ChrisMartin
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Hallo zusammen,
ich habe bereits vor einigen Wochen Fragen zum Fahrradweg "Brenner-Bozen-etc." gestellt und habe damals eine gute Rückmeldung bekommen die mir weitergeholfen hat.
Ich wollte an dieser Stelle meine Erfahrungen bei der Tour kurz aufzeigen, als kleines Dankeschön ; )
Hier der damalige Thread: http://www.rennrad-news.de/forum/threads/radweg-brenner-bozen.128219/
Start der Tour: Donnerstag, 4:15 Uhr im Osten von München (in der Nähe von Haar)
Fahrzeit: 13:24 Stunden (netto)
Tages KM: 373,09 km
Höhenmeter: 2.767
Durchschnitt: 27.83 km/h
Durchschnitt Puls: 133
Max. Puls: 163
KCAL: 11.037
Ende der Tour: Donnerstag, 22:15 Uhr bei Rovereto (Nähe Gardasee)
Die Tour:
In der Früh hat es leicht genieselt aber es hielt sich in Grenzen, das Fahren mit der Stirnlampe war bis Holzkirchen aufgrund der stockfinsteren Nacht etwas anstrengend, danach ging es deutlich besser.
Der Verkehr hielt sich natürlich in Grenzen.
Am Tegernsee angekommen gab es genau 15 min Pause bevor es Richtung Achensee weiter ging. Bis hierher war das Schlimmste überstanden, für den Abschnitt in Deutschland.
Die Fahrt vom Tegernsee zum Achensee war und ist eine einfache Strecke, auch wenn es ein Pass ist. Oben angekommen habe ich kurz an der Tankstelle mein Wassertanks aufgefüllt, die eingeplante COLA war nicht notwendig, wurde also entsprechend nicht gekauft. Mit dem Gefühl, nach ca. 100 km immer noch fit zu sein und keine Lust auf Cola zu verspüren (ich liebe Cola ; ) ging es gut gelaunt die Abfahrt hinab, in Richtung Inntal.
Unten angekommen fuhr ich in Richtung Hall in Tirol. Anders als empfohlen, bin ich auf der Landsstraße gefahren und habe nicht nach den Fahrradwegen geschaut. Was soll ich sagen, so war es sicherlich schneller, der Verkehr war sicherlich nicht so schlimm aber ohne wäre es besser gewesen.
Während dieser Zeit hat sich aber mein Rücken gemeldet, ich habe dementsprechend meine "Übungen" auf dem Rad gemacht um den Rücken zu entspannen. Vor allem freihändiges Fahren hilft mir dann immer viel.
Endlich in Hall angekommen, ging es auf der L38 in Richtung der alten Römerstraße.
Als ich mein Begleitfahrzeug (Freund mit meinem Auto) vor dem ansässigen Antiquitäten-Laden getroffen hatte, sahen wir, dass die L38 gesperrt war.
nach einer 25 min. Pause musste ich somit durch Innsbruck meinen Weg zur 182 finden, der Bundesstraße in Richtung Matrei.
Das ging auch ohne Probleme und ich empfand den Aufstieg in Richtung Brenner als schön gleichmäßig, wenn auch leider der Rücken stark schmerzte.
Die Beine waren top, das sollte sich auch nie auf der gesamten Strecke ändern. Zum Glück....!!!
In Matrei angekommen bin ich gleich zum ersten Bäcker den ich sehen konnte, bei dem ich auch mein RR im Blick haben konnte ; )
Ich habe mir 2 Schokokrapfen, eine Schnitzelsemmel und eine Cola gekauft (die erste von 6-7).
Auf der Bank habe ich dann versucht meinen Rücken wieder zu "beruhigen" und dann ging es weiter.
Von hier bis zum Brennersee ist es weitaus angenehmer zu fahren und auch der Rücken machte keine Probleme mehr.
Oben angekommen traf ich wieder meinen treuen Begleiter, die Pause war kurz und ich habe mich auf die Abfahrt vom Brenner nach Sterzing vorbereitet (Brille, Sonnenkreme).
Ab Innsbruck war das Wetter wirklich toll gewesen und sollte bis zur absoluten Dunkelheit auch perfekt bleiben. -> 22-24 °C bei leichter bis mittlerer Bewölkung : )
Bei der Abfahrt habe ich mich konzentriert entspannt und etwas langsamer zu fahren als es einem die vorherrschende Euphorie eintrichtern würde. Habe versucht Rücken, Beine und den restlichen Halteapparat zu schonen, auch das Sitzfleisch wurde entlastet.
Alles lief wunderbar.
In Brixen wollten wir (ich vor allem) Nudeln und was die Speisekarten sonst noch hergeben essen.
