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Claudia Pechstein

AW: Claudia Pechstein

endlich mal jemand, der die Juristik und ihren Inhalt voll im Griff hat. Damit würde ich mich statt an BVG und EGH gleich an die UNO oder noch weiter wenden.

Nein sicher nicht, aber ich unterhielt mich mit mehreren Juristen über dieses Thema. Es ist interessant, dass sich auch Juristen bei diesem Thema nicht ganz einig sind. Aber alle waren sich bezüglich der Fragwürdigkeit der Vorgehensweise der Verbände und der WADA einig. Floyd Landis wäre wahrscheinlich sogar vor das IGH gezogen. In seinem Fall war die Beweislage glücklicherweise juristisch und wissenschaftlich eindeutig. Wäre die Faktenlage bei ihm wie bei Claudia Pechstein gewesen, wäre die WADA und die Verbände damit wohl nicht durchgekommen.

Ich kann verstehen, dass man sich über die AntiDopingRegeln aufregt, besonders in diesem Bereich, wo keine regulären, positiven Dopingproben vorliegen. Aber warum wird jedesmal hinterher nach dem BGH, den Menschenrechten und der Verfassung geschrien, wenn jemanden eine Entscheidung nicht passt?!

Von einem Berufsverbot kann auch keine Rede sein, denn Frau Pechstein ist eigentlich Polizistin, nur freigestellt für Training und Wettkampf. Spitz formuliert sollte sie demnächst zum ersten Mal ihren Beruf ausüben werden... ;)

Exisitert denn ein Recht auf eine freie Berufswahl unter allen Umständen? Kann auch ich mit meinen mageren Fahrleistungen und trotz einer 4 vorne ...

Weil genau diese Grundrechte hier verletzt werden und diese in jeder demokratischen Verfassung garantiert sind.

Falls es hier nicht um ein Berufsverbot geht, da Claudia Pechstein nicht als Profi-Sportlerin anerkannt wird, könnten die WADA und die Verbände diesmal vielleicht damit durchkommen. Das nächste Mal, bei dem es einen Berufssportler trifft, wird das alles wieder aufgerollt werden. Ob die WADA dann erfolgreich ist, ist sehr fraglich.

Ich betonte den Punkt Berufsverbot, es ging nicht um freie Berufswahl. Falls in deinem Arbeitsvertrag stehen würde, dass IT-Fachkräfte laut einer wissenschaftlich fragwürdigen Studie gewisse körperliche Normwerte einhalten müssen, sonst können sie diesen Beruf nicht ausüben, und bei der nächsten betrieblichen Gesundheitsuntersuchung eine angeborene Anomalie entdeckt wird und dir gekündigt wird, dann möchte ich deine Reaktion sehen. Auch darum geht es. Berufsverbote auf Grund einer Abweichung von der statistische Norm, begründet durch fragwürdige Studien. Als Antwort bekommst du dann auch, dass dir der Inhalt des Vertrages bekannt war und du ihn akzeptiertest und unterschriebst.

In einer Sache lass ich mit mir reden, die Wissenschaft hat sich wirklich schon oft geirrt, und hinterher korrigiert. Meist zimmert sie nur Modelle zurecht, die gerade passen und ständig umgebogen werden um auch mit neueren Erkenntnissen noch zu passen. Und gerade im Bereich Medizin, insbesondere Innere und die ganzen Zusammenhänge im Körper wissen die immer noch sehr wenig. Von daher kann es schon sein, dass es mit dem WADA-Code den ein oder anderen trifft, der (relativ) unschuldig ist. Allerdings sind das, glaub ich Einzelfälle, wie CP eben...

Wie schon erwähnt, kann ich das Dilemma der Verbände und der WADA verstehen. Sie registrieren, dass immer mehr mit Substanzen manipuliert wird, die identisch zu körpereigenen Stoffen sind oder diesen sehr stark ähneln. Eine traditionelle Dopinganalyse läuft hier ins leere. Die WADA muss die neuen Methoden aber viel besser wissenschaftlich absichern und darf nicht die Beweiskraft auf die Sportler abwälzen.

