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Der Ofmega Informationsfaden

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nur zwei Innenlager fuer drei Gruppen, CX und Competition teilen sich das Schraegkugel Konus Innenlager (Typ) 7000.
Die Mistral Gruppo hat ihr eigens Innenlager 2250
 

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Re: Der Ofmega Informationsfaden
Ich werde mich dennoch vorsichtshalber mal auf die Suche nach ein paar passenden Ofmega Innenlager machen... Drei Kurbeln, kein Lager, geht eh nicht.

@FloKos67 wie hast Du das am Atala gelöst mit der Mistral?
Ich habe das Ofmega Mistral benutzt. Ich habe vor dem Einbau blöderweise kein Bild davon gemacht aber es war diese hier die auch bei Velobase abgebildet ist. Hab ich da was falsch gemacht oder verstehe ich die Frage nicht richtig?
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Auf die Gefahr hin, dass ich die OfmeGEmeinde langweile hier meine kleine OfmeGEschichte.

Und ein paar Anmerkungen zum "Gruppen" Thema, das meiner Meinung nach der größte Marketing Coup von Shimano war, den sie je gelandet haben. Und vielleicht sogar die Initialzündung für ihren weltweiten Siegeszug...

Um es mir und euch ein bischen schwerer zu machen vorweg noch dieses ketzerische Bekenntnis: Ich habe mir nie besonders viel aus italiensichen Rennrädern oder Komponenten (herstellern) gemacht. Ich fand sie entweder überteuert oder/und oft nicht besonders funktional (für meine Rad-Bedürfnisse). Und gar nicht so selten nicht mal besonders schön (klar gibt es Ausnahmen und sogar ein Campa Teil;) - doch dazu komme ich später).

Dafür erflehe ich zunächst untertänigst die großherzige Vergebung aller Campagnolistas...und natürlich auch aller anderen Italovers.

Meine OfmeGEschichte begann etwa 1986, als ich mich irrsinnigerweise in die Mistral-Kurbel verguckt hatte - für ein Rennradprojekt, das ich mir mühsam vom studentischen Schmalbudget zusammensparte.
Es gab drei europäische Kurbeln, die es mir angetan hatten: Campas C-Record [1te Version, bis heute ästhetisch mein Lieblings-Campa-Teil - damit wäre die Rätselfrage vom Anfang aufgelöst;)], Stronglights 107 und schließlich die Mistral, die ich in einem kleinen Münchner Laden im Schaufenster gesehen hatte (vorher wusste ich nichts von ihrer Existenz). Mistral war ziemlich teuer (ich glaube um die 200 Märker), leichter als die vermutlich noch teurere C-Record und extravaganter als die Stronglight 107 (die es sogar als 3-fach gab...viel vernünftiger). Doch ich Narr musste die italienische Schönheit haben.

Ich hatte sie dann etwa 15 Jahre lang, fuhr sie viel und die Qualität, Leichtigkeit und Optik haben mich stets begeistert [weil das hier im Faden auch schon wild durcheinander ging: diese Kurbel ist ein sehr hochwertiges Produkt, das qualitativ prima mit den Topprodukten anderer Hersteller mithalten kann]. Doch dann wurde das Rad, das um sie kreiste, gestohlen. Die Welt ist bekanntlich schlecht.

Gestern habe ich mir eine Mistral-Kurbel in gutem Zustand gekauft. Völlig sinnlos. Nicht, weil ich sie brauche - ich verbaue und fahre nur "Compact"-Kurbenl LK 110/74 und da gibt es genug Gutes, Hübsches und Praktisches. Ich kaufe sonst auch nichts für die nicht vorhandene Vitrine. Das Zeug soll benutzt werden und in Altheit schönern. Alles egal bei Mistral - die im absurden LK 144 mit angeschrägten Kettenblattarmen daherkommt. Nach 20 Jahren ohne, werde ich demnächst wieder mit ihr sein. Naja, am Ende ist es nur ein hübsches Stück Aluminium....

Nun die anfangs angekündigten Anmerkungen zum Gruppenzwang. Irgendwann Mitte/Ende der 1970er Jahre machte sich Shimano auf, die Welt des Radfahrens zu erobern. Die bornierten Europäer schienen das irgendwie nicht mitzukriegen. Vermutlich, weil sie sehr von ihrer Überlegenheit überzeugt waren. Vielleicht auch, weil sie sich keine Globalisierung vorzustellen vermochten, die in umgekehrter Richtung zu den typisch europäischen imperialen Eroberungen seit der frühen Neuzeit verlaufen könnte.

