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Radklamotten imprägnieren

Wie sieht es mit den Reißverschlüssen an den Hosen aus? Leichtgängig mach ich sie mit Kerzenwachs, Seife und heute mal Silikonspray probiert.
Gibts bessere Lösungen?
Rawuza
 
Da ich auch bei jeden Wetter mit dem Rad zur Arbeit fahre und auch bei Radreiseurlauben relativ trocken bleiben will, habe ich diese thema natürlich auch schon durch.

Zur Zeit habe ich die folgende Ausrüstung & Erfahrungen damit:

Schuhe:
- Mavic Fury, offener Sommerschuh
- Northwave Raptor GTX, leicht gefüttert, geschlossen mit Goretex
> Über beide Schuhe passen meine dünnen Mavic cosmic H2O Überschuhe und meine Shimano S1100X H2O. Die Mavics sind nicht starkregenfest und schließen nicht ganz so gut ab. Das ist meine Wahl für klassische Rennradtouren von Frühsommer bis Spätsommer, wenn es regnen könnte. Für alle anderen Jahreszeiten kommt der Shimano Überschuh zum einsatz, der ist mehr gefüttert und bleibt auch bei starkem Regen dicht. Im Winter erhöht er für mich bei den Northwaves die Wärmeisolierung und sorgt mit den Beinlingen für minimalen Wassereintritt an Knöchel.

Ohne Wasserdicht Beinlinge und einen guten Abschluß zu den Überschuhen läuft am Übergang Wasser in die Schuhe bzw. wird von den Socken regelrecht reingesaugt und gut verteilt. Wenn man zu Warm angezogen ist, die Schuhe und Socken zu warm gewählt hat, dann kommt noch Schwitzfeuchte hinzu. Merino-Kunstfaser-Socken find ich von Herbst bis Frühjahr gut. Feuchtigkeit wird gut aufgesaugt.

Beinlinge:
- ältere GoreBike Wear Windstopper Beinlinge
- Castelli Tempesta Beinlinge
> Die Gore Beinlinge sind schon so alt, dass da kein Wasser mehr perlt. Neue WS-Materialien sind vom Hersteller oft imprägniert. Wird als DWR angepriesen. kurzer Nieselregen perlt auch wirklich, aber irgendwann sammelt sich da so viel Wasser, dass da nix mehr perlt. Die dicke des Material entscheidet dann, wie lange man sich trotzdem noch warm fühlt und ab wann man sich z.B. nass fühlt. Bei trockenen Wetteraussichten nehme ich immer die Gore Beinlinge. Die sind sehr bequem und haben den Windschutz. Für "wasserdichte" Füße muss man den Abschluß zum Schuh/Überzieher mit einem Gummi/Latexbündchen abdichten (das habe ich in einem englischen Forum mal gelesen gehabt, Test steht noch aus).
Die Tempesta-Beinlinge sind ab Unterkante Knie angeblich voll wasserdicht. Da drüber ist es deren Nanoflexmaterial mit DWR-Behandlung. Also unten wassredicht und oben bedingt. Das liegt an deren Gesamtkozept warum das so ist. Die Beinlinge sind oben innen aufgerauht und daruch auch bei 0-5°C auf längeren Touren fahrbar, sofern man genug Wärme erzeugt. Kommt kalter Wind dazu, fehlt da einfach der Windstopper. Der untere Abschluß zum Schuh sollte dann so angezogen werden, dass der Beinling über dem Überzieher/Schuh ist, damit das Wasser sauber ablaufen kann. Unten innen sind die Überzieher leider fast die blanke Membran und wegen der engen Passform fange ich da dann an zu schwitzen. Ich hab jetzt längere Socken zum testen wieviel Feuchtigkeit sich dann sammelt (ist ehr nur bei längeren Fahrten von Bedeutung, also 30min aufwärst), aber ich muss die Beinlinge wohl eh nochmal eine Nummer größer kaufen, weil die unten so eng sind, dass ich sie kaum über die Überzieher bekomme und bei den Northwave Schuhen geht es gar nicht, wegen deren "Anklecuff".

