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Fettstoffwechseltraining - verschiedene Trainingsformen und Effekte

Ich kenne das, kann aber (noch) nicht belegt erklären. Bevor ich suche, vielleicht der @pjotr oder @Mi67?
Ich kenne keine wissenschaftliche Erklärung für die skizzierten Phänome, bei der ersten Variante kann ich mir durchaus vorstellen, dass leere KH-Speicher eine Rolle spilen. Das müsste man dann aber mit einer entsprechenden KH-Zuführung sogar während der Einheit zumindest teilweise wieder korrigieren können. Also einfach mal ausprobieren, ob es nach einem oder zwei Gels wieder etwas besser läuft?
Falls nicht, tippe ich drauf, dass es mit anderen Ermüdungsfaktoren im weitesten Sinne zu tun hat. Selbst mit gut gefüllten KH-Speichern spielen für Leistungsbereitschaft ja noch viele andere Faktoren eine Rolle, z.B. die Intensität der neurologischen Steuerimpulse an die Muskulatur oder Fähigkeit derselben, diese Steuerimpulse zu verarbeiten u.a.m.
 

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Re: Fettstoffwechseltraining - verschiedene Trainingsformen und Effekte
Man könnte da einen Konsens finden, vielleicht. Aber der wäre nicht nur unwissenschaftlich, sondern schlicht falsch.

Die "optimale Nutzung des Fettstoffwechsels", "Optimierung des Fettstoffwechsels", "Verbesserung des Fettstoffwechsels, um die Kohlenhydratreserven zu schonen" usw. stellen eines der neueren "Märchen" der Trainingslehre dar. Der Mensch ist nicht dafür konzipiert, sich bei einer Leistung, die auf dem Niveau von 20 - 25% seiner Maximalleistung und 80 - 100% seiner maximalen Ausdauerleistung liegt, durch's Leben zu bewegen. Vielmehr soll er bei relativ geringer Leistung durch die Landschaft streifen und ab und zu einen Spurt einlegen, um eine Beute zu erlegen oder eine steile Steigung erklimmen. Zwischendurch schiebt er immer wieder Kohlenhydrate nach, die an den Bäumen und Sträuchern wachsen.

Das ganz heißt auch "Jäger & Sammler" und dafür ist er am besten prädisponiert.

Selbst bei einer Steigerung der Fettflußrate um 20% bei einem Anteil des Fettstoffwechsels von 20% an der Gesamtleistung kann man den Kohlenhydratstoffwechsel um höchstens 5% reduzieren. Das reicht, um den Mann mit dem Hammer vielleicht 5 min länger aufzuhalten oder die Banane bzw. Gel 5 min später einschieben zu müssen. Hast du dir eigentlich mal überlegt, daß vielleicht nicht der Fettstoffwechsel, sondern der Kohlenhydrat-Stoffwechsel trainiert werden muß? Wenn überhaupt. Ich bin sowieso der Meinung, daß der Stoffwechsel nicht trainiert werden muß, sondern durch das Training Mitochondriendichte und Enzymausstattung steigen und die Ermüdungsresistenz wächst. Aber nur mal angenommen, wir könnten/müssten im Bereich Stoffwechsel etwas "trainieren", wäre es nicht wichtiger, die Fähigkeit der Glykogenspeicher, sich "prall" zu füllen, zu "trainieren"? Oder wäre es nicht wenigstens wichtig, daß Training und die Ernährung so zu gestalten und zu timen, daß die Glykogenspeicher am Tage X gut voll sind? Man muß ja nicht gleich ins andere Extrem verfallen und diesen "Carbo-Loading"-Käse praktizieren, mit "Nudel-Parties" usw. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß man mit "Hungern", "Low-Carb", "Nüchterntraining" usw. die Glykogenspeicher optimal füllt.