Shimano landete bekanntlich manchen Flopp auf dem Weg nach oben. Zudem hatte Suntour lange Zeit die bessere Schaltwerkstechnik (Schrägparallelogram inkl. Patenten) und es war - zumindest in den 1970ern keineswegs ausgemacht, welcher Japaner am Ende das Rennen machen würde. Zudem: Campa regierte weitgehend die Rennradwelt, die Franzosen hatten eine großartige Radkulturgeschichte und viele Meriten. Aber eben auch die Hypothek der Grande Nation du Velocipede, die sich in ihren speziellen Normen, Gewinden, Durchmessern und Kleinfirmen selbst gefangen hielt - wobei die bekannte Qualitätsnonchalance vermutlich nur ein weiteres Sympton des langsamen Dahinsiechens gewesen sein dürfte.

Als Shimano die "Gruppe" erfand, war das ein seltener Geniestreich. Denn das war ein nie dagewesenes Angebot an die Fahrradfabriken dieser Welt: Antrieb, Schaltung, Bremsen, ja sogar Steuersätze, Sattelstützen und Vorbauten - alles aus einer Hand. Im gleiechen "Design" (na ja, zumidest mit gleichen Logos/Namen/Aufschriften) und von einem einzigen Lieferanten (der dann auch noch zuverlässig liefern konnte). Das hatte es noch nie gegeben. Auch wenn Campa das im Hochpreisbereich in Teilen ja auch schon erprobt hatte... Aber in der Masse und mit der Wucht, mit der es Shimano betrieb - mehrere Qualitätsstufen - und natürlich eine "Profi" Stufe, die zunächst als "Crane" startete, aber dann als "Dura Ace" den Marsch durch die Institutionen;) antrat, das war vorher unbekannt.

Selbstverständlich waren (und sind?!) niemals alle Einzelteile einer Gruppe gleichermaßen exzellent. Bzw. man kann die Teile prima mischen, wenn man will - und dabei Geld, manchmal Gewicht sparen, vielleicht sogar hübschere und haltbarere Komponenten finden. Das macht aber Arbeit - und nur wenige (Massen-) Hersteller taten das Ende der 1980er Jahre noch. Bridgestone fällt mir dazu ein (und natürlich Peugeot für lange Zeit mit dem unbedingten Hochhalten der französischen Fahne...).

Andererseits nutzte ein genialer Kopf wie Andries Gaastra den Ende der 1970er / Anfang der 1980er unschlagbar billigen Yen-Kurs, um sich im Kleide einer niederländischen (europäischen) "Spitzen"-Marke "Koga-Miyata" fast komplett bei den Japanern zu bedienen (Miyata baute unschlagbar günstige und gute/haltbare Rahmen, bei niedrigsten Temperaturen materialschonend und zuverlässig von Lötautomaten gefertigt und Shimano lieferte die kompletten Gruppen von "Altus" über "Golden Arrow" und "600 Arabesque" bis "Dura Ace"). Die Gaastras müssen Millionen verdient haben - nicht zuletzt dank Shimanos Gruppen-Marketing.

Kein Hersteller in Europa konnte da qualitativ/preislich und - last but not least - logistisch mithalten. Aber wie sollte man dann überhaupt auf Stückzahlen kommen? Und an Aufträge von mehr oder weniger großen Herstellern?

All die kleinen und ganz kleinen europäischen Buden mussten nun auf Teufel komm' raus auch "Gruppen" zusammenschustern - um überhaupt irgendwo zum Zuge zu kommen. Sachs hat das mit dem Zusammenkaufen eines Teils der französischen Industrie (Huret, Maillard, Sedis) versucht - aber nie einen ordentlichen Kurbel- oder Bremsenhersteller eingemeindet. Und der Weg hin zu konkurrenzfähiger Qualität und so etwas wie "corporate design" hat am Ende zu lang gedauert - vielleicht hat es die Mannesmann-Manager einfach auch zu wenig interessiert, weil es ein zu kleines Business mit zu viel Ideosynkrasien dies- und jenseits des Rheins war. Einfach zu viel Hassel bloß für Fahrräder - am führenden Automotive-Standort.

