AW: Gemeinsame Sonntagstour im Raum München - Teil 3
So, da muss man erst mal wieder mit der S-Bahn zur Arbeit fahren, um die Muße zu finden, sich mit der Saisonabschlusstour zu beschäftigen. Das habe ich dann heute mal getan und hoffe, dass ein brauchbarer Bericht dabei herausgekommen ist.
Sonntag morgens 6:00 Uhr, der Wecker klingelt. Etwas irritiert ob des Tages und der unpassenden Uhrzeit schaffe ich es dennoch aus dem warmen Bett raus und bereite meine Abfahrt vor. Ein kurzer Sprung auf die Terasse lässt mich zu dem Schluss kommen, dass kurz/kurz (incl. Armlingen und Windweste) ausreichen sollte. Wichtiger ist wohl die Sonnenbrille

. Alles zusammengepackt und die die Trikotaschen verstaut mache ich mich dann um 7:10 Uhr auf den Weg zur S-Bahn. Und siehe da, es ist auf dem Radl deutlich kälter als auf der Terasse

. Aber egal, sind ja nur 7-8 Minuten und dann kann ich mich in der S-Bahn ja wieder aufwärmen. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das letzte Wiesn-Wochenende etwas besonderes sein muss, denn selbst so früh waren doch recht viele Kostümierte (Lederhosen und Dirndl) auf dem Weg in die Stadt. Aber macht die Wiesn nicht erst deutlich später auf? Egal. Am Hbf hatte ich dann den verwegenen Plan, noch schnell etwas zum frühstücken und einen Kaffee zu organisieren. Das mit dem Frühstück war ja auch kein Problem, aber der erwünschte Kaffee bei Starbucks musste leider ausfallen, da mir die Schlange deutlich zu lang war. Also auf Richtung Starnberger Flügelahnhof und mal sehen, wer schon alles da ist. Treffen wollten wir uns so gegen 7:55 Uhr und jetzt war es 7:45. Und siehe da, die erste Überraschung, ich bin nicht der erste. Es warteten schon B52 (und jetzt die zweite Überraschung) ein kurzentschlossener Gedo auf mich. Wir hatte kaum Zeit uns zu begrüßen, da kamen dann auch nach und nach schon die anderen Radler dazu. Also alles in allem waren wir jetzt sieben Radler, also konnten wir das nächste Experiment wagen.
MartinW und ich gingen selbstsicher zum BOB-Schalter, um zwei Bayerntickets und sechs Radl-Tageskarten zu kaufen. Da MartinW aber einen Bahn-Gutschein einlösen wollte, gestaltete sich das ganze etwas schwieriger. Schlussentlich war es aber dann doch so, dass wir freudestrahlend mit den Karten in der Hand und den anderen Radlern im Schlepptau in Richtung Zug marschierten. Das Radlabteil bot tatsächlich Platz für 12 Radl, aber die wollten dann auch schon geschickt untergebracht werden. Pünktlich um 8:10 Uhr ging es dann los in Richtung Bad Tölz. Während der Fahrt versuchte jeder dann noch mal einen Blick auf die Karte zu werfen, um einen ungefähren Überblick zu erhalten, was wohl noch kommen sollte. Dazu war dann auch hin und wieder etwas von "1600 Hm" zu hören.

In Bad Tölz angekommen, hatte sich das Thema Wetter und die damit verbundenen Temperaturen merklich gebessert. Es war sonnig und warm (zumindest relativ). Nachdem alle nochmal einen kurzen Abstecher in das bunte Häuschen unternommen hatten, konnten wir uns auf den Weg machen. Direkt gegenüber dem Bahnhof war allerdings erstmal kein Durchkommen, denn wir standen direkt vor einer Baustelle. Um die zu umgehen wollte ich der ausgeschilderten Umleitung folgen, was dazu führte, dass genau das passierte, was ich im Vorfeld bereits vermutet hatte. Ich habe mich in Bad Tölz mit der Richtung vertan. Das war für mich im übrigen von Anfang an der einzige echte Knackpunkt, da ich mich in Tölz überhaupt nicht auskenne. Zum Glück konnte uns MartinW dank moderner Technik wieder auf den richtigen Weg bringen.
So fuhren wir dann linksseitig der Isar in Richtung Lenggries und Jachenau, um dann zielsicher und mit Hilfe der Bretonenbrücke die Flussseite zu wechseln. Bis dahin war alles wunderbar. Sonnenschein, kein unangenehmer Wind oder ähnliches. Kaum auf der anderen Isarseite angekommen mussten wir dann feststellen, dass es im Schatten (sprich Wald) wesentlich kälter war als in der Sonne. Da es aber zum Sylvensteinspeicher leicht bergauf ging, war das nicht ganz so schlimm, denn erstens waren wir nicht so schnell und zweitens wurde einem dabei ja auch warm. Kaum durch den Tunnel durch kam dann aber wieder der Sonnenschein.