Nur kurz zu diesen "5%", und ob es sich dafür lohnt, solchen Aufwand zu betreiben. Ähnliches hört man teils, wenn es um Kleinigkeiten wie Aerohelme, Latex/Tubeless geht, oder ein im Wind flatterndes Trikot.. natürlich bringt es mir nichts, dass ich theoretisch 20 Sekunden schneller oben am Berg bin, wenn ich eh in einer Gruppe mitrolle. Aber ein kluger Kopf sagte mir mal zurecht, dass es es oft entscheidend ist, ob ich (Edit: in einer mir "aufgezwungenen" Situation) 10 Watt unter oder 10 Watt über der Schwelle fahre. Dafür lohnt es sich, alles zu tun. Das kann man auch bezüglich vieler anderer Dinge, auch zum Fettstoffwechsel, einwerfen. Es geht nicht darum, ob ich am Ende den Riegel etwas später brauche, sondern darum, länger ohne Nachbrenner zu fahren. Denn wenn man den anschmeißt, dann geht die Tankanzeige schneller runter, als man Gels einwerfen kann. Natürlich kann man auch "einfach" versuchen, seine FTP zu erhöhen, aber das sollen andere untersuchen, welches Ziel sinnvoller/leichter zu erreichen ist, 5% bessere Fettverbrennung oder 5% bessere FTP.

Ich kenne keine wissenschaftliche Erklärung für die skizzierten Phänome, bei der ersten Variante kann ich mir durchaus vorstellen, dass leere KH-Speicher eine Rolle spilen. Das müsste man dann aber mit einer entsprechenden KH-Zuführung sogar während der Einheit zumindest teilweise wieder korrigieren können. Also einfach mal ausprobieren, ob es nach einem oder zwei Gels wieder etwas besser läuft?

Da ich diesen Effekt (auch) habe, wenn ich mich so richtig "leer gefahren" habe, ob mit nem Rennen, 2 x 20' oder ner Hour of Power, dann Abends gut gegessen, und vor dem Training ebenfalls, würde ich das mit den 2 Gels ausschließen. Natürlich ist es eine Art der Überlastung, Übertraining, es fühlt sich halt so an, als ob, wenn man so richtig leer war, die KH auch gerne mal den einen oder anderen Tag länger brauchen, bis sie wieder alles aufgefüllt haben und voll verfügbar sind. Vielleicht hat es aber ja auch die erwähnten "nervlichen" Gründe. Übrigens ist es mir vollkommen klar, dass man dann einfach nur eine Pause braucht, wie gesagt, mich hätte nur die Erklärung "dahinter" interessiert.
 
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Welcher wohl der Bessere ist?
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Da ich diesen Effekt (auch) habe, wenn ich mich so richtig "leer gefahren" habe, ob mit nem Rennen, 2 x 20' oder ner Hower of Power, dann Abends gut gegessen, und vor dem Training ebenfalls, würde ich das mit den 2 Gels ausschließen. Natürlich ist es eine Art der Überlastung, Übertraining, es fühlt sich halt so an, als ob, wenn man so richtig leer war, die KH auch gerne mal den einen oder anderen Tag länger brauchen, bis sie wieder alles aufgefüllt haben und voll verfügbar sind. Vielleicht hat es aber ja auch die erwähnten "nervlichen" Gründe. Übrigens ist es mir vollkommen klar, dass man dann einfach nur eine Pause braucht, wie gesagt, mich hätte nur die Erklärung "dahinter" interessiert.

