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Lenker in Leder einnähen

Ich hab grad im Biete-Faden diese Art des Einnähens gesehen.
Wie macht man das? Wird auf beide Seiten ein Faden grade aufgenäht (mit der Maschine), dann mit Zwirn und Nadel im Zickzack immer unter dem Faden vernäht? Find das besonders bei modernen dickeren Lenker ne schöne elegante Art
Hat dass schon mal jemand gemacht? Grüße

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Ich hab grad im Biete-Faden diese Art des Einnähens gesehen.
Wie macht man das? Wird auf beide Seiten ein Faden grade aufgenäht (mit der Maschine), dann mit Zwirn und Nadel im Zickzack immer unter dem Faden vernäht? Find das besonders bei modernen dickeren Lenker ne schöne elegante Art
Hat dass schon mal jemand gemacht? Grüße

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Sieht fast so aus, als wäre das so gemacht worden.

Allerdings erschließt sich mir der Sinn nicht so ganz. Zum einen sieht die Technik komplizierter aus, als der konventionelle Kreuzstich, zum anderen, wirkt der gesamte Zug des Kreuzfadens nicht auf das Leder sondern auf den dünneren Randfaden. Ob dadurch ausreißende oder durch den Faden eingeschnittene Löcher im Leder verhindert werden, bin ich mir auch nicht so sicher (könnte aber sein).

Last but not least, finde ich diese Nähweise im Vergleich zum klassischen Kreuzstich eher weniger elegant. Aber das liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters...
 
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Aber man bräuchte nicht vorlochen und mit der Maschine sind die Seitennähte schnell gemacht. Ausserdem kann man an den Biegungen auch mal einen Stich überspringen, oder verkürzen, was den Zickzack-Stich vielleicht schöner aussehen lässt, und die Lederkante wird stabiler durch die Naht. Ich glaub ich werde das mal am Youngtimer probieren – zwischen den Jahren
 
Gerade an den Biegungen hätte ich Bedenken, dass sich das Leder nicht so gut zusammenzieht, wie beim Kreuzstich.

Müsste man mal im Vergleich sehen um es beurteilen zu können...
 
Gerade an den Biegungen hätte ich Bedenken, dass sich das Leder nicht so gut zusammenzieht, wie beim Kreuzstich.

Müsste man mal im Vergleich sehen um es beurteilen zu können...
Naja, den Lenker bin ich sicher ein paar Jahre gefahren. Mit Pässen, Regen und viel Sonne. Da dreht nicht und alles sitzt bestens.
 
Ging mir weniger ums Verutschen des Leders, sondern um die Frage mit welcher Näh-Art sich das Leder besser in den Biegungen des Lenkers verlegen lässt.

Also ohne störende Hubbel und Wülste...
 
Diese Stichart scheint Standard bei den Sattlern zu sein, wenn es um Lederlenkräder geht. Oder, mit viel kleineren Radien, Schaltknäufe. Das wird sicher einen Grund haben.
Ich (!) finde das auch deutlich schöner, als diesen schrägen Stich, der an eingenähten Rennlenkern meist zu sehen ist ...

Ahoi

Edith: Dieser Sattler hat sehr viele, detailreiche Videos, hier ein Beispiel.
 
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"Wichtig ist nur, was original ist."

Nö. Also, generell schon nicht.

In diesem Fall hat htkal aber eben gefragt, wie das mit dem Stich gemacht wurde.

Und original ist eh nur Benotto :)
 
Diese Stichart scheint Standard bei den Sattlern zu sein, wenn es um Lederlenkräder geht. Oder, mit viel kleineren Radien, Schaltknäufe. Das wird sicher einen Grund haben.
Ich (!) finde das auch deutlich schöner, als diesen schrägen Stich, der an eingenähten Rennlenkern meist zu sehen ist ...

Ahoi

Edith: Dieser Sattler hat sehr viele, detailreiche Videos, hier ein Beispiel.
Bei dem Video sollte man dem Zen-Buddhismus nicht abgeneigt sein.o_O Ich find die Methode sehr gut und auch schöner als der Kreuzstich.
Muß mal sehen, ob meine Nähmaschine dem Leder gewachsen ist.
Vielen Dank

Leute! Hier gehts doch nicht darum was gut aussieht oder gar gut funktioniert! Wichtig ist nur, was original ist. Korband funktioniert auch besser als Baumwollband...

