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Interview mit Rick Zabel: „Was sollen wir mit einem Hausboot?“

Ich muss ehrlich sagen - ich habe Rick lange nicht sonderlich gefühlt, konnte das aber nicht genau benennen.
Mittlerweile denke ich es lag daran, weil er immer ein wenig anders in der Masse gewirkt hat. Es hat dann auch nach seinem Ausstieg zufällige Begegnungen mit seinem Kram danach gebraucht, bis ich es verstanden habe.
Er ist jetzt in der Rolle angekommen, die so viel besser zu ihm passt und die natürlich auch viel besser funktioniert, da er auch eine eigene Radsport Vita vorzuweisen hat. Gerade bei der abgelaufenen Tour fand ich die meisten seiner Einspieler authentisch und erfrischend.
 
Ich finde so mittel, dass er Ullrich eine Bühne bietet. Für mich ist Jan Ullrich trotz sehr spätem Geständnis weiterhin kein Vorbild, was eine Bühne braucht.
"Ich kann nur über mich reden. Ich will keinen mit reinziehen. Ich weiß viel mehr, aber ich würde es nie sagen. Das ist aber auch eine Charakterfrage." Jan Ullrich

Ansonsten lache ich gern mit Rick. Weiter so und bleib stabil.
 
In den letzten Monaten war mir Rick sehr sympathisch und ich habe seinen Content gerne konsumiert. Ehrlich gesagt muss ich aber sagen, dass er mir mittlerweile zu omnipräsent ist und ich merke, dass es mir zu viel wird und mein Interesse quasi wieder bei null ist.

Von der Authentizität, die ich zu Beginn sehr geschätzt habe, ist für mich nicht mehr viel über weil er einfach überall dabei ist und das wirkt auf mich nicht mehr echt :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Feuert mir zu viel aus allen Rohren, ist vielleicht aber auch das Konzept in Jahr 1 nach der Karriere. Podcast, ARD, Moderation, Youtube, Buch, Interview...

Hat was von Dynamitfischen, sollte vielleicht dann in 2026 die Angel rausholen und sich entscheiden: Süßwasser oder Salzwasser, Hecht oder Scholle, ist vermutlich nachhaltiger :)
 
Ich finde so mittel, dass er Ullrich eine Bühne bietet. Für mich ist Jan Ullrich trotz sehr spätem Geständnis weiterhin kein Vorbild, was eine Bühne braucht.
Ullrich hat doch einen sehr hohen Preis bezahlt (natürlich kann man trefflich drüber streiten, ob er das alles selbst zu verantworten hatte und daher dieser Preis gerechtfertigt war oder nicht).

Irgendwann sollte es dann aber auch wieder gut sein. Er muss ja nicht als Vorbild dienen, aber ein Teil der Radsportgemeinschaft ist er allemal und schlimmer als die anderen mitbestimmenden Charaktere jener Epoche war er auch nicht.

Ich find's jedenfalls gut, dass er sein Leben wieder in den Griff bekommen hat - soweit ich das als Außenstehender beurteilen kann - und ich habe keine Probleme damit, wenn Ullrich auch wieder ein fester Platz auf der Bühne eingeräumt wird. Es gab ja einige Radsportler, die man komplett aus dem Spiel genommen hat und die dann mit der Situation nicht mehr fertig geworden sind. Braucht kein Mensch, diese Schicksale, dann doch besser wieder die Hand reichen.
 
Feuert mir zu viel aus allen Rohren, ist vielleicht aber auch das Konzept in Jahr 1 nach der Karriere. Podcast, ARD, Moderation, Youtube, Buch, Interview...

Hat was von Dynamitfischen, sollte vielleicht dann in 2026 die Angel rausholen und sich entscheiden: Süßwasser oder Salzwasser, Hecht oder Scholle, ist vermutlich nachhaltiger :)
Er ist vermutlich einfach noch auf der Suche, wie er nach seinem Karrierende den Lebensunterhalt für seine Familie finanziert.
 
Ich finde so mittel, dass er Ullrich eine Bühne bietet. Für mich ist Jan Ullrich trotz sehr spätem Geständnis weiterhin kein Vorbild, was eine Bühne braucht.


