Stahlvorbauten wurden früher gerne durchbohrt, um eine geradere Führung der Züge der Mittelzugbremsen (Weinmann, Mafac, Altenburger, GB) oder Mittelzug-Cantilerverbremsen (Mafac) ohne Biegung des Zuges unter dem Vorbau zu ermöglichen und gleichzeitig auf einen Bremszuggegenhalter im Steuersatz verzichten zu können. Bei Stahlvorbauten stellt dies auch kein Sicherheitsproblem dar, einige Hersteller haben zusätzliche Verstärkungen auf den Vorabauausleger ausgelötet, um vom Loch abstrahlende Rissbildung zu vorsorglich auszuschließen.
Bei Aluvorbauten muß unterschieden werden, ob der Vorbauausleger massiv ist oder hohl; ist er massiv, soll auch hier das Bohren unbedenklich sein, jedoch müssen die Kanten des Bohrloches gebrochen und geglättet werden, um einer Rissbildung vorzubeugen. Vom Bohren eines hohlen Auslegers würde ich allerdings dringend abraten, zumal man hier das Loch kaum durch das Auflöten einer Verstärkung sichern könnte.
Gefühlsmäßig würde ich mich allerdings für ein solches Projekt immer für einen Stahlvorbau entscheiden.
Sattelstützen wurden gebohrt, wenn der Fahrer trotz aller Bemühungen in Zwischenlagen und selbstangemischten Montagepasten (es gab früher hier nichts Fertiges zu kaufen, man mischte stattdessen vom Steinmetz mitgebrachten Steinstaub in Vaseline) die Stütze zum Einsinken brachte und die nächstgrößere nicht passen wollte. Eine Madenschraube stoppte den Sitz.