• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich will mal eben von meinen jüngsten Erlebnissen berichten.

Dass man als RR-Fahrer häufiger mal bedrängt wird, ist man ja gewohnt. Mittlerweile bin ich Papa geworden und unternehme jeden möglichen Weg mit meinem Kind per Velo und Anhänger. Vorne dran ein seriöses Stadtrad, kein RR. Hänger korrekt mit Wimpelchen und sogar Beleuchtung.

Was man da so erlebt. Schneiden, Hupen, geringer Abstand beim überholen... alles dabei. Ich benutze, wann immer es geht, den Radweg. Aber innerstädtisch ist der hier meist gar nicht vorhanden. Warum auch. Sehr viel Tempo 30, im Bereich meiner Siedlung sogar verkehrsberuhigt.

Aber es wird gegängelt und gedrängelt, in einer Frequenz, die ich nicht für möglich gehalten habe. Wir reden hier immerhin von der Gefährdung eines Kleinkinds.

Da kommen in mir dunkelste Emotionen auf - was ich bislang auch nicht für möglich gehalten habe.

Der Vollständigkeit halber das jüngste Erlebnis: Einspurige Fahrbahn, innerorts, 30. Objektiv ist da kein platz zum Überholen... aber mit Gewalt und 10 Zentimetern Abstand ging es dann doch. Bin natürlich auf den Randstreifen ausgewichen.

Nur der Vollständigkeit halber: Du wirst auch dann bedrängt, wenn Du hinten ein Kind im Anhänger hast?!


Wenn da einer einen Pflasterstein nach mir werfen würde, würde ich wohl auch ausrasten, unglaublich. Mit Busfahrern habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, aber das ist da bislang auch nicht schlimmer als die "normalen" Autofahrer, da gibt es auch solche und solche.
 
Also ich treibs deswegen meistens weiter und fahr nicht nur in der Mitte, sondern links in solchen Situationen. Ich hatte da genau eine Person, die dann tatsächlich rechts überholt hat. Aber insgesamt fahr ich damit dann wirklich ganz entspannt in solchen Situationen - absichtlich weggerammt wurde ich bisher nämlich dann doch noch nicht.
Man muss dann zwar damit rechnen, dass die Leute sich nicht bemühen werden den Seitenabstand einzuhalten, sobald sie irgendwie überholen können, aber ich hab dann ja noch viel Puffer um nach rechts zu fahren.
Einen Radfahrer wegrammen würde ja mit schweren Schäden der Fahrzeugaußenhaut einhergehen.. Was das kostet.. Ausbeulen und dann auch noch lackieren *Sarkasmus aus *
Schon absurd, dass das tatsächlich ein Grund ist warum man dann in letzter Konsequenz nicht umgenietet wird. Der Grund "Das ist ein Mensch und ich darf keinen Menschen verletzen" wäre der eigentlich richtige Grund.
 
Bei den gängigen Hängern für den Kindertransport sieht man in der Regel ja von hinten nicht, ob ein Kind im Hänger sitzt oder ob der Hänger leer ist. Ich hatte mit dem Hänger im Verkehr eigentlich immer ein ungutes Gefühl.
Zum Kindersitz dagegen: Meine Frau hatte den Kindersitz fast permanent am Rad, auch wenn kein Kind transportiert wurde. Sie hatte den Eindruck, dass die Autofahrer mit Kindersitz rücksichtvoller waren als ohne. Aber wie geschrieben, waren nur persönlichen Eindrücke.
 
Aber wie bekommt man diese Aggros von der Straße? Ich sehe hier keinerlei Möglichkeiten. Über Polizei/Justiz ist langwierig/schwierig.
Gibt es denn Erfahrungen mit Meldungen an eine Straßenverkehrsbehörde?

Gruß Didi
 
Es müssten mehr Radfahrer auf der Straße unterwegs sein. Der Trend ist Dank Grävel allerdings rückläufig.
 