Puh, was für eine langatmige Hinleitung zu den Ofmega-"Gruppen", über die in diesem Faden schon so viele Details ausgetauscht worden sind.
Ofmega als relativ kleine Bude in Oberitalien, die vermutlich das ein oder andere Zulieferteil für andere italienische Hersteller gemacht haben, aber auch ein wenig Forschung/Entwicklung und sogar Patente hatten, spürte sicher auch (ähnlich wie vermutlich Gipiemme, Miche, Rino...), dass selbst die heimische Fahrradindustrie im Mittelklassebereich sich anderweitig (komplett und convenient) bediente - also mussten irgendwie "Gruppen" auf verschiedenen Qualitäts- und Preisniveaus zusammengestellt werden. Und das ging, sympathisch italienisch, offensichtlich kunterbunt durcheinander. Das Plastik-"Mistral" Schaltwerk war wie Popart auf Rädern (und brachte sicher viel Geld in die Kassen), aber qualitativ war es natürlich nur ein Gimmik. Warum man dann eine so schicke und gute Kurbel als "Mistral" labelt wie diesed Plastik-Spaßteil??? - amici, probabilmente solo i nostri amati vicini a sud delle Alpi possono capirlo.;)

Es muss also ziemlich durcheinander gegangen sein bei Ofmega - und es ging offenbar die erste Hälfte der 1980er so.
Schließlich dann der Versuch, mit ATALA ein Profiteam auszustatten. Man suchte in den eigenen Regalen die besten Naben, die beste Kurbel, das beste Innenlager, das beste Schaltwerk, die vermeintlich besten Pedalen. Und was nicht in entsprechender Qualität [oder überhaupt nicht] vorhanden war, wurde entweder noch etwas aufgepimpt oder eben zugekauft - wie vermutlich der Steuersatz oder die Simplex-Schalthebel.
Hier kann man sich den Original-Atala/Ofmega "Profi"-Gruppen Prospekt in voller Schönheit anschauen - es wurde ja schon weiter oben im Faden daraus gepostet:
https://www.disraeligears.co.uk/site/ofmega_-_gruppo_squadra.html
"Gruppo Squadra" - certo, è tutto in italiano - mi chiedo se abbiano mai fatto una versione in inglese?
Ich persönlich würde höchstens die Kurbeln und vielleicht noch das hintere Schaltwerk besitzen wollen - und auch nicht unbeingt müssen...die Kurbeln vielleicht doch;) - aber sonst: Mavic Naben waren/sind sicher besser, der vordere Umwerfer ist eine Gurke und der Steuersatz, na ja, geht sicher, aber es gibt hübschere.

Was für ein langer, subjekivistisch-unsachlicher Beitrag das doch geworden ist.
Falls es jemand zuende gelesen haben sollte: Danke für die Langmut und noch dies - vielleicht war ja alles ganz anders mit Ofmega, Mistral und den zwanghaften Gruppen.;)
 
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Ofmega Kurbeln
Die CX ist sehr schön angephast auch rückwärtig. Die Rückseite ist nur Teilpoliert, der Stern zeigt eine Gussoberfläche ohne Nacharbeitung.

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Das mit der mäßigen Nacharbeitung gilt auch für die Mistral. Eigenartigerweise hat die linke Rückseite diese Ausfräsung wie vor. Die rechte antriebsseite jedoch nicht. Irgendwie etwas unentschlossen. Oder wie es in Italien heißt "bella figura"

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Kurze Anmerkung eines Mistral-Kurbel-Jüngers: Letzte Woche wurde in der großen Bucht die 165mm (!) kurze Mistral Kurbelgarnitur ohne Kettenblätter, ohne Abdeckkappen in schönem! gebrauchten Zustand in einer Auktion mit Höchstgebot 209,53 € zzgl. Versand ersteigert. Ok, es war laut Verkäufer die vermutlich nur 1x produzierte „Pista Track Fixed Gear“ Ausführung;) Aber immerhin. Soviel zum (Markt-) Wert manch eines Ofmega-Teils. Nicht, dass ich es vergesse: Irrsinn.

Cheers, matthias
 
@ostaustausch Ofmega hat mehrere Einzelstücke in Umlauf gebracht wie es scheint. Meine 4-Armige Ofmega Bartali gehört ja auch dazu.
P.S. mir hat übrigens dein Post über die Mistral sehr gut gefallen.
 
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Das Plastik-"Mistral" Schaltwerk war wie Popart auf Rädern (und brachte sicher viel Geld in die Kassen), aber qualitativ war es natürlich nur ein Gimmik.

Bist Du dieses "Gimmick" selbst schon gefahren?

