Kommen wir zu den Spezialwerkzeugen :
Kettennieter , Kettenpeitsche und Ritzelabzieher , Innenlagerwerkzeug und ggf einen Kurbelabzieher. Das reicht für die reine Montage.
Sollte ein Gabelkonus aufgeschlagen werden müssen oder eine Krabbe in den Aluminium-Gabelschaft eingeschlagen werden müssen sollte man dies einen Radladen um die Ecke machen lassen. Nicht weil es so wahnsinnig kompliziert wäre , sondern viel mehr weil sich die Investition ins
Werkzeug in Relation zum Kaufpreis und der Häufigkeit der Nutzung nicht rechnet. Ein Laden wird das für nen Zehner in die Kaffekasse gerne übernehmen.
Zweiter in meinen Augen wichtigster Tip : Kaufe einen möglichst günstigen/einfachen Rahmen. Oder einen gebrauchten. Warum ? Ganz einfach : egal wie gut man sich vermessen hat , oder hat lassen , die Wahrscheinlichkeit das man trotzdem ein ganzes Stück vom optimum entfernt ist ist einfach recht groß. Noch dazu wenn man kein Experte ist was das vergleichen von Geometrien angeht , Stack und Reach einem keine Vertrauten Begriffe sind , und man im Endeffekt nur seine Theoretische Rahmengröße , Sitzhöhe und eine ungefährere Oberrohrlänge als Anhaltspunkt hat.
Selbst Leute die schon lange und viele Km Rennradfahren sitzen nicht immer auf einem Rad welches ihnen perfekt passt.
Betrachte Deinen ersten Rahmen als Lehrstück. Probiere im laufe des ersten Jahres unterschiedliche Vorbaulängen , stelle den Lenker etwas hoch oder runter und erfahre Dir Deine für dich am besten passende Sitzposition. Wenn Du dann feststellst das der perfekte Rahmen ein Stück kürzer oder länger sein könnte , oder das Steuerrohr etwas länger ausfallen dürfte , kannst du beim zweiten Rahmen viel genauer auf Dinge achten die im Moment dir vielleicht noch gar nichts sagen.
Ich habe inzwischen eine Menge Räder in unterschiedlichen Preislagen aufgebaut , darunter auch ein Einstiegsrennrad für ungefähr 900,-€. Der Fahrer dieses Rennrades ist sehr Groß und schwer gewesen , und wir wollten gleich im Vorfeld einige Dinge für ihn anpassen und optimieren. Den Laufradsatz hatten wir auch selbst gebaut (32 Speichen) , da wir nicht so einen Einsteigerlaufradsatz a la
Mavic Aksium mit 24 Speichen im Hinterrad für 125kg Systemgewicht haben wollten. Das hätte nicht lange gehalten. Desweiteren konnten wir gleich im Vorfeld Dinge wie Vorbaulänge , Abstufung von Kassette und Kurbel , Lenkerbreite und
Lenkerband und dergleichen optimal wählen. Wenn Er nach einer Saison sich und das Rad ausprobiert hat , wird er vielleicht einen besseren Rahmen Nachkaufen. Der jetzige war ein normaler Alurahmen ohne Besonderheiten , Kostenpunkt mit Gabel und Steuersatz ungfähr 180,-€.
Unter diesen Gesichtspunkten ist ein Aufbau sehr empfehlenswert , vorausgesetzt man weiß was man braucht. In Deinem Fall klingt das allerdings so , als das Du erst einmal noch eine Menge Recherche-Arbeit vor Dir hast.
Die Schaltgruppe war eine Tiagra 4700 ca 350,-€ ,Laufradsatz Eigenbau ca 200,-€, Anbauteile
Lenkerband und Kleinkram waren in etwa für 150,-€ zu haben.
Ein vergleichbares Rad hätte auch zwischen 800,-€ und 1000,-€ gekostet , hätte sogar einen besseren Rahmen gehabt , aber in die nachträglichen Änderungen wären auch noch einmal knapp 300,-€ geflossen. Somit war der Aufbau gar nicht einmal viel teurer. Allerdings hast Du noch den extra Hunderter für
Werkzeug , Versandkosten und eventuelle Fehlkäufe.
Viele Grüße