Von Froome selbst bekommen wir ja gar nicht viel zu sehen. Nicht er ist so unglaublich dominant, es ist das Team Sky. Froome selbst ist den ganzen Tag lang eingepackt in diese schwarze Robo (um nicht zu sagen Mongo) Truppe. Und das macht das Zuschauen extrem fad. Es ist diese Taktik "alles für den Kapitän". Das war schon bei Wiggins so, man erinnere sich an die Etappe als der Helfer Froome damals seinen Käptn den Berg hochgefahren hat und ihm fast davon wäre, wäre da nicht das Männlein im Ohr gewesen. Paralellen zu Armstrong sehe ich in der Perfektion mit welcher die zur Verfügung stehenden Mittel genutzt werden. Bei Armstrong die den Rest des Pelotons überragende "medizinische Betreuung", bei Froome die Perfektion der meßtechnischen Auswertung und Steuerung der Fahrer. Mir erscheinen die Typen von Team Sky allesamt wie humorlose Technokraten denen es einzig und alleine um das Resultat geht. Die Art und Weise macht die Melodie, die Emotion bleibt total auf der Strecke. Es erinnert mich mehr an die Steuereung eines Formel 1 Rennens als an leibhaftigen Radsport. Es braucht gar keine E-Motoren in den Rädern um das Ereignis zu versauen. Meßkurbeln, Telemetrie, Bordrechner und Funk degradieren die Fahrer zu scheinbar uneigenständigen Leistungserbringern.
Jeder Hobbyfahrer kennt den Thrill mit der eigenen Leistungsfähigkeit je nach Parcours haus halten zu müssen. Selbst wenn man kein Rennen fährt, nur zum Spaß, bestimmt das das Fahrerlebnis und das persönliche Befinden am Ende des Tages. Braucht es heute nicht mehr bei der Tour, Du fährst los und schaust auf dein Display, der Sportliche Leiter bzw sein Computer sagt dir schon wieviel Watt du treten darfst sollst mußt. Und es muß schon verzwackt zugehen wenn du verpennst loszugehen.
Sie sollten meiner Meinung nach wirklich die Technik radikaler begrenzen damit die Fahrer mehr können müssen als Watt zu treten auch wenn dann wieder das Geschrei losgeht durch die Beschränkungen am Material bliebe die Weiterentwicklung des Rades stehen. Soll sie doch in Maßen. Wir wollen Fahrer sehen die von sich aus clever taktieren können, ein Gefühl für den Ablauf des Rennens haben und die Power Chancen zu nutzen.
Als Richie Porte cellemals für den ausgefallenen Froome Kapitän wurde und dessen WoMo nutzen durfte meinte er in einem Interview es wäre schon angenehm am Abend nicht auch noch die Gesichter der Teamkollegen sehen zu müssen. Das sagt ja manchnes über die Togetherness resp. den Teamspirit aus. Die ganzen Tag fahren die Idioten für mich und abends versaut mir ihr Anblick die Laune ? Ich meine zu Porte muß man nicht viel sagen, wie er die Tage sich blöd gefreut hat Froome noch mal ein Stück von der Konkurrenz wegzufahren, wie in alten Tagen ? Tut mir leid, der Typ hat sich's bei mir versaut. Könnte einer der Sorte sein die ohne Teamsteuerung hinten rausfällt.
Wie gut daß es Fahrer wie Vöckler, Sagan oder Valverde gibt die immer wieder etwas zeigen, mal mehr mal weniger erfolgreich. Der Ton macht die Musik. Sky ist so aufregend wie Tecno.