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Kalorienverbrauchsangabe wie deuten, Garmin Edge

Olllli

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Hallo Leute,
mein Edge 1050 zeigt mir im Display einen Kalorienverbrauch an, ich fahre mit Powerpedalen. Auch kann ich eine Energiemenge anzeigen lassen, die steht dann in Joule da.

Wenn das Edge mir z.B. 1000 kcal Energieverbrauch anzeigt

1. ist das dann die Energie, welche an der Kurbel ankam
2. oder ist das die Energiemenge, welche mein Körper verstoffwechselte.
3. Was ist der Unterschied der Energiemenge in J und des Kalorienverbrauchs. Die Umrechnung (mal 4,186) kenne ich, es muss aber mehr dahinter stehen, so vermute ich.

Wir sind uns sicher einig, dass mech. Energie an der Kurbel (z.B. durch das Powermeter gemessen) und Stoffwechselenergie nicht das selbe sind, letzteres wird immer höher sein. Ich meine damit, dass 1000 kcal verstoffwechselte Energie, also vom Körper verbrauchte (aus Nahrung etc. bezogen) durch Verluste nur zu einem geringeren Anteil an der Kurbel ankommen.

Wie zeigt mir das Edge nun die (hochgerechnete) verstoffwechselte Energie an
und die tatsächlich an der Kurbel durchgesetzte Energie an?

Die verstoffwechselte Energie kann wohl nur eine Atemmaske, die den CO2 Ausstoß misst, erkennen.

Ich bitte euch um Aufklärung

Danke
OLI
 
Kcal ist einfach keine aktuelle Maßeinheit mehr. Weil aber keiner mit J arbeitet, wird weiterhin kcal angegeben.

So, wie viele ein Pfund xxxx an der Theke bestellen. Statt 500g xxxx.

Das ist der einzige Grund.
 
kJ ist das, was am Pedal ankam, Kcal das, was Dein Körper verbrannt hat. Dabei berücksichtigt Garmin auch, dass der Körper bei hoher Leistung ineffizienter arbeitet als während Grundlage. Der normale Wirkungsgrad liegt so bei 22-24%, wird aber immer schlechter, je anaerober. Die 24% und Umrechnungsfaktor 4 heben sich daher oft auf und man hält beides für halbwegs das Gleiche. Aber ich hab gestern mal 11 Minuten VO2max gestoppt, da waren die Kcal wesentlich mehr als die kJ, da Effizienz nur noch bei 17%.
 
Kcal ist einfach keine aktuelle Maßeinheit mehr. Weil aber keiner mit J arbeitet, wird weiterhin kcal angegeben.

So, wie viele ein Pfund xxxx an der Theke bestellen. Statt 500g xxxx.

Das ist der einzige Grund.

Nein, das ist bezogen aufs Garmin völlig falsch. Manchmal kann man allerdings geneigt sein, das zu glauben, wenn man meist Grundlage fährt. Siehe meine Antwort.
 
Dein Garmin zeigt dir die an der Kurbel angekommene Energie über die Wattauswertung an.

Das hat aber nix mit der verstoffwechselten Energie zu tun - diese schätzt der Garmin, basierend auf deinem Alter, deinem Körpergewicht, deiner Größe, der Belastungsdauer und der Belastungsintensität - diese meines Wissens hauptsächlich basierend auf deiner HF.

Zumindest auf meinem Garmin hab ich verstoffwechselte Energie in Form von kcal auch angezeigt bekommen, als ich noch keine Powermeter verbaut hatte.....
 
Ich fasse mal zusammen, was ich so von euch verstanden habe (und mir zuvor schon so gedacht habe):

Dann ist die Energieangabe in Joule die vom Powermeter gemessene mechanische Energie an der Kurbel, die Kalorieangabe die verstoffwechselte (vom Garmin) geschätzte Energie. Sehe ich das zusammenfassend richtig? Die Kurbelenergiemenge ist IMMER kleiner als die verstoffwechselte Energiemenge (die geschätzt wird) und deren Verhältnis änderts sich bei unterschiedlichen Belastungen?
 
Richtig.

