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Radunfall meiner Frau!

Anbei noch das Antwortschreiben des sehr freundlichen Polizisten, der bei der Unfallaufnahme Vorort war:
"allgemein ist zu sagen, dass es sich dabei um einen landwirtschaftlichen Verbindungsweg handelt. Die Verkehrssicherungspflicht geht nicht soweit, dass jeder Weg völlig frei von Mängeln sein muss. Außerdem sind die Schäden eher als gering anzusehen.
Es ist anzumerken, dass der Fahrbahnbelag bereits einige Meter vor der Unfallstelle Risse aufweist, so dass ihre Frau bereits zuvor mit Straßenschäden hätte rechnen können. Dementsprechend hätte sie ihre Geschwindigkeit reduzieren müssen.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass Ihnen der Rechtsweg offen steht. Eine mangelnde Verkehrssicherungspflicht durch die Gemeinde erkenne ich jedoch nicht."
 
Zuerst mal Gute Besserung für deine Frau. Ich hatte das mal nach einem Motorradunfall, aber da hat mir mein Anwalt gleich gesagt, dass die Chancen schlecht stehen, wenn der Gemeinde nicht grobe Fahrlässigkeit bezüglich des Zustands der Fahrbahn nachweisbar ist. Die Geschwindigkeit je nach Zustand der Fahrbahn anzupassen wurde mir damals auch genannt.
 
Alles Gute für Deine Frau, aber auch ich denke, dass das sehr schwer wird, da was zu machen. Man kann auch als Rennradfahrer, wenn man ehrlich ist, sagen: So ein Loch müsste man an sich sehen, wenn man ausreichend konzentriert fährt und den Lenker im Griff hat. VIELLEICHT abgelenkt, z.B. mal kurz auf den Fahrradcomputer geschaut, oder übersehen wegen Licht/Schatten-Wechsel? Oder Loch gesehen und vor Schreck zu stark gebremst? naja, ist an sich egal - aber bei 1-2cm Tiefe kann ich mir nicht vorstellen, dass das nicht in den vollen Bereich der Eigenverantwortung und der normalen, hinzunehmenden Gefahren geht.

1-2cm tief finde ich ehrlich gesagt sowieso gar nicht mal so tief - ich muss hier in/um Köln immer wieder mal über Löcher oder auch versenkte Gullydeckel drüber, wo es eher 3-4cm sind. Und bei über 40 km/h fällt mir das an sich sogar leichter als wenn ich nur 20-25 fahre. ^^ Weil es hier so viele solcher Stellen gibt, ist das für mich Routine.

Was ich aber versuchen würde ist, jemanden von der Gemeinde oder so anzusprechen, damit man die Stelle ausbessert, damit nicht nochmal jemand stürzt. Bei mir in der Straße war zB ein Radweg auf dem Bürgersteigbereich, links davon Parkplätze und alle 10m ein Baum, dann erst die Fahrbahn für Autos. An mehreren Stellen waren durch Baumwurzeln auf dem Radweg hohe Schwellen entstanden, teils 15cm hoch, und als dann mal eine Frau nachts trotz Fahrradlicht so schwer stürzte, dass sie ein paar Wochen im Krankenhaus war, wurde dann der Radweg aufgehoben und eine Fahrradspur auf der Straße markiert. Aber irgendwas in Richtung rechtlicher Verantwortung der Stadt gab es damals nicht.
 
Zunächst gute Besserung an die Frau.
Sorgfaltspflicht keine Chance.
Mehr als 15cm Tiefe müssen es sein.
Gerade mal wieder entschieden, LG Essen 16 O 293/24.
Die Klage wurde abgewiesen.

Anhang anzeigen 1663908

Das Schlagloch.
Anhang anzeigen 1663948

Was für ein Gepfusche. So sieht es bei uns auch überall aus. Ein Land, in dem wir gut und gerne leben. Ein Land der Mütterrente und des Bürgergelds und vorbildhafter Moral. Ach - wie herrlich...

Zur Frage: Ich halte Klage auch für aussichtslos und bin auch für Eigenverantwortung. Hier steht jetzt aber erstmal die Genesung im Vordergrund. Alles Gute!
 
Ich würde sagen, dass dies (als Aussenstehender und rechtlicher Laie, dazu noch ohne genaue Details zu kennen), unter das alltägliche Risiko fällt, auf der Straße zu verunglücken.

Ich hatte auch mal einen schweren Sturz bei einer Abfahrt durch eine bestimmte Strassenbeschaffenheit (Bodenwelle) und mir wurde auch nahegelegt, dies lediglich als Erfahrung zu verbuchen.

Anders dagegen verhielt es sich, als ich einmal beim MdRzA-Fahren in der Dunkelheit mit einem unbeleuchteten Radler frontal zusammenstiess,. Da hatte ich zumindest von seiner Haftpflicht meinen Helm (Riss an der Seite) und Teile meiner Radkleidung ersetzt bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Besserung an deine Frau, deine Erlebnisse lassen bei mir auch Erinnerungen hochkommen. Meiner Frau ist etwas ähnliches passier, war zwar nicht bergab, sondern auf einer kopfsteingepflasterten Brücken.
Ich drücke beide Daumen, dass alles wieder gut wird und sie auch wieder auf´s Rad steigen will.
 
Auch von meiner Seite Gute Besserung.

