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Oberschenkelhalsbruch: Reha und der Weg dorthin?

Gute Besserung!
Im Rückblick auf meinen "Werdegang" habe ich eines (für mich) gelernt: Ruhig angehen, ausreichend Zeit für die Genesung nehmen. Die Chancen stehen gut, dass man wieder beschwerdefrei wird und seinem Alltag und Sport nachgehen kann. Aber es bringt überhaupt nichts, wenn man mit sich selbst zu ungeduldig ist.
Ist allerdings zweischneidig, wer es zu ruhig angeht, bekommt auch gern Probleme, überhaupt wieder richtig in die Gänge zu kommen, sich Schonhaltungen abzugewöhnen, etc.

Die Orthopäden sind meist übervorsichtig, die Physiotherapeuten eher etwas taffer, aus ihrer Erfahrung heraus.

Die meisten neigen aber dazu, sich "den von den Orthopäden laut vorgelesenen Beipackzettel mit Nebenwirkungen" zu sehr zu Herzen zu nehmen, und verängstigt eher zu wenig zu machen. Das ist dann der Genesung auch nicht förderlich.
Das Problem ist, dass die meisten Patienten sehr viel älter sind, und die Empfhelungen eher darauf ausgerichtet sind. Ich habe mich penibel an die geringe Belastung in den ersten Wochen gehalten, um keine Beinverkürzung zu bekommen, mich ansonsten aber schon viel bewegt:
  • Alle Wege in unserem (kleinen) Ort zu Fuß - also auf Krücken ab Entlassung aus dem Krankenhaus
  • Übungen, die ich mit dem Physio gemacht habe, auch täglich zuhause soweit möglich
  • Nach ~ 8 Wochen auch draußen wieder aufs Rad => MTB mit kleinen Gängen

    Was ich heute anders machen würde?
    • Ich habe nur eine Woche bei der Arbeit gefehlt (Homeoffice)
    • Dienstreisen mit Krücken (und Kollegen als Fahrer)
    • ~ 2000 Arbeitsstunden im ersten Jahr nach dem OHB
    Da würde ich heute mehr Priorität auf meine Gesundheit legen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Erkenntnis ist ja sehr persönlich und war bitte nicht als allgemeine Empfehlung zu verstehen. Ich war zum Beispiel so bekloppt und habe die Schraube ambulant entfernen lassen und habe schnell wieder gearbeitet. Das hat mich unnötig Kräfte gekostet, die an anderer Stelle fehlten. Letztlich muss dabei jeder selbst einen guten Weg finden. Mir ist das halt nicht so gut gelungen. Aber man hat damit ja auch keine Erfahrungen...
 
Ich war zum Beispiel so bekloppt und habe die Schraube ambulant entfernen lassen und habe schnell wieder gearbeitet.

Aber inwiefern denkst Du, das war nicht gut? Hab meine Schrauben beim ersten Mal auch ambulant rausholen lassen, war grundsätzlich jetzt kein Problem.

Arbeiten, da ist natürlich auch die Frage, was. Ich (Bürohengst) konnte ab Bruch nen Krank-/Homeoffice-Mix machen, das war gut, sonst wäre mir auch die Decke auf den Kopf gefallen.
 
Aber inwiefern denkst Du, das war nicht gut? Hab meine Schrauben beim ersten Mal auch ambulant rausholen lassen, war grundsätzlich jetzt kein Problem.

Arbeiten, da ist natürlich auch die Frage, was. Ich (Bürohengst) konnte ab Bruch nen Krank-/Homeoffice-Mix machen, das war gut, sonst wäre mir auch die Decke auf den Kopf gefallen.
Mit zwei kleinen Kindern Zuhause und zwei Treppen im Haus war der Alltag für mich zu anstrengend und ich war für meine Familie eher eine zusätzliche Belastung. Dann noch der innere Druck, schnell zurück zur Arbeit und wieder aufs Rad, meine Belastungsgrenzen waren schnell überschritten.

Bei anderen kann es genau umgekehrt sein oder mich ganz anders sein. Da gibt es kein Patentrezept. Ich war lange Zeit frustriert, weil ich nicht so Radfahren konnte, wie ich wollte. Jetzt bin ich einfach nur froh, dass ich wieder schmerzlos durch den Alltag komme. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit mehr und hat einfach meine Perspektive verschoben.
 
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