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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Gestern das erste Mal seit längerem wieder schönes Wetter und hohe Temperaturen und prompt gehen mit den Leuten im Feierabendverkehr die Gäule durch. Hier eine Zusammenstellung der Beobachtungen aus den ersten 40 Minuten meiner gestrigen Ausfahrt (danach hatte ich die verkehrsarmen Straßen erreicht). Alles keine ungewöhnlichen Aufreger, in der Häufung aber schon ziemlich auffällig.
  • Ein Bus fährt unmittelbar vor mir einem parkenden Auto gegen den Außenspiegel.
  • Ein Auto biegt auf die Vorfahrtsstraße ein und nimmt mir dabei die Vorfahrt.
  • Ein anderes Auto steht an einer roten Ampel auf der linken Spur an der zweiten Position, rechts ist noch leer, aber die nächsten Autos (mit mir dahinter) kommen bereits. Weil man an der Ampel grundsätzlich die Pole Position haben muss, zieht das Auto nach rechts und zwingt das nachfolgende Auto dort zu einer Vollbremsung.
  • Bei dichtem Verkehr warte ich an einer roten Ampel. Beim Losfahren setzt sich das Auto hinter mir sofort neben mich, obwohl nicht genügend Platz zum Vordermann da ist, um wieder einzuscheren. Mein Rufen hat ihn aber erreicht, so dass er sich wieder zurück fallen ließ.
  • Eine Ampel an einer Autobahnauffahrt, ich komme so gerade noch bei Gelb durch. Vor mir staut es sich, von der Autobahn aus auch, also warte ich und gebe zwei Wagen die Gelegenheit, sich einzufädeln. Dem Autofahrer hinter mir (Erinnerung: Bei der Ampel bin ich gerade noch so bei Gelb durch...) passt das nicht und er verwendet die Hupe das Radfahrererziehungsgerät.
  • Im Kreisverkehr muss man als Autofahrer natürlich noch eben schnell vor dem Radfahrer reinfahren (Beschilderung: Fahrzeuge im Kreiverkehr haben Vorfahrt) und ihn ausbremsen.
  • Immer noch im stockenden Verkehr auf der Vorfahrtsstraße unterwegs, als sich ein Auto aus der Nebenstraße den Weg zwischen meinen Vordermann und das Auto davor mit Gewalt erzwingt. Da war nicht viel Platz.
  • Da kommt ein Radfahrer? Egal, dennoch kann man eben mal rückwärts ausparken und dabei die ganze Straßenbreite blockieren (hinter mir war übrigens eine Riesenlücke).
 
  • Im Kreisverkehr muss man als Autofahrer natürlich noch eben schnell vor dem Radfahrer reinfahren (Beschilderung: Fahrzeuge im Kreiverkehr haben Vorfahrt) und ihn ausbremsen.
...oder auch gerne abdrängen. Habe ich im Kreisverkehr regelmäßig. Kurz vorher überholen und es dann nicht ganz schaffen vorbei zu kommen, aber trotzdem in den Kreisverkehr fahren. Der Radfahrer wird schon abbremsen.

Gleiches gestern bergauf morgens in der Rushhour bei uns Dorf. 30er Zone kurz vor einer T-Kreuzung - ich fahre mittig auf der Straße und wollte gerne links abbiegen. Der Vater mit 2 Kindern an Board überholt mich - ich fuhr halt mittig und die Straße ist nicht breit - knapp 10 Meter vor der besagten T-Kreuzung und schafft es nicht komplett an mir vorbei und biegt rechts ab. A) Der hat mich gesehen und B) dem war ich sche**egal! Ich musste wohl oder übel mit rum und habe dabei gegen seine Scheibe und den Spiegel gehauen. Der Typ ist völlig ausgeflippt. Aber da werde ich auch zum Tier. Unglaublich was manche Leute vor ihren Kindern für Schimpfwörter benutzen. Das Ende vom Lied - es hat ihn deutlich mehr Zeit gekostet und seine Kinder haben ein super Bild von ihrem Vater bekommen. :rolleyes::rolleyes:
 
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Ich muss hier auch mal meinen Senf zugeben :)

Ich bin jeden Tag bei jedem Wetter ca. 10 km in der scheiß schönen Stadt Magdeburg unterwegs und eigentlich jeden Tag gibt es Probleme. Besonders jetzt, wenn die Schön-Wetter-Radler unterwegs sind.