Die unterschiedlichen Einheiten (..für physikalisch das Gleiche) ergeben insofern halt Sinn, als das umgangssprachlich Kcal schon immer eher auf den Menschen bezogen war, Joule wiederum eher vom Techniker verwendet wurde.
 
kJ ist das, was am Pedal ankam, Kcal das, was Dein Körper verbrannt hat. Dabei berücksichtigt Garmin auch, dass der Körper bei hoher Leistung ineffizienter arbeitet als während Grundlage. Der normale Wirkungsgrad liegt so bei 22-24%, wird aber immer schlechter, je anaerober. Die 24% und Umrechnungsfaktor 4 heben sich daher oft auf und man hält beides für halbwegs das Gleiche. Aber ich hab gestern mal 11 Minuten VO2max gestoppt, da waren die Kcal wesentlich mehr als die kJ, da Effizienz nur noch bei 17%.
Dass der Wirkungsgrad bei steigender Leistung abnimmt, ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall.
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Quelle: Efficiency in cycling: a review by Ettema and Loras (2009)

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Aus: de Koning JJ et al. Factors Affecting Gross Efficiency ... (2012)

Richtig ist vielmehr, dass die Dauer einer Belastung den Wirkungsgrad negativ beeinflusst. HIer z.B. dokumentiert für ein 4 min.-Zeitfahren
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Dass der Wirkungsgrad bei steigender Leistung abnimmt, ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall.
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Quelle: Efficiency in cycling: a review by Ettema and Loras (2009)

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Aus: de Koning JJ et al. Factors Affecting Gross Efficiency ... (2012)

Richtig ist vielmehr, dass die Dauer einer Belastung den Wirkungsgrad negativ beeinflusst. HIer z.B. dokumentiert für ein 4 min.-Zeitfahren
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Das war nicht die Aussage - die Aussage war, dass der Wirkungsgrad abnimmt je anaerober.
Gibts dazu Tabellen?
Deine Auflistung lässt die jeweiligen "Arbeitszonen" des Athleten komplett ausser acht.
Ist er bei der Leistungserhöhung auf einmal im anaeroben Bereich - oder ist die gesamte Untersuchung im aeroben Bereich gemacht worden?
Gerade das letzte Schaubild in Figure 2.9 zeigt es ja ganz deutlich, dass Paer fast immer (ausser bei 1min) höher ist als Pan. Und Pan geht bei laufender Zeit eben Runter - nicht hoch.
 
Dass der Wirkungsgrad bei steigender Leistung abnimmt, ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall.

Nein. Bedenke, dass diese Studien sich auf submaximale steady-state-Leistungen beziehen und dabei meist Netto- oder Delta-Effizienz betrachten. In diesem Bereich bleibt die Effizienz tatsächlich relativ stabil.

Wenn man allerdings in den VO₂max-Bereich geht, verschiebt sich das Bild: Die zunehmenden Ventilationskosten, Ko-Kontraktionen und der anaerobe Anteil drücken den Bruttowirkungsgrad messbar nach unten. Das erklärt, warum meine Werte bei VO₂max niedriger ausfallen, ohne den Aussagen der Studien zu widersprechen - es geht schlicht um unterschiedliche Intensitätsbereiche und Definitionsweisen von Effizienz.
 
Da ich unheimlich gerne esse, meine Energiebilanz aber nicht ins Positive gehen lassen möchte, wäre eine Abschätzbarkeit meines Energieverbrauchs für mich schon ratsam. Mein Essverhalten habe ich recht gut im Griff, nach dem Radfahren könnte ich aber immer auch den Teller mitessen, deshalb muss ich da vorsichtig sein, da ich danach, auch wenn der vom Edge berechnete Kalorienverbrauch 1300 kcal anzeigt, zur Überkompensation (also Vielfraß) neige. 🤣
 
Da ich unheimlich gerne esse, meine Energiebilanz aber nicht ins Positive gehen lassen möchte, wäre eine Abschätzbarkeit meines Energieverbrauchs für mich schon ratsam. Mein Essverhalten habe ich recht gut im Griff, nach dem Radfahren könnte ich aber immer auch den Teller mitessen, deshalb muss ich da vorsichtig sein, da ich danach, auch wenn der vom Edge berechnete Kalorienverbrauch 1300 kcal anzeigt, zur Überkompensation (also Vielfraß) neige. 🤣
Da würde ich bei Garmin aufpassen. Mein Edge 1040 bildet aus der gemessenen Arbeit an der Kurbel immer mit genau 23,9% Effizienz die "Aktiv Kalorien" und fügt dem Wert dann für den Gesamtkalorienverbrauch noch einen rein zeitabhängigen Grundumsatz "Kalorien in Ruhe" hinzu. Keine Ahnung wie Garmin auf die 23,9% kommt und warum die immer gleich sind. Bei meinem Sigma früher unterschied sich die Effizienz je nach Belastung.
 