Entlang des Sylvensteinspeicher war es landschaftlich schon recht schön und die Vorfreude auf das Stück von Vorderriss bis in die Eng wuchs unaufhörlich. Leider hatten wir auf dem Stück bis nach Vorderriss recht viel Autoverkehr, aber es bestand ja die Hoffnung, dass der so nach und nach schwächer wird. Das war zwar auch der Fall, aber es waren immer noch einige Autos und Motorräder unterwegs. Was will man erwarten bei so schönem Wetter. Die ein oder andere versuchte sich dann in selektiver Wahrnehmung und blendete im Kopf die überholende Verkehrsteilnehmer komplett aus und konzentrierte sich auf den Duft der Bäume. War gar nich so schlecht, denn teilweise hat das auch bei mir geklappt.
Kurz hinter Hinterriss begann dann schon der Stau vor der Mautstation. Es müssen einige Kilometer gewesen sein, denn wir fuhren längere Zeit an den stehenden/stauenden Autos vorbei.

Nachdem wir die Mautstation dann hinter uns gelassen hatten, war weit und breit (bis auf den Parkplätzen) kein Auto mehr zu sehen. Das war auch gut so, denn so war es uns möglich, die beeindruckende Landschaft und die vielen Farben ungefiltert aufzusaugen. Je weiter wir ans Ende des Tals kamen, desto dichter wurde die Autodichte am Strassenrand. Man fühlte sich fast an die Innenstadt Münchens erinnert.
Die Mittagspause fasse ich mal ganz kurz zusammen. Der Kaiserschmarrn ohne Rosinen ist einfach gut.
Dann sollte es also weitergehen, doch das war einfacher gesagt als getan, denn ca. 50 m nachdem wir losgefahren sind war schon wieder alles dicht. Kein Durchkommen mehr rechts und links am Strassenrand parkende Autos und auf der Strasse ein Wohnmobil und ein Mittelklassewage derart verkeilt, dass dazwischen und links und rechts gerade mal zehn cm Luft waren somit auch für Radler schwierig. Zum Glück gab es gaaaanz links am Abhang einen schmalen Streifen den man begehen konnte, so kamen wir dann doch noch vorbei. Von da an die Abfahrt bis Vorderriss war sehr schon und auch recht zügig.
Der Weitere Weg nach Wallgau führte wieder über eine Mautstrasse, somit "relativ" wenig Verkehr, aber eine schöne Strasse und noch schönere Landschaft. Von Wallgau aus ging es auch wieder nur bergab bis nach Einsiedl am Walchensee. Hier kam dann die nächste Mautstrasse in Richtung Jachenau und damit verbunden auch wieder recht wenig Verkehr. Durch die Jachenau wäre ich fast einem kleinen Geschwindigkeitsrausch erlegen, denke aber dass ich es noch rechtzeitig geschafft habe (oder ava_muc?).
Ab der Bretonenbrücke bewegten wir uns wieder auf der bereits von morgens bekannten Strecke links der Isar bis nach Bad Tölz. Wir waren in einer recht kompakten Gruppe unterwegs und konnte somit den Windschatten recht gut ausnutzen. Leider blieb uns in Bad Töl dann keine Zeit mehr noch einen kleinen Kaffee zu schlürfen, da wir noch ca. acht Minuten bis zur Abfahrt des Zuges hatten.
Zum Thema Rückfahrt mit der BOB möchte ich mich nicht weiter auslassen.

Das sieht bestimmt an einem nicht-letztes-Wiesn-Wochenende besser aus.
Jetzt bleibt mir nur noch auf
die anderen Fotos zu verweisen, aber die kennt ihr ja bestimmt schon.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine tolle Tour mit echten optischen Leckerbissen war. Über die Statistischen Daten wie km, Hm, etc. kann ich nichts sagen, da ich ohne Computer unterwegs war. Diese kann vielleicht jemand anderes beisteuern.
Ciao,
Sven