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Position: Lenker hinter den Bremsgriffen halten?

Schotterfreund

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Hallo,

vorweg: ich weiß Ferndiagnose ist unmöglich, suche daher nur eine Idee, Richtung... Ich habe als Wieder-Einsteiger nach ca. 20 Jahren erst seit ca. 3 Monaten STI und bin früher Räder mit Unterlenkerschalthebel bzw. Aero-Aufsatz gefahren. Bin jetzt vielleicht so ca. 1.500 km gefahren.

Nun ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich den Lenker nicht direkt an den Brems-/Schaltgriffen halte, sondern am Lenkerband hinter den Griffen. D.h. beim Schalten muss ich immer etwas nach vorne rutschen.
Im Wiegetritt gehen die Hände dann automatisch ganz vor an die Gummis. Und wenn ich ganz bewusst vor an die Gummis fasse ist es ok, aber irgendwie rutsche ich dann automatisch wieder zurück bzw. manchmal fühlt sich das auch etwas gestreckt an.

Das nährt in mir den Verdacht, dass der Vorbau etwas zu lang sein könnte oder der Lenker zu tief oder der Sattel zu weit hinten eingestellt ist...

Würdet ihr auch in die Richtung weiterdenken oder sollte ich erst mal noch etwas weiter fahren, um sich noch etwas besser einzugewöhnen, bevor ich an der Sitzposition weiter schraube?
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von radfossil

Hilfreich
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Hallo,

vorweg: ich weiß Fernidagnose ist unmöglich, suche daher nur eine Idee, Richtung... Ich habe als Wieder-Einsteiger nach ca. 20 Jahren erst seit ca. 3 Monaten STI und bin davor Unterlenkerschalthebel gefahren. Bin jetzt vielleicht so ca. 1.500 km gefahren.

Nun ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich den Lenker nicht direkt an den Brems-/Schaltgriffen halte, sondern am Lenkerband hinter den Griffen. D.h. beim Schalten muss ich immer etwas nach vorne rutschen.
Im Wiegetritt gehen die Hände dann automatisch ganz vor an die Gummis. Und wenn ich ganz bewusst vor an die Gummis fasse ist es ok, aber irgendwie rutsche ich dann automatisch wieder zurück bzw. manchmal fühlt sich das auch etwas gestreckt an.

Das nährt in mir den Verdacht, dass der Vorbau etwas zu lang sein könnte oder der Lenker zu tief oder der Sattel zu weit hinten eingestellt ist...

Würdet ihr auch in die Richtung weiterdenken oder sollte ich erst mal noch etwas weiter fahren, um sich noch etwas besser einzugewöhnen, bevor ich an der Sitzposition weiter schraube?
Du könntest auch den Sattel vorschieben, kostet weniger. 🙂
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von radfossil

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An vielen Rädern sind von Haus aus die Schsltbremshebel zu weit vorn bzw. zu tief montiert. Wenn man sie 1-2cm hoch/zurück schiebt, kann das sehr viel ausmachen und einen viel bessert dort greifen/abstützen lassen. Würde ich zuerst überprüfen und ausprobieren bevor du den Vorbau wechselst. Wenn das Handgelenk zu stark abgewinkelt werden muss, weil die Hoods zu tief sind, hilft ein kürzerer Vorbau nur bedingt.
 
Ich stelle mir die Hebel ganz bewusst so ein. Eine Griffhaltung mehr und zwar nicht nur irgendeine sondern diejenige die einen am meisten von allen dazu animiert die Hände nur locker aufzulegen statt mit hochgezogenen Schultern gegen den Lenker zu stemmen.
 
An vielen Rädern sind von Haus aus die Schsltbremshebel zu weit vorn bzw. zu tief montiert
Echt, wenn ich Neuräder sehen, sind sie meist etwas zu hoch montiert und stehen nicht senkrecht sondern etwas nach vorne.
Wenn man sie 1-2cm hoch/zurück schiebt, kann das sehr viel ausmachen und einen viel bessert dort greifen/abstützen lassen.
Ja diese Einstellung sieht man oft, auch an Neurädern.
Ich frage mich immer, wie man da in Unterlenkerhaltung noch vernünftig an die Griffe kommt.
Ach ich vergas, die meisten fahren eh nie Unterlenker, wobei ich mich frage, warum die überhaupt Rennrad fahren. Ein Fitnessbike / Crossbike würde dann auch ausreichen.
 