Meine alte Polaruhr konnte z.B. mit Werten einer echten Leistungsdiagnostik gefüttert werden, Laktatschwelle, einzelne Schwellenwerte, Vo2 max. etc. so dass die Kalorienberechnung belastbarere Zahlen lieferte. Geht das beim Edge auch?
 
Meine alte Polaruhr konnte z.B. mit Werten einer echten Leistungsdiagnostik gefüttert werden, Laktatschwelle, einzelne Schwellenwerte, Vo2 max. etc. so dass die Kalorienberechnung belastbarere Zahlen lieferte. Geht das beim Edge auch?
Teilweise ja, HFmax, Laktatschwelle, FTP und HF-/Leistungsbereiche kann man eingeben oder auch vom Edge bei Aktivitäten berechnen lassen. Aber im Endeffekt will Garmin ja, dass man dem Garmin-Kosmos beitritt und am besten den ganzen Tag mit einer von ihren Uhren rumläuft bzw. damit schläft. Mit den dadurch gemessenen und an sie übermittelten Werten behaupten sie, genau über Deinen Fitnesszustand eine Aussage treffen zu können.
Nur mit dem Edge ab und zu radfahren reicht da nicht.
Die Werte die mir mein Edge 1040 bezüglich Vo2max, HFmax, FTP errechnet haben will, sind für für mich nicht pausibel und führen dann zu allerlei Blödsinn bei der Trainingsauswertung in GarminConnect.
Bezüglich des Energieverbrauch macht zumindest mein Edge1040 keinen Unterschied bei den äußeren Bedingungen, meinem Zustand oder bezüglich der Intensität und rechnet immer stumpf mit einem festen Effizienzwert aus der gemessenen Arbeit am Leistungsmesser hoch.
 
Eine naive Frage: Warum ist diese Laktatschwelle so wichtig fürs Training, wichtig, sie zu kennen?
Naja, wenn Du Dein Training steuern willst, dann muss Du ja wissen nach welchen Werten Du fahren/trainieren solltest. Auch um Fortschritte und Leistungszustand zu definieren braucht es ja solche Kennwerte.
Wenn Du allerdings, so wie ich, nur zum Spaß oder nach Lust und Laune bzw. nach Gefühl in der Gegend rumfährst, ist sie nicht wichtig.
 
Keine Ahnung wie Garmin auf die 23,9% kommt und warum die immer gleich sind.
Das macht die Umrechnung zwischen Kalorien und Joule einfacher. Garmin nimmt vermutlich einen Körperwirkungsgrad von 23.9% an (was ja zumindest im korrekten Bereich liegt), was praktischerweise genau dem Verhältnis zwischen Kalorien und Joule entspricht (1 Kalorie = 4.1868 Joule; 1/4.1868 = 0.239 = 23.9%). So bleiben die Zahlenwerte für den Energieverbrauch und die Arbeit genau gleich. Nur die Einheit wechselt von Kalorien auf Joule bzw. umgekehrt.
Die Energie in Joule anzugeben mag ja physikalisch korrekt sein, aber in der Radpraxis wenig relevant und noch dazu redundant (auch dann wenn sich der Körperwirkungsgrad bei hoher Belastung geringfügig verändert - wie ich oben gelernt habe).
 
Da ich unheimlich gerne esse, meine Energiebilanz aber nicht ins Positive gehen lassen möchte, wäre eine Abschätzbarkeit meines Energieverbrauchs für mich schon ratsam. Mein Essverhalten habe ich recht gut im Griff, nach dem Radfahren könnte ich aber immer auch den Teller mitessen, deshalb muss ich da vorsichtig sein, da ich danach, auch wenn der vom Edge berechnete Kalorienverbrauch 1300 kcal anzeigt, zur Überkompensation (also Vielfraß) neige. 🤣
Einfach die Waage zu Rate ziehen. Das ist objektiv. Nach einer gewissen Zeit merkt man dann schon, wie die Balance ist.
 
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