…ich würde es ja auch nur am Youngtimer machen, alles andere wäre ja Blasphemie:)
 
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Ich hoffe Ihr habt Zeit,wird ein etwas längerer Bericht, aber ist ja Pfingsten;)
Ich hatte ja bereits berichtet, dass es für den grünen Renner weißes Leder werden soll.

Als Werkzeug diente ein Stahllineal und ein Skalpell (man braucht etwas richtig scharfes zum Lederschneiden), eine Schneidematte (auf harten Untergrund ist das Skalpell zu schnell stumpf), Falzbein und einen Nagelbettschieber.

Der Umfang vom Lenker ist 74,4 mm, ein Lederstreifen von 72mm Breite war zu schmal, 73,5 mm war optimal, man hat auch quasi über ein paar Teststücke herangetastet. Die Lederdicke ist 1,8 mm.

Wenn das Leder beim Schneiden auf der Rückseite etwas ausfranst kann man die mit einer Nagelschere gut abschneiden. Die Löcher im Leder werden mit der Nähmaschine am besten, weil am gleichmäßigsten.

Nachdem das Leder in Wasser " eingelegt" wurde konnte es losgehen. Den ersten Zentimeter wurden mit Sekundenkleber fixiert. Vorsicht, nicht im Nahtbereich Kleber aufbringen, der macht den Faden hart und unflexibel.
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Das Ganze ließ sich ganz gut an, schwierig war das Loch für die Bremsschelle. Wichtig ist, zur Fixierung der Schelle eine möglichst kurze Schraube zu nehmen denn je länger die ist, desto größer wird das Loch im Leder.

Noch schwieriger was, das Leder um die Lenkerbiegung zu bekommen, also zunächst kräftig gezogen um am Außenradius mehr Material zu bekommen.
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Das sah dann ganz gut aus, aber, durch das Ziehen des Leders bekam die Naht eine Art Drall.
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So ein Ergebnis nach 3h ist ziemlicher Sch....:mad:
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Also noch mal das Ganze
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Übung macht's. Wenn das Leder trocken wird muss man nachwässern.
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Nach ca. 2 x 3h war der Lenker dann fertig, sieht wie ich finde sehr schön aus:)
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weisst du noch welchen Lochabstand du zwischen den Löchern bzw. nach Außen hattest? GOOD JOB!!:daumen::daumen:
 
Mich dünkt, das ist perfekt :daumen::daumen::daumen::daumen:

Jetzt wollen wir aber auch das Rad sehen;)

Edit: welches Garn hast Du verwendet?
 
Hallo Community,
dann will ich diesen Fred hier nal wieder aufleben lassen.
Nachdem ich mich hier nun durchgelesen habe, steht mein Entschluss es auch zu versuchen. Ich will nun meinen Youngtimer wieder in schwarzes Leder hüllen, so wie seine Erbauer es damals vorgesehen hatten. Da ich aber kein Freund 'harter' Lenker bin und auch keine Handschuhe mag, brauche ich eine Unterfütterung. Hier wurde ja erst Zellkautschuk favorisiert, dann aber leider festgestellt das es wohl doch nicht dauerhaft elastisch zu sein scheint :(.
Nun meine Frage:
Hat schon jemand Erfahrung mit Unterfütterung gesammelt und welches Material kann empfohlen werden ? Es sollte dauerhaft elastisch bleiben, gut polstern ohne 'schwammig' zu sein und in der Stärke mit dem Leder (1,2-1,6mm) nicht mehr als eine Gesamtdicke von 4 mm ergeben.
Danke
 
Danke @Rawuza,

hast du auch irgendwelche Erfahrung mit dem Material ? Verarbeitbarkeit, Dauerhaft elastisch, Polsterwirkung, etc.
Ich hatte mir schon, übereifrig wie man manchmal ist, des Zellkautschuk bestellt welches hier mal beworben wurde. Bis ich dann, am Ende des Threads, gelesen habe das die Dauer der Elastizität doch zu wünschen übrig lässt. Nach 5 Monaten war es schon nicht mehr elastisch :(.
Und ein paar Jahre sollte es schon seine Arbeit tun ;)
 
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