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Rennradrahmen restaurieren

TobiTobsen

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Hey zusammen,
ich hab mir bei Ebay ein Columbus Rennrad gekauft, der Rahmen ist doch ganz schön fertig aber ich wollte den eh neu lackieren lassen.
Hier gibt es Bilder:
http://imageshack.us/photo/my-images/29/dsc0246q.jpg/

Besonders schick find ich die verchromte Gabel und den verchromten Enden am Hinterbau.
Vielleicht habt Ihr Tips wie ich hier am besten vorgehe.

Ich hatte das so gedacht:
- Die Chromteile wollte ich mit entprechender Politur wiederbeleben.
- Alle Teile abbauen und nur den Rahmen entlacken lassen, soweit ich weiß geht das mit Chemie und da gibt es Leute die das können :). Nur wie schützt man die Chromteile?
- Dann gehts zum lackieren oder zum pulvern... Was würdet Ihr empfehlen? Ich mag ja feinstrucktur in Pulverbeschichtung... farblich denke ich an gesättigtes Orange
- Wollte gerne den original Sattel neu beziehen lassen in weiß. Lenkerband soll auch weiß werden wie auch Züge, Flaschenhalter etc.

Ich wohne im Raum Köln, arbeite im Oberbergischen, vll habt Ihr da auch schon adressen wo ich zum entlacken und lackieren / pulvern hin könnte? Kenne beruflich einige Lackierer und Metallbauer, weiß aber nicht ob die mit dem Rahmen klar kommen.

Würde mich freuen wenn Ihr mir da ein paart Tips geben könntet :).

Viele Grüße,
Tobi
 
AW: Rennradrahmen restaurieren

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass der Chrom nicht geschützt werden muß bei der Chemie.
Ich würde lackieren dem pulvern vorziehen. Beim pulvern werden die Kanten zu den Muffen u.U. mit Pulver aufgefüllt.
Btw.: Orange is nicht! Das ist meine Farbe für das Krabo :p
Schon einen genauen Orange Farbton im Blick?
 
AW: Rennradrahmen restaurieren

Grrr.
Zig Fotos mit wahnwitzigen Ladezeiten, aber kein einziges von der Antriebsseite!
Sieht aus, als wäre da eine Ultegra-Gruppe dran, sicher kann man sich aber nicht sein.

Die Marke Columbus hat, wie man hier deutlich sieht, nichts mit dem Rohrhersteller Columbus zu tun und existiert noch heute; das Geschäft "Fritz Tasche" ebenso:
http://www.columbus-bikes.de/dealers/o47

Mannesmann gilt als Erfinder des nahtlos gezogenen Rohres, ML25 steht für 25CrMo4 und ist bzw. war die Standard-Stahlqualität in der Mittelklasse, wie auch bei Falck, Columbus Cromor, diversen Oria-Sätzen und Reynolds 501 zu finden. Mannesmann ML25-Rohrsätze sind allerdings nicht endverstärkt - es gab damals also in der gleichen Klasse durchaus leichtere und steifere Rahmen.
Aber darum geht es Dir ja gar nicht, hehe.

Zum Entlacken und Lackieren von Rahmen wurde hier bereits eine ganze Menge geschrieben, unter anderem auch von mir. Am besten, Du bemühst damit einfach mal die Suchfunktion - hier gibt es regelrechte Anleitungen dafür, mit Material- und Ausrüstungstips für den Feierabend-Garagenlackierer.

In Kürze:
  • Chemisch entlacken geht, wird aber eine derbe Sauerei und zeitaufwendig (mit Abbeizer selbst machen) oder sinnlos teuer mit oft ungewissem Ausgang (industrielles Ablaugen).
  • Billiger, einfacher und schneller geht es mit Lötlampe und Handdrahtbürste. Einem Stahlrahmen schadet das nicht.
  • Der Chrom leidet unter keinem der beiden Verfahren, kann beim Erhitzen mit der Flamme jedoch "bunt" anlaufen. Das lässt sich wegpolieren.
  • Pulverbeschichtungen sind generell fragwürdig, vor allem auf blankem, nicht rostbeständigen Metall. Ich persönlich halte davon nichts!
  • Den Sattel kannst Du selbst neu beziehen, das ist nicht schwer: http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=81874

Nur Mut! das wird schon!
 
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Danke für eure Infos... !

