• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Embacher Sammlung wird (teilweise?) versteigert

Anzeige

Re: Embacher Sammlung wird (teilweise?) versteigert
ich finde das die Versteigerung wenig aussagt aber es war ein Anfang das hobby
publik zu machen - auch durch die entsprechende werbung, berichterstattung
250 registrierte Bieter - das ist nicht viel - davon haben sicher viele auch gar nicht geboten sondern nur zugeschaut,
wie viele melden sich jedes jahr zur l eroica an? 8000 ? viele haben sich erst gar nicht
registriert weil sie glaubten die preise würden alle recht hoch werden und ärgern sich nun bei dem einen oder
anderen rad nicht doch den mut gehabt zu haben an der auktion teilzunehmen
viele sammler sind immer noch und weiterhin auf "schnäppchenjagd" und viele wollen einfach nur
schöne alte räder ohne anspruch auf historischen kontext oder wert auf seltenheit zu legen

für mich zeigt die auktion das viele sammler die söhne der zahnärzte der 80er jahre sind mit dem nötigen
kleingeld um die preise für cinelli und bianchi derart in die höhe zu treiben das sie im verhältnis
zu fes textima schauff aero gitane profil labour viel zu teuer, und die anderen viel zu niedrig sind
und dem mangelnden interesse sich ernsthaft mit der materie auseinanderzusetzen sondern dem marketing
der vergangenheit vertrauen

das das 50er jahre rochet 3000 brachte ist wohl (wie evtl auch bei dem ein oder anderem rad) der publikation in jan heines
büchern zu verdanken

ich bin mir auch sicher das einige räder bei entsprechend gut und informativ gemachten internet auktionen mehr
gebracht hätte und und bei dem thema information glaube ich liegt auch der haken an der ganzen sache und
gerade für neueinsteiger und interessierte - die einfache verfügbarkeit von verlässlichen informationsquellen im netz -
oder auf papier - und nicht das mühevolle bröckchensuchen auf 20 verschiedenen sites

wie oft wurde schon die letzten jahre hier immer wieder das ende der "blase" prognostiziert???
und ich fragte mich dann immer "welche Blase"? ein schönes altes rennrad für 500 - 1500,- - was ist das im
vergleich zu dem neuen schrott den ich für gleiches geld bekomme?

es lebe die Blase - ein prost auf die Blase



250 Bieter Live die sich teilweise lange anstellen mussten um sich zu registieren und total 500 live Besucher in Wien ist schon ein Erfolg,
und nur mit viel Lärm zu erreichen, Natürlich haben nicht alle mitgeboten, da ja manche Preise ziemlich abgezogen sind...
Es gab ja auch noch Gebote über Internet und Telefon. Aber Blasen kommen und gehen.
In der Marktwirtschaft wie auf der Haut.
 
ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden
lies dir meinen text noch mal in ruhe durch

du schriebst zuerst 250 angemeldete bieter - es war nicht ersichtlich das du nur die bieter im raum meintest
ohne telefon und online bieter - wenn es doch deutlich mehr bieter gab ist das ergebnis um so trauriger
 
Würd es nicht als Blase beschreiebn, eher als Ballon, bei dem sich einige ansehen, wie er steigt. Der Markt ist nämlich noch recht übersichtlich und vergleichsweise jung. Bei Fotoapparaten (bspw.) gibt es da eine längere Tradition samt Magazinen und Beiwerk, die schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat, ohne daß es zu einer wirklichen Blase gekommen wäre im Sinne von "Preis Supernova".

Es ist absolut logisch, daß Räder sammelnswerte Industrieprodukte sind: die Produktionsverfahren, Marken und Geschichten sind definitiv "heroisch" - d.h. vorbei wie die analoge Photographie - und damit einer sicheren Wertschätzung unterworfen. Wie enorm diese gedeiht? Ich würde die Preisentwicklungen von zB Designmöbeln in Kleinserie mit der von handgelöteten Rädern vergleichen, so etwa könnte die Entwicklung aussehen, da sehe ich eine große Nähe der Produkte.

Definitv entscheidend wird aber sein, wieviele Embachers in der nächsten zeit (2J) auftauchen.
 
