Giro d' Italia 2020

[ennio_99]

...würde hier gern das Thema beenden und zum Giro 2020 zurück

 

[dings711]

Kann mir jemand erklären, wieso NTT gestern so viel im Peloton gearbeitet haben?
Hab ich nicht ganz verstanden.

 

[Gelöschtes Mitglied 36749]

Für Radprofis ist Radrennen fahren ihr Beruf. Berufsverbote sollten m. E. weitgehend vermieden werden, was im übrigen auch getan wird. Die meisten Leute gehen wie gewohnt zur Arbeit und werden nicht mal regelmäßig getestet.

Du glaubst ernsthaft die Leute würden wie gewohnt zur Arbeit gehen, wenn sich auf dem Weg dicht gedrängt die Menschen aufhalten, rumbrüllen, singen und im Büro um denjenigen herum 10ner-Reihen dicht gedrängt sich stundenlang anatmen, laut miteinander reden, wenn ein sehr invasives Virus aktiv ist?

 

[Gelöschtes Mitglied 36749]

Kann mir jemand erklären, wieso NTT gestern so viel im Peloton gearbeitet haben?
Hab ich nicht ganz verstanden.

Vermutlich für Pozzovivo

 

[m.indurain]

Du glaubst ernsthaft die Leute würden wie gewohnt zur Arbeit gehen, wenn sich auf dem Weg dicht gedrängt die Menschen aufhalten, rumbrüllen, singen und im Büro um denjenigen herum 10ner-Reihen dicht gedrängt sich stundenlang anatmen, laut miteinander reden, wenn ein sehr invasives Virus aktiv ist?

Wovon sprichts Du?
https://www.grenzecho.net/43762/art...isch-wichtigen-punkten-der-flandern-rundfahrt

 

[Low7ander]

Könnt Ihr mal mit der Corona-Diskussion bitte in den "Corona hat 2020 den Radsport erreicht"-Thread rüber?
Danke!!!

 

[Gelöschtes Mitglied 36749]

Flandern findet statt, oder? Du lamentierst doch über abgesagte Rennen. Roubaix zum Beispiel, oder Amstel. Die Veranstalter werden sich sehr gut überlegt haben, ob es zu verantworten ist die Rennen durchzuführen und ob Leute von der Strecke abgehalten werden können. Und sie sind zu dem Schluß gekommen, dass es nicht funktioniert, wenn die Infektionszahlen durch die Decke schießen und ein erneuter Teil-Lockdown (wie in Holland) ausgerufen wird oder droht, wie in Frankreich.
Es ist auch kein Berufsverbot Rennen abzusagen.

 

[lexipator]

Ich glaube der Vergleich zum Fußball hinkt etwas - man kann den Radsport nicht so hermetisch abriegeln, (insb. bei Rundfahrten) jeden Tag ne andere Strecke, andere Unterkünfte,...
Zudem mietet ein Verein in der Champions League dann wahrscheinlich mal eben das ganze Hotel (oder baut sich halt eben eins für ne WM), das sind andere Summen. Und nebenbei ist der Radsport ja auch nicht für das ganz hohe Maß an professioneller Organisation bekannt.
Was ich mir auch vorstellen kann, ist, dass es (innerhalb des Peletons) bei einer Fahrt deutlich gefährlicher ist sich anzustecken. Die Schwere einer Covid-Erkrankung hat ja u.a. mit der Virenlast zu tun (warum ich ganz nebenbei unterbewusst flacher atme wenn ich unter Menschen bin, auch wenn das ziemlich sicher Blödsinn ist).
Wenn man dann zum Teil mehrere Stunden in einer dichten Gruppe mit ein/zwei potentiell Erkrankten fährt ist die Wahrscheinlichkeit, große Mengen Viren einzuatmen, vielleicht höher; beim Fußball kommt ja i.d.R. kein Erkrankter mehr auf den Platz. Aber das ist Spekulation meinerseits, bis sowas Studien bekommt wird es wohl noch dauern.

Um zum Giro zurückzukommen: Ich fände es gar nicht so schade wenn er frühzeitig beendet wird. Es fährt einfach ein schlechtes Gefühl mit. Die Ansteckungsgefahr ist vergleichsweise hoch und die öffentliche Wahrnehmung wird auch nicht besser.

