AW: Mit dem Renner reisen -- aber wie?
das hört sich doch schon mal ganz gut an: 7,2 Kilo!! da würde ich ich mich freuen, wenn du mal was zu den "Gepäck- und Ausrüstungstipps" ansagst.
Hotel usw. mein ich jetzt erstmal gar nicht. Ich dachte einfach: Ich brauch eben nicht nur zwei Garnituren Radklamotten, sondern auch Zahnbürste, Shampoo, Freizeitklamotten (abends ins Restaurant), ggf. auch Zelt und Schlafsack (+Isomatte)... da dachte ich: so 30 Kilo werdens wohl. Und genau für diesen Fall bräuchte ich die Lösung.
Hast Du sie?
Wie gesagt, meine PAckliste ist für Hotelübernachtungen. Zelt/Schalfsack entfällt.
Oder wie ich immer sage: Das ist Extrem-Survival, überleben nur mit dem was man am Wegesrand findet, - Hotels zum Beispiel !!!!
hier also meine Gepäcktipps von der 2006er Tour:
AUSRÜSTUNG:
Gefahren wurde mit einem nicht zu großem Rucksack.Vorteil: Rad anschließen, Tacho, Flasche und
Pumpe ab und in den Rucksack, - und schon kann man alles angucken und hat auch noch die Hände frei zum Fotografieren und keine Angst wegen zurückgelassenem Gepäck!
Ein Schloß (
Abus Bordo) und 3 Schnellspanner mit Zahlenschloß (Brügelmann-/
Rose-Versand) sichern das Rad ausreichend, - auch mitten in der bevölkerten Fußgängerzone.
Gesamtgewicht des vollen Rucksacks ca. 6,8 kg. Der Rucksack hat ein gespanntes Netz als Rückenauflage (gibt es von
Deuter und
VauDe), dadurch auch mit schwerem, kantigen Gepäck in Unterlenkerhaltung problemlos, kaum Drücken oder Schwitzen. Optimalerweise mit Kompressionsriemen, Eispickelschlaufe (hier trocknen die Socken) Regenhülle, Deckelfach o.ä. für Karten, Fronttasche für Geld und Schlüssel.
Im Gepäck: Ein zweiter Satz Radklamotten, Gore-Weste, Gonso Chiuro Windjacke, Ärmlinge und Beinlinge, Stirnband, Regenklamotten (nicht benötigt), 2 Paar Ersatzsocken (Radsocken), Trekkinghose (nicht angezogen, ich war immer erst essen und bin dann mit den Radklamotten direkt unter die Dusche gehüpft), ein etwas dickeres Trikot (nicht benutzt). Außerdem 1 Kilo Spiegelreflex-Kamera (darf bei Fotofan nicht fehlen!!).
Ich habe die Rad-Klamotten unter der Dusche mitgewaschen (ganz wenige tropfen Teebaumöl im Shampoo verhindern angeblich üble Gerüche). Dann getrocknet über Nacht auf mitgenommener Wäscheleine oder Handtuchhalter. Entgegen einem Bericht in Tour wurden die Klamotten bei mir oft nicht über Nacht trocken. Mein Rucksck hat außen links und rechts Kompressionsriemen, die ich zum "Aufhängen" der feuchten Radsachen während der Tour benutzt habe. So trocknen sie im Fahrwind. Schwieriger würde das aber bei Dauerregen.....
Weitere Ausrüstung und "Spezialteile":
- diverse Plastiktüten für folgende Zwecke (o.k., klingt vielleicht etwas albern, hat sich aber bewährt)
1.) ein großer Altkleidersack/ gelber Sack im Rucksack als Näßeschutz für das Gesamtgepäck
2.) für naß/sauber (gewaschene, aber noch feuchte Kleidung. Üblicherweise hängt die außen am Rucksack zum trocknen, wenn es regnet muß sie aber runter. Und wohin dann mit dem feuchten Zeug?)
3.) für naß/schmutzig (naße, schmutzige Regenklamotten)
4.) Näßeschutz für die Kamera, die immer ganz oben liegt, um schnell griffbereit zu sein.
