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Muss ich den Freilaufkörper austauschen?

Laufbekloppt

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Hallo zusammen,

mal wieder eine Technikfrage von mir. Nachdem mein linker STI das zeitliche gesegnet hat, bin ich zwangsläufig zwei Fahrten nur auf dem kleinen Kettenblatt gefahren. Daraufhin habe ich nach der zweiten Fahrt gemerkt, dass die Kette auf dem kleinsten beiden Ritzel immer wieder hin und herspringt. Mir war spätestens dann klar, ich muss mich um die Technik am Rad kümmern 😉

Neuen STI bestellt und eingebaut. Später dann gemerkt, dass ein Zahn des kleinsten Ritzels total verbogen ist. Habe nun erstmal eine andere Kassette aufgezogen und dabei gemerkt, dass die alte recht wackelig auf dem Freilaufkörper saß. Dann habe ich festgestellt, dass auch diese recht mitgenommen aussieht. Auch die Austauschkassette sitzt nun etwas wackelog auf dem Freilauf (diesen hatte ich auch noch gesäubert und die Sperrklinken vom schützt befreit).

Ich frage mich nun, ob ich auch einen neuen Freilaufkörper brauche, da ich ansonsten wieder Gefahr laufe den ganzen Antrieb zu behindern und zu verschließen. Der Plan war nämlich jetzt endlich auch neue Kettenblätter und Schalröllcben einzubauen.

Vielleicht kann mir jemand anhand des Fotos sagen, ob diese Einkerbungen problematisch sind?


1000089249.jpg

(Foto ist vor dem säubern aufgenommen worden 😉)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von cryptocat

Hilfreich
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Diese Kerben sind normal und haben nichts mit deinen geschilderten Problemen zu tun. Die Kassette wackelt nur dann auf dem Freilauf, wenn sie nicht richtig festgezogen wurde oder sich der Lockring gelöst hat. Oder wenn zum Beispiel ein Spacer fehlt.
 
Ich vermute auch, dass der Lockring nicht fest war oder ein Spacer fehlt. Wie hat die Kassette gewackelt, axial oder radial? Welche Kassette auf welchem Freilauf ist verbaut?
 
Freilaufkörper selbst kann auch wackeln.

Du hast ein Fulcrum/Campa Laufrad.

Da lockert sich der Freilauf gerne mal, wenn die Mutter nicht gut festgezogen ist. Campa sagt 15nm. 5er Inbus in die Achse zum Gegenhalten und mit einem 17er Maulschlüssel festziehen.

Oder die Lager im Freilaufkörper sind durch und haben Spiel.

Beides führt dazu, dass die Kassette wackelt, obwohl sie richtig fest ist - weil der Freilauf selbst wackelt.
 
Danke für eure Einschätzung.
Genau, es ist ain Campagnolo Laufrad.

Der Freilaufkörper wackelte tatsächlich auch selber (ohne Kassette). Nachdem ich ihn abgezogen und gereinigt habe, habe ich ihn mit Imbus und Maulschlüss fest angezogen. Das "wackeln" ist danach beim Freilaufkörper selber tatsächlich weg gewesen. Die Kassette wackeln nun aber trotzdem leicht.

So wie ich eure Nachrichten lese, ist dies aber durchaus üblich und normal (in kleinerem Maße) bei Campagnolo?

Ich werde den Lockring noch einmal fester anziehen und schauen, ob es eine Änderung mit sich bringt.
 
Danke für eure Einschätzung.
Genau, es ist ain Campagnolo Laufrad.

Der Freilaufkörper wackelte tatsächlich auch selber (ohne Kassette). Nachdem ich ihn abgezogen und gereinigt habe, habe ich ihn mit Imbus und Maulschlüss fest angezogen. Das "wackeln" ist danach beim Freilaufkörper selber tatsächlich weg gewesen. Die Kassette wackeln nun aber trotzdem leicht.

So wie ich eure Nachrichten lese, ist dies aber durchaus üblich und normal (in kleinerem Maße) bei Campagnolo?

Ich werde den Lockring noch einmal fester anziehen und schauen, ob es eine Änderung mit sich bringt.
Es ist nicht normal, nee!

Wenn die Kassette Spiel hat, leidet auch die Schaltqualität, es rasselt, etc.

Spielfrei ist immer das Ziel.

Da du ein Campa Laufrad hast und ich gelockerte Freiläufe bei denen schon öfter beobachtet habe, hab ich dich schlicht darauf hingewiesen. Der Freilauf reagiert empfindlich auf zu wenig Drehmoment an der Mutter und kann sich deswegen lockern. Oder man muss über die Jahre ab und an nachziehen.
 
Da fehlt ein 1-2mm Spacer der hinter der Kassette eingesetzt wird.
Dann sollte das wackeln Geschichten sein.
 