ich denke, das hat kami gut in beitrag #193 getan
 
ich denke, das hat kami gut in beitrag #193 getan
Tatsächlich waren das alles nur Meinungen und kein handfester Beleg.
Ich würde hier mal nachlesen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4619310/pdf/pone.0139754.pdfDa werden einige Stellen zitiert.
Habe da gerade keine Zeit und will nichts schwafeln was danach nicht belegt werden kann.
Halson SL, Jeukendrup AE. Does overtraining exist? An analysis of overreaching and overtraining research. Sports medicine. 2004; 34(14):967–81. Epub 2004/12/02. PMID: 15571428. 4. Buchheit M. Monitoring training status with HR measures: do all roads lead to Rome? Frontiers in physiology. 2014; 5:73. Epub 2014/03/01. doi: 10.3389/fphys.2014.00073 PMID: 24578692; PubMed Central PMCID: PMC3936188. 5. Le Meur Y, Hausswirth C, Natta F, Couturier A, Bignet F, Vidal PP. A multidisciplinary approach to overreaching detection in endurance trained athletes. Journal of applied physiology. 2013; 114(3):411–20. Epub 2012/12/01. doi: 10.1152/japplphysiol.01254.2012 PMID: 23195630. 6. Bosquet L, Leger L, Legros P. Blood lactate response to overtraining in male endurance athletes. European journal of applied physiology. 2001; 84(1–2):107–14. Epub 2001/06/08. doi: 10.1007/ s004210000343 PMID: 11394238. 7. Hedelin R, Kentta G, Wiklund U, Bjerle P, Henriksson-Larsen K. Short-term overtraining: effects on performance, circulatory responses, and heart rate variability. Medicine and science in sports and exercise. 2000; 32(8):1480–4. Epub 2000/08/19. PMID: 10949015. 8. Lehmann M, Dickhuth HH, Gendrisch G, Lazar W, Thum M, Kaminski R, et al. Training-overtraining. A prospective, experimental study with experienced middle- and long-distance runners. International journal of sports medicine. 1991; 12(5):444–52. Epub 1991/10/01. doi: 10.1055/s-2007-1024711 PMID: 1752709. 9. Le Meur Y, Louis J, Aubry A, Gueneron J, Pichon A, Schaal K, et al. Maximal exercise limitation in functionally overreached triathletes: role of cardiac adrenergic stimulation. Journal of applied physiology. 2014; 117(3):214–22. Epub 2014/06/14. doi: 10.1152/japplphysiol.00191.2014 PMID: 24925979.
 
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ich denke, das hat kami gut in beitrag #193 getan

Jein,

"Es herrscht eine Mangelsituation in der Arbeitsmuskulatur vor, also ist die Frage "Wo ist mehr von dem, was ich (der Muskel brauche)?" Antwort: "Im Blut" Also: "Dann bitte mehr davon!" Folge: "Muskel an Hormonsystem: Herzfrequenz steigern!!!"

.. bzw. kann man sagen, Mangel wodran, wenn die HF abschweift? Kohlenhydrate.. sind ja scheinbar schnell wieder nachgefüllt.. Fette.. hab ich * räusper * genug von, also vielleicht Elektrolyte..? Oder sagen die verklebten Faszien dem Herzen, es soll mal Lapaloma spielen, damit man Angst bekommt? Oder brauchen die KH doch ne Zeit (wie lange) um sich wieder komplett einzulagern? Oder weiß man es nicht so recht? Natürlich geht es mir auch darum, wenn dieser Effekt scheinbar bekannt ist, wie man dem entgegenwirken kann, wenn man doch mal was "mehretappiges" zu wuppen hat, oder im Trainingslager ist..
 
Meinst Du allen Ernstes das solche Bienchen und Blume Erklärungen das Ende der intelligenten Konversation sein sollen? Wundert mich, da Du bei anderen so überkritisch bist (vgl. Deine Kritik an den Videos von Sportwissenschaftlern). Müsste man dann Teutone mal fragen ob die Antwort ausreichend war. Wenn ja, dann o.k. Pjotr ist wenigstens ehrlich und sagt was er weiß und was gerade nicht. Da muss man sich ja auch erst eindenken und einlesen.
Ich sag mal so. Wir als Rennfahrer kennen das ja ziemlich gut, das man bei Etappenrennen morgens anfährt und meint es geht gar nichts. Dann läuft die nächste Etappe aber doch und so geht das 5, sechs Tage lang. Danach ist man gründlich im Overreaching aber nach 7 bis 14 Tagen in Topform. Anders geht es kaum für Marathons oder Etappenrennen.

