HeikoS69
Plattsnacker
Nachdem unsere große Tochter von mir das "Fahrrad des Jahres" 1991 geschenkt bekommen hat, als sie ca. 15 war, unser Sohn im selben Alter mein BioRacer Rando übernommen hat, ist jetzt unsere Jüngste dran, ebenfalls 15. Aktuell und noch bis Ende Mai '25 ist sie in Idaho.
Eigentlich hegte sie seit frühester Kindheit eine tiefe Abneigung gegen das Radfahren. Nur unter Murren und Knurren war sie dazu zu bewegen, außer ein paar Monate Anfang '21, wo ihr Fußballverein einen Preis ausgelobt hatte (den sie gewonnen hat) für den Spieler mit mit den meisten Trainingskilometern Laufen/Gehen/Radfahren (Trainingsausfall wg. Coronasperren). Da sind wir beide einige Male Strecken von 40 - 50 km gefahren. Mir hat das sehr gefallen.
Wenige Tage bevor sie in die USA geflogen ist, musste sie noch ein einige Besuche bei Freundinnen machen, 25 km insgesamt. Keiner konnte Sie kutschieren, also blieb nur das Fahrrad (Öffis sind hier auf dem Land keine Alternative). Sie hat dann ihren Bruder nach dem BioRacer Rando gefragt. Der ist ihr zu groß aber mit Sattel ganz runter ging's. Sie kam strahlend wieder nach Hause, weil man mit dem Rad so schnell fahren kann meinte sie. Sie hatte vorher schon von der süßen Frucht des Elektromotors genascht (bei ihrer Oma), fand das auch toll, das Fahren mit dem Rando hat sie aber überrascht. Na also, geht doch!
Jetzt wo sie so lange weg ist, habe ich Zeit genug ein Rad für sie zu suchen und es zu renovieren. Für mich kommt nur noch ein Guylaine in Frage. Die sind in der richtigen Größe, gutem Zustand und nicht zu teuer eher selten.
Kürzlich stand in Konstanz eines zum Verkauf, recht günstig, aber nur mit Abholung. @Krospum hat mich dann unterstützt, das Rad abgeholt, in einen DHL-sperrgutfähigen Karton verstaut und mir geschickt. Stefan, ich danke Dir auch hier noch mal. Das war sehr nett von Dir. Weil mein Suchhorizont so schmal war, hätte mein Plan mit einem Rad für die Tochter auch ganz im Sande verlaufen können. Umso schöner, dass das nun was wird.
[Wenn es so weit ist, wird unsere Tochter den Link für diesen Faden bekommen. Das was ich hier schreibe, könnte stellenweise banal wirken, ist aber auch für sie gedacht, in der leisen Hoffnung, dass sie ein klein wenig Interesse an Fahrradtechnik entwickelt (wie ihre große Schwester). Dieser Absatz wird irgendwann wieder gelöscht]
Donnerstag kam der Karton, einziger Transportschaden war der Reflektor am Frontlicht.
Tubus Cargo Gepäckträger, Shimano 7-fach Lenkerenschalthebel, Mavic Module 4 Felgen, ein paar Dinge die mir auf Anhieb gefallen haben. Der Rahmen hat nur ein paar kleine Roststellen, z.B. wo die Rahmenpumpe den Rahmen berührt oder ein Schaltzug am Steuerrohr scheuert. Modell WL, mit SPX Rohren, fand ich mit 350 Euro recht günstig.
Das Lenkerband hat allerdings die besten Tage hinter sich...
Baujahr 1995, der 410te Rahmen. Das Rad wurde lange nicht mehr geputzt...
Ich denke, das sind TA Kettenblätter, Zähnezahlen muss ich noch sehen. Der Deore DX-Umwerfer gehörte 1995 zur Standardausstattung gemäß Guylaine Katalog, das Pedal ist ein Billigteil mit Plastikkörper und Stahlkäfig.