Einen genauen ral Ton hab ich noch nicht vor Augen, soll ein gesättigtes, eher dunkles orange sein.

Knobi, wenn ich dich richtig verstanden hab ist es nicht so klar wie gut das industrielle ablaugen funktioniert? Kann das in die Hose gehen?
Das mit der lötlampe hört sich gut an, du hast da scheinbar gute erfahrungen mit, hatte ein paar posts von dir gefunden.
Die verchromten Teile verlieren ihren Chrom dann aber nicht durch die Hitze?

Vg,
Tobi
 
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...Reste der Lauge oder der Beize (je nach dem ) können sich im Rohrinneren sammeln und dort ihr Unwesen (Korrosion) treiben. Auf Grund von zu kl. Öffnungen und Sackgassen im Rohrverbund, bekommt man die Rohre nach dem Ablaugen nie 100% gespült bzw. neutralisiert.

Diese Gefahr besteht beim thermischen entlacken nicht. Bei 100-120 Grad Temp. passiert dem Chrom nichts aber der Lack schlägt schon fröhlich blasen.
 
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Na ja - hier gab es mal jemanden, der hat seinen hochwertigen, seltenen Stahlrahmen mit ultradünnen Wandstärken vom Ablaugen total verrostet zurückbekommen und anschließend wegschmeißen müssen. Auch meine Erfahrungen sind bislang durchweg so, dass Industriebetriebe mit filigranen und dünnwandigen Einzelteilen von Privatkunden nicht zurechtkommen (wollen) und sie fast immer verhunzen oder zerstören, bzw. monatelang einfach gar nichts damit machen.

Chrom schmilzt bei 1907 °C, Stahl bereits bei ca. 1550 °C, die Lötlampe erhitzt einen Stahlrahmen jedoch nur bei energischem Dauerfeuer gerade so eben auf 600 °C, wobei bereits bei spätestens 300 °C jeglicher Lack hell lodernd verbrannt und zu Staub zerfallen ist.
Kurz gesagt: Du hältst mit der Flamme auf den Rahmen, bis der Lack sich an dieser Stelle verfärbt oder Blasen schlägt, bürstest ihn weg und hältst die Flamme ein Stück weiter auf den noch heilen Lack usw., dabei kann eigentlich nichts schiefgehen. Mach das aber bitte im Freien, es stinkt und ist garantiert auch nicht ganz ungiftig.

Chrom und Stahl verfärben sich ab ca. 230 °C an der Oberfläche gelblich, ab ca. 270 °C rotviolett, ab ca. 300 °C kräftig blau und darüber mehr oder weniger grau. Da aber auf den verchromten Stellen des Rahmens sowieso kein Lack abgebürstet werden muss, passiert Dir das bestenfalls an den Übergangsstellen und lässt sich sowieso wieder wegpolieren.
 
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Ah ja super, verstehe ich...danke!

Die Bremshebel sind 105er, ich dachte an weisse Zughüllen. Könnt ihr mir sagen wo ich so was gut kaufen kann samt Bowdenzug? Braucht man da die Züge mit Tonnennippeln?
Eine andere etwas ahnungslose Frage, die Nippel die den Zug aufnehmen an den stellen des Rahmens wo der Zug offenliegt, wie heissen die genau und wie werden die montiert?

Das endgültige lackieren des von mir dann entlackten Rahmens, muss ich da was beachten? Kann das jeder autolackierer? Was meint ihr, eher matt oder glänzend?

Besten dank, toll das hier so viel Kompetenz vorhanden ist!
 
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Ich hab ein paar posts gelesen wo Leute ähnliche rahmen hatten und unter dem Lack war der ganze rahmen verchromt... Ich vermute das wird dann was problematischer? Wie warscheinlich ist das wohl?
 
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Ich hab ein paar posts gelesen wo Leute ähnliche rahmen hatten und unter dem Lack war der ganze rahmen verchromt... Ich vermute das wird dann was problematischer? Wie warscheinlich ist das wohl?

Ausgeschlossen.;)
Der Lack ist doch am Oberrohr schon großflächig runter, und man kann den blanken Stahl sehen.
 
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Ja. Und unter dem Weiß war offenbar nichtmal eine Grundierung - Pfusch ab Werk.
 
