Lohnt sich ein richtig leichter steifer Laufradsatz für mich ?
Ich komme mit den Infos, dass es sich um einen Lieger mit 559mm Felge hinten und 406mm Felge vorn handelt, mal auf die Ausgangsfrage zurück.
Ein steifes Laufrad vermittelt gegenüber einem spürbar labilen Rad erstmal ein präziseres Lenkgefühl. Da sämtliche Laufradkonstruktionen unabhängig vom Felgendurchmesser auf Naben mit identischen Flanschdimensionen aufbauen, führen
Felgen mit geringeren Durchmessern bei gleicher Konstruktion aus rein geometrischen Gründen zu höherer Steifigkeit. Gegenüber den üblichen 622mm RR-
Felgen haben die kleineren Räder also Dimensionsbedingt schon einen Steifigkeitsvorteil. Insbesondere das Vorderrad wird in dieser Disziplin auch mit außergewöhnlich wenig Speichen sehr gute Werte erreichen.
Es bleibt die Disziplin Gewicht. Da ist aus anderen Diskussionen hier zum Laufradgewicht bekannt, dass bei unbeschleunigter Fahrt in der Ebene das Laufradgewicht keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit hat. Bei unbeschleunigter Bergfahrt wirkt ein Mehr- oder Mindergewicht am Laufrad exakt in dem Maß des Anteils an der Gesamtsystemmasse aus Fahrrad + Fahrer + Gepäck. In der Regel bietet ein sehr leichter LRS zu einem schweren LRS bei Bergfahrt einen Vorteil von < 1%. Zum Dritten ist bei Laufrädern die Masseträgheit im Beschleunigungsfall relevant. Da das Trägheitsmoment auch mit dem Raddurchmesser wächst, haben auch hier die kleineren Räder des Liegerades wieder einen Prinzipvorteil vor den Laufrädern eines Rennrades. Weil Differenzen des Trägheitsmomentes am ehesten an einer leichtgängigen Lenkung spürbar werden und der Lieger ohnehin dort nur ein 406mm Rad mit kleinem Trägheitsmoment besitzt, wird auch dort der Unterschied zwischen "leicht" und "schwer" kaum spürbar sein.
Im Sinne von "Du wirst eine Verbesserung spüren" muss man zu dem Schluss kommen, dass eine Investition in bessere Laufräder sich nur "lohnt" wenn am Rad absolutes Billigmaterial schlecht verarbeitet verbaut wurde. Ich wage zu behaupten, es lohnt sich nicht.