Leider war es zur Zeit zwischen 14 Uhr und 18 Uhr unmöglich etwas warmes zu bekommen. Das hatte ich vorher so nicht berücksichtigt.
Also ab in den Supermarkt und gefuttert... : )
Wie mir viele empfohlen haben bin ich erst ab Brixen den Radweg gefahren. Davor die normale Landstraße.
Der Radweg ist wirklich eine tolle Sache, ich habe mich sehr gefreut an der schönen Etsch entlang zu fahren, auf einem perfektem Teer, ohne Lastwagen, ohne Autos, völlig entspannt.
Ein richtiges Hochgefühl, auf den Tacho habe ich fast gar nicht mehr geschaut (total untypisch für mich), vor lauter Begeisterung. Die "Rekordfahrt" geriet zur Nebensache.
Auch ist der Radweg, im Vergleich zur Landstraße zwischen Brixen und Bozen sehr gleichmäßig was das Gefälle angeht, nicht sehr steil aber konstant. Im Vergleich konnte man die Landstraße beobachten, hier hätte man dauernd hoch und runter fahren müssen, weitaus anstrengender im Streckenprofil - den Verkehr mal außer Acht gelassen.
Der einzige Nachteil, mein Begleitauto wurde dadurch "isoliert" und der oft über viele Kilometer lang "abgeschnittene" Radweg macht es schwerer sich zu treffen. Die Bedingungen durch den Radweg entschädigten aber mehr als deutlich.
Bozen selbst ist sehr schön, das wußte ich schon. Der Radweg durch Bozen ist es auch. Ich tat mir sehr leicht Bozen auf dem Radweg zu durchqueren, das hatte ich mir schwieriger vorgestellt.
Im Allgemeinen ist der gesamte WEG ausgezeichnet beschildert, wie der Teer, ein Traum.
Kurz vor Trento haben wir uns wieder getroffen, leider bin ich vom Radweg runter und irgendwann auf einer 2-spurigen Schnellstraße gelandet. Sehr riskant und auch nicht vorgesehen, geschweige denn erlaubt. Also, sobald sich die Gelegenheit bot, runter von dieser Strecke.
Im Bereich Trento wurde auch der Gegenwind stärker, so das er genervt hat. Dann hieß es 26 km/h statt 36 km/h (bei gleicher Kraft). Nach Trento fuhr ich wieder auf dem Radweg. Es wurde langsam Abend bzw. schon etwas dunkler.
Das war meine größte Sorge aber ich konnte nicht anders als weiterfahren und abwarten wie lange ich ohne Stirnlampe fahren konnte. Dank dem hellen Asphalt und dem klaren Himmel bei schönem Mondschein war es bis ca. 21:30 Uhr noch gut möglich ohne vorderes Licht zu fahren.
Leider ist mir ein Fehler passiert: Ich hatte beim letzten Treffen vergessen, die Lampe schon vorsichtshalber einzupacken.
Irgendwann musste ich beim Radweg ab und stehen bleiben. Es war stockdunkel und ich hatte den vereinbarten Treffpunkt nicht gefunden.
Als mein Begleiter mich endlich gefunden hatte ich bereits beschlossen, dass hier, kurz vor Rovereto Schluss sein sollte.
Ende der Tour, 22:30 Uhr.
Fazit und Fehler:
Es war eine lange Tour, aufgestanden bin ich um 3:30 Uhr. Gefahren bin ich über 13 Stunden (netto) und ca. 370 km.
Am Ende fehlten mir ca. 50-60 km bis zum Ziel, Affi beim Gardasee (im mittleren/ unteren Teil vom Gardasee).
Warum habe ich es nicht ganz geschafft? Die Müdigkeit!
Ich war zu müde und ich war der Meinung, dass es zu gefährlich gewesen wäre weiter zu fahren. 15 km wären noch gegangen aber keine 2 Stunden.
Die Beine und der ganze Körper, abgesehen von der allgemeinen Müdigkeit, waren in Topform. Das muss ich an dieser Stelle wirklich erwähnen und das hat mich am allermeisten überrascht, trotz der vielen Mühen und Trainingsstunden. Deswegen war ich ein wenig enttäuscht als ich die Tour beenden musste.
By the way: Es gab keinerlei Pannen oder kleinere Probleme an meinem RR. Das war natürlich ein großer Vorteil.
Verbesserungen und Empfehlungen:
- Unbedingt den wunderbaren Radweg ab Brixen in Richtung Bozen benutzen
- Um den 20. Juni herum fahren, längere Tage (Sonnenlicht)
- Um 3 Uhr losfahren
- Begleitfahrzeug wenn man alleine RR fährt
So, das war’s – ein kleiner Einblick in die Freuden und Leiden eines Rennrad-Besitzers : )
Vielen Dank für Eure ganzen Tipps der vergangenen Wochen!!!!!
