AW: Elbspitze 2010 !!!
Meine Erfahrungen hinsichtlich Langstrecke und Arschweh etc., um mal die vorangegangenen Bedenken zu erörtern, sind wie folgt:
Der Hintern schmerzt so oder so ab einer Fahrzeit von 10h und mehr. Ob mit
Assos- oder Lidlhose es tut einfach weh, aber das ist kein Problem, da man auf solchen Ultra-Marathons andere Gedanken hegt, als ständig an seine vier Buchstaben zu denken. Zum Beispiel habe ich Probleme mit den Handgelenken gehabt oder mit dem Nacken, aber auch das war nicht wirklich ein Problem. Der ganze Fraß (Bananen, Riegel usw.) war mir zu wider. Das Wasser in der Trinkflasche war zu kalt, ich hatte Bauchkrämpfe etc. ... da ist das bissl Arschweh nebensächlich.
Wenn man aber spürt, dass man dem Ziel -egal welches- mit großen Schritten näher kommt und man dabei kurz darüber nachdenkt, welche Megadistanz man schon hinter sich hat, macht es einen verdammt glücklich bald auf der Edelweißspitze oder wo auch immer zu sein. Da verdrängt man alles andere auch ein bissl Arschweh und dergleichen ohne weiteres. Glaubt mir. Es ist so.
Bezüglich der Kilometerleistung ist es m. E. natürlich nicht definitiv aussagekräftig und belastbar, dass jeder 10.000 km-Fahrer einen Nonstopmarathon über 600 und mehr Kilometer hinbekommt. Ich kenne ne Menge Leute die fahren weit mehr als besagte 10 TKM, die würden sich nie auf sowas einlassen, da sie eben auch nur max. 150 km meist aber deutlich kürzer Strecken fahren, dafür eben öfter. Die sagen, das ist Selbstmord.
Ich z. B. fahre täglich mit dem Velo zur Arbeit (macht 20 km am Tag). Unter der Woche trainiere ich sonst kaum, die 100 Arbeitskilometer mit 2.000 Hm pro Woche halten mich recht fit. An den Wochenenden fahre ich aber dann deutlich längere Distanzen. Ab März bis in den September gibt es kaum ein Wochenende ohne einen 200er "Radmarathon". In der Hauptsaison sinds dann auch mal 300 km und ein wenig mehr. Ich bin davonüberzeugt, dass dies der Grundbaustein für 600 km am Stück sind.
In Summe betrachtet, sind meine "echten Rennradkilometer" aber eher unter 10.000 pro Jahr. Durch das gezielte wiederholte Marathonfahren trainiert man aber die Ausdauer, die man auf der Elbspitze braucht. Unser Enno ist letzten April erst wieder aufs Rennrad gestiegen, nach langer Winterpause. Er ist mit uns gemeinsam 4 - 5 Wochen am Langstrecken-Trainieren gewesen und hat die Elbspitze gefinisht. Es geht also auch ohne massig Vorbereitungs-Kilometer pro Jahr. Man braucht halt starke Nerven und Ausdauer.
Auf der Langstrecke trainieren wir aber nicht nur Ausdauer, sondern auch Kraftausdauer und echtes Leiden. Das geschieht oft an langen Anstiegen, wo permanent 300 Watt kommen müssen oder auch an nur kurzen Wellen, wo dann einer mit 350 Watt und mehr die Keule aus dem Sack holt und den rest der Truppe ärgern will.
Insgesamt bin ich der Ansicht, dass die 200 km mehr zu 2009 den Kohl nicht mehr fett machen. Wenn das Wetter besser ist, ist alles möglich. Paris - Brest - Paris ist über 400 km weiter !!!