Es gibt da viele neuere Erklärungen, die direkt im Muskel nachschauen. Der Muskel ist sehr plastisch. Die Mitochondrien gewinnen schnell an Leistungsfähigkeit und man kann auch durch Detraining in wenigen Tagen wieder alles verlieren was man vorher aufgebaut hat. Es gibt zu dem Thema Autophagie der Mitochondrien mittlerweile sehr viele Stellen. Hatten wir ja vor Kurzem. Wenn der Muskel gerade umbaut dann ist die HF nur reagierend. Ob da Katecholamine am nächsten Tag zu niedrig sind ist sehr fraglich. Kann sein. Die gehen aber auch wieder hoch. Glykogen wird zumindest nach erschöpfenden längeren Belastungen innerhalb 24h nicht vollständig wiederhergestellt. Dazu Saltin.
Ich würde aber einfach mal die Links lesen und dann nachfragen, Teutone. Falls es Dich interessiert.
Grüße
 
Jein,

"Es herrscht eine Mangelsituation in der Arbeitsmuskulatur vor, also ist die Frage "Wo ist mehr von dem, was ich (der Muskel brauche)?" Antwort: "Im Blut" Also: "Dann bitte mehr davon!" Folge: "Muskel an Hormonsystem: Herzfrequenz steigern!!!"

.. bzw. kann man sagen, Mangel wodran, wenn die HF abschweift? Kohlenhydrate.. sind ja scheinbar schnell wieder nachgefüllt.. Fette.. hab ich * räusper * genug von, also vielleicht Elektrolyte..? Oder sagen die verklebten Faszien dem Herzen, es soll mal Lapaloma spielen, damit man Angst bekommt? Oder brauchen die KH doch ne Zeit (wie lange) um sich wieder komplett einzulagern? Oder weiß man es nicht so recht? Natürlich geht es mir auch darum, wenn dieser Effekt scheinbar bekannt ist, wie man dem entgegenwirken kann, wenn man doch mal was "mehretappiges" zu wuppen hat, oder im Trainingslager ist..
Ich habe das gerade erst gesehen.

Zu der Einlagerung von Glykogen gibt es Untersuchungen. Stichwort Tapering Saltin.
Also entweder ein funktionelles Overreaching anstreben/in Kauf nehmen oder mehr Pause um die Einheiten wie geplant mit der Leistung durchzuziehen.
Die HF geht nach Pausentagen wesentlich sensibler nach oben als nach Phasen mit vielen Tagen und auch Doppeleinheiten / Tag.
Faszien, DOMS, Muskelumabauprozesse aber auch das Schlagvolumen kann nach Trainingseinheiten am Folgetag anders sein. Wenn das SV größer wird geht die HF bei gleicher Leistung (HMV) runter.
Also wie gesagt, willst Du Blockperiodisierung mit Overreaching oder schön ausgeruht oder polarisiert trainieren und wann im Jahr? Zu HF wäre interessant die HRV zu beobachten dafür. Machen viele. Bei mir ergab das zwar nix aber andere schwören drauf.
 
Jein,

"Es herrscht eine Mangelsituation in der Arbeitsmuskulatur vor, also ist die Frage "Wo ist mehr von dem, was ich (der Muskel brauche)?" Antwort: "Im Blut" Also: "Dann bitte mehr davon!" Folge: "Muskel an Hormonsystem: Herzfrequenz steigern!!!"

.. bzw. kann man sagen, Mangel wodran, wenn die HF abschweift? Kohlenhydrate.. sind ja scheinbar schnell wieder nachgefüllt.. Fette.. hab ich * räusper * genug von, also vielleicht Elektrolyte..? Oder sagen die verklebten Faszien dem Herzen, es soll mal Lapaloma spielen, damit man Angst bekommt? Oder brauchen die KH doch ne Zeit (wie lange) um sich wieder komplett einzulagern? Oder weiß man es nicht so recht? Natürlich geht es mir auch darum, wenn dieser Effekt scheinbar bekannt ist, wie man dem entgegenwirken kann, wenn man doch mal was "mehretappiges" zu wuppen hat, oder im Trainingslager ist..

Man darf das nicht zu sehr verkomplizieren. Ich hatte bei meiner Antwort zunächst auf die Kohlenhydrate abgestellt, aber allgemein geht es um eine Mangelsituation, die noch nicht wieder aufgehoben ist. Es stellt sich jetzt also lediglich die Frage, was in einer solchen Mangelsituation zu tun ist.