 

[ennio_99]

Weiss jemand ob Almeida bewusst sich keine Weste/Jacke genommen hat oder kann die maglia rosa nicht bedeckt bzw. im anderen Farbton unterwegs sein?
Der junge Mann friert sich ja die Gurke ab...

...wurde gestern auch diskutiert bei KM und R.Aldag. Ein Grund bei Regen kann z.B. das Gewicht sein.
Bis zu 5 kg wiegt das nasse Zeug lt. Aldag. (Handschuhe, Schuhüberzieher, Armlinge, Beinlinge, Mütze, Weste/Jacke etc.) Almeida hat sich ja dann eine rosa Weste bringen lassen und die drüber gezogen.
Es wurde natürlich auch über unterschiedliche Materialien gesprochen!

 

[dobelli]

Die haben zum Glück wie fast alle jüngeren Leute maximal nen leichten Schnupfen.

https://www.kicker.de/guendogan-war...ankung-das-war-kein-vergnuegen-786816/artikel

 

[Flat Eric]

Und Du glaubst ernsthaft, wer bei Radrennen sich nicht oder nur teilweise an Hygieneregelungen hält, der tut das anderswo? Selbstverständlich muss man auf die Eigenverantwortung der Leute vertrauen. Im übrigen ist die Ansteckungsgefahr im Freien wesentlich niedriger als in geschlossenen Räumen, wie sich jetzt gerade zeigt.

Werden die Fußballfans permanent überwacht, um festzustellen ob sie sich irgendwo treffen um gemeinsam das Faußballspiele zu sehen?

ja , nee , is klar , die "Leute" sind ja alle total vernünftig und handeln eigenverantwortlich , das ist Fakt .

ich wüsste nur zu gerne auf welchem Planeten das wohl sein soll

 

[pjotr]

...Paris-Roubaix - da fährt man in den Sectoren hautnah an den Fans vorbei! Ebenfalls bei der Ronde an den steilen Sectoren. Da hustet, schreit, rotzt (Entschuldigung!) dir jeder vom Feinsten ins Gesicht oder anderswo hin.
Deswegen PR abgesagt und Ronde an den 'spektakulärsten' Anstiegen keine Zuschauer! War u.a. schon bei der TdF grenzwertig. Warum dort nicht mehr infiziert wurden erschließt sich mir nicht logisch!

Dass es bei der TdF keine Infektionen gab, hat vermutlich mehrere Gründe.

Der erste und wohl wichtigste ist, dass während der TdF die Zahl der Infizierten noch niedrig war. Es gab zwar auch schon während der Tour in Frankreich eine deutliche Zunahme der Fallzahlen, aber die Positiv-Rate der Tests - d.h. das Verhältnis positiver Corona Tests zu allen durchgeführten Tests - war noch niedrig (deutlich niedriger als derzeit in Italien!). Diese Positiv-Rate liefert Hinweise darauf, wie groß die Dunkelziffer der nicht erkannten Infektionen ist. Mit den Tests wird man nämlich niemals alle Fälle finden können, u.a. weil manche infizierte keine Symptome entwickeln, ihre Symptome für eine normale Erkältung halten oder aus anderen Gründen nicht wissen, dass sie infiziert sind oder sich nicht testen lassen. Die Tests sind wie die Suche nach Stecknadeln im Heuhaufen. Greif man in den Heuhaufen und findet auf Anhieb mehrere Stecknadeln, kann man getrost davon ausgehen, dass weitere Nadeln im Haufen sind. Je höher der Anteil der positiven Tests an allen Tests, desto mehr unentdeckte Infizierte gibt es daher sehr wahrscheinlich in der Bevölkerung. Während der Tour war die Zahl dieser unentdeckten Infizierten deutlich niedriger als zur Zeit in Italien. Die Chance, in den ohnehin ausgedünnten Zuschauerreihen am Streckenrand auf einen Infizierten zu treffen daher eher niedrig. Selbst wenn da einer dabei war, der Corona hatte, musste das auch genau der sein, der die Fahrer beim Vorbeifahren anschreit, anhustet etc. und dann müssen die Fahrer auch noch eine größere Menge Virusmaterial aufnehmen, um sich zu infizieren, bevor es vom Wind zerstreut wird. Daher ist es zwar möglich, sich durch Zuschauer am Streckenrand zu infizieren, aber mEn unwahrscheinlicher, als sich z.B. in einem Speisesaal eines Hotels anzustecken, wo man sich länger aufhält und dabei ggf. längere Zeit die Aerosole die ein Infizierter durch Ausatmen im Raum verteilen kann, einatmen würde.
In Italien ist die Situation mittlerweile viel angespannter als während der Tour. Die Positiv-Rate der Tests höher, es gibt daher vermutliuch viel mehr Infizierte in der Bevölkerung, als in Frankreich Anfang September: Die Chance, auf einen Infizierten zu treffen ist daher größer. Und wenn dann auch noch Leute, die nicht zu den Teams gehören mit in die Speisesääle dürfen, wie das offenbar der Fall gewesen ist, geht es halt Schief. Das Ganze kann man sich ein bisschen Vorstellen wie Hochwasserschutz mit Dämmen. Bei der Tour waren die Dämme hoch und halbwegs intakt. Und da wo sie Löcher hatten (bei den gröhlenden Zuschauern auf Bergetappen), stand das Wasser nicht so hoch, um durch den Damm zu dringen. Beim Giro sind die Dämme offenbar löchriger, das Wasser steht höher und läuft daher an verschiedenen Stellen schon durch und wenn sie nicht aufpassen, steht das Wasser bald auch hinter dem Damm allen Beteiligten bis zum Hals.