Gruß
Christian
ich habe bereits vor einigen Wochen Fragen zum Fahrradweg "Brenner-Bozen-etc." gestellt und habe damals eine gute Rückmeldung bekommen die mir weitergeholfen hat.
Ich wollte an dieser Stelle meine Erfahrungen bei der Tour kurz aufzeigen, als kleines Dankeschön ; )
Hier der damalige Thread: http://www.rennrad-news.de/forum/threads/radweg-brenner-bozen.128219/
Start der Tour: Donnerstag, 4:15 Uhr im Osten von München (in der Nähe von Haar)
Fahrzeit: 13:24 Stunden (netto)
Tages KM: 373,09 km
Höhenmeter: 2.767
Durchschnitt: 27.83 km/h
Durchschnitt Puls: 133
Max. Puls: 163
KCAL: 11.037
Ende der Tour: Donnerstag, 22:15 Uhr bei Rovereto (Nähe Gardasee)
Die Tour:
In der Früh hat es leicht genieselt aber es hielt sich in Grenzen, das Fahren mit der Stirnlampe war bis Holzkirchen aufgrund der stockfinsteren Nacht etwas anstrengend, danach ging es deutlich besser.
Der Verkehr hielt sich natürlich in Grenzen.
Am Tegernsee angekommen gab es genau 15 min Pause bevor es Richtung Achensee weiter ging. Bis hierher war das Schlimmste überstanden, für den Abschnitt in Deutschland.
Die Fahrt vom Tegernsee zum Achensee war und ist eine einfache Strecke, auch wenn es ein Pass ist. Oben angekommen habe ich kurz an der Tankstelle mein Wassertanks aufgefüllt, die eingeplante COLA war nicht notwendig, wurde also entsprechend nicht gekauft. Mit dem Gefühl, nach ca. 100 km immer noch fit zu sein und keine Lust auf Cola zu verspüren (ich liebe Cola ; ) ging es gut gelaunt die Abfahrt hinab, in Richtung Inntal.
Unten angekommen fuhr ich in Richtung Hall in Tirol. Anders als empfohlen, bin ich auf der Landsstraße gefahren und habe nicht nach den Fahrradwegen geschaut. Was soll ich sagen, so war es sicherlich schneller, der Verkehr war sicherlich nicht so schlimm aber ohne wäre es besser gewesen.
Während dieser Zeit hat sich aber mein Rücken gemeldet, ich habe dementsprechend meine "Übungen" auf dem Rad gemacht um den Rücken zu entspannen. Vor allem freihändiges Fahren hilft mir dann immer viel.
Endlich in Hall angekommen, ging es auf der L38 in Richtung der alten Römerstraße.
Als ich mein Begleitfahrzeug (Freund mit meinem Auto) vor dem ansässigen Antiquitäten-Laden getroffen hatte, sahen wir, dass die L38 gesperrt war.
nach einer 25 min. Pause musste ich somit durch Innsbruck meinen Weg zur 182 finden, der Bundesstraße in Richtung Matrei.
Das ging auch ohne Probleme und ich empfand den Aufstieg in Richtung Brenner als schön gleichmäßig, wenn auch leider der Rücken stark schmerzte.
Die Beine waren top, das sollte sich auch nie auf der gesamten Strecke ändern. Zum Glück....!!!
In Matrei angekommen bin ich gleich zum ersten Bäcker den ich sehen konnte, bei dem ich auch mein RR im Blick haben konnte ; )
Ich habe mir 2 Schokokrapfen, eine Schnitzelsemmel und eine Cola gekauft (die erste von 6-7).
Auf der Bank habe ich dann versucht meinen Rücken wieder zu "beruhigen" und dann ging es weiter.
Von hier bis zum Brennersee ist es weitaus angenehmer zu fahren und auch der Rücken machte keine Probleme mehr.
Oben angekommen traf ich wieder meinen treuen Begleiter, die Pause war kurz und ich habe mich auf die Abfahrt vom Brenner nach Sterzing vorbereitet (Brille, Sonnenkreme).
Ab Innsbruck war das Wetter wirklich toll gewesen und sollte bis zur absoluten Dunkelheit auch perfekt bleiben. -> 22-24 °C bei leichter bis mittlerer Bewölkung : )
Bei der Abfahrt habe ich mich konzentriert entspannt und etwas langsamer zu fahren als es einem die vorherrschende Euphorie eintrichtern würde. Habe versucht Rücken, Beine und den restlichen Halteapparat zu schonen, auch das Sitzfleisch wurde entlastet.
Alles lief wunderbar.
In Brixen wollten wir (ich vor allem) Nudeln und was die Speisekarten sonst noch hergeben essen.
Leider war es zur Zeit zwischen 14 Uhr und 18 Uhr unmöglich etwas warmes zu bekommen. Das hatte ich vorher so nicht berücksichtigt.