Als Wiedereinsteiger nach 20 Jahren kann es auch an mangelnder Beweglichkeit liegen. Mir geht es manchmal so am Anfang der Saison, dass ich mich frage ich im Vorjahr bequem an den Lenker gekommen bin. Ein paar km und paar Monate später finde ich die Position dann wieder superbequem.
Abhilfe schaffen kann aber wirklich die STI etwas nach oben zu drehen. Da ist auch nichts dagegen einzuwenden, dass dauerhaft so zu lassen. Viele Profis fahren so, ...zb Tony Martin
 
Echt, wenn ich Neuräder sehen, sind sie meist etwas zu hoch montiert und stehen nicht senkrecht sondern etwas nach vorne.

Ja diese Einstellung sieht man oft, auch an Neurädern.
Ich frage mich immer, wie man da in Unterlenkerhaltung noch vernünftig an die Griffe kommt.
Ach ich vergas, die meisten fahren eh nie Unterlenker, wobei ich mich frage, warum die überhaupt Rennrad fahren. Ein Fitnessbike / Crossbike würde dann auch ausreichen.
Man sollte die Einstellung natürlich für alle Griffpositionen durchführen. Ich komme auch im Unterlenker dran und beide Stellungen wurden in meinem Fitting berücksichtigt, um die Höhe einzustellen. Ich habe es auch bei Kollegrn so erlebt, dass im Fitting oft rauskam, dass die Hebel zu niedrig waren. Kann aber sich je nach Händler und Radkategorie unterschiedlich sein. Außerdem ist ja Physiognomie und Ergonomie etwas individuelles. Nicht jeder hat die Anatomie, um wie ein Profi in Aero Hoods Position oder TT Position zu sitzen. Zumal das bei langfristiger Nutzung auch über das Profidasein hinaus negative gesundheitliche Auswirkubgen für Gelenke und Gefäße haben kann. Daher denke ich schon, dass es für den Threadersteller eine Überlegung wert sein könnte. Aber er sollte natürlich trotzdem noch in UL Haltung an die Griffe kommen.
 
Vielen Dank für die tollen Anregungen - der Vorbau ist schon nach oben gedreht und die Spacer sind alle unter der Klemmung, d.h. ich glaube der geht weder weiter zurück noch nach oben, ich müsste einen kürzeren Vorbau einbauen. Von der Lenkerdrehung her bin ich auch schon relativ weit "oben".
Vielleicht stelle ich den Sattel nochmals etwas weiter vor, um zu sehen, ob das etwas bequemer ist.
Und dann werde ich auch noch ein bisschen Gewöhnung ins Land gehen lassen und schauen, ob's besser wird.
 
Du hast die Möglichkeiten hier entgegen zu wirken schon erklärt. Entweder kürzerer Vorbau oder Sattel nach vorne oder den Lenker höher.
Es könnte aber auch sein, das du in der Beckenrotation etwas steif bist und du dich erst an diese Haltung gewöhnen musst. Dazu reichen aber 1500 Kilometer noch nicht aus.
Ich fahre aber übrigens in etwa so wie du es erklärt hast und halte den Lenker, wenn ich entspannt cruise, am Lenkerband hinter den Hoods. Das ist wie ich finde sehr bequem und beinhaltet eine Griffmöglichkeit mehr. Auf der anderen Seite fahre ich aber auch schon mal ohne Probleme kilometerweit im Unterlenker.

Die Satteposition kannst du ja mit einem Knielot überprüfen. Anleitungen dazu gibt es zuhauff im Netz.
 
Die Satteposition kannst du ja mit einem Knielot überprüfen. Anleitungen dazu gibt es zuhauff im Netz.
Ja, zum Thema Knielot hatte meine Recherche sehr widersprüchliche Meinungen geliefert - viele der neueren Meinungen scheinen dazu zu tendieren, dass das keine sehr valide Größe ist. Daher habe mir überlegt, dass ich vielleicht auch bei der Sattelposition eher in Richtung "Versuch macht kluch" gehe...
Ich muss ohnehin einen neue Sattel montieren, weil der alte leider schon einen Defekt hat und probiere jetzt mal einen "Kurzsattel" (PRO Stealth) aus.
 