Ich gebe gerne zu, dass ich hier ein wenig gespalten bin: einerseits geht es mir um das Fahren, das Benutzen der einzelnen Räder, andererseits ändert das Sammeln selbst die Eigenschaften der Räder, die nun nicht mehr als bloße Einzelstücke existieren, sondern in einer Art Gesamtkunstwerk aufgehen. Wenn man die Ausstellung im MAK (Österreichisches Museum für angewandte Kunst in Wien) gesehen hat oder die Verkaufsausstellung des Dorotheums, sieht man zwar noch immer einige überragende Einzelstücke, aber der Blick fällt auch auf die Qualität des gesamten Sammlungsorganismus, der nun mehr ist als nur die reine Summe der einzelnen Fahrzeuge.

Die Präsentation der Räder in der Ausstellung (wie auch im Buch und der sehr gut gemachten App) schlägt durch auf die Räder und überhöht sie ästhetisch. Dann ist auch ein runtergerittenes Bickerton 10mal so viel wert wie ein identisches, das für eBay (und mit dem Handy) an einer grauen Hauswand mit verkacheltem Sockel fotografiert wurde.

Dafür dürfen wir Herrn Embacher durchaus dankbar sein. Ich kann mich nicht erinnern, dass ein anderer Fahrradsammler Ähnliches erreicht hätte.
 
Das Kettler Stratos(für 1250 weggeembachert) ist diese Woche zweimal bei eBay drin. Mal gucken ob es jetzt mehr als die sonst üblichen 150-200 bringt.
 
Geht es tatsächlich nur darum zu sehen, ob unsere alten Räder nach der Auktion in Wien höhere Preise erzielen? Hoffentlich nicht, und zwar im doppelten Sinn: Zum einen möchte ich, dass man alte (Renn-)Räder auch ohne den Dauerbezug auf ihren möglichen Wiederverkaufswert sieht, zum anderen würde ich mich freuen, auch weiterhin günstig Räder kaufen zu können.

Werteinschätzungen, erzielte Erlöse und Marktwert unterliegen einer Reihe von Faktoren. Dass Picassos "Les Femmes d'Alger" für 179 Millionen Dollar verkauft wurde, sagt weder etwas aus über den künstlerischen Wert des Bildes noch über den künftigen Verkaufspreis. Sicher ist einzig, dass es im Mai 2015 einen Interessenten gab, dem das Bild 179 Millionen Dollar wert war. Sollte sich in der Gesellschaft ein Konsens bilden, dass Gemälde weder ästhetisch noch finanziell attraktiv sind, sinkt ihr Wert auf null. Wert unterliegt Moden, Strömungen, hype, psychologischen Faktoren. Angebot und Nachfrage kommen hinzu, bis am Ende der erzielte Preis entsteht.

Aktuell werden im Bereich alter Rennräder die folgenden zu hohen Preisen gehandelt:
  • Räder von noch bestehenden Firmen, deren aktives Marketing positiv auf gebrauchte Räder abfärbt, z.B. Bianchi, aber auch Specialized.
  • Räder aus kleinen Handwerksbetrieben: Rickert, Flema (Fritz Fleck), etc.
  • Italienische Räder großer und kleiner Hersteller, vor allem solche, die vermeintliches oder tatsächliches italienisches Flair verbreiten, z.B. durch reichlich „bling“ (Chrom, fein gefeilte Muffen, Gravuren, Pantographien).
  • Räder mit deutlichen Alleinstellungsmerkmalen, etwa von Zeus: Rahmen und Komponenten alle vom selben Hersteller.
  • Räder, denen geschichtliche Bedeutung beigemessen wird (DDR-Diamant), die einen berühmten Vorbesitzer hatten (Merckx, Thurau, Embacher ;-) oder ein bekanntes Rennen hinter sich haben (Tour de France, Friedensfahrt). Hier ersetzt die narrative das Marketing.
Zum Teil überlappen die o.a. Kriterien (etwa „Italien“ und „kleiner Handwerksbetrieb“). Überdies variieren die Preise je nach Land beträchtlich. So gibt es in Deutschland ein relativ gutes Angebot von günstigen und sehr gut fahrbaren Rädern im unteren und mittleren Preissegment, dazu gehören u.a. in Japan hergestellte Fabrik-Rennräder (z.B. Bridgestone, Nishiki, Centurion und Univega aus den 1980/90ern), die von deutlich besserer Qualität sind als z.B. die gleichalten Rosteimer von Dancelli, aber dennoch nur niedrige Preise erzielen. (Ausnahme, dank Marketing und Nostalgie-Käufern: Koga-Miyata. Koga-Miyatas sind hierzulande teurer als ihre japanischen Zeitgenossen. Umgekehrt erzielen Bridgestone-Räder in den USA höhere Preise als in Europa, was nicht nur an der soliden Qualität liegt, sondern vor allem an Grant Petersen, der nach seiner Zeit bei Bridgestone Cycle U.S.A. mit Rivendell seine eigene Marke etabliert hat.)