Regenhose:
- eine ältere kurze Goretex AlpX Irgendwas
- Castelli Tempest 3/4
> Die Gore ist super, nur eben zu kurz, hört über den Knien auf. Dauerhaft Wasserdicht. Im Rennrad, Reiserad, Pendelbetrieb hab ich noch nix aufgescheuert oder abgerieben. Beim MTB, Cross, Graveleinsatz würde ich irgendeine Art Schutzblech empfehlen, um den Sattel sauber zu halten, dann sollte auch die Hose dort ganz bleiben. Die hose ist natürlich auch prima Winddicht und meine erste Wahl bei Rennradtouren mit nasser Aussicht, aber ohne dass es die ganze zeit regnen soll. Ich wäge da Gepäck und Nutzen ab.
Die Castelli gehört zu dem Konzept, das ich oben angesprochen habe. als 3/4-Hose ragt sie über die Knie und schließt somit die bedingt wasserdichten Bereich der Beinlinge aus. Die Hose ist eng geschnitten, auf der Vorderseite soll sie auch richtig wasserdicht sein. Die Seiten sollen ein sehr wasserdichtes Stretchmaterial sein. Ich bin bisher mit der Hose prima trocken geblieben. Die Beinlinge und die Bibs selber bringen so viel Material mit, dass Schwitzfeucht gut aufgenommen und verteilt wird.

Regenjacke:
- eine typische Rennradregenjack mit dem kleinen Packmaß
- Vaude Men Spray 4 Jacke, auch recht kleines Packmaß, aber deutlich wasserfester
> Je nach Temperatur, Gepäck und Nutzen wäge ich auch hier ab welche Jacke und ob überhaupt. Die einfache Regenjacke hat an den Seiten große Mesheinsätze, dadurch kann man in Niesel und leichtem Regen trotzdem gut fahren, ohne zu sehr zu schwitzen. Da kommt die Vaude sehr schnell an ihre Grenzen. Bei der Vaude muss ich immer eine Schicht darunter weglassen. Die richtige Jacke zu finden, ist gar nicht so einfach. Je angestrengter man fährt desto mehr hat man das Gefühl von innen mehr naß zu sein als von außen. Jacken mit gut platzierten Belüftungen oder kompromissen bei der Wassrdichtigkeit sind auf jeden Fall im Vorteil und die Wahl der richtigen Unterbekleidung spielt ein große Rolle. Faustregel ist ja, sich so frisch anzuziehen, dass man beim losfahren friert. wer natürlich sub GA1 macht oder bei 130er Herzfreq. nicht warm wird muss das anpassen. Da kennt man sich selbst wohl am besten. Ich kombiniere mit Baselayer aus Merino (nur im Winter) von Icebreaker und Polyester mit/ohne Windstopper von Gore und Craft.

Bibs:
- verschiedene "Sommerbibs" (Castelli, Northwave, Gore)
- Castelli Nanoflex Pro Bib, kurz
- irgendeine Gore Bike Wear lange Windstopperhose
- Bald kommt in der Art der Nanoflex noch eine lange Trägerhose Hose dazu
> Die Sommerbibs ergänze ich mit den Beinlingen und den Regenhosen, wenn es im Herbst und Frühling mal frisch wird oder regnet. Im sommer selbst, dann nur die Regenhosen je nach Tour, Gepäck und Nutzen. Die lange Gore Hose ist ansich ganz gut, aber sitz bei mir diese Jahr irgendwie nicht mehr so gut. Sie hat bis zu den Knien Windstopper und ist gut gefüttert. Deutlich wärmer als meine Castelli Nanoflex. Wenn das Windstoppermaterial neu ist, dann perlt es, aber wenn es zu viel regnet, dann ist es vorbei. Also keine richtige Regenhose. Diese Hose will ich durch eine lange Nanoflex oder NoRain ersetzen. In Kombination mit meinen Regenhose denke ich damit gut für alles von Niesel bis Starkregen gewappnet zu sein. Spannend wird natürlich ob ich dann den Abschluß zum Überzieher dicht bekomme. Wenn ich beim Regen an den Waden naß werde, stört mich das meistens nicht so sehr. Im Winter könnte das aber frisch werden. Das hängt dann von der Materialdicke und Isolierung ab, ob und ab wann das zu kalt, zu naß wird. Die Nanoflex Pro ist ja an den Schienbeinen ähnlich wie deren Tempest Beinlinge aufgebaut, evtl. reicht das für den nötigen Wasserschutz.

