Ob billig oder nicht hängt ja immer von der Verwendung ab.
Es geht hier um mein Crossrad, meine Arbeitshure, mit welchem ich zur Arbeit fahre. Auch im Winter bei Regen und mit Salz auf der Straße. Daher brauche ich was günstiges und einfaches.
Derzeit fahre ich relativ günstige Laufräder mit 105er Narben. Ich finde das gut weil ein neuer Felgenring nur 30€ kostet und dieser ist bei mir alle 3 Jahre durchgebremst.
Nur die ewige Stellerei an Lagern nervt halt.
Ohne die Jahreskilometer zu kennen, das hört sich alles normal. Lager fetten und nachstellen ist eigentlich kein großer Zeitaufwand. Allerdings frage ich mich ob ein Rennrad LRS für diese Anwendung sinnvoll ist.
Es gibt andere Hersteller von fertigen LRS die auch Naben mit Normlagern anbieten. War mal im Urlaub in der Zwangslage bei den Zehnkämpfern ein Hinterradkaufen zu müssen. Damals für ca 50 Euro, solides Teil.
Es lohnt, sich umzuschauen.
Auch Naben mit Normlager, meist Rillenkugellager muss man warten.
Für den Lagertausch wird
Werkzeug und Know-How benötigt und die richtige Prozedur ist zu beachten, weil sonst das neue Lager schon beim Einbau zerstört wird, Stichwort: Druck/Schlag auf die Kugeln.
Laufräder sind letztendlich immer Teil des Rohstoffkreislaufes und da recht sortenrein eigentlich eher unbedenklich. Das Trennen von Stahl, Alu und Messing ist da das eigentliche Problem.
Sobald Verbundwerkstoffe im Spiel sind, wirds aber knifflig.
Darum lasse ich mit Ausnahme eines einzigen Rahmensets die Hände von Carbon.
Eigentlich kann man nur jedem empfehlen, selbst das Einspeichen zu lernen.
Das mach ich nun seit 35 Jahren und fahre gut damit. Man sollte aber erst mal ein paar solide Laufräder (36-Loch, 3fach gekreuzt) bauen, bevor man sich an exotischere Projekte heranwagt.
Unabhängigkeit von proprietären Teilen, Konfigurierbarkeit, Preisgestaltung ... und dann der Moment beim zentrieren, wenn aus dem wackeligen Gebilde eine solide Einheit wird. Sollte jeder mal erleben, der sich mit Laufrädern befasst.
Versuch mal für eine 20 Jahre alte
Shimano Nabe einen Freilauf zu bekommen
Eigentlich ist das kein Problem, man kann mit
Shimano Naben sehr viel custom-made anstellen.
Die Krönung meines bisherigen Schaffens aus 3 Naben aus 30 Jahren:
Hab eine defekte 105er-10fach-Nabe entkernt und damit eine 105er-9fach mit kaputten 105er Lagerschalen renoviert.
Dabei wurde die Achse einer 105er-7fach verwendet.
Nun bin ich in der Lage in einem 126er Hinterbau 9fach zu schalten.
Das sind übrigens billigste "Wegwerflaufräder".
Die Lebensdauer eines LRS ist mEn nicht vom Preis abhängig. Da hab ich in den vergangenen 40 Jahren schon zu viele Überraschungen erlebt, oder eben nicht, um da einen argumentativ belastbaren Zusammenhang formulieren zu können oder jemandem zu trauen, der mittels Kompetenz solches versucht.
Einen fahrfähigen Laufradsatz betrachte ich mittlerweile als "Blackbox".
Solange er läuft ist alles gut. Wenn nicht steht Fehlersuche und Reparatur an.