Die Kölner werden es kennen, unter der Deutzer Brücke und Kopfsteinpflaster links und rechts, in der Mitte Asphalt.
Musste dort spontan beim überholvorgang ausweichen, weil vor mir zwei Spaziergänger den Weg kreuzten.

Geschwindigkeit im normalen Bereich <15Kmh aber mich hats zerlegt da ich aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht auf das Pflaster wollte und der Zustand dieser mit Rennradreifen auch nicht so geil zu befahren ist.

Aussage der netten Kollegen bei Unfallaufnahme war demnach nur das ich wohl zu schnell gewesen sei.......
Hinter uns im gleichen Atemzug vorbeibretternde Motorisierende Radfahrende >35Kmh die ggf. mit etwas breiteren Reifen dann auf das Pflaster können aber bei der Geschwindigkeit 🧐🤷‍♂️

Was ich damit sagen möchte....

Beim nächsten mal (welches hoffentlich nie sein wird) kann man nur hoffen verständnisvollere der Situation bezogene neutrale Kollegen der Unfallaufnahme anzutreffen. Es hängt halt enorm stark davon ab wie der Unfall Gesamthaft neutral bewertet und aufgenommen wird (ggf. Zeugen)
 
Richtig, meistens wird sowieso alles mit dem Argument "zu schnell" abgewiegelt.
Naja... wir sind nunmal nicht auf einer Rennstrecke unterwegs.
Wir haben ein Fahrzeug welches betreffend Fahrbahnoberfläche oder auch -belag mit gewissen Risiken oder weniger Fehlertoleranz gesegnet ist im Vergleich zu LKW, Auto, Motorrad usw.
Wir sind denkende und wissende Menschen.

Und irgendwie schwirrt in meinem Kopf immernoch so etwas umher, das mir sagt, maximal so schnell zu fahren, dass ich ausweichen oder anhalten kann.
Wenn ich schneller unterwegs bin muss ich das Risiko und/oder die Folgen eben selbst tragen.

Es gibt Unfälle mit klarem Verursacher.
Und dann gibt es eben Unfälle... Situationen in denen niemand etwas dafür kann (z.B. ne Katze rennt über die Strasse und ins Vorderrad...).

In der heutigen Zeit will jeder Mensch das Recht für ALLES gepachtet haben (ein Grossteil der Menschen (auch hier im Forum hat einen persönlichen ("Mein") Rechtsanwalt und dann noch eine Rechtsschutzversicherung die den ganzen Spass auch noch finanziert... :eek:)), jedoch keine Verpflichtung oder Verantwortung übernehmen. Geht für mich leider nicht auf.

Beim nächsten Fahrzeug welches einem selbst die Vorfahrt nimmt, ist man vielleicht im Recht, aber vielleicht kann man dieses Recht trotzdem nicht mehr erleben. Und wenn die Nachkommen dann noch versuchen dieses Recht durchzusetzen, wird man auch nicht lebendig davon werden.

Manche Menschen sind einfach unfehlbar...
Habt Ihr denn noch nie einen Fehler gemacht?
 
@Phipu
Keine Unterstellung für irgendwas, sicherlich seid ihr wie die allermeisten sehr umsichtig. Aber leider ist das für viele Nicht-Radsportler das Totschlagargument, besonders wenn man keinen klaren Gegenbeweis fürchten muss durch Fahrtenschreiber, geeichte Tachos/Messinstrumente o.ä.
 
@Phipu
Keine Unterstellung für irgendwas, sicherlich seid ihr wie die allermeisten sehr umsichtig. Aber leider ist das für viele Nicht-Radsportler das Totschlagargument, besonders wenn man keinen klaren Gegenbeweis fürchten muss durch Fahrtenschreiber, geeichte Tachos/Messinstrumente o.ä.
Selbst als umsichtiger Fahrer muss sicher jeder zugeben, dass er auch mal wegen einer kleinen Unaufmerksamkeit von einem Schlagloch, Gullydeckel, starker Unebenheit oder irgendeinem Hindernis (zB kleiner Ast) im Weg überrascht wurde. Mal kurz aufs Tacho geschaut, Trinkflasche will nicht rein und man schaut runter, nette Maus geht auf der anderen Straßenseite vorbei ;) Oder auch ganz einfach nur Licht&Schatten-Spiel, das ein Schlagloch fast unsichtbar macht. Ich fahre - denke ich - wirklich sehr vorausschauend und defensiv, aber diese Dinge sind mir trotzdem schon passiert, gottseidank aber ohne Stürze.

Gestern erst fahr ich mit 55 km/h einen breiten Radweg (4% Steigung) runter, auf mindestens 200m vor mir niemand zu sehen. Da hätte ich in "Zeitfahrstellung" gehen können, um noch schneller zu fahren, hab das aber nicht gemacht. ca. 50m vor mir seh ich dann etwas seltsames im Schatten und merke, dass das ein Besenstil-dicker Ast quer über dem Weg liegt. Ich musste schon ziemlich stark bremsen und bin dann kontrolliert mit 20 km/h drüber, danach hab ich angehalten und das Ding zur Seite geräumt. Allein wenn ich Unterlenkung-Stellung gefahren wäre, wäre ich vermutlich nicht nur bei 20 km/h gewesen, da ich in der Stellung die Bremse nicht richtig greifen kann und umgreifen müsste.
 
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