
Mehrfach! (nix für ungut Oliver

)
Vielen Dank an Oliver, daß er mich begleitet hat, schade, das wir Rossi und Marc so früh aus den Augen verloren haben.
Nächste Woche steht dann Pattensen auf dem Plan, dann hoffentlich bei wärmeren Temperaturen und wirklich die lange Tour.
(Bericht ist dann doch wieder länger geworden, als gewollt...)