Die bio-chemischen Vorgänge in den Lebewesen und speziell beim Menschen sind äußerst komplex und noch lange nicht in allen Einzelheiten verstanden. Ich führte schon das Beispiel Lactat an, es gibt etliche andere. Dann muss eine seriöse Wissenschaft aber auch einmal zugeben, dass leider noch keine beweiskräftige Faktenlage vorliegt.

Die Ernäherungswissenschaft, die Trainingswissenschaft und die Medizin änderten ihre Richtlinien auf Grund von neueren Erkenntnissen häufiger in den letzten Jahren. Der Homo Sapiens scheint zu uneinheitlich zu sein. Außerdem können selbstverständlich keine vernünftigen Experimente gemacht werden. Auch hindert die übertriebene Hierachie in der Medizin die Übernahme neuerer wissenschaftlicher Erkentnisse. Als Beispiel kann das Dogma genannt werden, dass im Erwachsenenalter keine neuen Gehirnzellen mehr gebildet werden. Dieser Schwachsinn, obwohl nie wirklich belegt, hielt sich jahrzehntelang. Wie sagte Wirchow zu Robert Koch: "Ich brauche nicht in ihr Mikroskop zu schauen, ich weiß dass es keine Bakterien gibt." (Er sagte damals natürlich noch nicht Bakterien).

Marcos
 
AW: Claudia Pechstein

Was du schreibst mag für den normalen Arbeitnehmer und dessen Arbeitgeber alles stimmen, aber nicht für einen Sportler, der eher als Selbstständiger angesehen werden soll. Hier werden viel zu viele Äpfel mit Birnen verglichen.

Wenn ich auf der Arbeit gegen geltendes Recht verstoße, werde ich auch zur Rechenschaft gezogen und bin evtl. meinen Job los. Als Anwalt kann ich z.B. meine Zulassung verlieren, als Mediziner meine Aprobation, wenn ich gegen deren geltende Regeln verstoße. Die Anwaltskammer ist ja auch keine staatliche Stelle und spricht trotzdem ein Berufsverbot innerhalb der eigenen Reihen aus.

Nochmal, die Sportler haben die Regeln akzeptiert ob notgedrungen oder aus freien Stücken ist egal, denn solange alles gut läuft, kümmert man sich nicht weiter drum, aber hinterher wird geheult, PR Tricks werden ausgepackt, dubiose Gutachten und Meinungen besorgt und und und...
Alleine schon die Verteidigungsstrategie zeigt einem nicht wirklich ein Sportler mit von sich überzeugter Unschuld. Heute so, morgen so, dann wieder andersrum... :rolleyes: Ich glaube ernsthaft nicht, das die Alte unschuldig ist.

Warum hören wir eigentlich nichts von dem Arbeitgeber von Frau Pechstein zum Thema? Der ist einzig darüber besorgt, ob sie nicht ihren Dienst antreten müsse, wenn sie gesperrt ist? Müßte den nicht auch interessieren, ob eine Bundesbeamtin in Dopingpraktiken verstrickt ist?
 
AW: Claudia Pechstein

Unsinn, einem Sportler wird von einer Institution verboten seinen Beruf auszuüben. Die WADA nimmt sich das Recht heraus Berufsverbote auszusprechen.

Ausgemachter Unsinn,
Hier wird niemandem verboten seinen Beruf auszüben, Fr. Pechstein ist nämlich keineswegs Berufseisschnellläuferin sondern Bundespolizistin

Ihr Arbeitgeber ist die Bundesrepublik Deutschland vertreten durch den Bundesminister des Inneren.

Es geht auch nicht wirklich um eine Beweislastumkehr, vielmehr gilt ein Dopingvergehen, wenn auf Grund eines Indizes die Wahrscheinlichkeit für Doping grösser als die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Ursache ist. D.h. es muss vor allem bei einem Indizienbeweis nicht das Doping zweifelsfrei bewiesen werden, sondern es muss nur eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für Doping festgestellt werden. Wenn dieser Fall eingetreten ist, reicht es auf der anderen Seite eben nicht aus, dass der Athlet einen begründeten Zweifel weckt, sondern es muss dann einen Beweis führen, dass es wesentlich wahrscheinlicher ist, dass seine Werte auf eine natürliche Ursache zurückzuführen sind als auf Doping. Dieses Konstrukt ist notwendig um überhaupt solch indirekte Beweise wie Blutprofile zu ermöglichen.

