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Geschwindigkeit, Tritt- und Herzfrequenz

Joe Herb

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Ich würde gerne von Zeit zu Zeit an einem Wochenende mit einer Gruppe eines Radsportvereins fahren, oder auch mal bei RTFs mitmachen, oder bei Stuttgart-Straßburg-Stuttgart mitfahren etc.. Aber wenn ich auf den Radsportvereins-Homepages lese, was die so fahren, brauche ich noch viele Übungs-km in den Beinen, bis ich da mitkomme. ... Aber ich möchte da hinkommen, der Gruppe nicht zur Last fallen und auch Spaß haben, ohne immer am eigenen Limit zu sein.

Ich freue mich wie ein kleines Kind, wenn alles gut gelaufen ist, die Ampeln die richtige Farbe hatten, ich mich nicht zu häufig verfahren habe und dann ein für mich adäquater Schnitt herauskommt. Da wir in Stuttgart mit Hügeln gesegnet sind, geht es meist rauf und runter. 'Adäquat' heißt für mich zur Zeit rund 23 km/h. Egal ob bei einer 20 oder 100 km Runde. Häufig sind es um die 800 hm.

Meinem Radcomputer (Wahoo Elemnt Bolt) habe ich eine Seite verpasst, auf der nix steht, außer die Uhrzeit. Das ist meine Lieblingsseite, weil sie mich nicht interessiert. Denn wenn ich die leistungsbezogenen Seiten vor mir habe, schaue ich mehr auf die Technik und meine Daten als in die Landschaft.

Aber etwas interessiert mich die Zahlenseite eben doch. Ich habe im Schnitt eine Trittfrequenz um die 70-80. Es können aber auch über einen längeren Zeitraum 90 sein. Bei der Herzfrequenz liege ich sehr konstant um die 133 bpm. Keine Ahnung, ob das mit meinem Alter - knapp über 50 Jahre - so ok ist oder ob ich mich übernehme oder unterfordere. Nach einem 'Ausritt' geht es mir wunderbar. Die Familie musste mich noch nie reanimieren.

Soweit man das aus der Distanz überhaupt beurteilen kann: bin ich auf einem passablen Weg, oder deuten meine spärlichen verfügbaren Zahlen eher darauf hin, dass ich ein Genuss-Radler bin und mal etwas mehr Gas geben, schwerere Gänge drücken sollte etc.

Beste Grüße
Joe
 
Fahr doch erstmal bei einer "Massenfahrt" ohne Leistungsgedanken mit, also sowas wie Spreewaldmarathon (gibt Strecken von 70 bis 200 km mit üppiger Verpflegung), oder Fichtelberg-Radmarathon (sind nur ca. 90 km mit schöner Steigung zum Schluss). Sowas gibt es bestimmt auch in deiner Nähe. Du startest einfach für dich und schließt dich mal der einen oder anderen Gruppe an. Wirst schon merken, ob es passt. Und auch alleine fahren ist da nicht schlimm. Und du wirst auch merken, wo du leistungsmäßig liegst, ohne dass du jemandem zur Last fällst oder dich total abgeschlagen ins Ziel schleppst. Da ist immer vom ehrgeizigen Jüngling bis zum Opa auf dem Stahlross alles dabei.
 
Also schneller fahre ich auch nicht. Bin mit 56 Jahren auch nicht mehr so jung. Zur Zeit feile ich noch an meiner Trittfrequens um die zu erhöhen, fuhr früher immer um die 55 bis 65 rpm. Aber wegen Arthrose in den Knien muss ich jetzt leichtere Gänge fahren. Herzschlag ist so um die 155 bpm wenn ich mich anstrenge auch gerne mal bis 165 bpm.
Ich würde sagen fahr dich mal probeweise mit der Gruppe mit und dann siehst du ja selber ob es für dich passt. Viel Glück.
 
Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen, sondern einfach mal irgendwo mitmachen. Wenn du nicht gerade Weltmeister bist, gilt eigentlich immer der Grundsatz: Es gibt immer jemanden der schneller ist wie du, aber es gibt auch immer jemanden der langsamer ist wie du.
 
Danke für die Impulse. Ich merke (mal wieder) : Zuviel Gedanken im Vorhinein machen ist Kappes. Sondern einfach probieren und feststellen, ob es für mich passt.
 
Wenn es ins neue Jahr geht, kannst gerne mal mit mir mitfahren. Darfst Dich auch 2 Stunden im Windschatten aufhalten :)

So war ich Sonntag Abend gemütlich unterwegs:

Unbenannt.JPG
 
Hallo NobbyNic,

machen wir. Aber tu für mich bitte noch ein Sauerstoffzelt in Deine Trikottasche. 26,9 km/h und gemütlich! Ich bekomme Schnappatmung.
 
Vereinsausfahrten haben meistens einen Schnitt von 28-30 km/h. Je nach Vereinsgruppe oder wer zum Treffpunkt kommt kann das auch nach oben oder unten abweichen. Aber das ist so ungefähr, was du im Windschatten mithalten können musst. Niemand wird anfangs von dir erwarten, dass du vorne im Wind fährst, da brauchst du keine Bedenken zu haben. Wenn du allein ohne Windschatten auf einer 100 km Ausfahrt ungefähr 26 km/h schaffst, wirst du wahrscheinlich auch im Verein mithalten können. Ungefähr 6000 Jahres-km solltest du dann aber anpeilen. Wenn du dranbleibst und viel Zeit im Sattel verbringst, wirst du nach ungefähr drei Jahren auch ohne sonderliche Anstrengung - also im Grundlagenbereich - einen guten Schnitt fahren können.

Bei RTFs kannst du momentan bzw. ab Frühjahr eine von der Geschwindigkeit her passende Gruppe suchen und dann auch die 150km Distanzen anpeilen, nicht immer nur die gemütlichen 75-100.
 
Vereinsausfahrten haben meistens einen Schnitt von 28-30 km/h.
Das kann man aber so nicht sagen und es ist auch sehr unterschiedlich inwieweit auf schwächere Fahrer Rücksicht genommen wird. Wird aber teilweise so kommuniziert, ist aber nicht immer ganz klar. Manche Vereine machen auch spezielle Gruppen für Einsteiger, das bei uns an einem Tag der Fall. Funktioniert nur wenn genug Einsteiger zusammenkommen. Bei uns muss man schon eine gewissen Leistungsniveau haben muss mitfahren zu können, auf der Homepage heißt es "trainierte Einsteiger".
Am besten mal bei lokalen Verein informieren
 
Kennst du deinen Maximalpuls, @Joe Herb? Von dem aus lässt sich dann runterrechnen, bei welchem Puls du in welchem Leistungsbereich bist.
Auf dieser Seite ist gut verständlich dargestellt, wie Puls, Trainingspuls, Maximalpuls etc. zusammenhängen.
Finde deinen Maximalpuls heraus und berechne daraus die Trainingsbereiche/Pulszonen, die dir helfen, dein Ziel zu erreichen.
Wenn ich nach Sally Edwards oder Winfried Spanaus gehe, komme ich bei mir bei fast identischem Ergebnis raus, meine eigene "Maximalerfahrung" passt dazu absolut. Den habe ich in meinen Tachos entsprechend eingegeben.
Voreingestellt bei einigen Tachos sind die Bereiche in 10er-Schritten nach unten. Ich habe mir meine nach längerer Beobachtung aber anders eingestellt und komme auf 66-75 %, 76-83 %, 84-92 %, 93-98 %. Auf 100 % will ich einfach mal so unterwegs nicht gehen. Maximal ist einfach doch etwas besonders... Auch medizinisch, finde ich.
Diese Bereiche stellen in etwa dar: Fettverbrennung, aerob, anaerob, Warnzone - wenn ich mal die Überschriften aus dem oben verlinkten Artikel übernehme. Damit komme ich gut zurecht, mein Ruhepuls ist bei 51.