175 mm Kurbeln auf einem 54er (c/t, 52,5 c/c) Rahmen, das passt nicht wirklich zusammen. Die Kette ist eine Rohloff SLT 99, der Rohloff Caliber bleibt unter der 0,75% Verschleißmarkierung, ich werde den Verscheiß noch mal genau messen, vielleicht kann die Kette sogar bleiben. Weil das eine Rohloff-Kette unterhalb der Verschleißgrenze ist, es die Kette aber schon ganz lange nicht mehr gibt, wird das Rad in den letzten 10, wenn nicht 15 oder mehr Jahren nicht viel bewegt worden sein.
Das Rad ist ausgestattet mit einem bunten Mix an Shimano Straßen- und MTB-Komponenten, verschiedene Gruppen und Modelljahre, das war bei Guylaine normal. Dieses Schaltwerk ist das aktuellste Bauteil am Rad, aus 1994. Es hat nur kleine Kratzer, das Rad hat nicht so häufig auf der Seite gelegen, ist scheinbar pfleglich behandelt worden,
Der Fahrer ist viel mit den Fingern am Bremshebel gefahren, die Anodisierung ist schon teilweise ab, die hinteren Bremsen sind mehr als die vorderen benutzt worden.
Einadrige Kabelführung war noch normal in den Neunzigern, warum die bei Guylaine beim Loch in der Kettenstrebe für das Kabel die Verstärkung weggelassen haben, habe ich nicht verstanden.
Als nächstes soll der Rahmen zum Rahmenbauer Pallesen / Norwid. Dieses Loch soll geschlossen werden, und hinten auf der Innenseite der selben Kettenstrebe in verstärkter Ausführung neu angelegt werden, groß genug für zweiadrige Kabelführung, dazu noch zwei/drei andere Kleinigkeiten. Insbesondere soll der Rahmen dort aber auf Geradheit geprüft werden.
Danach kommt der Rahmen und der Gepäckträger zu Bikecolours zwecks Neupulverung, Farbschema wird dieses werden, weil mir selber das vor 30 Jahren so gut gefallen hat
Vorne gelb, hinten inkl. Gepäckträger grau,
die genauen Farbtöne muss ich mir noch raussuchen, mit einem RAL Farbfächer.
Das Rad wird dann natürlich überhaupt nicht mehr wie ein klassisches Guylaine aussehen, obwohl es wieder einen Guylaine-Schriftzug bekommen soll. Neue Alu-Schutzbleche werden ihr Übriges tun.
Meiner Tochter wird das aber sicher nichts ausmachen.
Eigentlich hegte sie seit frühester Kindheit eine tiefe Abneigung gegen das Radfahren. Nur unter Murren und Knurren war sie dazu zu bewegen, außer ein paar Monate Anfang '21, wo ihr Fußballverein einen Preis ausgelobt hatte (den sie gewonnen hat) für den Spieler mit mit den meisten Trainingskilometern Laufen/Gehen/Radfahren (Trainingsausfall wg. Coronasperren). Da sind wir beide einige Male Strecken von 40 - 50 km gefahren. Mir hat das sehr gefallen.
Wenige Tage bevor sie in die USA geflogen ist, musste sie noch ein einige Besuche bei Freundinnen machen, 25 km insgesamt. Keiner konnte Sie kutschieren, also blieb nur das Fahrrad (Öffis sind hier auf dem Land keine Alternative). Sie hat dann ihren Bruder nach dem BioRacer Rando gefragt. Der ist ihr zu groß aber mit Sattel ganz runter ging's. Sie kam strahlend wieder nach Hause, weil man mit dem Rad so schnell fahren kann meinte sie. Sie hatte vorher schon von der süßen Frucht des Elektromotors genascht (bei ihrer Oma), fand das auch toll, das Fahren mit dem Rando hat sie aber überrascht. Na also, geht doch!

Jetzt wo sie so lange weg ist, habe ich Zeit genug ein Rad für sie zu suchen und es zu renovieren. Für mich kommt nur noch ein Guylaine in Frage. Die sind in der richtigen Größe, gutem Zustand und nicht zu teuer eher selten.
Kürzlich stand in Konstanz eines zum Verkauf, recht günstig, aber nur mit Abholung. @Krospum hat mich dann unterstützt, das Rad abgeholt, in einen DHL-sperrgutfähigen Karton verstaut und mir geschickt. Stefan, ich danke Dir auch hier noch mal. Das war sehr nett von Dir. Weil mein Suchhorizont so schmal war, hätte mein Plan mit einem Rad für die Tochter auch ganz im Sande verlaufen können. Umso schöner, dass das nun was wird.