Witzigerweise kommt ein Segment kaum zum Tragen, das ich sehr schätze und als „Labelware“ bezeichnen möchte. Damit meine ich bike boom-Räder, die aus den großen Fabriken kamen und über Versand- und Kaufhäuser vertickt wurden. Mich amüsieren Räder von Mars (Quelle) und Gironelli (Neckermann), vor allem, wenn sie, wie mein feuerrotes Mars aus den 70ern, als „Udo Hempel-Edition" vermarket wurden. In Frankreich war dieses Phänomen deutlich ausgeprägter, und es gibt wohl keinen halbwegs bekannten französischen Rennradfahrer, der nicht wenigsten ein Sondermodell nach ihm benannt hat. Ich besitze u.a. ein lila „Louison Bobet“ und ein „R. Lapebie“ in knallorange. Diese Räder sind von durchschnittlicher Qualität, fahren aber meist besser als man vermutet. Viele haben ihren Vorbesitzern jahrzehntelang gute Dienste geleistet.

Gesammelt werden diese Räder nicht, denn sie sind weder artisanal noch besonders fein gemufft. Sie landen im Sperrmüll. In ein paar Jahren werden diese Räder die wirklich seltenen sein, ein Stück Rad-, Industrie- und Marketinggeschichte, um das sich leider niemand gekümmert hat, auch Embacher nicht.

Hempel_U_1978.jpg

Udo Hempel radelt für Deutschland und Quelle, auf einem klassischen Stück "Labelware", der "Udo-Hempel-Edition".
 
Auch sollte man nicht die erhebliche Sogwirkung außer Acht lassen, die von Auktionen ausgeht, denen spektakuläre Bedeutung zugemessen wird; meist einiger bedeutender Stücke wegen oder aufgrund der schieren Masse; vor dem Hintergrund bedeutender Objekte werden weniger bedeutende in ihrem Wert spürbar angehoben (der „elesene Kontext" gewährt hier eine Art generellen Vertrauenskredit in der Wert aller angebotenen Objekte) — dies gilt nicht nur für Fahrräder, sondern im Grunde für alle möglichen Sammelgegenstände und kann aberwitzige Dimensionen annehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, wie zum Beispiel dieser Blechdampfer von Märklin aus den frühen Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts. 170 000 Dollar.
Dabei kann man mit dem nichtmal übers Meer schippern....

MDampfer.jpg
 
das gitane wurde 1979 erstmals bei der tdf eingesetzt - also im sommer
und wurde vorher im windkanal bei renault entwickelt
ich will da nichts unterstellen und es gibt immer ideen und entwicklungen die zeitgleich stattfinden
aber es war nach der tdf auch noch genug zeit um im verbleibenden jahr noch ein aero rad analog gitane auf die
beine zu stellen
im windkanal hat er es sicher nicht entwickelt
:bier:

ist das hier rechts eigentlich solch ein Aero Gitane?

$_57.JPG


http://www.ebay.de/itm/Moser-Eddy-M...M1%2Fb6%2FhsXytJZaRbk%3D&orig_cvip=true&rt=nc
 
wer das paket gekauft hat den würde ich gerne kennenlernen
das rosanene könnte ein gitane sein aber gabel ist nicht original - lack ja eh nicht
 
250 Bieter Live die sich teilweise lange anstellen mussten um sich zu registieren und total 500 live Besucher in Wien ist schon ein Erfolg,
und nur mit viel Lärm zu erreichen, Natürlich haben nicht alle mitgeboten, da ja manche Preise ziemlich abgezogen sind...
Es gab ja auch noch Gebote über Internet und Telefon. Aber Blasen kommen und gehen.
In der Marktwirtschaft wie auf der Haut.





War die Auktion übersehen hat und auch ein Stück der Sammlung haben möchte,
Ich habe für einen Bekannten die Nummer 14 gekauft und abgeholt.
Jetzt meldet er sich nicht mehr, Also wer es haben möchte bitte schnell melden. Alles noch so wie ich es abgeholt habe, inkl Versteigerungsnummer am Lenker und Rechnung. Das Rad sehr hübsch aber ist leider nicht mein Sammelgebiet.
https://www.dorotheum.com/auktionen...lection/lotID/14/lot/1872709-aviac.html?img=0
 
Zurück