Du kommst mit der für dich gewohnten Kombi aus guter VR-Bremse und weniger guten HR-Bremse sehr gut zurecht.
Wenn die HR-Bremse aber bissiger, also stärker bremst, als das was du gewohnt bist, kommst du in Probleme. Das liegt nicht an der Bremse sondern an dir.
Äh, nein:
Ich fahre jeden Winter auch mindestens 1 Dutzend CX-Rennen, das dann sogar mit Scheibenbremse statt luschiger Felgenbremse und naturgemäß auf allen möglichen und meist sehr losen Untergründen - kein Problem, i.S. Radbeherrschung gibt es keinen Nachholbedarf, die Probleme sind eher in der Form zu suchen.
Und die Single-Pivot ist eben nicht "weniger gut", sondern -bezogen auf mein Gewicht- sogar sehr gut:
Ordentliche Gefälle-% mit ordentlicher Geschwindigkeit --> hartes
Bremsen -->dynamische Radlastverteilung auf´s Vorderrad --> Entlastung des Hinterrades --> da ist dann trotz sommerlich warmen Asphalts und gut durchgewärmter
Reifen nicht mehr allzu viel Grip am Hinterrad und die Löwenanteil der Bremsleistung wird vorn generiert.
Da finde ich es schon hilfreich, eine Bremse mit breiter angelegtem Grenzbereich zu haben (bei Bedarf lassen sich trotzdem jederzeit schwarze Striche ziehen - so viel zu "weniger gut") statt einem giftig zupackenden Stopper.
Ist halt einfach schön, wenn man einfach ohne nachzudenken und ohne große Konzentration auf die eine oder andere Bremse "einfach aus dem Gefühl heraus" punktgenau im Moment des Einlenkens die passende Geschwindigkeit hat - genau SO schätze ich ein gutes Rad.
Wie gesagt: Wer 15 oder 30 kg mehr Anpressdruck hat, wird die Sache möglicherweise genau anders herum sehen und dort wird die Bremse auch weniger schnell blockieren.
Den Effekt kenne ich gut von meinem alten Trekking-/Reiserad mit der selbstverstärkenden Pedersen-Suntour-Bremse: Bei leerem Rad ist das beim kräftigem
Bremsen auch eine schnell blockierende Zicke, mit voll beladenen Packtaschen hingegen ein kraftvolles und dann sogar gut dosierbares Träumchen.