Der einzige der mit diesem Hobby je reich geworden ist, ist wohl dieser belgische
ebay Verkäufer cassanova. Zur richtigen Zeit nen RadsportRenter um ne Fabrikhalle voller Teile und Räder gebracht (Paletti berichtete seinerzeit davon) und unter das Volk der stetig wachsenen Klassikergemeine via
ebay bebracht, den Rest hat der Markt geregelt...
Btw.
Wo ist das Problem wenn ein Pb-Händler mit seinen bleischwer liegenden Teilen oder ein Casanova am Markt tätig sind oder waren?
Ohne die Casanovas würden Teile vielleicht noch immer bei einigen "Rentnergeschäften" im Keller liegen oder ehemals unverkäufliche Artikel aus Großhandelsbeständen in Lagern verkommen. Vielleicht hätte ein unwissender diese wirtschaftlich "wertlosen" Bestände auch einfach irgendwann entsorgt.

Casanova war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hat einen "Trend" erkannt. Daran kann ich nichts verwerflich finden. In seinen damaligen Auktionen, ob gepusht oder nicht, hab ich, wie sicher viele andere auch, problemlos einige schöne Teile gefunden u.a. einen roten Concor SL aus "meiner Zeit". Er hätte die Teile ja auch horten können, weil sie übermorgen vielleicht das fünffache Wert sind....
Das ist eben lebendige Marktwirtschaft. Casanova hat dabei nicht nur "eingesackt und ist reich geworden", er musste die Teile ja auch aufspüren, bezahlen, im Lieferwagen zu sich transportieren, ordnen, fotografieren, einstellen, verkaufen und verpacken. Offenbar sehen einige immer nur ohne Aufwand erzielte Endpreise bei gewerblich Tätigen und zählen einfach nur Summen zusammen.

So eine merkwürdig beschränkte Denkweise kenne ich teilweise auch von meinen durchaus intellektuellen Kunden wie Lehrern, Beamten, Anwälten und Wissenschaftlern, die denken, man würde mit einem Gewerbe ohne große Anstrengung "reich", weil sie mit Geld bezahlen...
Träumt ein "wertorientierter" Sammler eigentlich davon, ohne Arbeit "reich" zu werden? Na ja, seinen Aufwand dazu, möcht' ich nicht so recht betreiben müssen...
Entweder man kauft, handelt heute und nimmt am Leben teil oder man lässt es eben sein und spart mehr von seinem investierten Geld fürs Altersheim. Wer weiß heute schon, was das mal kosten wird.
Geld eben.
Vielleicht lässt der Altenpfleger sich auch mit einem wertvollen Randonneur abspeisen und wischt die alten Ärsche der curly stays dann etwas besser.
