Das Geld kam wiefolgt zusammen (Ich erkläre mal den gesamten Ablauf wie es dazu kam)
Ich fuhr im Milan (Vollverkleidetes Liegedreirad) auf der Nebenstraße zwischen Stadtroda und Quirla.
Ein schwarzes SUV kam mir entgegen, laut hupend, mit einem Fahrer ausersich vor Wut.
Keine 10sek. später überholte der Wagen, hat also gewendet, fuhr vorbei und zog direkt rechts an den Straßenrand.
Da ich dort bergauf mit nur ca. 20km/h unterwegs war, sah ich noch wie er sein Telefon zückte...
Keine 5Min später, mittlerweile fast oben angekommen, 2 Einsatzwagen der Polizei hinter mir. Ich fuhr, Fahrbahn war frei, etwas weiter rechts um zu symbolisieren das überholt werden kann. Keine Reaktion. Nachdem diese noch weitere 3min hinter mir blieben, fuhr ich rechts ran.
Beide Wagen überholten, einer parkte direkt vor mir, der andere Fuhr davon.
Ein älterer Herr mit 3 Sternchen auf der Schulter stieg aus, kurz darauf sein Kollege (1Stern ..). Ich wurde recht schroff angefahren, was das denn soll, wo mein NUmmernschild sei, Führerschein usw.
Ich erklärte kurz das es sich um ein Fahrrad mit Wetterschutz handelt. 3Räder, damit man beim Stopp nicht den Fuß runternehmen muss und es weniger Probleme bei Seitenwind gibt.
Sein Kollege (der mit 1Stern) war hellauf begeistert, stellte ein paar Fragen, schaute sich das Vehikel von Innen an usw.
Der "Chef" war damit beschäftigt meine Personalien zu checken.
Anschließend fragte er nach dem Licht. Da meine Beleuchtung der eines PKW ebenbürdig ist, konnte er da nicht meckern..
Also kam das, was kommen musste: "Sie wissen schon das da vorn ein Radweg war?!"
Ich: "Nein, ich habe kein Schild gesehen, nur einen gepflasterten Weg auf der anderen Straßenseite"
Er: "Ja, das war ein Radweg! Und wenn sie das Schild nicht gesehen haben, scheinen sie ja nichtmal aufzupassen!"
Ich: "Ich achte auf die Fahrbahn, nicht auf Schilder auf der anderen Straßenseite hinter 10 Bäumen.."
Das war wohl ein wenig zu weit..
Er: "Das macht 15€ wegen nichtbenutzen des Radweges"
Ich: "Ich fahre ein mehrspuriges Fahrzeug. Auf diesen, viel zu schmalen, "Radweg" hätte ich nicht fahren können, selbst wenn ich gewollt hätte."
Er: "Das interessiert mich nicht, da ist ein Radwegschild, das ist ein Fahrrad, sie haben darauf zu fahren!"
Ich: "Wenn das ein Radweg war, war er nicht mal 1/2 so Breit wie es die Vorschriften MINIMAL vorgeben.. Dieser Weg wäre somit illegal angeordnet. Zudem sind die KUrvenradien dort so klein, das ich 2 mal auf den ca. 900m hätte aussteigen müssen. Außerdem ist er nicht Straßenbegleitend, da er bei jeder Einfahrt dazu zwingt auf die Vorfahrt (per Schild) zu verzichten"
Er: "Sie behindern hier den Verkehr und nötigen die Autofahrer zu gefährlichen Überholmanövern! Sie haben gefälligst auf dem dafür vorgesehenen Radweg zu fahren!"
Ich: "Jetzt kann man schon jemand zu gefährlichen Fahrmanövern nötigen, wenn man sich an die StVO hält?" -> ich betete anschließend die Ausnahmeregeln für die Radwegpflicht runter und das die allgemeine Pflicht seit 1998 nicht mehr exisitert. Seine Antwort war göttlich:
"Der Radweg ist dort schon länger! Sie haben sich daran zu halten! Zu ihrer eigenen Sicherheit" (Ich weiß nicht ob das jetzt eine Drohung war..)
So ging es noch ein wenig weiter.
Da der Herr KEINERLEI Ahnung hatte wie die derzeitige Gesetzeslage war und sein Kollege leider nicht genug Eier in der Hose hatte einzugreifen, wollte ich mich nun verabschieden.
Darauf hin:
"SIe werden einen Bußgeldbescheid erhalten und wenn ich sie nocheinmal erwische, wie sie einen Radweg ignorieren, wird ihr Fahrzeug auf der Stelle beschlagnahmt! Sie können das dann per Gerichtsverfahren wieder einklagen!"
Das wurde mir dann echt zu bunt..
Ich wünschte einen schönen Tag.
Eine Woche später kam der Bußgeldbescheid (Siehe Anhang).
Er hat mich also angelogen: Seine Kontaktdaten waren NICHT auf dem Bescheid. Ich habe nämlich nach Dienstnummer/Name sowie Dienststelle gefragt. Diese wollte er nicht rausgeben und wieß auf den Bescheid hin.
Er hat aus den 20€ nun 40€ gemacht, da ich aus "Vorsatz" gehandelt habe. Ja, ich habe mich, im Gegensatz zu ihm, ans Gesetz gehalten und nicht den Schwanz eingezogen..
Dazu noch 28€ "Bearbeitungsgebühr".
Richtig geil: "begleitender Radweg in GUTEM ZUSTAND" ...
Habe die Tage darauf, als die meisten Äste nach dem Gewitter wieder weggeräumt waren, ein paar Bilder dieses Superduperradweges gemacht.
Manchmal frage ich mich, ob man mit Marke auf der Brust die Erlaubnis hat, seine eigenen Gesetze zu erfinden..
Der Widerspruch war schnell geschrieben, wurde 2 Seiten lang, obwohl ich viele seiner Vergehen nicht mal aufgeführt habe..
Dazu noch Aussicht auf Fach und Dienstaufsichtsbeschwerde. Seitdem NICHTS. Selbst auf Nachfrage keinerlei Reaktion von Dienststelle (die ich telefonisch über die Bußgeldstelle herausfinden musste!) oder der Bußgeldstelle selbst.
Für so einen Dreck zahl ich Steuern? Damit sich Leute über andere stellen um ihre scheinbaren Allmachtsfantasien auszuleben? Und die meisten sind auch noch so feige und sagen dazu "Ja und Amen"..
Ach ja, und das Radwege ca. ein 10fach höheres Unfallrisiko haben, als die Fahrt auf der Fahrbahn, hat er nur mit nem Schulterzucken quitiert. Ihm war es also egal ob ich zu SChaden komme, solange er freie Fahrt hat und nicht einen 2m Schlenker fahren muss.. Denn meine "Verkehrsbehinderung" belief sich auf satte 6 Autos, die ohne
Bremsen, an mir vorbeifuhren.
2 Wochen Später gabs wegen gesperrter Autobahnauffahrt dort einen 6km langen Stau..ich fuhr gemütlich dran vorbei.. Um selbst so eine "Behinderung" zu erzeugen, wie sich die Autos da selbst zugefügt haben, hätte ich knapp 400 Jahre, jeden Tag, diese Strecke 2 mal fahren müssen ^^
Gruß,
Patrick