 

[pjotr]

Kann mir jemand erklären, wieso NTT gestern so viel im Peloton gearbeitet haben?
Hab ich nicht ganz verstanden.

Ich auch nicht, was Pozzovivo daraus gemacht hat war nullkomma nix und die Etappe passte auch nicht zu seinen Fähigkeiten. Vielleicht gehen die aber auch davon aus, dass der Giro es nicht mehr bis ins Hochgebirge schafft, wo er eigentlich seine Stärke hat, und versuchten daher "verzweifelt", vorher schon einmal Zeit zu hohlen. Dass TT am WE wird ja wohl noch durchgeführt und da wird er Zeit verlieren. Wenn es nach dem Ruhetag nicht weitegeht, bleibt nicht mehr viel Zeit, um was zu reißen.

 

[pjotr]

Könnt Ihr mal mit der Corona-Diskussion bitte in den "Corona hat 2020 den Radsport erreicht"-Thread rüber?
Danke!!!

Ich enttäusche dich ja nur ungern, aber egal wie lange der Giro noch weitergeht, das Corona-Thema wird weiter das dominierende bleiben.
PS: Es wird bereits darüber spekuliert, ob Mailand den Giro überhaupt in die Stadt lässt. Manche meinen, man könntte stattdesen gleich weiter in die Schweiz fahren und die Rundfahrt vorm Sitz des CAS beenden.

 

[m.indurain]

Die Positiv-Rate der Tests höher, es gibt daher vermutliuch viel mehr Infizierte in der Bevölkerung, als in Frankreich Anfang September: Die Chance, auf einen Infizierten zu treffen ist daher größer.

Deine Auffassung teilt die Bundesregierung und das rki offenbar nicht. Denn die Region Provence-Alpes-Cote-d'Azur wurde am 24.08. zum Risikogebiet erklärt. Die ersten Etappen der TDF wurden ab 28.08. in ebendieser Region durchgeführt. Die Region Ile de France mit Paris wurde ebenfalls schon am 24.08. zum Risikogebiet erklärt.

Der Giro fuhr zu keiner Zeit durch ein Risikogebiet. Auch die vom rki ab morgen ausgewiesenen Risikogebiete in Italien (Ligurien und Kampanien) wurden vom Giro nicht durchfahren.

 

[Pantone]

GIRO-Rätsel
Als selbst Radsportler seit fast 6 Jahrzehnten bleibt mir vieles ein GIRO-Rätsel ! Gestern bei dieser Sauwetteretappe mit 6° und teilweise strömenden Regen gings zum Schluss ca.60 km fast nur bergab mit 50-60km/h . Heisst eine Cillout-Temperatur von unter 0 ° auf der Haut....! Da fuhren manche Profis noch kurz/kurz wie auch das rosa Trikot . Wie kann das ein Körper verkraften ohne sich zu verkühlen ? Ist das nur die Jugend....? Mir bleibts ein Rätsel , dass da niemand krank wird ! Almeida hatte so kalt , dass er sich warmen Tee mit der Flasche ins Genick und über seine Hände goß....! Oder kommen die Nachwirkungen auf solche Extrembelastungen des Körpers erst im späteren Leben...? Interessant wäre eine Antwort eines Mediziners....! Grazie !

