Ich weiß, Watt ist Watt, aber mal so als Extrembeispiel, zwei Typen mit gleichen Körpermaßen, der eine FTP 250, der andere 350.. beide fahren eine Stunde 250 Watt.. für den einen ist das AllOut, Puls im roten Bereich, nen Liter verschwitzt, Schnappatmung.. für den anderen ne nette flotte Fahrt mit Puls 140. Könnte mir vorstellen, dass der Schwächere doch einen nennenswert höheren Grundumsatz hat, um die ganzen körperlichen Eskalationsprozesse zu befeuern. Und
Garmin weiß ja die FTP.
Kurze Richtigstellung zur Begrifflichkeit. Grundumsatz ist das, was bei Ruhe vom Körper umgesetzt wird. Ich weiß, was du meinst, aber der Begriff ist nunmal so belegt. D.h. ein normal großer Mann verbraucht nach statistischen Durchschnittswerten irgendwas zwischen 75 und 90 kCal. Das mal 24 Std. ergibt bei einem Tag, an dem du nichts tust, nicht arbeitest, keinen Sport machst usw. nur in der Glotze langweilige Filme schaust usw. irgendwas zwischen 1800 und 2200 kCal.
Was du meinst ist zunächst mal der gesamte zusätzliche Energieverbrauch, der nicht vortriebswirksam ist, also die 75%, die zu den 25% mit denen der Wirkungsgrad angenommen wird, in den Schornstein gehen. Nennen wir ihn einfach "Leerverbrauch", die Physiologen haben sicher auch einen Ausdruck dafür, den ich leider nicht kenne. Ein Teil, aber nur ein sehr kleiner Teil davon ist das, was allein notwendig ist, um die Körpertemperatur zu halten und von der Größe ungefähr, aber nur, was den Betrag angeht, dem Grundumsatz entspricht.
In Zahlen an deinem Beispiel: 250 Watt bedeutet bei 25% WG 3600 kJ = 860 kCal in einer Stunde. Davon sind ein Viertel (WG!), also 215 kCal vortriebswirksam, Rest von ca. 645 kCal ist der "Leerumsatz". Demgegenüber wäre der Grundumsatz ziemlich mickrig.
Ob nun die "körperlichen Eskalationsprozesse" den zusätzlich "befeuern", kann ich nicht beurteilen. Da weiß der pjotr vielleicht mehr. Wobei der sich da schnell in unnötigen Details verliert.
Jedenfalls würde deine Hypothese bedeuten, daß bei Leistungen im Grenzbereich der Wirkungsgrad sinkt.
Was Eure angenommenen Algorithmen von
Garmin betrifft: Da unterschätzt ihr die Entwickler. Bevor man sinnvolle Algorithmen schreiben kann, muß man erstmal das verstanden haben, was denen zugrundeliegt.
Was sie können, und das können sie gut, ist statistiken auswerten und aus Abweichungen zwischen dem stat. Durchschnitt und deinen Besonderheiten herausfinden, wo du wie weit von den Mittelwerten bei den bekannten Parametern abweichst und was daraus in Bezug auf die unbekannten Parameter gefolgert werden kann. Aber auch das ist dann nur angewandte Stochastik.