Die schlimmsten Fälle der letzten Zeit:
  • Füßgängerin mit Kind an der Hand läuft mir direkt vors Rad, obwohl vorher Augen Kontakt aufgenommen wurde. Beim Ausweichmanöver bleibe ich an der Bordsteinkante hängen und stürze schwer. Die Bilanz: mein Vorderrad hat ne Acht, Helm im Eimer und der kleine Finger an der linken Hand erleidet einen offenen Bruch (kann den Finger nie wieder grade machen, da ein Gelenk komplett zerschossen ist). Gott sei Dank gibt es hilfsbereite Menschen, die mich und mein Fahrrad schnell von Straße gezogen haben. Die Fußgängerin entschuldigte sich dann mit den weisen Worten "Mach die Augen uff du Arsch" bei mir und ging ihres Weges. Leider konnte ich ihr nicht hinterher, da ich Bewusstsein verlor und erst wieder klar wurde, als der RTW schon da war. Alle Kosten für das Rad musste ich selbst übernehmen.
  • Fahre auf dem nutzungspflichtigen Radweg und komme auf eine Einfahrt zu. Auto steht schon halb mit auf dem Radweg, aber ich komme noch einigermaßen dran vorbei. Wie immer Augenkontakt zur Fahrerin gesucht, damit Sie nicht plötzlich losfährt. Dabei habe ich leicht meinen Kopf geschüttelt um anzudeuten, dass Sie vor dem Radweg anhalten kann, da die Stelle sehr gut einsichtig ist. Als ich dann direkt vor ihr bin, mit stark reduzierten Geschwindigkeit ~13km/h, macht Sie absichtlich einen Satz von ca. 10cm nach Vorne und lacht sich komplett kaputt dabei. Natürlich sind mir alle Sicherungen rausgeflogen und wollte Sie zur Rede stellen. Ich stehe dann also am Beifahrerfenster und schreie Sie an was das denn solle. Statt einer Antwort, zeigt Sie mir den Finger und fährt einfach in den fließenden Verkehr ein. Dabei hat Sie zwei Vollbremsungen in beiden Richtungen ausgelöst.
  • Fußgänger tritt ohne sich umzusehen auf geteilten Rad/Gehweg. Ich klingele und bremse, damit wir nicht zusammenrauschen. Der Herr springt erst zur Seite, schaut mich an und ich denke mir Problem gelöst. Will an ihm vorbeifahren und er tritt nach meinem Fahrrad mit den Worten: "Verpiss Dich mit Deinem scheiß Rad". Musste schnell zur Arbeit, daher einfach weitergefahren.
Im Allgemeinen habe ich aber mehr Probleme mit Fußgängern, Radlern mit Steckern in den Ohren und Geisterradler als mit Kfz Betreibern. Das liegt auch daran, dass ich fast alle Wege auf nutzungspflichtigen Radwegen zurücklegen muss. Trotzdem verstehe ich die Agressionen einfach nicht. Ich weise jeden Geisterradler und Fußgänger auf meinem Radweg freundlich auf ihre Vergehen hin und werde permanent beleidigt!

Was sagt ihr, wenn zum Beispiel mal wieder Fußgänger im Kreuzungsbereich auf dem Radweg stehen?
 
Im Allgemeinen habe ich aber mehr Probleme mit Fußgängern, Radlern mit Steckern in den Ohren und Geisterradler als mit Kfz Betreibern.
Ist bei mir auch so.