Trittfrequenzen sind ein eigenes Thema. Ich bin jahrelang ungemein heldenhaft-männlich mit TF 65 unterwegs gewesen, weil ich dachte, Rennrad als Sport muss auch wehtun. Hat es auch. Den Knien. Seitdem habe ich die TF Schritt für Schritt erhöht, meine "Wohlfühl-TF" liegt bei 97-102. Damit kann ich viel längere Strecken fahren als früher. Leichtere Gänge haben große Vorteile.

Das Tempo kommt dann "von alleine". Erst wenn man so richtig schnell werden will, braucht man ein extra Speedtraining. Viel fahren hilft natürlich auch, wenn es zudem ausreichend Pausen gibt. In den Pausen wird man ja erst schneller. Ich komme auf runde 13k im Jahr und muss mich mehr um ausreichend Schlaf kümmern als um ausreichend Radlerei.
 
Das Wichtigste ist, sich einfach Zeit zu nehmen und regelmäßig und möglichst häufig zu fahren. Nach HF zu trainieren finde ich im Hobbybereich überflüssig. Einfach möglichst oft fahren, dann ergibt sich von selbst ein lockeres Tempo ohne Muskelkater am Folgetag. Von Zeit zu Zeit natürlich auch mal kurze Intervalle oder etwas längere / härtere Einheiten sonntags einstreuen und danach ein paar Tage Pause machen. Das reicht völlig aus.

Was TF angeht, nicht ständig schwere Gänge treten. Kann als Training zwischendurch mal sinnvoll sein, aber danach dann unbedingt ein paar Tage Pause zur Regeneration einlegen. Ansonsten eher so fahren, dass der TF-Schnitt bei ca. 80 liegt. Dauertempo im Flachen mit TF im Bereich 85-95 ist ein ganz guter Richtwert. Ich empfehle zudem, Grundlage grundsätzlich auf dem kleinen Kettenblatt zu fahren.
 
@Waldi61 : Dann will ich mal im Rahmen der Möglichkeiten regelmäßig im Sattel sitzen und zusehen, was passiert.
@grandsport : Danke für die Erläuterungen. Ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Wenn ich das bei mir dann mit der überschlägigen Sally Edwards-Formel rechne, scheine ich meistens in der 'Fettverbrennungs-Zone' zu sein. Das passt nicht schlecht :)

Ich bekomme ungefähr im Monat 400 km hin plus noch 50 km, die so nebenher laufen und die ich nicht messe. Also viel über 5.000 km p.a. werde ich nicht schaffen.
 
Zur TF: Ich halte wenig von Richtwerten wie "85-95", "Schnitt bei 80" oder meinen "97-102". Als Richtwert taugt das nicht, es sind eher Beispiele, was rauskommen kann, wenn man sich ein bisschen damit befasst und es dann für sich selbst ausprobiert. Wenn ich 85 in der Ebene trete, habe ich entweder den falschen Gang drin, keine Kraft mehr oder keine Lust. Für andere ist das genau der Wert und sie sterben bei meinen 102.