Warum reduziert sich das auf diese Frage?

Weil wir davon ausgehen können, daß die Evolution den optimalen Steuerungsmechanismus entwickelt hat, der für diese Entscheidung unter Unsicherheit erforderlich ist. Wie der dann im Einzelnen funktioniert, muß uns überhaupt nicht interessieren, das Nervensystem macht, was seine Aufgabe ist, die Hormone tun, was ihre Aufgabe ist bis zu den Mitochondrien, die das ATP und KP bereitstellen.

Die Entwicklung kann grob skizziert werden wie folgt:
  1. Die Muskulatur und der Organismus als Ganzes ist eine verhältnismäßig lange Zeit stärker in Anspruch genommen worden, als kurz- und mittelfristig kompensierbar ist.
  2. Infolge dessen ist bereits eine Leistungseinbuße eingetreten, die aber kurz- und mittelfristig durch erhöhte Herzfrequenz kompensierbar ist, weil alles, was hier fehlen kann durch eine Erhöhung der Beanspruchung bewerkstelligt werden kann und das geht immer mit erhöhter Herzfrequenz einher. Bildlich gesprochen: Irgendwo bremst was, aber noch können wir das durch "mehr Gas" ausgleichen.
  3. Wie lange diese Situation anhalten wird, ist nicht bekannt. Für diese Situation muß die "Maschine" so gesteuert werden, daß sie zuvor bereits dämpfende Signale ausgesendet hat, um auf die Bildung einer Reserve hinwirken. Diese Reserve kann jetzt für eine bestimmte Dauer genutzt werden.
  4. Allerdings sind viele Prozesse bereits jetzt erschwert: Ein gutes Beispiel dafür - deshalb hatte ich es gewählt - ist die KH-Versorgung. Was hier passiert, ist letztlich Physik und Chemie: Beide funktionieren so, daß Prozesse bei Mangel an Substraten langsamer laufen (Abhängigkeit der Geschwindigkeit von Konzentrationsgradienten und vom Massenwirkungsgesetz). Man kann sich sehr gut ohne wissenschaftliche Ausbildung gut vorstellen, daß bei in erheblichem Umfang entleerten Glykogenspeichern der Nachschub, der letztlich über das Blut erfolgt gehemmt ist, was aber durch erhöhte HF kompensierbar ist.
  5. Ein Ingenieur würde diese inhärenten Mechanismen nun solange zu einer Selbstregulation nutzen, wie noch eine bestimmte "Überlebensreserve" besteht. Es muß also ein Punkt bestimmt werden, bei dem die kurz- und mittelfristige Kompensation gestoppt werden muß.
  6. Da nicht bekannt ist, wann ähnliche Anforderung nach dem vorläufigen Ende auf den Organismus zukommen, muß zu diesem Zeitpunkt auch mit der Regeneration begonnen werden.
  7. Im Organismus ist das so geregelt, daß beides: Stopp der kurz-/mittelfr. Kompensation & Start der Regeneration über einen relativ "einfachen Schalter" gleichzeitig geschieht, nämlich durch den Wechsel von Domination des Sympathicus zur Domination des Parasympathicus.
  8. Die deutlich nach außen sichtbare Reaktion ist also auch hier, wie bereits in 4. die der Herzfrequenz.
Wie gesagt: Details, wie das im Einzelnen funktioniert, mögen interessant sein, aber sind entbehrlich. Danach zu verlangen, ist das selbe, wie wenn jemand auf die Frage, wie eine bestimmte Software funktioniert, die Arbeitsweise des Prozessors und des Hauptspeichers erklärt.
 
