AW: Ga1 und/oder Ga2 oder doch egal ?
@ schreck: DEFINITIV NEIN
So simpel ist der Körper nicht gestrickt. Deine Aussage GA1=Fett ud GA2=Zucker ist ungefähr so sinnig wie Hochdruckgebiet=Sonne und Tiefdruckgebiet=Regen.
Stimmt zwar ein bisschen, ist im Effekt aber trotzdem ganz falsch.
Deshalb meine Meinung/Rat:
1: Trainiere noch nicht zu gezielt direkt an irgendwelchen Schwellen oder in irgendwelchen Bereichen, bevor Du Dich hinreichen eingelesen hast.
2: Baue in dieser Zeit in Ruhe und ohne Handlungsdruck ein solides
Grundlagenwissen

D ) zum Stoffwechsel im Ausdauerbereich auf.
Denn Deine Idee, erst GA2 zu fahren, um dann mit leeren Glycospeichern auf GA1 umzusteigen, ist ein ganz klassischer Fall von gefährlichem Halbwissen. "Dümmer" kann man nämlich kaum trainieren. Wie campa schreibt: Das kann einen sehr netten Hungerast zur Folge haben
Ohne ins - von mir eh noch nicht ganz verstandene - Detail zu gehen: Es gibt keine Fettverbrennung und keine Zuckerverbrennung - es gibt nur "Verbrennung" - oder genauer: eine exothermische (Stoffwechsel-) Reaktion, die dazu dient, den Muskeln Energie bereitzustellen. Mit (GA-)Training bringt man den Körper dazu, Fette "leichter" im Stoffwechsel unter Last zu verbrennen. Deshalb können trainierte Ausdauersportelr länger radeln, weil der Körper nicht "nur" (=also natürlich: hauptsächlich) an die Glykogenspeicher geht. Der Hungerast bedeutet ja gerade, dass nach 2-3 Stunden hoher Belastung die Glykogenspeicher leer sind und die Fettverbrennung nicht aureicht, um das geforderte Leistungsniveau zu halten. Nach 2 Stunden "Glykogenfahrt" mit 28er Schnitt fällst Du dann auf 15km/h untrainierte Fettverbrennung zurück.
Mit GA-Traing erreichst Du, dass Fette leichter und besser "verbrannt" werden. Der Effekt ist nach einiger Zeit, dass Du statt 21km/h z.B. 25km/h mit Fettverbrennung fahren kannst. Das ist natürlich keine reine Fettverbrennung - aber Du fährst eben so, dass die Glykogenspeicher nicht oder nicht so intensiv angegangen werden
Wenn Du GA1 und GA2 oder GA und KA in einer Einheit trainieren willst (und das geht ja schon bzw. ist in der Praxis kaum anders machbar), dann erst GA1 und dann GA2 bzw. erst GA und dann KA.
Eine typische Einheit könnte also so aussehen:
- 10-20 Minuten einrollen
- 1,5h gegen den Wind GA1
- 1h mit Rückenwind GA2
- 10-20 Minuten ausrollen
oder:
- Einrollen
- im GA an den Berg(e) ranfahren
- KA an den Bergen
- GA zurück
- Ausrollen
Dabei sind die Ein- und Ausrollereien desto wichtiger, je intensiver die Einheiten waren. Bei langen und/oder harten Einheiten sollte man das Dehnen hinterher auch nicht vernachläsigen.
Weil das alles (also wissenschaftlich fundierte Trainingslehre) so komplex ist, bin ich immer noch der Meinung, für den Anfänger (in den ersten paar JAHREN des Ausdauersports) reicht es vollkommen aus, einfach nix grundlegend falsch zu machen. Durch halbwegs vernünftiges Training wird man die ersten Jahre doch sowieso automatisch schneller....und nach ein paar Jahren hat man nebenbei genug Wissen aufgebaut, um sich dann das individuell optimale Training zu schnitzen.