Die anderen Sachen sind schon krass. Habe ich aber alles auch schon erlebt. Selbst wenn man es gut meint, bekommt man noch eine drauf.
 
Ist bei mir auch so.

Die anderen Sachen sind schon krass. Habe ich aber alles auch schon erlebt. Selbst wenn man es gut meint, bekommt man noch eine drauf.
Allgemeine Unzufriedenheit mit dem Leben, zu viel Stress auf der Arbeit, zu wenig Bewegung an der frischen Luft, zu wenig Sex, zu viel schlechtes Essen...
 
Das Ende vom Lied - es hat ihn deutlich mehr Zeit gekostet und seine Kinder haben ein super Bild von ihrem Vater bekommen. :rolleyes::rolleyes:
Leider wird ihr Vater immer noch ihr bester Vater sein und sie werden es in Zukunft übernehmen (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm)
Ich weise jeden Geisterradler und Fußgänger auf meinem Radweg freundlich auf ihre Vergehen hin
Das hört sich für mich nach Oberlehrer an
 
...oder auch gerne abdrängen. Habe ich im Kreisverkehr regelmäßig. Kurz vorher überholen und es dann nicht ganz schaffen vorbei zu kommen, aber trotzdem in den Kreisverkehr fahren. Der Radfahrer wird schon abbremsen.
Genau, das gibt es auch gelegentlich mal. In meinem Fall von gestern war ich schon im Kreisverkehr und der Autofahrer ist (nach einem Blick, ob da was kommt) an der nächsten Zufahrt vor mir in den Kreisverkehr eingefahren. Ist auch nicht schön, aber meist weniger heikel, als wenn man zwangsweise direkt neben einem Auto durch den Kreisverkehr muss.
 
Ich weise jeden Geisterradler und Fußgänger auf meinem Radweg freundlich auf ihre Vergehen hin und werde permanent beleidigt!

Das hört sich für mich nach Oberlehrer an

Ja, das mag nach Oberlehrer klingen, aber leider kommt es durch deren Fehlverhalten immer wieder zu beinahe Unfällen. Fußgänger haben keinen Blinker am Arsch und ich kann nicht riechen, wo die Szombies als nächstes hintorkeln. Wenn ein komplett freier Gehweg nur 2m weiter rechts ist, bitte ich darum diesen zu nutzen.

Geisterradler, vor allem auf engen, nutzungpflichtigen Radwegen oder an schlecht einsichtigen Kurven, gefährden absolut unnötig sowohl Fußgänger als auch Radfahrer. Erst vor kurzem kam es beinnahe zu einem Frontalzusammenstoß, da der junge Mann, der sich in falscher Richtung bewegte, einfach nicht entscheiden konnte, ob er rechts oder links an mir vorbeifährt.

Laut Unfallstatisktik des ADFC 2014 PDF ist das Geisterradler auf Platz 2 der Unfallursachen für Radfahrer.

Soll ich einfach hinnehmen, dass diese Leute sich selbst und mich gefährden? Schädig es irgendwen, wenn ich zu den Verursachern sage: "Falsche Richtung" oder "Das ist ein Radweg"? Meiner Ansicht nach Nein, denn wir sind alle Erwachsen, sollten konstruktive Kritik vertragen und selbst reflektieren. Vllt. wussten die Betreffenden nicht, dass Sie sich falsch verhalten und werden durch meinen Kommentar etwas schlauer.

Ich gehe allerdings davon aus, dass die meisten absichtlich gegen die StVO verstoßen und so kann der Verkehr nicht funktionieren! Wenn ALLE, die sich richtig verhalten diese Leute ansprechen würden, kann man etwas ändern. Wenn alle schweigen, wird es nur noch schlimmer!
 
Ja, das mag nach Oberlehrer klingen, aber leider kommt es durch deren Fehlverhalten immer wieder zu beinahe Unfällen. Fußgänger haben keinen Blinker am Arsch und ich kann nicht riechen, wo die Szombies als nächstes hintorkeln. Wenn ein komplett freier Gehweg nur 2m weiter rechts ist, bitte ich darum diesen zu nutzen.