5.) Tüte für den Ledersattel bei Regen (auch bei der Fahrt: Der Sand von schlechten Wegen zwischen Allerwertestem und
Sattel ruiniert das Leder schon recht effizient)
6.) Plastikmülltüte mit “Henkeln” als Spritzschutz für den Popo bei / nach Regen (wird mit “Henkeln” am Rucksack-Hüftgurt befestigt und bei Regen ausgeklappt. Man setzt sich dann drauf, der Allerwerteste bleibt sauber und trocken).
7.) Statt "richtigen" Überschuhen zwei Plastiktüten mit Loch für Cleats und vier Gummis = leicht und hält die Schuhe bei Regen sauber und trocken, ich habe nämlich keine anderen Schuhe dabei. Mit 5-7 kommt man oft ganz ohne die Regenkleidung aus.
8.) Folie o.ä oder eine der Tüten von oben, um unter der Dusche gewaschene naße Kleidung mal ablegen zu können. Manchmal gibt es im Hotelzimmer eben nur Polsterstühle und Betten...
Außerdem
- Gonso-Sitzcreme (benutze ich zuhause nicht, aber auf Mehrtagestour braucht man das definitiv!), in kleinem Plastikfläschchen.
- Alle Toilettenartikel in Kleinstausführungen (gibt es in Drogeriemarkt, hier läßt sich gut Platz und Gewicht sparen):, kleines Rasierschaumfläschchen, Mini-Zahnseide, Sonnencreme, Reisezahnbürste, Mini-Zahnpasta, Deo-Pumpspray Fläschen etc....
- Zettel und Stift für Notizen unterwegs, z.B. abends die Reiseerinnerungen schreiben. Das ist auch für einen selber hinterher immer wieder mal interessant zu lesen. Oder zum Notieren der gefahrenen km (mir ist auf einer Tour mal kurz der Tacho ausgefallen).
- ganz wenige sehr kleingedruckte Kopien mit Infos / Wegbeschreibung / Sehenswürdigkeiten / Hotels ergeben den Lightweight-Reiseführer (wenn mit Tintenstrahler ausgedruckt, nochmals umkopieren, dann kann man's auch nach dem Regenschauer noch lesen)
- Isotonisches Getränk hab ich als fertig in Einzelportionen abgepacktes Pulver mitgenommen (Xenofit Mineral light, 2 Beutel pro Tag, unbedingt die Beutel nochmal in Plastiktüte packen: einmal gab's zuviel Druck und ein Tütchen ist geplatzt).
- Wäscheklammern + Wäscheleine (2 mm-Nylon-Schnur, 6 m, besser viel zu lang, dann findet man immer irgendwas zum festmachen im Zimmer),
-
Pumpe, die wirklich 9 bar schafft (bei mir
Topeak Mountain-Morph). Auf solchen Touren muß man mal nachpumpen.
- Victorinox Bitset (ein Bithalter in Inbus-Schlüsselform mit Halter, bestückt mit allen benötigten Bits: Ergibt sehr leichtes
Minitool.
- 3
Reifenheber,
Flickzeug, zwei
Schläuche, einen faltbaren Ersatzmantel.
- ein Stück ausgeschnittene Reifenflanke: Kann bei Durchstich z.B. der Flanke innen untergelegt werden, so dass der
Schlauch nicht aus dem Loch austreten kann
- Spezialtücher für wasserfreie Handreinigung nach Reparaturen und Latex-Einweghandschuhe.
- Eine Stecknadel (in ein Stückchen Nylonschnur gesteckt in der Geldbörse),- hilft ggf. Splitter aus dem
Reifen zu holen.
- Ministativ von Hama (ca. 5 Euro) mit biegbare Beinen. Damit die Kamera auf einen Stein oder eine Bank stellen, schön ausrichten und mit Selbstauslöser Fotos von sich selbst auf dem Rad in “voller Fahrt” machen.
- MTB-Schuhe (so braucht man kein zweites Paar Schuhe mitzunehmen)
- 1-Liter Radflache von Zefal, das spart ständiges Nachtanken.
- Ersatzbatterie (ein ausgefallener Tacho auf so einer Tour stört das fröhlich Kilometer-Sammeln ganz erheblich.
Hoffe, das hilt etwas weiter
Grüße
ChrisH