AW: Dienst ist Dienst und wieviel Zeit bleibt für das RR?
Hallo,
ich glaube ich habe den gleichen Beruf wie Shalimah,
arbeite auch in so einer Klinik, aber eben nicht als Pfleger, sondern gehöre zur Berufsgruppe derjeniger, die jetzt "nur" noch 24-h Stunden Dienste machen.
Bis Anfang diesen Jahres hatten wir noch 32h Dienste. Ich sagte nichts, wenn Bekannte (Beamte) von ihrer 38 h Woche erzählten. Die Woche war noch jung, und Dienstag abend hatten wir bereits 32h gearbeitet. Na, ja trotzdem tat es gut nach solchen Diensten in die Sidis zu schlüpfen und manchmal die Wut in die Pedale zu treten, bis die Schenkel brannten. Wenn`s dann noch schiffte, lag manchmal die Laune aber so darnieder, daß ich dem nächsten Autofahrer, der es gewagt hatte zu hupen gerne die Fresse poliert hätte.- Darf man als Gutmensch von berufswegen natürlich nicht-.
Da ich eben auch `nen stressigen Job, Familie und Kind habe, lautet meine Devise "Balancing". Die Kunst des Ausgleichs - also möglichst viel unter einen Hut bringen. Wenn man versucht mit seiner Zeit effektiv zu haushalten kriegt man erstaunlich viel gebacken. Auf`s Radfahren bezogen, heisst das bei mir immer mit dem Rad zur Arbeit, an der Rückfahrt noch `nen Umweg mit Bergeinlage. So kommen 1,5 h am Tag auf dem Rennrad zusammen. Im Winter wenigstens eine Stunde. Am WE wenn nicht gerade ein 24h Dienst auf dem Plan steht, eine 3-4h stündige Ausfahrt, möglichst morgens, wenn die Süßen zuhause noch schlummern.
Der "Zeitverlust" gegenüber dem Auto beträgt bei direktem Weg zur Arbeit etwa 20 Min/Tag. Das ist lächerlich wenig. Jeden morgen fahr ich an einer Schlange von Autofahrern vorbei, die auch keinen weiteren Weg zur Arbeit haben als ich, dafür aber 1,5 Tonnen Blech bewegen müssen. Ab 30 gehen sie langsam in die Breite, manche brauchen schon ab 40 Fett- und Blutdrucksenker und werden jedes Jahr mind. 1-2 Kg schwerer.(Macht halt +20 mit 50) Wenn ich mal mit dem Auto zum Dienst fahre, hab` ich abends das Gefühl, daß mir wirklich was fehlt, ich was verpasst hab`, zumindest wenn`s nicht gerade `nen Schneesturm draußen hat.
Im Alltag versuche ich auch soviel wie möglich mit dem Rad zu machen. Mit Kinderanhänger in die Stadt, statt vor dem Parkhaus im Stau zu stehen etc.
Ich find es geht sehr viel, wenn man will, vieles ist eine Frage der Gewohnheit.
Daß Sport nicht automatisch hirnamputiert bedeutet, sehe ich auch an meinem Chef: Der war mit 40 Professor, und hat trotzdem eine Marathonzeit von 2:42 h. Hut ab!
Cu Mark