Ich würde versuchen, meine TF Stück für Stück zu erhöhen, denn immerhin lässt sich so viel tatsächlich sagen: Eine hohe TF hilft der Ausdauer ganz erheblich. Ich habe es damals in 5er-Schritten gemacht, was am Anfang eines jeden neuen Schritts motorisch knackig war. TF 75 habe ich anfangs nicht zu unterschreiten versucht. Als das flüssig lief, war mein nächstes Ziel, TF 80 nicht zu unterschreiten. Man wundert sich, welche motorische Herausforderung das sein kann. Am Anfang hatte ich immer das Gefühl ins Leere zu treten, auch wenn das Tempo gleich blieb. So ging es immer weiter nach oben, bis ich das Gefühl hatte, mehr geht nicht und es hilft mit auch nicht. Bei TF 95 bin ich stehengeblieben.
Später habe ich trotzdem TF 100 versucht und war überrascht, dass es noch besser wurde: Leichter länger radeln! :)
Noch mehr hat sich dann aber als witzlos erwiesen, da kam nichts mehr. So bin ich bei meiner "Ideal-TF" gelandet und es ist immer wieder lustig zu sehen, wenn ich länger einfach nur nach Gefühl radle, dass ich beim Gefühl "jetzt läuft's richtig entspannt und gut" in der TF-Anzeige eine "100" sehe.
Also: Entwickle ein gutes Körpergefühl!

Bei der HF funktioniert es zumindest ähnlich: Jenseits aller Zonen-Einteilung wirst du merken, in welchem Bereich du lange zügig fahren kannst, ab wann es nur vorübergehen auf diesem Niveau geht, wann sogar nur kurzzeitig, wann nur sehr kurzzeitig und auf der anderen Seite, bei welcher HF du eigentlich gar nicht das Gefühl hast, überhaupt zu radeln.
 
Heute ist der Wahoo Rollentrainer gekommen. Wenn es mit der Montage klappt, werde ich heute Abend das erste mal etwas die Rolle bewegen - obwohl: Es ist so schönes Wetter ... aber ich hüstle und schniefe etwas ...

Was ich bei uns im Stuttgarter Umland als eine Herausforderung mit der TF sehe: Es geht viel rauf und runter. Und da wird es mit der Konstanz schwierig. Oder sollte ich (zumindest) bergab auch treppeln? Denn sonst steht da ja immer 0 TF.
 
Im hügeligen Gelände die ganze Tour im gleichen Gang zu bestreiten ist auch ganz lustig... Da hat man Kraftausdauer- und TF-Training in einem.

Ansonsten bringt bergab mittreten ja nur was, wenn Tour eher kurz und noch Last auf dem Pedal ist.
 
Was ich bei uns im Stuttgarter Umland als eine Herausforderung mit der TF sehe: Es geht viel rauf und runter. Und da wird es mit der Konstanz schwierig. Oder sollte ich (zumindest) bergab auch treppeln? Denn sonst steht da ja immer 0 TF.
Ich bin ja in derselben Gegend unterwegs und kann zumindest dies sagen: Ich trete fast immer mit und höre meinen Freilauf eigentlich nur, wenn's auf eine rote Ampel oder eine Kreuzung zugeht, oder in engeren Kurven.
Das heißt nicht, dass ich überall wie blöde durchballere, aber auch nicht, dass ich bergab die Kurbel bloß mitbewege, damit sie bewegt ist. Mittreten, dranbleiben. Das macht es auf die Dauer auch viel leichter, als bergab bloß rollen zu lassen und die Beine dann wieder neu in Bewegung zu bringen. Dieses "Stop-&-go"-Treten finde ich auf die Dauer viel, viel anstrengender als konstantes Pedalieren.
 
Ich bin ja in derselben Gegend unterwegs und kann zumindest dies sagen: Ich trete fast immer mit und höre meinen Freilauf eigentlich nur, wenn's auf eine rote Ampel oder eine Kreuzung zugeht, oder in engeren Kurven.
Das heißt nicht, dass ich überall wie blöde durchballere, aber auch nicht, dass ich bergab die Kurbel bloß mitbewege, damit sie bewegt ist. Mittreten, dranbleiben. Das macht es auf die Dauer auch viel leichter, als bergab bloß rollen zu lassen und die Beine dann wieder neu in Bewegung zu bringen. Dieses "Stop-&-go"-Treten finde ich auf die Dauer viel, viel anstrengender als konstantes Pedalieren.

Und genau das muss man trainieren wenn man z.B. wie ich vom MTB kommt. Da ist es normal, dass ich es "rollen lasse"
 
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