Ansonsten lache ich gern mit Rick. Weiter so und bleib stabil.
Uff, ist ja auch erst 20Jahre+ her..
irgendwann ist auch mal gut.

Wie ist es bei dir im Freundes-, Familienkreis wo Menschen etwas gemacht haben was du nicht richtig findest, aber was dich nicht unmittelbar betroffen hat? Von allen abgewendet mit erhobenem Moralfinger?
Keine Sorge, der steht schon alleine auf den Füßen auch ohne den Podcast.
 
Uff, ist ja auch erst 20Jahre+ her..
irgendwann ist auch mal gut.

Wie ist es bei dir im Freundes-, Familienkreis wo Menschen etwas gemacht haben was du nicht richtig findest, aber was dich nicht unmittelbar betroffen hat? Von allen abgewendet mit erhobenem Moralfinger?
Keine Sorge, der steht schon alleine auf den Füßen auch ohne den Podcast.
Sein Geständnis ist eben noch nicht 20 Jahre her. Und das war ja genau der Kritikpunkt.

Für mich persönlich passt es aber jetzt auch. Er hat sich ja dann irgendwann mal durch gerungen, wie es aussieht, seine Rolle zu sehen und zu offener drüber zu sprechen.
 
Ich mag Rick Zabel den Radsport-Bewerber und seine Insights oder die Videos von den Radrennen. Er zeigt einfach ein tolles Bild hinter den Kulissen und kennt die richtigen Leute.

Mit Influencern komme ich nicht klar. Mein persönliches Highlight war die tolle Influencer Kampagne "let me deinfluence you" in der man zeigen wollte wie schwer es Influencer doch haben (eigentlich wollte man zeigen das nicht alles so toll ist wie vor der Kamera).
Sein take: "Ich komme im Moment auch nicht dazu so viel Rad zu fahren wie ich will, weil ich viel zu tun habe". Willkommen im Leben eines ganz normalen Arbeitnehmers. Nur bekommt man da keine 10k für ein Werbevideo und Fahrräder gestellt :)
 
Ich mag Rick Zabel den Radsport-Bewerber und seine Insights oder die Videos von den Radrennen. Er zeigt einfach ein tolles Bild hinter den Kulissen und kennt die richtigen Leute.

Mit Influencern komme ich nicht klar. Mein persönliches Highlight war die tolle Influencer Kampagne "let me deinfluence you" in der man zeigen wollte wie schwer es Influencer doch haben (eigentlich wollte man zeigen das nicht alles so toll ist wie vor der Kamera).
Sein take: "Ich komme im Moment auch nicht dazu so viel Rad zu fahren wie ich will, weil ich viel zu tun habe". Willkommen im Leben eines ganz normalen Arbeitnehmers. Nur bekommt man da keine 10k für ein Werbevideo und Fahrräder gestellt :)
Finde die Unterscheidung interessant. Siehst du da bei Zabel beide Seiten einer Medaille? (Ich selbst hätte ihn jetzt klar bei den Influencern/Werbefiguren verortet, kenne ihn aber nicht so gut.)

Mir ist vor allem das Ende seiner Karriere in Erinnerung geblieben: das waren Videos zu seiner Vorbereitung auf sein letztes Rennen. Natürlich hat er als Pro auch als Helfer unheimliches geleistet, keine Frage, aber das kam mir dann doch derart ambitionslos, fast traurig, vor, wie man da lieber eine Videoserie mit Belanglosigkeiten produziert, anstatt nochmal vorne mitfahren zu wollen - klar, da war der Fokus schon ein anderer, aber davon kann ich mich schwerlich inspirieren lassen. Vielleicht widerspricht das auch einfach meinem Ethos, sich selbst zu fordern und besser werden zu wollen. Und vielleicht habe ich auch einfach zu wenig Interesse an dem Alltag einer mir fremden Person.

Er ist so ein wenig die Glorifizierung der Mittelmäßigkeit, die dann okay ist, wenn man einen flotten Spruch und ein hippes Aussehen drauf hat. Ich finde da Personen wie Wout van Aert spannender, die in einem ähnlichen Alter sind und sich dann nicht auf das „drüber reden“ beschränken, sondern sich trotz üblen Sturz durchbeißen und dann so ein tolles Comeback feiern. Hab nur begrenzt Aufmerksamkeit zu vergeben, da lasse ich mich eher von solchen Personen und Stories begeistern.