 

[pjotr]

Deine Auffassung teilt die Bundesregierung und das rki offenbar nicht. Denn die Region Provence-Alpes-Cote-d'Azur wurde am 24.08. zum Risikogebiet erklärt. Die ersten Etappen der TDF wurden ab 28.08. in ebendieser Region durchgeführt. Die Region Ile de France mit Paris wurde ebenfalls schon am 24.08. zum Risikogebiet erklärt.

Der Giro fuhr zu keiner Zeit durch ein Risikogebiet. Auch die vom rki ab morgen ausgewiesenen Risikogebiete in Italien (Ligurien und Kampanien) wurden vom Giro nicht durchfahren.

Wenn man mit den Risikogebieten des RKI argumentieren möchte sollte man wissen, dass die Ausweisung eine politische Entscheidung ist die u.a. auf der 7-Tage-Inzidenz fußt, keineswegs konsistent gehandhabt wurde und einen Timelage aufweist. Zur Beurteilung der epidemiologischen Lage kommt daher nicht drum herum, selber die Zahlen anzusehen. Die Grafik spricht für sich.

 

[m.indurain]

Die Grafik spricht für sich.

Die Grafik zeigt Gesamt-Frankreich und Gesamt-Italien. Die Infektionen sind aber sehr unterschiedlich in den einzelnen Regionen der Länder.

Nur ein Beispiel: In der Start-Region des Giro in Sizilien lagen und liegen heute noch die Zahlen deutlich niedriger als zum Start der Tour in der Provence.

 

[ronde2009]

Hier auch ne Diskussion. https://www.eurosport.com/cycling/g...o-fumes-vini-zabu-boss_sto7951869/story.shtml
vini-zabu-boss

 

[Holledauer]

Es gibt aus diversen Profisportarten Hinweise auf auffällige Herz-und Lungen-Befunde bei jungen gesunden Athleten nach Covid-19-Erkrankungen. In den USA wurde deswegen die Big Ten-Football-Liga verschoben weil ein gutes Dutzend Spieler naxh Cocid-19 eine Myokarditis hatten. [...]

Ich kenne leider auch ein paar (ältere) Sportler, die eine Grippe nicht ordentlich auskuriert haben, und im Nachgang eine Herzmuskelentzündung davon getragen haben.
Dafür brauchts nichtmal eine Influenza, auch ein "harmloser" grippaler Infekt (10% davon werden von Coronaviren ausgelöst - diese gabs schon vorher) kann sowas auslösen.
Soll nochmal jemand sagen, die beiden Erkrankungen wären nicht ähnlich.

Unterm Strich ist jeder selbst dafür zuständig, eine Krankheit ordentlich auszukurieren, bevor er wieder ins intensive Training einsteigt.
Egal ob die Krankheit nun durch HCoV-229E, SARS-CoV-2, Rhinoviren oder Influenza ausgelöst wurde.
Warum muss man so tun, als wäre SARS-CoV-2 ein vollkommen neuartiges Killervirus?

P.S.: Bevor jetzt gleich ein "Shitstorm" kommt.
Ich bestreite gar nicht, dass eine unkontrollierte Ausbreitung von SARS-CoV-2 sehr gefährlich wäre, eben weil man die Kapazität der Kliniken überfordern würde.
Aber einzeln betrachtet ist eine Infektion wohl kaum gefährlicher als diverse "geläufige" Krankheiten.

Zitat RKI:

Die sieben bekannten humanpathogenen Coronavirus-Spezies (HCoV) fallen in zwei Genera: Alphacoronavirus (HCoV-229E, HCoV-NL63) und Betacoronavirus (HCoV-HKU1, HCoV-OC43, SARS-CoV, MERS-CoV, SARS-CoV-2). Vier dieser Spezies zirkulieren weltweit endemisch: HCoV-229E, HCoV-NL63, HCoV-HKU1 und HCoV-OC43. Sie verursachen vorwiegend milde Erkältungskrankheiten, können aber mitunter schwere Pneumonien hervorrufen, vor allem im frühen Kindesalter sowie bei alten und immunsupprimierten Menschen

Oh, das kommt einem ja bekannt vor.