Deine Problem ist, dass du unsicher bist, ob du mit mehreren Bandscheibenvorfällen überhaupt rennradtauglich bist.
Dazu kann ich dir mal berichten, wie ich zum Rennradfahren gekommen bin:
Ich hatte mit Mitte Dreißig, also vor zehn Jahren, auch einige Bandscheibenvorfälle.
Mein Motto damals: Sport ist Mord und geht gar nicht!
Hatte ich aber auch gewichttechnisch nicht nötig.
Als ein Bandscheibenvorfall nach dem anderen auftrat, habe ich mir dann gedacht, dass ich vielleicht mal Rad fahren könnte. Ich kaufte mir ein Trekkingrad, welches nicht lange im Einsatz war. Ich habe die hier im Sauerland an mir vorbeirasendenen Rennradfahrer beneidet und mir kurzerhand ein Rennrad für 900 Euro gekauft.
Marke egal, ich kannte mich ja nicht aus. Bin einfach in einen Radladen rein. Der Verkäufer hat mir zu meiner Größe passend ein Rennrad angeboten, was ich dann auch gekauft habe.
Lenker und
Sattel waren nicht so eingestellt, dass ich liege, also halbkomfortable Sitzposition. Ich bin das Rennrad 6 Jahre sehr gerne gefahren. Im Herbst 2010 gabs dann ein neues (Red Bull von
Rose).
Ich bin 2011 7500 km gefahren. Seit 3 Jahren jogge ich im Winter fast täglich.
Sport ist Mord war mal.
Seitdem ich Rennrad fahre, habe ich keinen Bandscheibenvorfall mehr gehabt.
Die Rennrad-Sitzposition hat mir wohl nicht geschadet.
Hallo,
ich will mich auch mit unter die Runde mischen.
Hatte genau die gleiche Erfahrung gemacht! Vor gut 10 Jahren Diagnose Bandscheibenvorfall. Sport war für mich auch ein Fremdwort, vor allem Fitness-Studio,
alle die da hingehen, haben alle zu viel Zeit, war meine Einstellung. Dachte auch immer, ich brauch kein Training, denn was ich den ganzen Tag rumschleppe, daß reicht völlig aus. (War damals schon 10 Jahre auf Fenstermontage)
Jedenfalls stand ich vor der Entscheidung, OP ja oder nein. War zuvor auch bei einem Arzt, der scheinbar kein Sportsfreund war, der legte mir nur nahe, "Du wirst um eine OP nicht drum rumkommen"! Auf Empfehlung eines guten Freundes wechselte ich dann den Arzt, zu diesem Zeitpunkt hatte ich so massive Probleme, daß ich kaum noch gerade gehen konnte!!
Der Arzt machte mir beim ersten Termin sofort Hoffnung. Zitat vom Arzt:"Sie haben zwar den Bandscheibenvorfall, Na und, eins können Sie sich gleich mal merken,
der wird nicht mehr weggehen, aber Sie können damit Leben!"
Er schickte mich ins Fitness-Studio um die Rückenmuskulatur aufzubauen,(natürlich unter Aufsicht von geschulten Personal),gab mir den Tip ins Schwimmbad zu gehen und Rückenschwimmen! Ich folgte den Ratschlägen als letzte Rettung, und war überrascht. Ich merkte wöchentlich Fortschritte. Nun kommt eigentlich der Entscheidende Punkt, mein Arzt hat mir geraten, auf´s Fahrrad zu steigen!
Ich dachte dann auch, spinnt der jetzt total? Ich leihte mir damals von einem Freund sein Crossbike aus, und fuhr mal los.
Ich entdeckte dann eine Sportart, die mir nach dem ersten Kilometer sofort zusagte! Ich kaufte mir die Woche drauf gleich mein erstes Rad (Crossbike).
Was ich mit meiner Vorgeschichte sagen will, seitdem ich Fahrrad fahre, geht es mir hervorragend! Klar, ab und zu zwickt es mal, aber das ist nicht der Rede wert.
Ich fuhr dann 8 Jahre regelmäßig mit dem Crossbike im Jahr so ca. 4500 km. Und Anfang des Jahres 2011 bin ich dann auf´s Rennrad umgestiegen. Mit diesem bin ich dann knapp 6000 km gefahren. Darunter einige RTF´s, und meine persönlich erste Passtour, nähmlich den Großglockner!
Das Rennrad wählte ich aus reinem Bauchgefühl, es muß beim ersten draufsitzen einfach passen! Ich kann nur Raten, einfach Läden suchen, wo man auch mal mit so einem Rennrad fahren darf!
Um das ganze auf den Punkt zu bringen, Regelmäßig ins Fitness-Studio, die richtigen Übungen für den Rücken machen, von Oktober bis April zusätzlich das Indoor-Cycling nutzen, ab Frühjahr drauf aufs Rennrad. Ab und zu ins Schwimmbad, Rückenschwimmen. Ich kann es nur jedem, der auch Probleme mit der Bandscheibe hat, empfehlen.
Um auf "Nephente" sein eigentliches Thema zurückzukommen, ich würde ein paar Räder einfach testen, d.h. Probefahren! Wenn man sich draufsetzt, und sich spontan wohlfühlt auf dem Bike, dann ist es ziemlich sicher Dein Rad! Bei meinem Rad treffen die ganzen berechnungen nicht zu!
Ich fühle mich aber super wohl auf dem Rennrad.
Sorry, für den langen Text, aber ich wollte meine Erfahrung einfach mal los werden, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, ein Bandscheibenvorfall muß kein Weltuntergang sein, daß Leben geht weiter! Man muß nur das beste draus machen. Und meistens wird man mit einem herben Rückschlag auch etwas schlauer.
Mir hat der Bandscheibenvorfall so blöd wie es klingt, ein völlig neues Lebensgefühl vermittelt!
Gruss
Thomas