Aber klar, es muss auch Entertainment geben.
 
Mh, ich finde es schwierig die Karriere eines Anfahrers als Mittelmäßig einzustufen, nur weil er kein Wout van Aert ist. Bei letzterem fehlen die ganz großen Erfolge in der Anzahl (vgl. MVDP) aber er ist dennoch ein Star. Davon gibt es aber nur ganz wenige. Und man kann wohl kaum über 95% des Pelotons sagen "mittelmäßige Karriere, weil Pogi viel interessanter ist durch seine Rekorde.

Ich sehe da bei Zabel wirklich zwei Seiten. Auf Instagram folgen kann ich ihm auf Grund des angesprochenen Influencerseins nicht, das ist mir zu wenig Inhalt und zu viel Werbung.

Den Youtubecontent suche ich aktiv auf, wenn mich das Video dann interessiert (Radsportbezug!) schaue ich mir das gerne an. Auch hier ist der aber nur durch Werbefinanzierung drin (Ryzon, Canyon, usw).
 
Auch hier ist der aber nur durch Werbefinanzierung drin (Ryzon, Canyon, usw).
Das gilt doch aber - nicht zu vergessen - für den gesamten Radsport, streicht das, für den GESAMTEN Profisport. Ohne Werbung und Kommerz hält sich kein einziger Profisport selbst am Leben (auch wenn das einige Fussballtraditionalisten nicht wahrhaben wollen).

Da ist die bisschen Werbung, die er und andere Youtuber/Influencer/Podcaster/Entertainer da rein streuen, noch ein geringes Übel.
Ich find' ihn manchmal auch etwas anstrengend, manchmal auch etwas naiv und einfältig, dennoch find' ich seinen Content im Großen und Ganzen sehens- und hörenswert. Gerade der Austausch mit Ullrich derzeit find' ich wirklich gut, denn man bekommt eine gewisse unabhängige Einsicht in den Radsport und deren Abläufe hinter den Kulissen.
 
Nun ja, der Content der Rick Zabel-Beiträge mag nicht jedermanns Geschmack sein und vielleicht manchmal etwas sehr nach "Massenproduktion" wirken und weniger interessante Insights enthalten, aber ich finde man muss Rick Zabel große Anerkennung dafür zollen, dass er vermutlich als er erster Berufsrennradfahrer die Chancen von Social Media erkannt hat und gerade nicht im "traditionellen" Radsportzirkus stecken blieb. Das ist schon eine gewisse Pionierleistung. Und wenn sich daraus eine berufliche Perspektive aufbaut - ist doch schön.

Bei den MTBikern scheint es ja schon lange sogar so weit zu sein, dass Incfluence / Social Media Berühmtheiten bessere Verdienstmöglichkeiten haben als MTBiker, die in Wettkämpfen antreten.

Das finde ich eine interessante Entwicklung.
 
Mein Punkt ist eher, dass ich das nicht so inspirierend finde, wenn jemand halt lieber über ein Thema spricht, als es selbst zu tun, wenn er könnte. Um beim Influencer-Thema zu bleiben: Ich würde dann z.B. eher einem Handwerker zuschauen, der den Job noch ausführt - und auch tolle Arbeit abliefern will - als jemanden, der dann nur über die Arbeit anderer spricht.

Da geht es vielmehr um die eigenen Ambitionen, nicht um das Level an sich. Objektiv ist er besser als ein Jack Burke, der hier auch mal Thema war. Aber der eine will halt unbedingt seinen Traum im Sport verwirklichen, während der andere dann lieber lustige Videos macht. Ich wüsste für mich, wem ich eher meine Zeit schenken würde.

Ein Leben als Radsportler ist entbehrungsreich und ich möchte auch nicht, dass Zabel sich da auf das Rad quält, wenn er da keine Lust mehr drauf hat. Alles gut. Aber er hat halt jetzt den Weg des Radsport-Entertainers eingeschlagen und das ist dann nicht mein Fall. Aber er kommt ja bei vielen gut an und dann passt das ja auch für ihn und seine Fans.
 
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