Im Falle eines Sportlers und seiner Sportausübung im lizensierten Sport geht es hierbei um Verbandsrecht. Hier dürfen selbstverständlich solche Regeln getroffen werden.

Im Übrigen gibt es durchaus auch im Arbeitsrecht die Möglichkeit sehr spezieller auf den jeweiligen Beruf zugeschnittener Regeln, so kann beispielsweise ein kirchlicher Arbeitgeber entgegen der normalen Gleichstellungsbestimmungen ausschliesslich Arbeitnehmer der eigenen Konfession einstellen. Oder beispielsweise begündet in bestimmten Fällen die Ehescheidung des Arbeitnehmers eine Kündigung.
 
AW: Claudia Pechstein

Ausgemachter Unsinn,
Hier wird niemandem verboten seinen Beruf auszüben, Fr. Pechstein ist nämlich keineswegs Berufseisschnellläuferin sondern Bundespolizistin

Ihr Arbeitgeber ist die Bundesrepublik Deutschland vertreten durch den Bundesminister des Inneren.

Ruht nicht während ihrer aktiven Zeit, das Beamtenverhältnis?
Die einzigen Beamten die dazuverdienen dürfen sind doch meines Wissens verbeamtete Professoren der Medizin. Die dürfen privat abrechnen.
 
AW: Claudia Pechstein

Ausgemachter Unsinn,
Hier wird niemandem verboten seinen Beruf auszüben, Fr. Pechstein ist nämlich keineswegs Berufseisschnellläuferin sondern Bundespolizistin

Ihr Arbeitgeber ist die Bundesrepublik Deutschland vertreten durch den Bundesminister des Inneren.

Es geht auch nicht wirklich um eine Beweislastumkehr, vielmehr gilt ein Dopingvergehen, wenn auf Grund eines Indizes die Wahrscheinlichkeit für Doping grösser als die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Ursache ist. D.h. es muss vor allem bei einem Indizienbeweis nicht das Doping zweifelsfrei bewiesen werden, sondern es muss nur eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für Doping festgestellt werden. Wenn dieser Fall eingetreten ist, reicht es auf der anderen Seite eben nicht aus, dass der Athlet einen begründeten Zweifel weckt, sondern es muss dann einen Beweis führen, dass es wesentlich wahrscheinlicher ist, dass seine Werte auf eine natürliche Ursache zurückzuführen sind als auf Doping. Dieses Konstrukt ist notwendig um überhaupt solch indirekte Beweise wie Blutprofile zu ermöglichen.

Im Falle eines Sportlers und seiner Sportausübung im lizensierten Sport geht es hierbei um Verbandsrecht. Hier dürfen selbstverständlich solche Regeln getroffen werden.

Im Übrigen gibt es durchaus auch im Arbeitsrecht die Möglichkeit sehr spezieller auf den jeweiligen Beruf zugeschnittener Regeln, so kann beispielsweise ein kirchlicher Arbeitgeber entgegen der normalen Gleichstellungsbestimmungen ausschliesslich Arbeitnehmer der eigenen Konfession einstellen. Oder beispielsweise begündet in bestimmten Fällen die Ehescheidung des Arbeitnehmers eine Kündigung.

Hört, hört.

In der Tat. Die Vorgänge um CP mit BGB und StGB zu vergleichen, ist einfach nicht angebracht.
Der wichtige Punkt ist: Verbände dürfen entsprechende Regeln aufstellen, CP hat genau diese akzeptiert.
Alles weitere ist im Prinzip doch schon abgefrühstückt.
 
Verbände dürfen das

Hört, hört.

In der Tat. Die Vorgänge um CP mit BGB und StGB zu vergleichen, ist einfach nicht angebracht.
Der wichtige Punkt ist: Verbände dürfen entsprechende Regeln aufstellen, CP hat genau diese akzeptiert.
Alles weitere ist im Prinzip doch schon abgefrühstückt.

Und doch Unsinn. Kein juristischer Körper darf gegen die Verfassung oder das geltende Recht verstoßen. Auch Sportverbände dürfen dies nicht.