Geisterradler, vor allem auf engen, nutzungpflichtigen Radwegen oder an schlecht einsichtigen Kurven, gefährden absolut unnötig sowohl Fußgänger als auch Radfahrer. Erst vor kurzem kam es beinnahe zu einem Frontalzusammenstoß, da der junge Mann, der sich in falscher Richtung bewegte, einfach nicht entscheiden konnte, ob er rechts oder links an mir vorbeifährt.

Laut Unfallstatisktik des ADFC 2014 PDF ist das Geisterradler auf Platz 2 der Unfallursachen für Radfahrer.

Soll ich einfach hinnehmen, dass diese Leute sich selbst und mich gefährden? Schädig es irgendwen, wenn ich zu den Verursachern sage: "Falsche Richtung" oder "Das ist ein Radweg"? Meiner Ansicht nach Nein, denn wir sind alle Erwachsen, sollten konstruktive Kritik vertragen und selbst reflektieren. Vllt. wussten die Betreffenden nicht, dass Sie sich falsch verhalten und werden durch meinen Kommentar etwas schlauer.

Ich gehe allerdings davon aus, dass die meisten absichtlich gegen die StVO verstoßen und so kann der Verkehr nicht funktionieren! Wenn ALLE, die sich richtig verhalten diese Leute ansprechen würden, kann man etwas ändern. Wenn alle schweigen, wird es nur noch schlimmer!
ich glaube, das siehst du falsch. Die meisten verstoßen nicht absichtlich gegen die StVO und auch nicht gegen den gesunden Menschenverstand. Ihnen ist das schlicht egal und oben brennt die Flamme zu klein, um eigenes Verhalten zu reflektieren.
 
Das mit den Geisterradlern ist zumindest hier in München ganz normal.

München ist aber auch sowas wie die Welthauptstadt des doppelseitig ausgeschilderten Zweirichtungsradwegs (*). Kein Wunder, dass deren “erzieherische Wirkung“ auch auf anderen Strecken spürbar ist.

(* was dann kurioserweise die Benutzungspflicht in Frage stellt: wie kann man beide Nutzungsgebote gleichzeitig befolgen?) .
 
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München ist aber auch sowas wie die Welthauptstadt des doppelseitig ausgeschilderten Zweirichtungsradwegs

Ja, es gibt hier viele Radwege die in beide Richtungen verlaufen. Ganz toll dabei ist, dass die Autofahrer das ja nicht wissen. Daher wird man auch an jeder zweiten Kreuzung fast über den Haufen gefahren. Daher glauben sicher auch viele Autofahrer, dass man als Geistesradler unterwegs ist. Dabei macht man alles richtig. Ein Irrsinn. Und das alles nur, weil man auf keinen Fall Straßenteile für einen Radweg hergeben möchte.
 
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ich glaube, das siehst du falsch. Die meisten verstoßen nicht absichtlich gegen die StVO und auch nicht gegen den gesunden Menschenverstand. Ihnen ist das schlicht egal und oben brennt die Flamme zu klein, um eigenes Verhalten zu reflektieren.

okay. Gehen wir davon aus, dass die auf geistiger Sparflamme laufen. Trotzdem gefährden Sie andere. Wie verhälst Du Dich denn, falls Du für solche Menschen entgegen kommen oder Dir vors Rad laufen.

Ich bin defensiv, bremse und sage eben was dazu... Was soll ich daran ändern, damit ich nicht Oberlehrerhaft ankomme? Nichts sagen? Dazu bin ich viel so extrovertiert.

