Ich hatte 3 Döschewos 23, 25 und 27 PS mit 500 bzw 600 ccm. Der schnellste davon lief mit Anlauf und Rückenwind Tacho-120. Die Geschwindigkeit war aber nicht das Maß der Freude. Wobei ich mit der 25 PS Ente beim täglichen 2x45km Pendeln über Kreisstraßen einer der Könige der Strecke war die über wellige, kurvige Kreisstraßen führte. Eine meiner heutigen RR-Strecken.
Den linken Arm unter dem Klappfenster, ab und an mal mit dem Krückstock die Übersetzung wechselnd bin ich damit herrlich gecruised, gegrooved und hab mich damit in die Kurven gelegt. Bei schönem Wetter das Dach zurück gerollt und jeder Bodenwelle das maximale Swingvermögen abgerungen. 5-6 Ltr Super gingen durch, was in den 80rn ein sehr guter Wert war. Die "dicken Jungs" taten mir stets Leid in ihrem Aufwand, finanziell wie leistungsmäßig, auch nur annähernd einen vergleichbaren Fahrspaß zu erreichen. Bei meinem späteren Xantia Activa V6 begann der Fahrspaß erst bei 120 km/h auf der Landstraße und auf der Autobahn sollte die Nadel schon in der 200er Region stehen. Klar war ich damit viel schneller am Ziel aber mehr als einmal dachte ich etwas enttäuscht "och, ich bin ja schon da".
Ich hatte einige, unterschiedlich Autos, auch andere Kleine wie Fiat 770 oder Autobianchi A112 und auch Trümmer wie 220D/8. Bei keinem Auto brauchte es so wenig Geschwindigkeit wie im 2CV um maximalen Fahrspaß zu bekommen. Damit meine ich nicht nur das Schwingen, Schaukeln und die unerreichte Seitenneigbarkeit. Es gab darin immer auch maximales Feedback aus der Landschaft. Sei es der Windzug durch die niemals dichte Karosse, die Sonne durchs Dach oder das Erklimmen von Steigungen. Etwas das man nicht kaufen kann gab es im 2CV immer gratis dazu: Zeit! Und Zeit ist Leben. Und der Weg ist das Ziel.
Quel bonheur!