AW: Hilfe für nicht entscheidungsfreudige Schweizerin
Weiss nicht, ob das in diesem Forum üblich ist... Aber zuerst möchte ich mich gerne vorstellen
Mein Name ist Dominique, ich bin 30 Jahre alt und wohne in der Nähe von Zürich. Rennrad fahre ich seit 2 Jahren, allerdings bisher nur mit einem alten Stahlrad. Trotzdem hat es mich gepackt

. Deshalb muss endlich ein neues Rad her!
Leider kann ich mich aufgrund der Fülle an Rennrädern kaum entscheiden

.
In der Woche fahre ich etwa 100-200km bei schönem Wetter (keine Rennen, nur Touren). Ich bin bereit etwa 1200 bis 1700 Euro auszugeben.
Dehalb hier meine Fragen:
1. Schaltgruppe: Inwiefern zeigt sich der Unterschied zwischen
Shimano Ultegra/105 oder Campagnolo Centaur/
Veloce?
2. Was sind die Vorteile von Frauenrädern?
3. Welche Marken haben ein besonders gutes Preis/Leistungsverhältnis? (angeschaut habe ich z.B. Specialized, Bianchi, Price, Kuota, Cannondale, Trek, Canyon. Versandhandel kommt jedoch bei meinem Erstkauf wohl eher nicht in Frage).
Mir gefallen z.B. die Specialized Räder, die jedoch IMHO sehr teuer sind. Für ein Rad mit
Shimano 105 Komponten bezahle ich z.b. deutlich mehr als bei anderen Marken für Räder mit Ultegra Komponenten. Was macht hier den Preisunterschied zu günstigeren Rädern aus?
Danke für eure Hilfe!
Grüsse aus der Schweiz
Dominique
Herzlich willkommen im Forum!
In deinem Preisrahmen bekommst du ein tolles Rad!
Und, um eines vorweg zu nehmen: Du wirst, egal wie du dich entscheidest, auf keinen Fall was Schlechtes kaufen. Das soll nicht heißen, dass es keine Unterschiede z.B. in der Ausstattung gibt. Wie du schon richtig bemerkt hast, zahlt man teilweise sicher auch etwas den Namen mit.
Wirkliche Totalausfälle gibt es in dieser Preisklasse aber nicht mehr.
Deshalb könnte man es kurz machen und sagen: Kauf das Rad, das dir optisch am besten gefällt und bei dem Händler, bei dem du dich am besten aufgehoben fühlst.
Aber so leicht mach ich mir es mal nicht, deshalb zu deinen Fragen

:
Zur Schaltgruppe:
Der Unterschied zwischen Campagnolo und
Shimano ist zunächst mal eine Glaubensfrage, fast eine Art Ersatzreligion.

Du wirst mit beiden gleich gut zurecht kommen, wenn du dich mal dran gewöhnt hast. Mir gefällt Campa halt optisch deutlich besser, ich würde an deiner Stelle aber auch mal schauen, wie beide
Griffe in der Hand liegen, denn da ist schon ein Unterschied (allerdings nicht im Sinne von besser/schlechter, nur "anders")
Der Unterschied zwischen 105 und Ultegra ist in den aktuellen Versionen praktisch nicht spürbar. Auch die Haltbarkeit der 105 scheint einwandfrei zu sein (es war mal ein Dauertest über 20000km in der "Tour"). Tja, wo sind dann die Unterschiede? Theoretisch in der Dauerhaltbarkeit (Dichtungen, Lager), dann ein wenig im Gewicht und natürlich das Image.
Bei Campa würde ich zu Centaur greifen. Ich habe die
Veloce am Crossrennrad und habe den Eindruck, als sei die Centaur am Rennrad meiner Freundin deutlich wertiger verarbeitet (vor allem in der 2007er Version).
Zu den Frauenrädern:
gibt es gerade immer mehr und das ist zunächst auch ganz gut so.
In der Regel ist das Oberrohr des Rahmens bei diesen Rädern etwas kürzer, weil Frauen tendentiell im Verhältnis längere Beine haben als Männer und dementsprechend einen kürzeren Rumpf. Vielen Frauen ist das aber Wurscht (eigentlich allen Frauen, die ich kenne, die RR fahren. Von denen hat keine ein spezielles Frauenrennrad).
Wichtig allerdings beim Kauf eines "normalen" Rennrades aber: Nicht nur auf die Schrittlänge und die Rahmenhöhe achten, sondern auch auf die Oberrohrlänge. (Beispiel: Von der Schrittlänge hätte meine Freundin ein 54er Rahmen fahren können. Dann wäre aber das Oberrohr viiiiel zu lang geworden. Jetzt hat sie ein 52er und es passt perfekt!
Oft zieren die Frauenräder dicke, klobige Sättel, die Komfort vortäuschen sollen. Meine Freundin kommt mit diesen "Frauensätteln" gar nicht zurecht. Auf Dauer sind die einfach zu weich. Etwas breiter ist okay, aber so klobig muß es wirklich nicht sein. Ist aber eine individuelle Geschmackssache, beim
Sattel mehr als bei allem anderen am Rad.
Ansonsten sind manchmal Lenker mit einer engeren Biegung montiert, damit die Hebel auch mit kürzeren Fingern zu greifen sind. Dies kann sehr sinnvoll sein, wenn man kurze Hände hat. Ausprobieren.
Campahebel sind da etwas besser für kleine Hände, für
Shimano gibt´s Unterlegscheiben, damit die Hebel näher zum Lenker kommen.
Fazit: Ein spezielles Frauenrad muß eigentlich nicht unbedingt sein. Den
Sattel muß man eh selber individuell aussuchen. Es wäre allerdings gut, einen Händler zu haben, der einem z.B. den Vorbau kostenlos tauscht, wenn sich der als zu lang herausstellt odfer der einen verschiedene Sättel mal fahren läßt.
Zum Preisunterschied: Da ist in der Tat auch oft der Name mit zu zahlen. Cannondale ist da ein gutes Beispiel. Für das gleiche Geld gibt´s woanders halt Ultegra statt 105. Dafür ist es eben ein Cannondale. Ich bin da, ehrlich gesagt, gern bereit etwas mehr auszugeben für ein feines Rad, anderen ist das egal und sie sind mit einem No-Name Bike genauso glücklich.
Qualitativ tut sich das, wie oben schon gesagt, nicht viel.
So, ich hoffe, dir schon mal etwas weiter geholfen zu haben
Grüße
Frank