Ja, zum Thema Knielot hatte meine Recherche sehr widersprüchliche Meinungen geliefert - viele der neueren Meinungen scheinen dazu zu tendieren, dass das keine sehr valide Größe ist.
Knielot ist gefährlicher Schrott wenn man es als absolute Zielgröße betrachtet aber trotzdem enorm wertvolle Hilfe als grobe Orientierung und erster Versuch.

Spielt ungefähr in der Liga wie die andere Fittingregel der Altvorderen: “der Oberlenker muss den Blick auf die Nabe verdecken“
 
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Vielen Dank für die tollen Anregungen - der Vorbau ist schon nach oben gedreht und die Spacer sind alle unter der Klemmung, d.h. ich glaube der geht weder weiter zurück noch nach oben, ich müsste einen kürzeren Vorbau einbauen. Von der Lenkerdrehung her bin ich auch schon relativ weit "oben".
Also wenn Du schon den Vorbau umgedreht, alle Spacer unterm Vorbau und den Lenker hochgedreht hast, dann würde ich vermuten, dass Du versuchst, auf Deinem Rennrad wie auf einem Trekking- oder Mountainbike zu sitzen. Das ist aber nicht die Idee eines Fittings, denke ich.

Meine persönliche Erfahrung (nach 12 Monaten und ca. 6000km) ist, dass man sich aufs Rennradfahren schon einlassen muss. Klar soll man die Hände nur locker auf dem Lenker auflegen und stellt die Sitzlänge entsprechend ein. Aber das mit dem locker Auflegen ergibt erst dann Sinn, wenn
  1. der Oberkörper bereits eine halbwegs rennradtypiche Vorwärtsneigung hat und diese mittel der Rumpfmuskulatur auch einigermaßen halten kann. Wenn Dir die Rumpfmuskulatur fehlt, wirst Du das Bestreben haben, aufrechter zu sitzen, weil das mehr ausbalanciert ist. Aber dann wird jedes Rennrad zu lang sein. Du must die Rumpfmuskulatur gewöhnen – über kurze Fahrten in der "richtigen" Haltung und idealerweise auch über spezielles Core-Training.
  2. die Schultergelenke ausreichend beweglich sind. Man geht so grob von 90 Grad Schulterwinkel aus, eher mehr (je nach Oberköperneigung. Je Aero, desto größer der Winkel, d.h. desto mehr gehen die Arme nach vorn). Das fühlt sich zunächst ziemlich gestreckt an. Auf dieses anfängliche Gefühl aber mit weniger Sitzlänge zu reagieren führt dazu, dass die Arme senkrecht nach unten zeigen, und dann sitzt man meiner Erfahrung nach einfach nicht stabil im Sattel.
Zum Knielot: Ich hatte hier schon mehrfach geschrieben, dass meiner Meinung nach der Nachsitz nciht über das Knielot, sondern über die Balance (siehe Punkt 1) einzustellen ist. Ich finde es für entspannte Touren (wo man also relativ wenige Watt tritt) sehr viel angenehmer, relativ weit hinten zu sitzen.
 
Mit dem Knielot muss man ausprobieren. Wenn das bei mir zu weit daneben liegt bekomme ich Schmerzen in den Knien, wenn die Höhe nicht genau für mich stimmt ebenso. Das passiert spätestens wenn ich mit mehr Druck auf dem Pedal fahre. Also gänzlich egal kann das Lot nicht sein.
Wenn ich die Einstellungen des TE lese, kommt mir das nach einer unpassenden Rahmengröße vor, oder falschen Radtyp gewählt, oder es ist einfach noch viel Eingewöhnung nötig.
 
Also wenn Du schon den Vorbau umgedreht, alle Spacer unterm Vorbau und den Lenker hochgedreht hast, dann würde ich vermuten, dass Du versuchst, auf Deinem Rennrad wie auf einem Trekking- oder Mountainbike zu sitzen. Das ist aber nicht die Idee eines Fittings, denke ich.