[Wenn es so weit ist, wird unsere Tochter den Link für diesen Faden bekommen. Das was ich hier schreibe, könnte stellenweise banal wirken, ist aber auch für sie gedacht, in der leisen Hoffnung, dass sie ein klein wenig Interesse an Fahrradtechnik entwickelt (wie ihre große Schwester). Dieser Absatz wird irgendwann wieder gelöscht]
Donnerstag kam der Karton, einziger Transportschaden war der Reflektor am Frontlicht.
Tubus Cargo Gepäckträger, Shimano 7-fach Lenkerenschalthebel, Mavic Module 4 Felgen, ein paar Dinge die mir auf Anhieb gefallen haben. Der Rahmen hat nur ein paar kleine Roststellen, z.B. wo die Rahmenpumpe den Rahmen berührt oder ein Schaltzug am Steuerrohr scheuert. Modell WL, mit SPX Rohren, fand ich mit 350 Euro recht günstig.
Das Lenkerband hat allerdings die besten Tage hinter sich...
Baujahr 1995, der 410te Rahmen. Das Rad wurde lange nicht mehr geputzt...
Ich denke, das sind TA Kettenblätter, Zähnezahlen muss ich noch sehen. Der Deore DX-Umwerfer gehörte 1995 zur Standardausstattung gemäß Guylaine Katalog, das Pedal ist ein Billigteil mit Plastikkörper und Stahlkäfig.
175 mm Kurbeln auf einem 54er (c/t, 52,5 c/c) Rahmen, das passt nicht wirklich zusammen. Die Kette ist eine Rohloff SLT 99, der Rohloff Caliber bleibt unter der 0,75% Verschleißmarkierung, ich werde den Verscheiß noch mal genau messen, vielleicht kann die Kette sogar bleiben. Weil das eine Rohloff-Kette unterhalb der Verschleißgrenze ist, es die Kette aber schon ganz lange nicht mehr gibt, wird das Rad in den letzten 10, wenn nicht 15 oder mehr Jahren nicht viel bewegt worden sein.
Das Rad ist ausgestattet mit einem bunten Mix an Shimano Straßen- und MTB-Komponenten, verschiedene Gruppen und Modelljahre, das war bei Guylaine normal. Dieses Schaltwerk ist das aktuellste Bauteil am Rad, aus 1994. Es hat nur kleine Kratzer, das Rad hat nicht so häufig auf der Seite gelegen, ist scheinbar pfleglich behandelt worden,
Der Fahrer ist viel mit den Fingern am Bremshebel gefahren, die Anodisierung ist schon teilweise ab, die hinteren Bremsen sind mehr als die vorderen benutzt worden.
Einadrige Kabelführung war noch normal in den Neunzigern, warum die bei Guylaine beim Loch in der Kettenstrebe für das Kabel die Verstärkung weggelassen haben, habe ich nicht verstanden.
Als nächstes soll der Rahmen zum Rahmenbauer Pallesen / Norwid. Dieses Loch soll geschlossen werden, und hinten auf der Innenseite der selben Kettenstrebe in verstärkter Ausführung neu angelegt werden, groß genug für zweiadrige Kabelführung, dazu noch zwei/drei andere Kleinigkeiten. Insbesondere soll der Rahmen dort aber auf Geradheit geprüft werden.
Danach kommt der Rahmen und der Gepäckträger zu Bikecolours zwecks Neupulverung, Farbschema wird dieses werden, weil mir selber das vor 30 Jahren so gut gefallen hat

Vorne gelb, hinten inkl. Gepäckträger grau,
die genauen Farbtöne muss ich mir noch raussuchen, mit einem RAL Farbfächer.
Das Rad wird dann natürlich überhaupt nicht mehr wie ein klassisches Guylaine aussehen, obwohl es wieder einen Guylaine-Schriftzug bekommen soll. Neue Alu-Schutzbleche werden ihr Übriges tun.
Meiner Tochter wird das aber sicher nichts ausmachen.
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