...zum Hundersten:
-Farbspektrometer funktioniert nicht bei Rohren.
-Farbcodes helfen nur in den seltensten Fällen.
-Farbmusterkarten geben eine Grundrichtung vor.
-Farbtonfeintuning kann der Profi im Lackmischraum erzeugen.
Die gößten Probleme sind meiner Meinung nach, das Verschwinden von lösungsmittelhaltigen Basislacken sowie deren entsprechenden feinen Metallikeffekte und das genaue Mischen kleinster Mengen Lack.
Niemand weiß es oder hat je dokumentiert, welcher Lackhersteller (
Standox, Sikkens, Herberts, Glasurit, Spieß Hecker...) in der Produktion verwendet wurde. Hier enstehen schon die ersten Unterschiede in der Farbpigmentierung; die differente Alterung durch UV-Strahlung tut ein weiteres. Weiter müsste zur visuelle Perfektion bekannt sein, welcher Untergrund
unter dem Decklack ist. Wurde der Lack im Dreischichtverfahren mit weißem oder silbernen Vorlack aufgebracht, wurde ein Tonfüller eingesetzt, wieviele Schichten wurden lackiert usw.
Ein mir befreunderter Lackierer konnte aus altem 2K Stammaterial noch etwas Bianchi-Celeste bei gutem Tageslicht mischen.
So zu sagen freihändig, nur den Rahmen und die Augen als Muster, hat das gut 20min. gedauert.
Nicht jeder Lackierer hat dafür Zeit und Muse.
Für den Hausgebrauch ist ein reiches Sortiment an Kunstharzfarben aus dem Modellbaubereich hilfreich (nicht die aktuellen Revell Farben auf Wasserbasis sondern z.B. von Humbrol). Damit lassen sich auch kleinste Mengen an Farben anmischen und mit Airbrushpistole oder feinen Pinsel applizieren. Nuancenreiche Nagellacke für den Spotrepair (wie z.B. das Programm von
essence) wurden auch schon allen Ortes empfohlen.
Im Grunde kann man nur versuchen das Auge bestmöglich zu betrügen - mehr braucht es nicht.
Grüße
Karsten