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Randonneur-Aufbau mit französischer Basis

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Re: Randonneur-Aufbau mit französischer Basis
Brake Booster von Benno Berghamer (jetzt unter @Hansi Hinterseer bekannt ) verbauen.

Hallo und guten Morgen in die Runde,

das „Rennmaschinen bis 1990“-Forum ist für mich zum ersten Anlaufpunkt bei allen Fragen und Infos rund um’s ältere Rennrad geworden, allerdings habe ich bisher eher durch stilles Mitlesen und -gucken geglänzt.

Seit längerer Zeit bin ich auf der Suche nach einem klassischen französischen Rennrad zum Herrichten und bei uns über die Grenze weg im französischen Metz auf ein Jean-Pierre Danguillaume-Mercier von 1980 gestoßen. Ausschlaggebend für den Kauf war der Rahmen in passender Höhe von 62 cm, weniger die einfache Ausstattung mit Simplex-Plastikschaltung oder die rutschigen Stahlfelgen mit recht weichen Speichen.

Also habe ich zur Schrauber & Zange gegriffen und alles zerlegt und die Teile zur Seite gelegt, die ich austauschen wollte. Manches hatte ich schon, andere Teile wie eine andere Simplex-Schaltung oder die Laufräder habe ich zusammengesucht.

Der Rahmen rangiert qualitativ wohl eher im unteren Preissegment, hat mir aber abgesehen von der Rahmenhöhe, durch seine Farbe und die schön erhaltenen Decals direkt zugesagt. Der Lack ist nicht oder nicht mehr der beste, aber nach einer gründlichen Reinigung und dem Einsatz einer weichen Messingbürste für die oberflächlichen Roststellen und einer Politur wieder ganz ansehnlich. Nix gegen ein bisschen Patina und Einsatzspuren.

Was sich hinter dem Aufkleber „Tubes Alleges M 26-28“ versteckt, habe ich bis jetzt nicht rausgefunden, außer, dass es sich um „leichte Rohre“ handelt. Wenn es Wasserrohre sind, auch gut. Ich möchte mir gerne ein stabiles, französisches Rennrad im Randonneur-Stil in zeitgemäß stimmiger Ausstattung aufbauen, das zuverlässig funktioniert.

Nur leider tut es das momentan noch nicht.

Nachdem ich alles zerlegt, gereinigt und wieder montiert hatte, habe ich eine erste Proberunde durch die Nachbarschaft gedreht. Fazit: das Rad läuft schnurgerade, Schaltung und Antrieb funktionieren einwandfrei und die Bremsen greifen bissig zu. Die hatte ich ja auch überholt, die Innenzüge vor der Montage mit Silikonöl eingesprüht und Koolstop-Beläge montiert. Auf dass ohrenbetäubende Kreischen und Stottern beim Bremsen war ich allerdings nicht gefasst. Das gab es zuletzt am Kinderfahrrad, aber jetzt?
Waren die orangen Koolstop, die ich auch an einem anderen Rennrad problemlos fahre, keine gute Wahl? Oder liegt es am Material der Mavic-Felgen? Zurück im Keller habe ich das Rad in den Ständer gehangen und die Felgen nochmal abgerieben, geholfen hat es nix.

Beim Ankurbeln des Hinterrades habe ich bei der Gelegenheit festgestellt, dass der Kassette am Hinterrad rhythmisch hin- und herschaukelt. Das lässt sich schlecht beschreiben, aber ich kann dazu hier kein Video einstellen, das es anschaulich machen würde, das mov-Format wird nicht unterstützt und ich habe nicht rausgefunden, welches andere Format möglich ist.
Kann es sein, dass die Nabe ausgeschlagen ist? Davon hatte ich nichts bemerkt, als ich sie zerlegt, gefettet und sauber eingestellt habe, also kein Spiel, aber auch keine Reibung. Oder kann das an der Achse liegen, vielleicht verbogen? So kurz und massiv wie sie ist, kaum vorstellbar. Das Hinterrad ist noch nicht 100% zentriert, aber ob das der Grund ist? Ein gekürztes Video könnte ich bei Bedarf versenden.
Und letztlich bin ich skeptisch bei der Lenker-Vorbau-Kombi. Da passen die Durchmesser vom Atax-Vorbau und dem No-Name-Lenker nicht 100 % zueinander, so dass ich den einzigen etwas breiteren Lenker, den ich hatte, mit Druck in den Vorbau schieben musste. Der ist nicht sichtbar geweitet oder rissig, aber so richtig vertraue ich der Sache bei Belastung nicht. Eine passende Lenkeralternative am besten in 46 cm Breite finde ich aktuell nicht. Die gab es optisch passend mal von Nitto und Deda.

Die beiden Bilder in der Werkstatt zeigen den ursprünglichen, die beiden vor der grauen Holzwand den jetzigen Zustand, die Brems- und Sattelposition sind noch nicht endgültig und ein kleiner vorderer Gepäckträger fehlt noch.

Zu meinen drei Fragen wäre ich für eine Info oder Tipp sehr dankbar, vielleicht kennt sich hier im Forum jemand mit Alarmbremsen oder wippenden Zahnkränzen aus oder weiß von einer Quelle für einen breiteren Lenker?

Viele Grüße von der Mosel und einen schönen Sonntag!
Bernd

es gibt einen thread von @Knobi, in dem der den spielfreien umbau der racer beschrieben hat.

taumelnde zahnkränze habe ich auch, das kann man tolerieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
gab es wackelfrei nur bei 600ern und Dura Ace Schraubkränzen und den Top-Maillard. Sonst normal und kein Schaden oder so.
Guten Morgen chkamp, vielen Dank für Deine Info! Wenn ich jetzt weiß, dass das wahrscheinlich am Zahnkranz und nicht an der Nabe oder Achse liegt, kann ich auch nach Ersatz schauen. Mir ist das bisher nur an keinem anderen Rad aufgefallen, vielleicht habe ich auch nicht so genau hingeschaut.
Laufen die Top-Maillard unter einer bestimmten Bezeichnung?
 
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Laufen die Top-Maillard unter einer bestimmten Bezeichnung?
Er meint vermutlich die aus der 700er Serie (Course, Compact, etc.).
Aber auch die laufen nicht immer perfekt rund.
Leichte Unwuchten stellen bei einem (älteren) Schraubkranz überhaupt kein (technisches) Problem dar (ist nur optisch nicht ganz so schön).
 
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Er meint vermutlich die aus der 700er Serie (Course, Compact, etc.).
Aber auch die laufen nicht immer perfekt rund.
Leichte Unwuchten stellen bei einem Schraubkranz überhaupt kein (technisches) Problem dar (ist nur optisch nicht ganz so schön).
Guten Morgen Andreas,
danke Dir! Ich fahre ihn erstmal weiter, vielleicht gehört es einfach zu diesem Rad. Wenn ich mich mit dem Zustand überhaupt nicht anfreunden kann, schau ich mich nach (D)einer Alternative um 👍
 
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