Nehmen wir noch ein anderes Beispiel dazu, wie ich permanent angeblafft werde:

Stehe mit einem weiteren Herrn an der roten Ampel auf Radweg. Ich muss anmerken, dass ich eine warnwesten-gelbe Laufjacke trug. Zwei Damen, eine davon mit Handy in der Hand, fahren auf dem Gehweg in der falschen Richtung an die Ampel heran und bleiben direkt an der Straße stehen. Damit blockieren Sie füruns die Weiterfahrt und ich weiß, dass wir in ca. 15 Sek. grün bekommen. Keine der beiden schaut auch nur einen Moment dabei nach links. Ich habe darauf gesagt: "Tag die Damen. Können Sie bitte den Radweg frei lassen?"

Auf Grund ihres Gesprächs und des Verkehrslärms musste ich das natürlich etwas lauter sagen. Die mit dem Handy guckt mich an und blafft: "Mach mich nicht an", aber beide machen den Weg frei. " Wenn Sie das Handy weglegen und auf den Verkehr achten, brauche ich Sie auch nicht anmachen". Ampel wird grün, ich fahre los und die Dame beleidigt mich während dessen durchgängig.

Wo ist in dieser Situation der Fehler? Bei mir oder bei ihr? Wenn ich das richtig verstehe, plädiert ihr ja darauf nichts zu sagen und irgendwie um Sie rum zu fahren?
 
(...)

Wo ist in dieser Situation der Fehler? Bei mir oder bei ihr? Wenn ich das richtig verstehe, plädiert ihr ja darauf nichts zu sagen und irgendwie um Sie rum zu fahren?
Also "ihr" ist da etwas groß gegriffen wenn einer oder 2 in einem Forum was schreiben...

Es gibt halt verschiedene Typen. Die einen sagen was, wenn´s ihnen zu bunt oder gefährlich wird (oder weil sie Hoffnung auf Veränderung haben), und fühlen sich dann besser. Die anderen wollen nichts sagen weil keinen Sinn darin sehen oder keine Hoffnung auf Veränderung haben, oder weil sie nicht "Oberlehrer" sein wollen, oder weil´s ihnen schlicht egal ist und sie lieber den Tag geniessen - oder weil sie denselben Mist auch machen.

Je nach Stimmung und Vorerfahrungen des Tages gehöre ich übrigens zur einen oder anderen Gattung. Es muss einem einfach klar sein, dass WENN man einen Fremden auf sein Fehlverhalten hinweist, ne Reflex-Verteidigungsreaktion auslösen kann, egal wie einfühlsam man die Sachlage versucht rüberzubringen. Wenn man das nicht akzeptieren kann, ist es einfacher, den Mund zu halten. Oder sich gleich "vorbeugend" aufs selbe Niveau zu begeben und dumpf rumzukrakeelen ;-)
Aber schon krass wie egozentrisch und kalt manche Idioten reagieren...
 
okay. Gehen wir davon aus, dass die auf geistiger Sparflamme laufen. Trotzdem gefährden Sie andere. Wie verhälst Du Dich denn, falls Du für solche Menschen entgegen kommen oder Dir vors Rad laufen.

Ich bin defensiv, bremse und sage eben was dazu... Was soll ich daran ändern, damit ich nicht Oberlehrerhaft ankomme? Nichts sagen? Dazu bin ich viel so extrovertiert.

Nehmen wir noch ein anderes Beispiel dazu, wie ich permanent angeblafft werde:

Stehe mit einem weiteren Herrn an der roten Ampel auf Radweg. Ich muss anmerken, dass ich eine warnwesten-gelbe Laufjacke trug. Zwei Damen, eine davon mit Handy in der Hand, fahren auf dem Gehweg in der falschen Richtung an die Ampel heran und bleiben direkt an der Straße stehen. Damit blockieren Sie füruns die Weiterfahrt und ich weiß, dass wir in ca. 15 Sek. grün bekommen. Keine der beiden schaut auch nur einen Moment dabei nach links. Ich habe darauf gesagt: "Tag die Damen. Können Sie bitte den Radweg frei lassen?"

