Bisschen OT, aber vielleicht doch passend:
Ich war drei Wochen in den USA, Urlaub machen. Interessiert habe ich auch verfolgt, wie dort (zum Beispiel in LA aber auch auf dem Land) Radfahrer im STraßenverkehr behandelt werden. Ich selbst hatte keine Gelegenheit, mich mal auf's Rad zu setzen, was die Beurteilung vielleicht schwieriger macht. Interessant war aber:
Radfahrer haben häufig eine eigene Bike-Lane AUF der Fahrbahn, nicht daneben. Der Streifen ist meist einen Meter breit oder gar breiter und deutlich markiert. Das BEfahren des Streifens mit dem Auto wird streng geahndet - laut Zusatzschildern mit einigen Hundert Dollar Strafe. Manchmal sah ich auch das Verkehrsschild "Bicycles may use full lane". Ein Radfahrer war demgemäß wie ein Auto zu behandeln - also im Zweifel Überholverbot usf.
Wann immer ich Begegnungen von Auto- und Radfahrerm gesehen habe, konnte ich feststellen, dass es durch und durch zivil zugeht. An vielen Highways (sogar Interstates!!!) stehen Hinweisschilder mit der Aufschrift "Share the road - bicycles ok". Häufig habe ich gesehen, wie andere Autofahrer einen Roadcyclist weiträumig umfahren haben, statt einfach an ihm vorbeizubrettern...
Und noch was: Autofahrer halten durch das etwas andere Vorfahrtsrecht (wo keine Ampel steht, stehen stattdessen meistens Stopschilder) grundsätzlich an Kreuzungen an und achten auf querende Radfahrer und Fußgänger. Auch wo kein Stopschild steht, verhalten sich die meisten Fahrer bemerkenswert rücksichtsvoll - vermutlich auch aus der Angst heraus, einen Fehler zu begehen, denn in den Staaten einen Fußgänger oder Radfahrer anzufahren, kann verdammt teuer werden, wie ich mir von Einheimischen habe sagen lassen. Und verdammt teuer nach US-Verständnis heißt wirklich: verdammt teuer.
Wenn ich diese Eindrücke mal zu unseren Erlebnissen hier in Deutschland, insbesondere den letzten hier geschilderten, in Beziehung setze... da muss ich schon sagen: Hut ab vor den USA. Interessanterweise habe ich auf unserem 4000-km-Roadtrip auch wirklich andauernd Rennradler gesehen, sei es im dichten Verkehr von San Diego (definitiv kein Messenger) oder mitten im tiefsten Yosemite National Park. Bei uns sieht man Rennradler nicht in dieser hohen Frequenz. Könnte wohl mit der besseren Radkultur dort zusammenhängen...
PS: Nächstes Mal nehme ich den Renner mit.