Hier mein schon früher veröffentlicher Erfahrungsbericht:

Über die Plastikteile hab ich auch schon viel Übles gehört, weil ich aber nun mal neugierig bin, hab ich mir die beschimpften Ofmega Teile gekauft.

Nach mehreren Ausfahrten in der vergangenen Zeit ist mein Eindruck sehr positiv.
Zu den Schalthebeln:
Während bei Reibschaltung zwischen Stahlhebel und Kunststoffscheiben die Fixierung eingestellt wird, ist diese bei Kunststoffhebeln umgekehrt. So ziemlich keine Metallhebel/Messing-/Kunststoffscheiben-Kombis,
weder in den 80ern (Sachs, Shimano, Campagnolo) noch in jüngster Vergangenheit (Gian Robert) waren so einzustellen, dass sie sich nicht selbst verstellten und dabei leicht zu schalten waren,
Entweder leicht schalten und "Automatik" bei Wiegetritt oder schwer schalten und die Kette bleibt liegen.
Die Gian Robert hab ich so angeknallt, dass Kollegen schmerzhaft das Gesicht verziehen, wenn sie es versuchen sie zu bewegen.

Der Ofmega-Hebel ist tatsächlich der erste den man so leichtgängig feststellen kann, dass er leicht schaltet und Schaltwerk und Umwerfer zuverlässig in Position bleiben. Das war meine erste Überraschung.

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Der Kunststoff des Mistral Schaltwerks hat die Jahrzehnte gut überstanden. Schaltzugaufnahme und -Klemmung sind auf drehenden Bolzen gelagert. Dadurch wird der Zug nicht gebogen. Tatsächlich ist der Ritzelwechsel sehr leichtgängig. Insgesamt hab ich noch nie eine Unterrohrhebel-Schaltwerk-Kombi gefahren, die so wenig Handkraft erfordert. Das war die zweite Überraschung.

Die dritte war, dass das Schaltwerk kaum ausgenudelt ist. Der Schaltkäfig bleibt schön weit von den Speichen weg, das hab ich mit dem Victory-Schaltwerk ganz anders erlebt. Die Messingbuchsen waren da schnell verschlissen und der Käfig landete in den Speichen. Meinen Kumpel hat es ein Schaltauge gekostet.

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Wie sich andere Kunststoff Schalthebel verhalten, kann ich nicht sagen, die Ofmega sind jedenfalls gut.


Warum man dann eine so schicke und gute Kurbel als "Mistral" labelt wie diesed Plastik-Spaßteil??? - amici, probabilmente solo i nostri amati vicini a sud delle Alpi possono capirlo.;)

Warum belastungsgerecht gestalteter Kunststoff schlecht sein soll kann ich nicht nachvollziehen.
Bei Bremshebeln/Bremschalthebeln wird dies in großer Stückzahl seit Jahrzehnten gemacht.

Die Formsprache des Ofmega Mistral Schaltwerks und der Mistral-Kurbel mögen zunächst unterschiedlich erscheinen, im innovativen Charakter dieser Komponenten passen sie zusammen. Das haben nur wenige kapiert, weil "Plastik ist böse."

Und ein gelbes, grünes, blaues, weißes oder rosfarbenes Schaltwerk ist einfach mal ne klasse Idee 🤩

Als Shimano die "Gruppe" erfand, war das ein seltener Geniestreich. Denn das war ein nie dagewesenes Angebot an die Fahrradfabriken dieser Welt: Antrieb, Schaltung, Bremsen, ja sogar Steuersätze, Sattelstützen und Vorbauten - alles aus einer Hand. Im gleiechen "Design" (na ja, zumidest mit gleichen Logos/Namen/Aufschriften) und von einem einzigen Lieferanten (der dann auch noch zuverlässig liefern konnte). Das hatte es noch nie gegeben. Auch wenn Campa das im Hochpreisbereich in Teilen ja auch schon erprobt hatte... Aber in der Masse und mit der Wucht, mit der es Shimano betrieb - mehrere Qualitätsstufen - und natürlich eine "Profi" Stufe, die zunächst als "Crane" startete, aber dann als "Dura Ace" den Marsch durch die Institutionen;) antrat, das war vorher unbekannt.

Vor allem war das der Beginn des konsumentenfreundlichen und verkehrssicheren Fahrrads, auch außerhalb des Rennradbereichs. Es gab plötzlich Bremsen, die gut bremsten und Schaltungen die gut schalteten an Fahrrädern die bezahlbar waren.