Auf Grund ihres Gesprächs und des Verkehrslärms musste ich das natürlich etwas lauter sagen. Die mit dem Handy guckt mich an und blafft: "Mach mich nicht an", aber beide machen den Weg frei. " Wenn Sie das Handy weglegen und auf den Verkehr achten, brauche ich Sie auch nicht anmachen". Ampel wird grün, ich fahre los und die Dame beleidigt mich während dessen durchgängig.

Wo ist in dieser Situation der Fehler? Bei mir oder bei ihr? Wenn ich das richtig verstehe, plädiert ihr ja darauf nichts zu sagen und irgendwie um Sie rum zu fahren?
Du macht das nicht verkehrt, nur bei vielen bringt das einfach nichts, weil die ihr Verhalten nicht reflektieren und auch nicht werden, wenn du sie mit der Nase drauf stößt. Manchmal bringt auch Nettigkeit nichts, ist aber schwer, das abzuschätzen. Manchmal muss man wohl eher gleich eine Beleidigung raushauen. Scheint wie bei den Franzosen, behandelst du sie nett, sind sie Scheiße und umgekehrt.
Am Besten gleich Straße fahren.
 
Zu Konfliktsituationen: Mir ist mal wieder aufgefallen, wieviele Leute ohne Helm unterwegs sind - auch Kinder. Meiner Ansicht nach ist das sträfliche Dummheit. Ich dachte auch immer, es gebe eine Helmpflicht und die wird nur ständig ignoriert.

Kann mir nicht vorstellen dass 99% der Holländer sträflich dumm sind. In Amsterdam z.B. trägt keine Sau einen Helm, bei gefühlt 10 Millionen Radfahrern. Auch Kinder nicht.
Manche Rennradfahrer, das sind aber auch die einzigen.

Vielleicht ist es halt auch typisch deutsch andern vorzuschreiben wie sie sich zu verhalten haben?
Kann doch (noch) jeder selbst entscheiden.

Bezogen auf die auf den vorangegangenen Seiten angesprochene Statistik mit den Verletzten pro Personenkilometern müssten dann ja konsequenterweise auch die Fußgänger einen Helm tragen.
 
Ich war jetzt mal in Holland, auch mit dem Rad. Ohne Helm - bei grundsozialer Einstellung aller Teilnehmer ist sowas nicht lebensgefährdend...

Zurück in Berlin war ich an 2 Tagen in "Mitte" und "Prenzelberg" notgedrungenermaßen mit dem Auto. Das gebotene Rad-Kino in Radfahrstraßen, Tempo 10 Zonen, Einbahnstraßen etc. läßt mich zu dem Schluß kommen:

Menschen auf 2 Rädern können sich auch bar jeder Regel gegenseitig über den Haufen fahren - Autos sind dazu nicht mehr nötig.
Schlaumi-Schlümpfe, die Regeln gezielt mißachten und nach dem Auf-die-Klappe-fliegen noch reklamieren....
Ihr habt einander verdient! Heiratet doch!

Dauernd fremdschämen ist auch nicht gut für die Psyche.
Man könnte bedarfsweise billig Kriegsfilme der Neuzeit drehen, mit Frauen, die sich gegenseitig anspucken, bekreischen und an den Haaren ziehen.
Regiiiieee... !

Für die Radfahrer aber tuts mir irgendwie leid...

Ich schaue mal, daß ich meine Geräte in ein Rollköfferchen einpasse in mit der U-Bahn hin komme. Oder mache da keine Termine mehr, geht auch.

Die Frau, die mich auf dem Renner im Spreewald umfuhr, hat die Rechnung für den Lenker nicht bezahlt. Was lernen wir? Beim nächsten mal mit Tatü und Schmerzensgeld. Mir ist das sowas von zu blöd...

Ich belehre nicht oder ungern, meist kommt sanfter Tadel gepaart mit leichtem freundlichen Spott noch im Empfängerhirn an. Aber ich habe morgens nicht geduscht umd gefrühstückt, um an einem Straßenkampf teilzunehmen.

Meine Art ist eh am Aussterben - who cares? weiterrollen! campi
 
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