Langarmtrickots/Trikotkjacken:
- Castelli Velocissimo Jersey
- Castelli Potenza Jersey FZ
- bald evtl. eine davon: Alpha RoS / Espresso 4 / Elemento 2 7x
> Ab Mitte Herbst bis zu Mitte Frühling fahr ich mit Langarmtrikots/jacken und kombiniere diese dann mit den Baselayern wie bei den Jacken beschrieben, je nach Temperatur und Härte & Länge der Tour. Das Potenza Jersey perlt, aber wird auch zu oft gewaschen, um diese funktion lange zu behalten. Aktuell fahre ich beide mit Windstopper Baselayer bis -2°C auf allen Fahrten von Pendeln bis 200km. Im kalten wind wird es manchmal frisch, besonders, wenn er von der Seite kommt. Daher erweitere ich mein Sortiment noch um eine Windstoppertrikotjacke. Regenfestigkeit ist mir bei diesen nicht wichtig. Durch die Materialstärke wird einem Nieselwetter oder einem kurzen Schauer gut gegengehalten. Nieselt es natürlich auf der ganzen Tour, dann muss die Regenjacke her. wie bei den Hosen und Beinlingen kann eben eine Gewisse Menge Feuchtigkeit aufgenommen werden, ohne das man sich kalt oder naß fühlt. Bei Pausen oder Zwangsunterbrechungen der Fahrt sollte man dann aber evtl. kurz die Regenjacke drüberziehen. Denn wir sind ja frierend los und wenn wir stehen, dann fehlt die produzierte Wärme aus der Anstrengung.

Handschuhe:
- Sealskinz irgendwas mit Membran
- Kathmandu Windstopper
- Bontrager Liner
> Im Sommer hab ich auf Radreisen entweder kein, die Kathmandu oder die Bontragers mit. Hängt von den Tagesetappen und weiteren Randbedingungen ab (Camping, Wildcamping, Hostel/Hotel, Region). Unter ca. 15°C zieh ich zum Pendeln Handschuhe an, zuerst die Bontrager, dann wenn es noch kälter wird die Kathmandu und dann die Sealskinz. Ich kriege im Wind schnell kalte Fingerkuppen und bin daher hier noch nciht am Ende, den perfekten Handschuh zu finden. Ich friere an den Fingern und schwitze am Handballen. Krüppel eben.

Allgemeines:
Alles was eine DWR-Behandlung hat oder eine Membran oder sonstige wasserschützende Features versuche ich so selten wie möglich zu waschen. Die Jacken vielleicht 2-4mal im Jahr. Das klappt aber nur dann, wenn man unten druntern nur genau so viel anhat, dass man nicht zu extrem schwitzt. Ich trage Membran auch nie auf der Haut. Wenn es ohne Unterhemd/Baselayer zu warm ist, dann ist es auch warm genug um ohne Regenjacke zu fahren, weil man dann schnell wieder trocknet. Beinlinge wasche ich auch sehr selten, weil ich kaum an den Beinen schwitze und dank Schutzbleche auch nicht so viel Dreck einsammle. Ich crosse aber auch sehr selten durch den Schlamm. Der Stadtdrekc ist aber auch nicht zu verachten.
Die Bibs kann ich im Sommer maximal zwei Tage tragen, dann müssen die gewaschen werden. Auf/Nach langen Touren wir mindestens lokal gereinigt. keimfreie Polster sind ein wichtiger Punkt, um mehrtägig über 150km auszuhalten. Je nachdem wie hart ich es auf meinen Pendelfahrten angehe, komme ich außerhalb des Sommers bis zu eine Woche mit einer Bib aus. Es ist einfach kalt genug. Die Nanoflex wird somit natürlich mindestens wöchentlich gewaschen und wird ihre perlende Wirkung schnell verlieren. Es ist ein Werbeversprechen, dass nicht gehalten werden kann. Daher auch die Regenhosen in meinem Konzept.
Ich fahre im Sommer mit normalen Kunstfasersocken und mit kälter werdendem Wetter kommen dickere und längere Socken mit Merino-Anteil zum Einsatz. Mein aktueller Liebling sind die GribGrab Merino Wintersocken.

