Balai
Biskinaut
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AW: MUSS man Pässe in einem Zug durch fahren?
ich muss hier aber mal Stellung gegen diesen neumodischen Kram beziehen, von wegen "Nur Du selbst entscheidest, was für Dich als bezwungen gilt" und so.
Es gibt hier einen klaren, verbindlichen Ethik- und Stylecode:
Der Blick des Rennradfahrers ist starr auf einen Punkt ca 2 m vor der Nabe des Vorderrades gerichtet. Der Mund steht halb offen und das Gesicht ist ob der unaufhörlichen Anstrengung zu einer unschönen Grimasse verzerrt, läßt Überforderung und Erschöpfung aber nicht sichtbar werden. Der stete Fluss des Schweißes und das Keuchen und Pfeifen der eigenen Atmung werden mit stetem Gleichmut wahrgenommen, mechanisch wird das Rad auf Kurs gehalten und andern Fahrzeugen ausgewichen. So kämpft man sich mit aller noch verfügbaren Souplesse hinauf und konzentriert sich voll und ganz darauf, wie man, wieder zuhause, den Kollegen die vollbrachte Heldentat möglichst realitätsnah schildern kann (Maxime: die gefahrene Übersetzung in der besonders steilen Kehre 26 ist unbedingt gesondert zu erwähnen).
Diese geradezu meditative Versenkung muß zwingend von unten bis oben aufrecht erhalten werden. Wer Pinkeln muss, ist schlicht zu langsam und soll sich gefällligst mehr anstrengen. Auf dem Rad gibt es schließlich nur zwei legitime Wege, Körperflüssigkeit abzugeben: Schwitzen oder Rotzen. Und die Bergwelt ist lediglich Kulisse für die eigene Leistung und als solche sowieso des Fotografierens nicht wert.
Das einzige was zählt, sind ja die getretenen Joule.
Komm also bitte nicht auf die Idee, Deine eigene Maßstäbe definieren zu wollen.
ich muss hier aber mal Stellung gegen diesen neumodischen Kram beziehen, von wegen "Nur Du selbst entscheidest, was für Dich als bezwungen gilt" und so.
Es gibt hier einen klaren, verbindlichen Ethik- und Stylecode:
Der Blick des Rennradfahrers ist starr auf einen Punkt ca 2 m vor der Nabe des Vorderrades gerichtet. Der Mund steht halb offen und das Gesicht ist ob der unaufhörlichen Anstrengung zu einer unschönen Grimasse verzerrt, läßt Überforderung und Erschöpfung aber nicht sichtbar werden. Der stete Fluss des Schweißes und das Keuchen und Pfeifen der eigenen Atmung werden mit stetem Gleichmut wahrgenommen, mechanisch wird das Rad auf Kurs gehalten und andern Fahrzeugen ausgewichen. So kämpft man sich mit aller noch verfügbaren Souplesse hinauf und konzentriert sich voll und ganz darauf, wie man, wieder zuhause, den Kollegen die vollbrachte Heldentat möglichst realitätsnah schildern kann (Maxime: die gefahrene Übersetzung in der besonders steilen Kehre 26 ist unbedingt gesondert zu erwähnen).
Diese geradezu meditative Versenkung muß zwingend von unten bis oben aufrecht erhalten werden. Wer Pinkeln muss, ist schlicht zu langsam und soll sich gefällligst mehr anstrengen. Auf dem Rad gibt es schließlich nur zwei legitime Wege, Körperflüssigkeit abzugeben: Schwitzen oder Rotzen. Und die Bergwelt ist lediglich Kulisse für die eigene Leistung und als solche sowieso des Fotografierens nicht wert.
Das einzige was zählt, sind ja die getretenen Joule.
Komm also bitte nicht auf die Idee, Deine eigene Maßstäbe definieren zu wollen.