Ich führte schon das Bosman Urteil an. Der EGH erklärte die Verträge und Richtlinien der Fußballverbände und der Fußballvereine als nichtig, zumindest Teile dieser Verträge und Richtlinien. Der Berufsfußballspieler Bosman und seine Kollegen hatten die Regeln ihrer Verbandes auch akzeptiert. Nach dem Urteil brauchten sie sich nicht mehr daran zu halten.

Die Regeln er Sportverbände müssen selbstverständlich Verfassungskonform sein. Falls daran Zweifel angebracht sind, steht auch der Weg vor das BGB oder den EGH offen.

Marcos
 
AW: Verbände dürfen das

Und doch Unsinn. Kein juristischer Körper darf gegen die Verfassung oder das geltende Recht verstoßen. Auch Sportverbände dürfen dies nicht.

Ich führte schon das Bosman Urteil an. Der EGH erklärte die Verträge und Richtlinien der Fußballverbände und der Fußballvereine als nichtig, zumindest Teile dieser Verträge und Richtlinien. Der Berufsfußballspieler Bosman und seine Kollegen hatten die Regeln ihrer Verbandes auch akzeptiert. Nach dem Urteil brauchten sie sich nicht mehr daran zu halten.

Die Regeln er Sportverbände müssen selbstverständlich Verfassungskonform sein. Falls daran Zweifel angebracht sind, steht auch der Weg vor das BGB oder den EGH offen.

Marcos

Ok, Du hast recht (und ich meine Ruh').
In der Zwischenzeit kaufe ich mir ein Paar Äpfel und Birnen und schaue mir deren Vergleichsmöglichkeiten an...........
 
Claudia Pechstein keine Berufssportlerin

Hier wird niemandem verboten seinen Beruf auszüben, Fr. Pechstein ist nämlich keineswegs Berufseisschnellläuferin sondern Bundespolizistin
Hättest du mein Geschreibsel durchgelesen, dann wäre klar geworden, dass ich diesen Punkt schon selbst relativierte. Deshalb führte ich Floyd Landis auf. Dieser nutzte alle juristischen Möglichkeiten aus. Glücklicherweise konnte ihm ein Dopingvergehen auf "klassischem" Wege nachgewiesen werden. Ich bezweifle, dass die WADA mit einem Indizien-Beweis, wie bei Claudia Pechstein, gegen Floyd Landis durchgekommen wäre.

Es geht auch nicht wirklich um eine Beweislastumkehr, vielmehr gilt ein Dopingvergehen, wenn auf Grund eines Indizes die Wahrscheinlichkeit für Doping grösser als die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Ursache ist. D.h. es muss vor allem bei einem Indizienbeweis nicht das Doping zweifelsfrei bewiesen werden, sondern es muss nur eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für Doping festgestellt werden. Wenn dieser Fall eingetreten ist, reicht es auf der anderen Seite eben nicht aus, dass der Athlet einen begründeten Zweifel weckt, sondern es muss dann einen Beweis führen, dass es wesentlich wahrscheinlicher ist, dass seine Werte auf eine natürliche Ursache zurückzuführen sind als auf Doping. Dieses Konstrukt ist notwendig, um überhaupt solch indirekte Beweise wie Blutprofile zu ermöglichen.
Doch, mir geht es um die Beweislastumkehr in diesem Fall. Dieser könnte definitiv zu einem Berufsverbot führen. Und ja, die momentan angewandten Regeln sind so, wie von dir Beschrieben. Ich habe diese all zu gut verstanden.

Es geht genau um diesen Punkt: "Sondern es muss nur eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für Doping festgestellt werden." Und genau diese "überwiegende Wahrscheinlichkeit für Doping" kann die WADA nicht liefern. Eine überwiegende Wahrscheinlichkeit ist allerdings nicht ausreichend. Es muss schon eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit sein. Die wissenschaftliche Faktenlage ist zu dürftig und es gibt auch keine diesem Anspruch genügenden Studien. Man lese nur die Dispute zwischen den Experten auf diesem Gebiet.

