AW: Pinarello Montello ? und Instandsetzung
Kannst nochmal ein wenig zur Technik des Polierens erläutern.
Habe so etwas noch nie gemacht.
Habe mir übrigens jetzt mal dieses KWB Zeug bestellt - inkl. Polieraufsätze für die Bohrmaschine und Dremel.
Machst du das auch mit Bohrmaschine/Dremel oder mit der Hand?
Hallo @gstar2002,
es gibt hier im Forum ein Thread:
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=78571&page=2
ich mach es so:
Arbeitsfläche großflächig abdecken (alte Bettlagen, Packpapier oder ähnliches) denn es gibt reichlich Dreck. Im Wohnzimmer geht es nicht.
Schutzbrille, alte Klamotten, evtl. Mundschutz, (kommt drauf an ob du bei der Arbeit rauchst oder nicht) Handschuhe (dünne), Handwaschpaste und viel Geduld.
Bauteil gründlich reinigen. evtl. eloxieren mit Drano (Abflussreiniger) die Tauchzeiten austesten. Je nach Zustand und Material jetzt anfangen zu glätten. Ich verwende bei Kratzern Naßschleifpapier in verschiedenen Körnungen. Es halt Fingerspitzengefühl mit welcher Körnung man anfängt. Endkörnung bei mir 2000er. Immer in eine Richtung schleifen. Je gründlicher du hier vorschleifst um so weniger musst du polieren.
Ist das Teil vorbereitet, so beginnt die eigentliche Polierarbeit. Mit der Kordelscheibe aus dem Polierset und dem Vorpolierwachs wird die Grundpolitur vorgenommen. Der Wachs wird leicht gegen die laufende Scheibe gedrückt, danach wird das zu polierende Teil an die Scheibe gepresst. Nicht zuviel Druck anwenden und das Teil ständig in Bewegung halten. Nach ca. einer Minute (oder nach Gefühl) muss Wachs nachgelegt werden und es kann weiter poliert werden. Weiterhin das Teil schön gleichmässig an der Polierscheibe führen, das ergibt eine gleichmäßige Oberfläche. So, das muss nun so lange wiederholt werden, bis das Teil (vorerst) "gut" aussieht. Einen Eindruck hiervon verschafft man sich durch abwischen oder noch besser durch Reinigung mit Wiener Kalk. Den gibt für wenig Geld im Haushaltswarenladen und er wird normalerweise zur Reinigung von Edelstahlflächen (Küchenspüle) verwendet.
Ist das Teil gleichmässig (vor)poliert, so geht es an die "Glanzphase". In die Bohrmaschine kommt die weiche Stoffpolierscheibe und mit dem Hochglanzwachs geht das Spiel wieder von vorne los. Tja eigentlich nur eine reine Fleiss- und Zeitfrage.
Bei Verchromten Teilen bitte aufpassen. Sollen Chromteile poliert werden, so ist darauf zu achten, dass noch vorhandener Chrom nicht beschädigt wird. Rostflecken kann man z.B. mit Nevr-Dull entfernen. Von einer Behandlung von Aluminiumteilen mit Stahlwolle (Ako-pads) ist abzuraten, da Metallpartikel zurückbleiben können, die später als Rost "wiedererscheinen".
Grössere Rostflecken kann man ggf. mit einer Messingbürste entfernen, die in die Bohrmaschine eingespannt wird. Von einer "Behandlung" mit "Schmirgelpapier" (Schleifpapier) ist ebenfalls dringend abzuraten, da hiermit auch nur der noch vorhandene Chromauftrag minimiert wird. Hierdurch wird nur eine noch grössere Polierarbeit fällig.