Hatte Anfang der Achtziger ein 250 Mark Rennrad, frag nicht. Schaltung war ganginkontinent, Bremsen erforderten vorausschauendes Bremsen, alles renommierte europäische Hersteller, die es nicht mehr gibt.
Das Rad hätte eigentlich nicht, wie viele andere dieser Zeit, in den Straßenverkehr gedurft.
Hab viel damit gelernt und wußte, was ich dann wollte.

Am nächsten Rad war dann eine Shimano-Billiggruppe dran, ein Quantensprung in jeder Richtung. Alles hat funktioniert, ein Schauff Transamerika.

Selbstverständlich waren (und sind?!) niemals alle Einzelteile einer Gruppe gleichermaßen exzellent.

Dass dies nicht selbstverständlich ist konnte ich bei der Dura Ace 7700 erfahren.
Die perfekte Gruppe, in allen Punkten.

Mit Neunfach begann aber auch die großflächige Spezialisierung von Fahrradteilen, die das Verlassen der "Gruppenordnung" unsinnig macht. Wozu auch, eine 11 fach-Gruppe funktioniert bestens und das wird auch noch die 15- und 42-fach Gruppe tun.
Keine Ahnung, wo das hinführt, bin bei 11-fach ausgestiegen.
 
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Interessanter Bericht. Vielen Dank. Meine Erfahrung mit Plastikschaltungen begrenzen sich auf Favorit und Simplex Criterium.
Die Favorit ist unbedingt zu vermeiden. Ich hatte sie an einem 5-fach Mifa und habe lieber nicht geschaltet als kilometerlang mit dem schwergängigen und unpräzisen Hebel einen passenden Gang zu suchen.
Das ganze Gegenteil ist die Simplex. Das ist die leichtgängixte Schaltung, die ich je gefahren bin und ich bin immer wieder begeistert, wie leicht und präzise das geht (auf Shimanokranz, hhhm).

Und wieder zm Thema: die Tretlagerschalen sind bei der Mistral aus Alu. Das kann zu schnellem Verschleiß führen. Mein Bruder hat sich damals für sein gutes Bianchi eine Mistralkurbel samt Tretlager geholt und da waren die Schalen im Nu durch. Ich glaube, er hat dann irgendein Shimano genommen und das hat dann gehalten. Vom Unterschied ISO-JIS hatten wir damals noch nix gewusst.
 
Bist Du dieses "Gimmick" selbst schon gefahren?
Ungefähr vor 35 Jahren und die Erinnerung ist gänzlich verblasst - es hing am Rad eines Freundes und die Erfahrung damit hat bei mir zumindest keinen Kaufimpuls ausgelöst.
Die Formsprache des Ofmega Mistral Schaltwerks und der Mistral-Kurbel mögen zunächst unterschiedlich erscheinen, im innovativen Charakter dieser Komponenten passen sie zusammen.
Hm. Mag sein. Aber offenbar war die Welt (Kundschaft) damals nicht reif für eine solchermaßen definierte Gruppe. Für das Atala Team musste jedenfalls das Premier-gelabelte, in der Formensprache sehr der Kurbel angelehnte Schaltwerk ran. Mitsamt zugekauften Metall-Schalthebeln von Simplex. Das kann natürlich an den konservativen Rennrad-Leuten liegen, die Angst vor Plastik hatten oder es einfach nicht begriffen hatten.
Dass dies nicht selbstverständlich ist konnte ich bei der Dura Ace 7700 erfahren.
Die perfekte Gruppe, in allen Punkten.

Mit Neunfach begann aber auch die großflächige Spezialisierung von Fahrradteilen, die das Verlassen der "Gruppenordnung" unsinnig macht. Wozu auch, eine 11 fach-Gruppe funktioniert bestens und das wird auch noch die 15- und 42-fach Gruppe tun.
Keine Ahnung, wo das hinführt, bin bei 11-fach ausgestiegen.
Dura Ace 7700 hatte ich zugegebenermaßen nicht auf dem Schirm. 1. weil ich max 8-fach fahre, 2. weil ich keine Brifter fahre.
Ich habe aber keinen Zweifel, dass das eine in allen Einzelteilen exzellente Combo gewesen ist. Halt nix für mich und meine schlichten Bedürfnisse…
 
Habe bisher nur ein Foto - kann jemand dieses Lager identifizieren ? Bei VeloBase finde ich es nicht.
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Ich glaube, ich hätte die Schaltwerke '500' in den 80-ern in Polen als Lizenz(?) unter dem Namen "Romet" gesehen.
 
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