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Weiße Hüllen an einem orangen Rad? Stell ich mir nicht so lecker vor. Ich hab mir letztes Jahre einen Rahmen in dunklerem Orangemetallik lackieren lassen (KTM 204 orangemet.). Das ist schon recht dunkel und funkelt nur bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Kontrastfarbe dazu ist schwarz, bei ansonsten blanken Aluteilen. Das sieht sehr gut aus und ich würde das nicht anders machen, außer du findest ein ganz dunkles metallikblau. Es gibt wohl ein Fizik-Lenkerband in so einer Farbe, aber sonst nix, also Flaschenhalter, Schrauben, Anbauteile, Sattel, Reifen, Felgen.... Bislang hab ich nix Passendes gesehen.

Man kann den Rahmen auch entlacken lassen. Es gibt ja hie und da Entlackbuden, die das professionell machen und auch die Umweltauflagen einhalten. Manchmal bietet das der Lackierer mit an, also der schafft ihn zur Entlackung und holt ihn wieder ab und lackiert ihn dann.
Der große Vorteil der richtigen Lackierung ist neben der schon erwähnten Konturenschärfe auch die unbegrenzte Auswahl an Farben. Ein guter Lack schützt hervorragend vor Rost und hält auch ordentlich.
Ich hatte mal einen Alurahmen (MTB), der original einfach poliert war. Da haben sich bald an der Oberfläche Korrosionsspuren gezeigt (weiße Flecken), deswegen habe ich ihn pulvern lassen. Die Schicht hielt aber nicht besonders gut am Rahmen, an einigen Stellen ist die Hülle einfach abgeplatzt. Besonders an den Kettenstreben. Also meine Erfahrungen mit Pulverlack sind negativ. Von Schlagfestigkeit war keine Spur zu erkennen.
Dann lieber ein dünner Lack, der flexibel genug ist und mech. Einwirkungen einfach "ausweicht".
 
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ALso als RAL Ton hatte ich mir Reinorange RAL 2004 oder Hellrotorange angeschaut...

Wobei mir grün auch gefallen würde... Reingrün 6037
 
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Meinst du die Hütli, auf den Bremshebeln? Ja, die fehlen hier. Passende Ersatzteile sind nicht so leicht zu beschaffen.
 
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Hmm ja die mein ich... oke dann kauf ich mir wohl am besten direkt neue gebrauchte Bremshebel...
Hat jemand welche im Angebot?
 
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Na ja - hier gab es mal jemanden, der hat seinen hochwertigen, seltenen Stahlrahmen mit ultradünnen Wandstärken vom Ablaugen total verrostet zurückbekommen und anschließend wegschmeißen müssen. Auch meine Erfahrungen sind bislang durchweg so, dass Industriebetriebe mit filigranen und dünnwandigen Einzelteilen von Privatkunden nicht zurechtkommen (wollen) und sie fast immer verhunzen oder zerstören, bzw. monatelang einfach gar nichts damit machen.

Chrom schmilzt bei 1907 °C, Stahl bereits bei ca. 1550 °C, die Lötlampe erhitzt einen Stahlrahmen jedoch nur bei energischem Dauerfeuer gerade so eben auf 600 °C, wobei bereits bei spätestens 300 °C jeglicher Lack hell lodernd verbrannt und zu Staub zerfallen ist.
Kurz gesagt: Du hältst mit der Flamme auf den Rahmen, bis der Lack sich an dieser Stelle verfärbt oder Blasen schlägt, bürstest ihn weg und hältst die Flamme ein Stück weiter auf den noch heilen Lack usw., dabei kann eigentlich nichts schiefgehen. Mach das aber bitte im Freien, es stinkt und ist garantiert auch nicht ganz ungiftig.

Chrom und Stahl verfärben sich ab ca. 230 °C an der Oberfläche gelblich, ab ca. 270 °C rotviolett, ab ca. 300 °C kräftig blau und darüber mehr oder weniger grau. Da aber auf den verchromten Stellen des Rahmens sowieso kein Lack abgebürstet werden muss, passiert Dir das bestenfalls an den Übergangsstellen und lässt sich sowieso wieder wegpolieren.

Mit einem Heissluftgebläse und einer rotierenden Nylonbürste geht das enlacken schonender,Feuer und Flamme ist was für den Dorfschmied.hält man eine offene Flamme zu lang an eine Stelle kann das Malör seinen lauf nehmen
 
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