Hmmm - meinst du, ich habe eine falsche Erwartung? Habe auch ein MTB und dachte, dass ich da schon deutlich anders draufsitze...

Für mich sah das Rad jetzt schon eher nach "Rennrad" aus. S. Bild. Sorry für den Schmutz, kam von einer Waldrunde zurück und bitte ignoriert dass der Sattel nach hinten geneigt ist, der ist kaputt und kommt weg...
 

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Nach einer Trekkingradposition sieht mir das nicht aus. Ich denke ein professionelles Fitting wäre sicher sinnvoller als sich hier 50 verschiedene Meinungen zu holen. ;)

mein Eindruck ist, dass deine Sattelstütze sehr viel Versatz nach hinten hat, deine Sattel ungewöhnlich nach hinten geneigt ist und die Position eher gestreckt und mit deutlicher Überhöhung ist. Je nach Körperproportionen kann ich mir vorstellen, dass du da gestreckt drauf sitzt. Dem kann man über verschiedene Parameter entgegen kommen (Sattelstütze, Sattelposition, Vorbaulänge, Lenker, Hoodposition). Jede Veränderung führt aber auch zu Veränderungen an anderen Stellen (gelenkstellubgen Hüfte/Knie), so dass man alles zusammen betrachten sollte. Das geht meiner Meinung nach am besten mit nem Fittibg, wenn man Anfänger mit dem Rennrad ist. Ansonsten kann auch eine Fitting Box z. B. Erste Hilfestellungen bieten.
 
Zum Knielot: Ich hatte hier schon mehrfach geschrieben, dass meiner Meinung nach der Nachsitz nciht über das Knielot, sondern über die Balance (siehe Punkt 1) einzustellen ist. Ich finde es für entspannte Touren (wo man also relativ wenige Watt tritt) sehr viel angenehmer, relativ weit hinten zu sitzen.

Mit dem Knielot muss man ausprobieren. Wenn das bei mir zu weit daneben liegt bekomme ich Schmerzen in den Knien, wenn die Höhe nicht genau für mich stimmt ebenso. Das passiert spätestens wenn ich mit mehr Druck auf dem Pedal fahre. Also gänzlich egal kann das Lot nicht sein.

Uh, mein Triggerwort "Knielot".. Gott sei Dank muss ich neuerdings nicht mehr selbst mit meinen Liegerad-Vergleichen kommen, ich hab einen gefunden, der das viel schöner beschreibt.. 😇

Was ich eben noch zum Thema Lot sagen wollte: Das Lot hat definitiv seine Relevanz – Nämlich wenn ich einen Stein vom Knie aufs Pedal fallen lassen will. Kleine Fahrer werden damit meist scheiße aufs Rad gesetzt. Denn es ist nicht das Knie aus dem die Kraft kommt, die in die Kurbel geht. Der Kraft-Vektor kommt aus Rücken-, Hüft- und Beinmuskulatur und hat den Ursprung am Becken.
Wenn ich den kleinen Fahrer jetzt laut Lot weiter hinten setze als ich das pragmatisch tue, muss er sich immer weit nach vorne beugen und kippt seine Hüfte nach vorne. Dabei kippt der Vektor nach hinten weg wie ein Uhrzeiger, wenn ich die Uhr nach vorne rolle. Ich muss aber trotzdem das Pedal treffen – also muss ich mein Bein weiter heben um den Zeiger wieder nach vorne zu bringen. Der Hüftwinkel (Winkel aus Bein, Hüfte und Oberkörper) wird zu klein. Was passiert im Beinpressen-Modell? Das Ausstrecken wird ziemlich schwer. Und deshalb muss man sich von diesem Lotscheiß verabschieden. Sattel nach vorne, kurze Kurbel und der Kraft-Vektor richtet sich wieder aus, der Hüftwinkel wird größer. Ich kann freier atmen und meine Beine freier bewegen. Was jetzt leider nicht mehr klappt: Der Stein fällt jetzt vorne an der Kurbel vorbei. Aber mal ehrlich: Lot? Wie konnte der Mensch je Liegerad fahren oder eine Beinpresse bedienen … ohne Lot!?


Quelle: Bastian Marks:

https://granfondo-cycling.com/de/wahrheit-bike-fitting/
 
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