Aber wie bekommt man diese Aggros von der Straße? Ich sehe hier keinerlei Möglichkeiten. Über Polizei/Justiz ist langwierig/schwierig.
Über die Verkehrspolitik. In Karlsruhe wird seit etlichen Jahren Verkehrsfläche weg vom Auto hin zum Rad umgewidmet. Zweispurige Straßen werden einspurig + Radfahrstreifen. Es werden immer mehr Fahrradstraßen innerstädtisch eingeführt. Wir haben in der Stadt flächendeckend Tempo 30 bis auf wirklich wenige Hauptstraßen. Das hat in meiner Wahrnehmung zu vermehrtem Radverkehr geführt und gleichzeitig zu entspannterem Umgang der Autofahrer mit den Radlern. Überholabstände werden weitgehend eingehalten, Drängeleien finden so gut wie nicht statt. Das hat einige Zeit gedauert, funktioniert aber. Und der innerstädtische Verkehr ist auch nicht zum Erliegen gekommen. Ich habe mittlerweile deutlich mehr Konfliktsituationen mit anderen Radlern als mit SUVs. :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Du Glücklicher!
Hier in meiner Ecke in Rhein-Main kann ich keine Besserung feststellen. Es wird mehr gepinselt, statt Platz geschaffen. :(
 
Über die Verkehrspolitik. In Karlsruhe wird seit etlichen Jahren Verkehrsfläche weg vom Auto hin zum Rad umgewidmet. Zweispurige Straßen werden einspurig + Radfahrstreifen. Es werden immer mehr Fahrradstraßen innerstädtisch eingeführt. Wir haben in der Stadt flächendeckend Tempo 30 bis auf wirklich wenige Hauptstraßen. Das hat in meiner Wahrnehmung zu vermehrtem Radverkehr geführt und gleichzeitig zu entspannterem Umgang der Autofahrer mit den Radlern. Überholabstände werden weitgehend eingehalten, Drängeleien finden so gut wie nicht statt. Das hat einige Zeit gedauert, funktioniert aber. Und der innerstädtische Verkehr ist auch nicht zum Erliegen gekommen. Ich habe mittlerweile deutlich mehr Konfliktsituationen mit anderen Radlern als mit SUVs. :cool:
KA ist da echt eine Ausnahme.
Bei mir auf dem Land und Kleinstadt ist man als Radfahrer kein Mensch, nur ein ärgerliches Hindernis.
 
Über die Verkehrspolitik. In Karlsruhe wird seit etlichen Jahren Verkehrsfläche weg vom Auto hin zum Rad umgewidmet. Zweispurige Straßen werden einspurig + Radfahrstreifen. Es werden immer mehr Fahrradstraßen innerstädtisch eingeführt. Wir haben in der Stadt flächendeckend Tempo 30 bis auf wirklich wenige Hauptstraßen. Das hat in meiner Wahrnehmung zu vermehrtem Radverkehr geführt und gleichzeitig zu entspannterem Umgang der Autofahrer mit den Radlern. Überholabstände werden weitgehend eingehalten, Drängeleien finden so gut wie nicht statt. Das hat einige Zeit gedauert, funktioniert aber. Und der innerstädtische Verkehr ist auch nicht zum Erliegen gekommen. Ich habe mittlerweile deutlich mehr Konfliktsituationen mit anderen Radlern als mit SUVs. :cool:
Das muss ein anderes Karlsruhe sein als das, wo ich jeden Tag hinfahre.
Ich komme über die Rheinbrücke und arbeite noch in Knielingen. Es gibt z.B. nicht mal einen richtigen Radweg von KA zur Rheinbrücke (Gehweg mit Radfahrer frei), "Fahrradstraßen" liegen außerhalb des eigentlichen Verkehrsstroms ohne vernünftigen Anfang und Ende (parallel zur Moltkestraße). Kreuzungen, an denen Linksabbiegen für Radfahrer nicht vorgesehen ist (an der Mannheimer Straße z.B. verendet man mitten auf der Verkehrsinsel). Selbst in der neu gebauten Eiermann-Allee ist Radfahren nicht vorgesehen, einschließlich fast täglichen bedrängen. Nur mal so als Auswahl.
Es gibt schlimmere Städte, aber als Vorzeigestadt taugt KA sicher auch nicht. Das ist auch die Meinung meiner Kollegen (m/w/d), und da kommen etwa die Hälfte mit dem Rad.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück