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keine lust mehr schon zu beginn der saison ?!!

Hallo!
Ich fahre seit 30 Jahren Rennrad. Bis vor ca 6 Jahren hatte ich kaum brenzlige
Situationen, aber in den letzten Jahren wurde es immer schlimmer. Neben einigen kritischen
Situationen wo ich nur durch gute Reaktionen meinerseits davon gekommen bin, hat
mich eine 78 jährige Dame 2017 bei 45 km/h auf einer leicht abschüssigen Straße abgeräumt.
Sie hat mich schlicht übersehen und mir die Vorfahrt genommen. Mein Helm
hat mir dabei das Leben gerettet!
Ich fahre nicht mehr locker auf meinem Rad. Jeder Andere ist für mich mittlerweile eine
potentielle Gefahr.
Viele Grüße
Peter
Macht mich ein wenig ratlos. Ich fahre nach wie vor locker, und das schreibe ich nicht als Angabe oder Protzerei. Es ist einfach eine Tatsache.

Was ich vor allem regelrecht erschreckend finde: Da ich der Meinung bin, daß Angst neben dem Fehlverhalten anderer, eigener Fehler und Unaufmerksamkeit und den Gefahren, die durch die Überlastung unseres Verkehrssystem drohen die größte Gefahr für unser Leben und unsere Gesundheit ist. Angst ist tödlich.

Ich weiß nicht, ob man das aus deinem Satz "Ich sitze nicht mehr locker auf meinem Rad" schlußfolgern kann und hoffe, ich verstehe es falsch und du meinst damit nicht, daß du Angst hast, sondern dich sagen wir in "ständiger Bereitschaft" befindest. Allerdings: Auch die damit einhergehende Verkrampfung birgt Gefahren-Potentiale.

Ich überlege, was du tun kannst, davon wegzukommen.

Verstehe mich nicht falsch: Wenn du sagst, sie habe dir "die Vorfahrt genommen", kann man da einiges hineininterpretieren: Das geht von "ich habe auf der Vorfahrt bestanden und zu spät bemerkt, daß sie mich übersehen hat" bis "ich hatte keine Chance, weil sie mit hoher Geschwindigkeit einbog und ich auch kaum noch bremsen oder sonstwas konnte". Frage: Wo auf dieser Skala muß man dein Verhalten einordnen?

Was will ich mit dieser Frage bezwecken? Vor allem eines nicht: Dir selbst die Schuld geben. Das Ganze zielt darauf ab, deine Form der "gesteigerten Wachsamkeit", die aber eben von "Un-Lockerheit" begleitet ist, durch eine lockere, souverände Art der Wachsamkeit zu ersetzen.

Was meine ich damit? Auch wieder ohne Prahlerei: Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß es jemand schafft, mich so umzunieten, wie es dir passiert ist. Der müsste im Prinzip aus einer Einfahrt oder schmalen Anliegerstraße in einer Art rausgeschossen kommen, daß er sich selbst gefährdet. Und das war ja hier nicht der Fall. Sie hatte Vorfahrt zu achten, hat das im Prinzip - wenn auch sehr obflächlich - wohl auch getan und dich, weil du weniger gut auffällst als z.B. ein Kraftfahrzeug und sie Radfahrer wohl auch nicht auf "dem Schirm" hat, übersehen.

Wie gesagt: Es geht nicht um eine nachträglich "Umbiegung" der Schuldfrage, sondern darum was du tun kannst, um künftig "lockerer" zu sein, ohne auf die erforderliche "Bereitschaft, auf das Schlimmste zu reagieren", zu verzichten.

Was mir z.B. hilft: Ich fahre seit über 50 Jahren Radrennen, und fahre entsprechend Trainieren, mal mehr mal weniger. Bis heute ca. 350 - 380 Tkm. Ich habe mit einigen Vorsichtsmaßnahmen schon begonnen, als ich mit dem Radsport begonnen habe:
  • Im Stadtverkehr bzw. wenn es viele Einmündungen u. dergl. gibt, mindestens in der Mitte des rechten Fahrstreifens fahren und damit dem nachfolgenden Verkehr den Weg versperren. Damit schaffe ich selbst einen vergrößerten Sicherheitsabstand.
  • (die folgenden Dinge habe ich mir im Laufe der Zeit angeeignet): Kontinuierlich checken, ob nötigenfalls auch ein ausweichen auf den Gegenverkehr-Fahrstreifen möglich ist
  • wenn das über längere Abschnitte nicht möglich ist, die Geschwindigkeit deutlich verringern - ich fahre ja kein Rennen und wenn ein Intervall oder was auch immer ich da veranstalte, dadurch abgebrochen werden muß, dann ist das eben so
  • stets bei allem, was links und rechts auftaucht, so schnell wie möglich Blickkontakt aufnehmen oder sonstwie eine Einschätzung gewinnen, a. ob der mich sieht b. wie er drauf ist, ob er z.B. auf seinem (vermeintlichen) Recht bestehen wird usw.
Letzteres müsste dir m.E. nach 30 Jahren auf unseren Straßen möglich sein. Sicherlich kann man diese Liste erweitern, vieles ist mir vielleicht gar nicht mehr bewußt.

Ich weiß - im Prinzip läuft das Ansatzweise schon auf eine Umkehr der Schuldfrage, mindestens aber der Verantwortung hinaus. Aber das ist eben immernoch besser, als unter der Erde zu enden. Wenn dann auf dem Grabstein steht "Er hatte Vorfahrt" macht mich das nicht wieder lebendig.

Eines noch: Das hört sich alles so an, als führe ich sehr vorsichtig und defensiv. Das ist nicht der Fall. Ich fahre ziemlich offensiv. Was mir dabei einfällt, vielleicht auch ein Tipp: Ich habe eine riesengroße Fresse im Straßenverkehr. Das sieht wirklich so aus, als stünde ich kurz vorm Herzinfarkt oder dafür, komplett auszurasten. Vor sagen wir 10 - 15 Jahren war das auch noch überwiegend so. Inzwischen ist das reine Schauspielerei. Ich schaue auch immer, daß der Fluchtweg offen ist, und ich wenn er mich beim Wort nimmt, mich verkrümeln kann. Also praktisch "Große Fresse und nichts dahinter"

Das klingt nicht besonders klug, aber es hat mir geholfen, mich jederzeit lautstark bemerkbar zu machen. Eine Autokabine ist nicht besonders Schalldicht. Und wenn man laut hey oder sonstwas ruft, hört der Kraftfahrer das. Eine Klingel würde er nicht hören. Es hilft mir auch, eine aggressive Grundhaltung zu bewahren. Bei mir ist jeder Autofahrer erstmal vorab verurteilt als "dummes Arschloch, der mich umfahren will". Warum ist diese aggressive Grundhaltung so wichtig? Wenn du schreist, und das hat mir Nachweislich schon ein paarmal das Leben gerettet, dann darf das nicht als flehendes Wimmern oder angsterfülltes Kreischen rüberkommen. Ich mache inzwischen so, daß ich regelrecht eine um eine Oktave tiefere Stimmlage annehme und versuche, voll und "herrisch" zu klingen.

Hört sich wie gesagt komisch an. Aber vielleicht verstehst du, was ich meine. Vielleicht hast du da auch dein ganz eigenes Repertoire. Oder du montierst dir eine LKW-Hupe ans Rad, das wäre aber illegal.

Es geht um unser Leben. Da ist alles erlaubt.

Und nochmal: Du musst unbedingt wieder locker werden. Wenn dir das nicht gelingt, ist dein Leben genauso in Gefahr, wie wenn du auf einmal zu unvorsichtig werden würdest.
 

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Re: keine lust mehr schon zu beginn der saison ?!!
Bin gleich am Anfang meiner Rennradkarierre bei der ersten Ausfahrt direkt auf die Intensivstation gekommen. Hier hatte mir auch der Helm das Leben gerettet.
Nach 3 Tagen Intensivstation dann noch eine Woche Krankenhaus und dann 12 Wochen zu Hause.
Auf Grund einer 30-minütigen Amnesie, habe ich von dem Unfall, Gott sei Dank, nichts mitbekommen.
Meine Erinnerung setzte ca. 3 Minuten vor dem Unfall aus und kam erst wieder zurück, als ich in den Krankenwagen geschoben wurde.
Insofern bin ich in keinster Weise traumatisiert. Ist vielleicht auch mit der Grund das ich meine 100km/h auf irgend einer Abfahrt immer noch als Ziel vor Augen habe. :rolleyes:
 
Kontinuierlich checken, ob nötigenfalls auch ein ausweichen auf den Gegenverkehr-Fahrstreifen möglich ist
Das führt mich direkt zu einer Frage, die mir vielleicht wirklich eines Tages mal das Leben rettet. Ich hoffe auf Antworten von allen, die dazu Wissen oder Erfahrungen haben.
Kann man eine Aussage dazu treffen, wohin man ausweichen sollte, wenn einem ein Linksabbieger von rechts kommend die Vorfahrt nimmt?

Also diese Situation:
Code:
 Norden
|  :  |___
|      ___ Osten
|  :  |
|  :  |
 Süden

Der Radfahrer fährt in Richtung Norden und hat Vorfahrt, das Auto kommt aus Richtung Osten und will in Richtung Süden abbiegen. Ich frage mich in solchen Situationen manchmal: Wenn der jetzt rauskommt, weichst du nach links oder rechts aus?
Wenn ausreichend Platz und Abstand vorhanden ist, kann man das ja relativ gut beantworten. Wenn es aber knapp wird, sieht die Welt vielleicht anders aus.

Das Problem ist dann: Wenn ich nach links ausweiche und der Autofahrer übersieht mich weiterhin, schlage ich fast frontal auf, fliege über seine Motorhaube und lande ggf. auch noch neben der Straße (dort könnten sich ja Hindernisse befinden). Wenn ich nach rechts ausweiche und hoffe, dass der Autofahrer so schnell abgebogen ist, dass ich hinter dem Fahrzeug knapp vorbeikomme und mich der Autofahrer dann aber doch sieht und ohne nachzudenken bremst, fahre ich ihm hinten ins Fahrzeug, obwohl dann die Gegenspur frei ist.
Generell denke ich, dass bei diesen beiden Szenarien der Schaden höher wäre, wenn man nach links ausweicht und kollidiert, da man ggf. neben die Straße geschleudert wird und das Fahrzeug zusätzlich auch noch eine Geschwindigkeit entgegen der des Radfahrers hat, also der Aufschlag härter wird (Wenn das Fahrzeug mit 45° in der Kreuzung steht und dabei 20km/h fährt, sollte die Geschwindigkeit relativ zum Radfahrer gut 14km/h betragen, wenn der Radfahrer seine Fahrtrichtung gar nicht ändern).
Die Frage wäre also, ob ein Autofahrer in einer solchen Situation sofort ohne Nachzudenken in die Eisen geht und damit möglicherweise die Tür hinter ihm zumacht.
 
Das führt mich direkt zu einer Frage, die mir vielleicht wirklich eines Tages mal das Leben rettet. Ich hoffe auf Antworten von allen, die dazu Wissen oder Erfahrungen haben.
Kann man eine Aussage dazu treffen, wohin man ausweichen sollte, wenn einem ein Linksabbieger von rechts kommend die Vorfahrt nimmt?

Also diese Situation:
Code:
Norden
|  :  |___
|      ___ Osten
|  :  |
|  :  |
Süden
Eindeutig nach rechts. Die Begründung gibst du selbst:
Der Radfahrer fährt in Richtung Norden und hat Vorfahrt, das Auto kommt aus Richtung Osten und will in Richtung Süden abbiegen. Ich frage mich [...] fahre ich ihm hinten ins Fahrzeug, obwohl dann die Gegenspur frei ist.
Generell denke ich, dass bei diesen beiden Szenarien der Schaden höher wäre, wenn man nach links ausweicht und kollidiert, da man ggf. neben die Straße geschleudert wird und das Fahrzeug zusätzlich auch noch eine Geschwindigkeit entgegen der des Radfahrers hat, also der Aufschlag härter wird...
Das ist genau wie auf der Bahn: Man weicht immer nach oben, also rechts aus, weil die Schwerkraft nach unten, also links wirkt. Schwerkraft und Trägheit sind in der Fahrrad-Physik "dasselbe in grün".
 
Noch was zum scheinbaren Widerspruch zwischen meiner Forderung, die "Links-Ausweich-Lage" zu checken und dem eindeutigen Statement, in der von SGEuropa geschilderten Situation unbedingt nach rechts auszuweichen:
  • Zum einen war das erste eine Aussage zur Bereitschaftshaltung und zum Checken der Gesamtsituation (da gehören übrigens auch Ausweichmöglichkeiten nach rechts dazu und damit Bordsteinabflachungen, Lücken zwischen parkenden Fahrzeugen, Abstand von vorausfahrenden nach rechts, Frequentierung von Gehwegen durch Fußgänger, welche Fußgänger: Frauen mit Kinderwagen, Rentner mit Rolli? usw., Vorhandensein von Radwegen)
  • zum anderen war es dann in der konkreten Situation praktisch ausschließlich auf Rechtsabbieger, anfahrende Fahrzeuge usw. gemünzt.
In dem Zusammenhang ist auch das "in-der-Mitte-der-Straße-fahren" nochmal zu betonen. Im günstigsten Fall hat man dann einen ganz normalen Rechts-Abbiege-Vorgang mit entsprechendem "Ausschwenken" nach links, um den Kurvenradius zu vergrößern. Paßt es nicht, reduziert sich das ganze auf ein "Aneinander-vorbei-schrappen" mit einem sehr spitzen Winkel.

Sorry, weh tun kann dass trotzdem. Aber uns wehtun wollen wir ja sowieso. Zur Abhärtung, Formsteigerung, Bildung von Hornhaut, schützendem Wundschorf, ... ;)
 
Noch was zum scheinbaren Widerspruch zwischen meiner Forderung, die "Links-Ausweich-Lage" zu checken und dem eindeutigen Statement, in der von SGEuropa geschilderten Situation unbedingt nach rechts auszuweichen:
Mein Statement (oder eher meine Frage) war - nur falls es falsch angekommen ist - tatsächlich nicht als Kritik zu verstehen. Ich versuche auch immer, alles um mich rum zu beobachten. Es ist ja nie so, dass man nicht nach rechts ausweichen kann, weil man weiß, dass auch die Gegenspur frei ist - jede Option die man hat, ist eine mehr.
Die spannende Frage ist am Ende für mich, welche man zieht.

Das gilt aber nur für die Nordhalbkugel, oder? ;)
Absolut. Und nur bei Rechtsverkehr. :D
 
... jede Option die man hat, ist eine mehr.
Die spannende Frage ist am Ende für mich, welche man zieht.
...
Ja, ja, klingt ganz einfach, ist aber das schwerste an der Sache. Man könnte sagen, das muß automatisierte Routine sein. Tatsächlich ist eine Kombination aus allem: "grenzenlose" Übersicht (du musst alles sehen, z.B. mußt du wissen, was der andere tut, bevor er es selbst weiß!!), Routine, Erfahrung und Intuition.

Genau wie im Rennen: Da gewinnst du manchmal auch nur oder vermeidest den Sturz, wenn du auf einmal genau das tust, was alle Fachleute als falsch bezeichnen... 😉 :cool:
 
Hallo Karl 2021
Ich meinte damit nicht ängstlich, sondern die eher sorglose Unbekümmertheit
von früher ist weg. Ich fahre vorsichtiger, beobachte mehr die anderen Verkehrsteilnehmer und bin vorsichtiger wenn ich Autos an Nebenstraßen warten sehe.
Zu dem Unfall. Leicht abschüssige, Vorfahrt berechtigte Straße. Vor mir kein Auto, freie Sicht, blauer
Himmel. Eigene Kleidung hell und mit weißem Helm. Dann abknickende Vorfahrt mit großem Radius meinerseits nach links. Links wartet ein Passat darauf, daß er die Straße kreuzen kann. Hinter mir folgen Fahrzeuge.
Als ich in die Kurve einbiege fährt die Fahrerin des Passats los und rammt mich auf der linken Seite. Keine Chance auszuweichen.
Es folgt ein Flug mit Gehör- und Sehausfall im Überlebensmodus. Dann das Gefühl der Rücken bricht jeden Augenblick durch. Stille! Ich mache die Augen auf und sehe blauen Himmel. Dann Gesichter über mir.
Ich probiere durch, rechter Arm, linker Arm, rechtes Bein, linkes Bein. Alles funktioniert. Ich will aufstehen.
Stimmen: Nicht bewegen liegen bleiben! Mache ich. Polizei, Rettungswagen, Krankenhaus, röntgen.
Zum Glück keine Brüche, aber Überdehnung der Halsmuskeln, Stauchung der Wirbelsäule, Brustbeinprellung,
dicker Fuß, dickes Knie, dicke Hand und kein Körperteil, das mir nicht weh tut.
Helm an mehreren Stellen gebrochen und Verschluss kaputt. Fahrrad hat Totalschaden.
Danach konnte ich lange nicht fahren weil ich den Kopf nicht hochhalten konnte. Bis heute
kann ich den Kopf nicht weit nach oben heben. Fahre jetzt ein Rad mit wenig Sattelüberhöhung.
Bei den Fastunfällen danach war es ähnlich. Ich wäre nicht reingefahren, sondern von der Seite gerammt worden.
Also, ich fahre vorsichtiger und nicht mehr so unbekümmert auch wenn ich eindeutig
im Recht bin.
Viele Grüße
Peter
 
Noch was, wenn ich Angst hätte würde ich nicht mehr auf`s Rad steigen. Immerhin
habe ich mir bei Stürzen schon einmal den linken und dann den rechten Arm gebrochen ;-)
 
Viele, viele Rennradfahrer sind einfach zu frech und fahren, als ob ihnen die Straße gehören würde...wie viele andere Farradfahrer auch, ohne zu gucken vor dem Auto auf die Hauptstraße rausfahren: ach da passe ich noch hin, sich an der Ampel nach vorn durchquetschen um dann kurz nach der Kreuzung für die eine Behinderung zu sein, an denen man sich vorbeigequetscht hat. Rote Ampel...ach was ist das?....
Mich wundert es nicht, daß die Autofahrer die nicht Rennrad fahren, auf uns böse sind.
Natürlich kann man übersehen werden. Wir haben die schlanksen Silouetten. Die Motorradfahrer werden auch öfter übersehen.
Nicht zu sehr aufregen. Am besten an die eigene Nase fassen und etwas Verständnis aufbringen, keine schwarzen Klamotten fahren, dann wird alles gut.
Übrigens: ich finde, dass die Radwege auf der linken Straßenseite benutzt werden sollten, dann gäbe es viel weniger Probleme mit Füßgängern und Toten Winkel an den Kreuzungen...und es wurde keinen einen Cent mehr kosten.
 
Hallo Karl 2021
Ich meinte damit nicht ängstlich, sondern die eher sorglose Unbekümmertheit
von früher ist weg. Ich fahre vorsichtiger, beobachte mehr die anderen Verkehrsteilnehmer und bin vorsichtiger wenn ich Autos an Nebenstraßen warten sehe.
Zu dem Unfall. Leicht abschüssige, Vorfahrt berechtigte Straße. Vor mir kein Auto, freie Sicht, blauer
Himmel. Eigene Kleidung hell und mit weißem Helm. Dann abknickende Vorfahrt mit großem Radius meinerseits nach links. Links wartet ein Passat darauf, daß er die Straße kreuzen kann. Hinter mir folgen Fahrzeuge.
Als ich in die Kurve einbiege fährt die Fahrerin des Passats los und rammt mich auf der linken Seite. Keine Chance auszuweichen.
Es folgt ein Flug mit Gehör- und Sehausfall im Überlebensmodus. Dann das Gefühl der Rücken bricht jeden Augenblick durch. Stille! Ich mache die Augen auf und sehe blauen Himmel. Dann Gesichter über mir.
Ich probiere durch, rechter Arm, linker Arm, rechtes Bein, linkes Bein. Alles funktioniert. Ich will aufstehen.
Stimmen: Nicht bewegen liegen bleiben! Mache ich. Polizei, Rettungswagen, Krankenhaus, röntgen.
Zum Glück keine Brüche, aber Überdehnung der Halsmuskeln, Stauchung der Wirbelsäule, Brustbeinprellung,
dicker Fuß, dickes Knie, dicke Hand und kein Körperteil, das mir nicht weh tut.
Helm an mehreren Stellen gebrochen und Verschluss kaputt. Fahrrad hat Totalschaden.
Danach konnte ich lange nicht fahren weil ich den Kopf nicht hochhalten konnte. Bis heute
kann ich den Kopf nicht weit nach oben heben. Fahre jetzt ein Rad mit wenig Sattelüberhöhung.
Bei den Fastunfällen danach war es ähnlich. Ich wäre nicht reingefahren, sondern von der Seite gerammt worden.
Also, ich fahre vorsichtiger und nicht mehr so unbekümmert auch wenn ich eindeutig
im Recht bin.
Viele Grüße
Peter
Da hast du aber in deinem ersten Beitrag definitiv was anderes geschrieben. Ich denke, daß meine Antwort trotzdem einigen Leuten was gebracht hat, wenn sie nur für dich gewesen, so ehrlich müssen wir miteinander sein, hätte mir aus jetziger Sicht das ganz sparen können. Und mittlerweile habe ich bis auf weiteres sowieso keine Zeit.

Dir und allen anderen weiter schöne und möglichst unfallfreie Fahrt!
 
man könnte meinen die Leute wollen einen absichtlich KILLEN !!
Nein, wollen sie nicht! Glaube mir. Und sie wollen es nicht deswegen nicht (ja 2x!), weil sie rücksichtsvoll, menschlich usw. wären, sondern wegen des "Ärgers mit der Leiche": Polizei, Gericht, BEULE IM AUTO, usw.

Wenn sie dich aber killen, dann "aus Versehen", wegen ihrer Selbstüberschätzung, Unfähigkeit, Auto zu fahren, auch: Eile usw.

Und wenn es so aussieht, als wollten sie dich killen, ist auch das von ihnen so nicht beabsichtigt - das ist schllicht und einfach Nötigung, man könnte auch sagen: Terror.
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens: ich finde, dass die Radwege auf der linken Straßenseite benutzt werden sollten, dann gäbe es viel weniger Probleme mit Füßgängern und Toten Winkel an den Kreuzungen...
Das ist Innerorts, nicht ohne Grund, brandgefährlich und soweit ich weiß auch nicht gestattet.
Grund: Linksabbiegende Fahrzeuge, die sich beim Abbiegevorgang auf den Gegenverkehr konzentrieren, übersehen da allzu leicht Radfahrer die dann sozusagen "von hinten" kommen.

Auf Landstraßen fahre ich persönlich auch ungern bis gar nicht auf linksseitigen Radwegen, da man irgendwann wieder die Fahrbahn queren muss und das ist m. E. nicht minder gefährlich.

Wenn die Infrastrukturplaner beim Entwurf neuer Straßen gleich einen Radweg mit einplanen würden, wäre allen Parteien mehr geholfen als wenn dann nachträglich für viel Geld eine "Notlösung" neben die Straße gesetzt wird, die dann mangels Platzangebot X-mal die die Seiten wechseln muss.
 
Wenn die Infrastrukturplaner beim Entwurf neuer Straßen gleich einen Radweg mit einplanen würden, wäre allen Parteien mehr geholfen als wenn dann nachträglich für viel Geld eine "Notlösung" neben die Straße gesetzt wird, die dann mangels Platzangebot X-mal die die Seiten wechseln muss.
....nur mal nebenbei. Aber dafür habe ich ein trauriges Paradebeispiel an Gefährdungspotential.
In der Nähe von Aschaffenburg komme ich auf einer meiner Strecken auf einem rechtsseitigen Radweg an, der dann gut 50m, nachdem ich rechts abbiege, der Straße noch weiterhin rechtsseitig folgt. Nach diesen ca 50m muß ich eigentlich die Straßenseite wechseln- der an sich wirklich sehr gut zu fahrende Radweg (so eben wie der sprichwörtliche Babypopo und ca 4m breit) führt dann linksseitig weiter. Darf dafür aber einen Grünstreifen überqueren, erst dann bin ich auf dem Radweg, und dann auch nur für wenige 100m.
Nach dem passieren eines Kreisels, d.h. direkt hinterm Kreisel, ca 10m, muß man wieder nach rechts wechseln. Der Kreisel ist eigentlich unnötigerweise so hoch aufgeschüttet, dass man auch als Radler nicht drüberschauen kann. Kommt also mal jemand an, der ausprobieren will, wie schnell man maximal durch einen Kreisel brettern kann, kann es eng werden. Also wieder die Straße queren, aber wieder nur für ein paar 100m- dann ist Schluß mit Radweg und man fährt auf einer eher engen und mittlerweile recht kaputten Straße weiter.
Ist zwar hier jetzt etwas OT, wollte dies aber mal zum zitierten Beitrag ergänzenderweise schildern
 
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