Die meisten Stücke dieser Kleidung habe ich im Verlauf der letzten 2 Jahre (2016/17) gekauft. Man kann das als kurzzeit oder langzeit Erfahrung bezeichnen. Ich bin dieses Jahr ca. 9000km und letztes Jahr ca. 4500km mit diesem wachsenden Setup unterwegs gewesen (Hauptsächlich Norddeutschland & Berlin+Umland; ganz klein etwas im Harz und Erzgebirge). Das mal so als Nebeninfo, um diese Erfahrungen einordnen zu können.

Ich hoffe, dass das jetzt trotz des vielen textes Sinn ergibt und hilfreich ist.
 
Bei Regen empfehle ich ein Unterziehkäppi mit kleinem Schirm. Wirkt Wunder, vor allem bei starkem Regen. Ich habe sowas in ganz dünn von Castelli. Im Sommer allein unter Helm und im Winter in Kombination mit Wintercap mit Ohrenschutz.
 
Oder du klaust beim nächsten Hotelaufenthalt eine Bade/Duschkappe. Die sind so klein verpackt das du sie in eine Helmspalte kleben kannst.
 

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Es geht um den Schirm, um die Augen vor Schlagregen zu schützen. Das kann ganz schön brennen.

Gestern zum ersten Mal die Sportful No Rain lange Bibs bei null Grad getestet: Kein Problem. Knie sind durch eine Doppellage Gewebe geschützt, der Willy ebenfalls, also kein Eiszapfen wie in manch anderen Winterhosen ;).
 
[...]Ich bestelle mal sowohl das Zeug zum "Einwaschen" (oberstes Trikot/Überhose/Strümpfe/Aero-Überschuhe), als auch das Zeug zum Einsprühen-Versuch macht kluch.[...]

Leider ist die Imprägnierung zum Einwaschen wohl wirklich nur zum Auffrischen der Oberfläche von ohnehin wasserabweisenden Klamotten gedacht. Gestern wurde die zuvor mit der Imprägnierung gewaschene Überhose spritzwasserbedingt oberhalb der Füße bis knapp zur Hälfte der Wade an den Beinen feucht/naß, eine richtige Regenfahrt werde ich damit lieber nicht machen. Ich probiere nochmal die Einsprüh-Imprägnierung, bin aber eher skeptisch.
 
Leider ist die Imprägnierung zum Einwaschen wohl wirklich nur zum Auffrischen der Oberfläche von ohnehin wasserabweisenden Klamotten gedacht. Gestern wurde die zuvor mit der Imprägnierung gewaschene Überhose spritzwasserbedingt oberhalb der Füße bis knapp zur Hälfte der Wade an den Beinen feucht/naß, eine richtige Regenfahrt werde ich damit lieber nicht machen. Ich probiere nochmal die Einsprüh-Imprägnierung, bin aber eher skeptisch.
Es gibt auch Waschmittel, mit dem auch Softshells behandelt werden können (gibt es auch für Daune und Baumwolle). Erfahrung habe ich aber nur mit dem Waschmittel für die wasserabweisenden Bekleidung.
 
Es gibt auch Waschmittel, mit dem auch Softshells behandelt werden können (gibt es auch für Daune und Baumwolle). Erfahrung habe ich aber nur mit dem Waschmittel für die wasserabweisenden Bekleidung.

Hatte ich auch probiert und leider war es nicht so überzeugend.

Es gibt auch welche für die GoreTex etc....die will ich noch probieren...
 
Hatte ich auch probiert und leider war es nicht so überzeugend.

Es gibt auch welche für die GoreTex etc....die will ich noch probieren...
Problematisch war eher die Wäsche mit dem normalen Waschmittel vorher. Die nachträgliche Imprägnierung hat nicht mehr so viel reparieren können, wie das Vollwaschmittel zerstört hat.
 
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