Ehrlich gesagt hat mir die Diskussion schon was gebracht, habe im Studium gehört " die Mitochondrien verfolgen sie in ihrer akademischen Laufbahn" und das fast schon vergessen und in den Links gemerkt 30 Jahre später macht man sich schon Gedanken darüber. Mir jedenfalls ist nicht klar warum manche mit einer besseren Sauerstoffaufnahme gesegnet sind und ich glaube da spielt die Fettoxidation eine Rolle.
Die Anwendung in der Praxis ist wieder was anderes, aber ich glaube auch wenn man 5 % durch Systematik rausholt macht der Kopf nochmal einiges an Leistung dazu und das erhöht ja den Spaß am Radsport auf jedem noch so niedrigen Niveau.
Bei mir wecken Johanns Bilder vom Speck auch positive Emotionen für eine sportliche Herausforderung aber profitiere ich eher von Müsli ;)
 
Meinst Du allen Ernstes das solche Bienchen und Blume Erklärungen das Ende der intelligenten Konversation sein sollen? ...
Ich würde aber einfach mal die Links lesen und dann nachfragen, ...
die links lesen und nachfragen sind eine sache.
eine schnelle lösung finden eine andere.
Teutone schildert eine situation, durch die die meisten von uns bereits mehrmals gegangen sind und eine schnelle lösung erfordern, die ich aus meiner erfahrung heraus beantworte. als coach kann ich nicht auf links verweisen und das ganze unnötig verwissenschaftlichen sondern muss "verständlich" antworten und "praktikable, umsetzbare" schnelle lösungen anbieten, keine "doktorarbeiten", die erst durchgearbeitet werden müssen mit dem hinweis "wenn du dann noch fragen hast, kannst du dich ja melden".

das ist aber nicht das ende der wissenschaftlichen konversation. erfahrung basiert auf bildung und weiterbildung und wie sich die im wirklichen leben anwenden lässt/ließ.
Pjotr hat zugegeben, dass er keine "wissenschaftliche" erklärung auf Teutones frage hat ... muss er auch nicht.
ich bin aber sicher, dass er weiß, wie er auf so eine situation zu reagieren hat, basierend auf seiner ausbildung, nehm ich mal an, erfahrung als athlet und möglicherweise als coach.

ich habe diese links gelesen und kann sagen, dass ich neue aspekte aufgezeigt bekommen habe.
ob ich daraufhin an meinen routinen etwas umstelle oder andere empfehlungen geben würde, kann ich nicht sagen.
ich würde auf Teutones frage, genauso antworten wie ich's getan habe. auf nachfragen hätte ich ihm, wie's Kami getan hat das "nervöse" zusammenspiel erklärt.

ps. ich lese deine links mit interesse. sie refreshen, was ich bereits gelernt habe bzw bringen interessante neue aspekte
 
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ein anders thema sind diese ominösen 5% (verbesserung)
... von denen keiner weiß, ob man sie mit den gewählten (neuen) methoden auch erreicht oder ob man sich in den keller trainiert.
Ossi hat mal geschrieben, dass es ein erfolg für ihn ist, wenn er sein niveau halten kann.
da kann ich ab einem bestimmten ... unserem alter nur zustimmen.
ich weiß nicht wie alt Teutone ist.
worauf ich hinaus will ist, dass man seine ziele realistisch setzen muss. da spielen viele faktoren, nicht nur das alter, eine rolle. mit diesem statement trete ich offene türen ein ... right?! ... das wissen doch alle!!!
nur wer hält sich daran?
und by the way ... wer verdient mit radfahren sein geld?
get your priorities straight
wer immer noch denkt, dass er unzerstörbar ist und zb monstermäßige pro HiiT workouts durchziehen muss (!), um bei der nächsten touristik zu glänzen ... dann bitte auch den mumm haben, seinen körper mit einer (wirklich) lohnenden pause zu belohnen.
in den jahren, in denen ich gecoached habe, war meine hauptaufgabe den leuten zu erzählen:
less is more
die wenigsten waren untertrainiert
die meisten übertrainiert