Nicht irgendein Teil vergessen beim wieder zusammenbauen…? Habe ich selber gemacht 😂
Ne, da ist nichts vergessen worden. Hatte ich auch kurz drüber nachgedacht. Der Freilaufkörper ist auch eingerastet. Trotzdem ist immer ich etwas Spiel da. Ich kann E mir nicht wirklich erklären.
 
Ne, da ist nichts vergessen worden. Hatte ich auch kurz drüber nachgedacht. Der Freilaufkörper ist auch eingerastet. Trotzdem ist immer ich etwas Spiel da. Ich kann E mir nicht wirklich erklären.
Ein Lager im Freilaufkörper wird durch sein, Du brauchst einfach einen neuen Freilaufkörper oder neue Lager.
 
Die Einzige Möglichkeit, warum ein einwandfreier Freilaufkörper Spiel haben könnte, wäre die Achse.

Wenn die Achse generell Spiel hat, hat das gesamte System aus Achse und Freilauf den.

Kannst du leicht testen, indem du auf der Nichtfreilaufseite die Achse bewegst. Wenn das Spiel nicht von der Nabe kommt, brauchst du einen neuen Freilauf.
 
Die Einzige Möglichkeit, warum ein einwandfreier Freilaufkörper Spiel haben könnte, wäre die Achse.

Wenn die Achse generell Spiel hat, hat das gesamte System aus Achse und Freilauf den.

Kannst du leicht testen, indem du auf der Nichtfreilaufseite die Achse bewegst. Wenn das Spiel nicht von der Nabe kommt, brauchst du einen neuen Freilauf.
Mhm, also ich habe schon das Gefühl, dass die gesamte Achse etwas wackelig ist und nicht nur ausschließlich der Freilaufkörper. Dies sieht man auch kurz an Ende des zweiten Videos (ohne der Kassette).


Ggf ist es doch sinnvoll das ganze mal einen Fachmann anschauen zu lassen, bevor ich jetzt auf Verdacht einen neuen Freilaufkörper bestelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach den Stellring auf der Nichtfreilaufseite öffnen und etwas zudrehen, bis das Lagerspiel eliminiert ist. Gefühl braucht man dafür kaum, wenn man den Achsstummel fest in die Hand nimmt und daran rüttelt, merkt man das meist direkt.

Dein Ziel beim Lager einstellen ist, gerade so kein Spiel mehr in der Achse zu haben, aber keinen Schritt fester zu drehen, dann gehen die Lager kaputt. Manche stellen auch mit Absicht ein mikrominimales Spiel ein, weil der Schnellspanner die Achse beim festen Zudrücken etwas staucht und man das einkalkulieren muss.

Deswegen immer mit angezogenem Schnellspanner das eingebaute Laufrad testen. Hier fällt jedes noch so kleine Spiel an der Achse deutlicher auf, weil die Felge einen großen Hebel hat und das Spiel verstärkt. Ein ganz leichtes Spiel an der Achse kann schnell dafür sorgen, dass die ganze Felge mehrere Millimeter schlackert.

Kann sein, dass du nochmal etwas Spannung herausnehmen musst, weil sich beim Zudrehen der Madenschraube (bei Campa/Fulcrum meist 2,5mm Inbus) immer noch ein wenig an der Vorspannung verändert und die Lager dann zu fest sitzen könnten.

Dann mit einem sanften Schlag (Schonhammer, Holzklotz auf dem Boden, um die Achse nicht zu vermacken, aber auch die Lager nicht zu beschädigen) auf die Achse das Lager nach dem Öffnen wieder etwas lösen, sonst kannst du nicht erneut einstellen. Das ist generell wichtig, wenn man Naben einstellt. Meist kann man sie relativ easy zudrehen, aber sie öffnen sich dann trotz offenem Stellring erst nach einem leichten Schlag wieder.

Empfehlenswert ist, das nicht einmal zu machen, sondern sich heranzutasten. Eine 1/16-Umdrehung am Stellring kann schon den Unterschied zwischen zu viel Spiel und optimal eingestellt machen.

Fachmann bezahlen lohnt bei so einem Laufrad kaum. Das kostet neu 150-250€ und ein Fachmann will ja auch einen anständigen Lohn, so dass fast jede Arbeit, die du nicht selbst machen kannst, oder die wiederholt vorkommt, bald ein wirtschaftlicher Totalschaden wäre.

Wenn du's jetzt lernst, kannst du dir in Zukunft selbst helfen und zahlst nie wieder für Kleinigkeiten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen lieben Dank für diese ausführliche Erläuterung, wie ich das Problem vielleicht doch noch alleine lösen kann. Ich werde es zeitnah mal genau so ausprobieren und nochmal berichten.

Auch der Hinweis auf den wirtschaftlichen Totalschaden ist dabei vermutlich vollkommen richtig 😉

Das mit dem großen Spiel beim eingebauten Laufrad ist mir auch aufgefallen. Dieses kippelt tatsächlich um einige Millimeter hin und her.
 
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