Also ab in den Supermarkt und gefuttert... : )
Wie mir viele empfohlen haben bin ich erst ab Brixen den Radweg gefahren. Davor die normale Landstraße.
Der Radweg ist wirklich eine tolle Sache, ich habe mich sehr gefreut an der schönen Etsch entlang zu fahren, auf einem perfektem Teer, ohne Lastwagen, ohne Autos, völlig entspannt.
Ein richtiges Hochgefühl, auf den Tacho habe ich fast gar nicht mehr geschaut (total untypisch für mich), vor lauter Begeisterung. Die "Rekordfahrt" geriet zur Nebensache.
Auch ist der Radweg, im Vergleich zur Landstraße zwischen Brixen und Bozen sehr gleichmäßig was das Gefälle angeht, nicht sehr steil aber konstant. Im Vergleich konnte man die Landstraße beobachten, hier hätte man dauernd hoch und runter fahren müssen, weitaus anstrengender im Streckenprofil - den Verkehr mal außer Acht gelassen.
Der einzige Nachteil, mein Begleitauto wurde dadurch "isoliert" und der oft über viele Kilometer lang "abgeschnittene" Radweg macht es schwerer sich zu treffen. Die Bedingungen durch den Radweg entschädigten aber mehr als deutlich.
Bozen selbst ist sehr schön, das wußte ich schon. Der Radweg durch Bozen ist es auch. Ich tat mir sehr leicht Bozen auf dem Radweg zu durchqueren, das hatte ich mir schwieriger vorgestellt.
Im Allgemeinen ist der gesamte WEG ausgezeichnet beschildert, wie der Teer, ein Traum.
Kurz vor Trento haben wir uns wieder getroffen, leider bin ich vom Radweg runter und irgendwann auf einer 2-spurigen Schnellstraße gelandet. Sehr riskant und auch nicht vorgesehen, geschweige denn erlaubt. Also, sobald sich die Gelegenheit bot, runter von dieser Strecke.
Im Bereich Trento wurde auch der Gegenwind stärker, so das er genervt hat. Dann hieß es 26 km/h statt 36 km/h (bei gleicher Kraft). Nach Trento fuhr ich wieder auf dem Radweg. Es wurde langsam Abend bzw. schon etwas dunkler.
Das war meine größte Sorge aber ich konnte nicht anders als weiterfahren und abwarten wie lange ich ohne Stirnlampe fahren konnte. Dank dem hellen Asphalt und dem klaren Himmel bei schönem Mondschein war es bis ca. 21:30 Uhr noch gut möglich ohne vorderes Licht zu fahren.
Leider ist mir ein Fehler passiert: Ich hatte beim letzten Treffen vergessen, die Lampe schon vorsichtshalber einzupacken.
Irgendwann musste ich beim Radweg ab und stehen bleiben. Es war stockdunkel und ich hatte den vereinbarten Treffpunkt nicht gefunden.
Als mein Begleiter mich endlich gefunden hatte ich bereits beschlossen, dass hier, kurz vor Rovereto Schluss sein sollte.
Ende der Tour, 22:30 Uhr.
Fazit und Fehler:
Es war eine lange Tour, aufgestanden bin ich um 3:30 Uhr. Gefahren bin ich über 13 Stunden (netto) und ca. 370 km.
Am Ende fehlten mir ca. 50-60 km bis zum Ziel, Affi beim Gardasee (im mittleren/ unteren Teil vom Gardasee).
Warum habe ich es nicht ganz geschafft? Die Müdigkeit!
Ich war zu müde und ich war der Meinung, dass es zu gefährlich gewesen wäre weiter zu fahren. 15 km wären noch gegangen aber keine 2 Stunden.
Die Beine und der ganze Körper, abgesehen von der allgemeinen Müdigkeit, waren in Topform. Das muss ich an dieser Stelle wirklich erwähnen und das hat mich am allermeisten überrascht, trotz der vielen Mühen und Trainingsstunden. Deswegen war ich ein wenig enttäuscht als ich die Tour beenden musste.
By the way: Es gab keinerlei Pannen oder kleinere Probleme an meinem RR. Das war natürlich ein großer Vorteil.
Verbesserungen und Empfehlungen:
- Unbedingt den wunderbaren Radweg ab Brixen in Richtung Bozen benutzen
- Um den 20. Juni herum fahren, längere Tage (Sonnenlicht)
- Um 3 Uhr losfahren
- Begleitfahrzeug wenn man alleine RR fährt
So, das war’s – ein kleiner Einblick in die Freuden und Leiden eines Rennrad-Besitzers : )
Vielen Dank für Eure ganzen Tipps der vergangenen Wochen!!!!!
Gruß
Christian
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