aber das nur so am rand
 
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Hier geht es ja eigentlich um ein anderes Thema, das bei dem Fettstoffwechseltraining auch zunehmend bekannt wird. Trainingsreize führen u.a. zu Anpassungsreaktionen im Muskel. Die meisten hier kennen kurzzeitige und längerfristige Formschwankungen und arbeiten auf einen Zustand höchster Leistungsfähigkeit im Lauf des Jahres hin. Leider findet man auch sehr schnelle Verluste der gewonnen Leistungsfähigkeit bei Inaktivität oder zu wenig intensiven (umfangreichen Reizen). Gesetzt den Fall man hat eine sehr hohe Leistungsfähigkeit gewonnen dann ist aber schon nach wenigen Tagen Detraining praktisch alles wieder weg was man sich in vielen Wochen antrainiert hat. Insofern schaue ich schon gerade im Sommer, das ich sehr strukturiert vorgehe. Missempfindungen zu Beginn einer Einheit oder mal schwankende HF sind da eigentlich immer da aber kein Thema.

Mit den seit 40 Jahren bekannten Erklärungen des Hausarztes sind die sportspezifischen Erkenntnisse der letzten Jahre aber nicht mehr zu erklären. Wer sich beginnt für solche Erkenntnisse zu interessieren, kann mit seinem Allgemeinwissen so einfach nicht mehr selber erklären was da ein anderer fragt. Sondern man muss dazu auch mal recherchieren und andere Spezialisten zitieren und die Fakten herausarbeiten bevor man losplappert.
Bei den Overreachingthemen hatte ich da erst mal angefangen zu recherchieren und das schnell gepostet. Finde ich aber schon grundsätzlich interessant ob man z.B. 3 mal am Wochenende trainiert oder es bei einer Einheit belässt und damit besser fährt. Jetzt mal auf Hobby-Wochenendsportler gedacht.
Ich trainiere meistens zwei Einheiten am Tag aber verschiedene Aktivitäten. Und das schon sehr lange. Da interessiert mich zunehmend was da aus neuer Sicht passiert.

Aber klar, wenn man am Ende der Sportkarriere steht und praktisch gar nicht mehr trainiert, dann ist das hier zu viel Stoff. Ich bin da durch Corona auch auf der Kippe ob man nächstes Jahr mit der Leistung noch mal an den Start geht. Wenn ja, dann muss man jetzt aber voll durchziehen. Der Herbst wird es zeigen ob die Leistung nochmal hochgeht. Habe übrigens dieses Jahr meine besten TT Zeiten und auch einige Leistungstests mit Bestleistungen seit 2005 gebracht. Die Frage, wie hoch die VO2max in diesem Alter noch ist finde ich persönlich jetzt doch zunehmend interessant. Ich habe den EIndruck, das die sogar noch ansteigt. Muss ich unbedingt mal testen lassen. Es ist also mehr ein Selbstexperiment und kein Profisport.
Das liegt aber im Trend, dem ich auch sehr ambitioniert folge. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5149541/pdf/fphys-07-00613.pdf
 
Gesetzt den Fall man hat eine sehr hohe Leistungsfähigkeit gewonnen dann ist aber schon nach wenigen Tagen Detraining praktisch alles wieder weg was man sich in vielen Wochen antrainiert hat.
Wenn das wirklich so wäre (und ich spreche ganz bewußt im Konjunktiv) ist das ganz gewaltig was falsch gelaufen.

Das erinnert sehr stark an die Erfahrungen, die Hobbysportler beginnend mit dem großen "Intensiv-Hype" vor ca. 15 Jahren machten. Nachdem zunächst auch Profis mit einem auf kürzere, intensivere Einheiten abstellenden Training gute Erfahrungen gemacht haben wollten (wie etwa dieser Österreicher vom Team Gerolsteiner mit einem mehrseitigen Artikel in "Tour" - später stellte sich heraus: er hatte gedopt) "pendelte" sich der Erfahrungsschatz auf folgendes ein: für Profis auf jeden Fall sinnvoll, sowas in das Training einzubinden, aber eine sinnvolle Verbindung ist entscheidend. Ansonsten keine großen Verbesserungen. Demgegenüber bei Einsteigern sehr schnell Verbesserungen, die aber auch bei Reduzierung des Trainings oder Unterbrechung schnell wieder weg sind.

Beim JulleArmstrich spricht immer wieder die Bedeutung der Regeneration aus seinen Zeilen: Darüber sollten wir reden!
 
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