“Mich stört eher die Überheblichkeit genau dieser Leute auf stark frisierten E-Bikes, die dann immernoch so tun, als wären sie die besseren Radfahrer oder überhaupt die Herrscher der Straßen. Aber das bringt ein Motor am Fahrrad offenbar grundsätzlich schon mit sich, auch ohne Leistungssteigerung.“
In Schleswig-Holstein nehme ich das überhaupt nicht so wahr und selbst wenn wäre es mir völlig egal.
Was kratzt es die alte Eiche wenn sich die Sau an ihr scheuert?
Grundsätzlich überhaupt nicht; das meinte ich ja auch mit den Mofas und Rollern auf Radwegen. Damit fahren halt einige Rentner zum Angeln und Jugendliche zu außerörtlichen Trinkgelagen (ist wieder seltener geworden); ab und zu fährt auch mal jemand eine Abkürzung zum normalen Straßenverkehr, aber in der Regel benehmen die sich alle und wissen auch, wo Probleme entstehen könnten bzw. dass das "eigentlich so nicht gehört". Ganz anders sieht das schon bei ganz normalen Autofahrern aus, die hier ebenfalls mit steigender Dreistigkeit die geteerten Radwege benutzten, seit fast alle "Sperrpfosten" an den Zufahrten entfernt wurden, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Worauf ich halt überhaupt nicht stehe, ist blöd angemacht und ausgelacht werden von Leuten, die ohne Motor nicht annähernd mithalten könnten. Oder mit voller Absicht riskant überholt, geschnitten, zum
Bremsen provoziert und dann wieder ausbeschleunigt werden usw., oder einfach merkfrei den Weg von nebeneinanderfahrenden Trotteln versperrt bekommen, die dank Kopfhörern auch Klingeln und Rufen erstmal nicht mitbekommen oder völlig verstört auf die Tatsache reagieren, dass es auch noch andere Verkehrsteilnehmer gibt. Manche rammeln dann vor Schreck kraftunterstützt in die Wiese oder den Graben; das habe ich bei normalen Radlern so auch noch nicht gesehen.
Von ca. 35 Jahren mehr oder weniger sportlichem Radfahren im mehr oder weniger öffentlichen Straßenverkehr waren bei mir ca. 20 ziemlich stressfrei, auch auf ganz normalen Straßen im Autoverkehr.
Der erste Teil der Irrsinns ging los mit dem sogenannten Radwegeausbau, bei dem hier in Nordhessen oft nur die Grundprobleme vergrößert und die Radler genötigt wurden, diese nun auch wirklich zu haben. Mit dem Ausbau wurden diese Wege vor allem außerorts auch attraktiver für andere Freizeitbeschäftigungen, nicht nur auf Rädern. Ob die Leute dabei immer ignoranter werden oder man davon nur mehr mitbekommt, weil man eben insgesamt mehr Leuten begegnet, kann ich nicht einschätzen. Mit dem Rollerblade-Trend war es hier dann erstmal ziemlich vorbei mit entspanntem Radfahren auf den dafür gedachten Wegen; mit den E-Bikes wurde das nicht besser. Innerorts kam in den letzten ca. 5 Jahren ein enormes Problem mit Hunden hinzu, das gerade in Kassel und Umgebung immer drastischere Maßnahmen der Behörden nach sich zieht - freilich ohne Wirkung.
Seit einigen Jahren fahre ich wieder häufiger auf normalen Straßen und habe damit viel weniger Probleme, obwohl direkt daneben ein fein geteerter Fernradweg verläuft. Oder ich fahre halt zu Zeiten, wo das sonst kaum jemand tut.