Ich stimme auch überein, dass ein solches Konstrukt letztendlich notwendig ist, um überhaupt solch indirekte Beweise wie Blutprofile zu ermöglichen. Und genau deswegen lehne ich dieses Konstrukt beim momentanen Kenntnisstand der Wissenschaft entschieden ab.

Im Falle eines Sportlers und seiner Sportausübung im lizensierten Sport geht es hierbei um Verbandsrecht. Hier dürfen selbstverständlich solche Regeln getroffen werden.
Siehe die letzten Artikel und den Verweis auf das Bosman Urteil. Die Verbände dürfen selbstverständlicherweise keine Regeln treffen, die gegen geltendes Recht Verstoßen.

Im Übrigen gibt es durchaus auch im Arbeitsrecht die Möglichkeit sehr spezieller auf den jeweiligen Beruf zugeschnittener Regeln, so kann beispielsweise ein kirchlicher Arbeitgeber entgegen der normalen Gleichstellungsbestimmungen ausschliesslich Arbeitnehmer der eigenen Konfession einstellen. Oder beispielsweise begündet in bestimmten Fällen die Ehescheidung des Arbeitnehmers eine Kündigung.
Darüber diskutiere ich hier nicht. Die Kirchen sollten bei dieser Diskussion außen vor bleiben. Die Kirchen besitzen leider Narrenfreiheit, dürfen das Grundrecht der Meinungsfreiheit aushebeln, dürfen Straftaten begehen, brauchen sich nicht an Teile der Verfassung zu halten, dürfen gegen geltendes Arbeitsrecht verstoßen, ... Deutschland ist kein vollständig säqulärer Staat, sehr zu meinem Bedauern. Ganz schlechtes Beispiel, bei dem ich weitaus allergischer und radikaler reagieren würde, als bei unserem Fadenthema; indirekter Doping-Nachweis. Und bei diesem sollten wir bleiben. Ich bin bereit, über andere Berufsgruppen zu diskutieren; über das was die Kirchen angerichtet haben und anrichten nicht, nicht in diesem Faden.

Marcos
 
Grundsätzliches zum indirekten Doping-Beweis

Einige werden sich vielleicht fragen, warum in diesem Fädchen so vehement, engagiert und teilweise auch emotional diskutiert wird, auch von mir. Ich werde mein Problem mit diesem Fall abstrakt versuchen zu beschreiben. Es geht, zumindest mir, um eine schleichende Entwicklung.

Von Organisationen werden Grenzwerte und Richtlinien festgelegt, was beim Homo Sapiens als Normgerecht zu gelten hat. Die Grenzwerte sind dann eine Art Standardabweichung. Nun ist die Spezies Home Sapiens eine stärker differenzierte Spezies, was genau auch die Stärke dieser Spezies ist. Die Festlegung was Normgerecht ist und welche Grenzwerte anzuwenden sind finden nicht immer auf naturwissenschaftlich gut fundierten Kenntnissen statt.

Einige mir bekannte Fälle, um zu erläutern, um was es mir geht, es wird viele mehr geben ...

Fall 0:
Eine junge Frau bekommt in den USA Gebärmutterkrebs. Schlimm genug. Ihre Krankenkasse übernimmt die Kosten für die nötige Operation nicht. Nach den Daten der Krankenkasse bekommen so junge Frauen noch keinen Gebärmutterkrebs. Ihr Fall wäre a(b)normal. Diese Frau ist etwas nicht normgerechtes widerfahren.

Ausgang: Die Frau muss die Operation selber bezahlen und verklagt später die Krankenkasse.

Fall 1:
Bei einer Mutter in Großbritannien stirbt auch das zweites Kind den plötzlichen Säuglingstod. Sie wird daraufhin angeklagt. Der Sachverständige, ein Professor der Medizin, erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des plötzlichen Säuglingstods sehr gering ist, nennen wir sie Wst. Das zweifache Auftreten wäre damit Wst * Wst = Wst^2 und damit nahezu auszuschließen, also a(b)normal. Die Frau, obwohl zum dritten Mal schwanger, wird für schuldig am Tod ihrer Kinder erklärt. Nun hatte dieser Sachverständige, bei dem es schwer fällt ihn weiterhin als Professor zu titulieren, leider völlig ungenügende Kenntnisse der Mathematik. Die Statistik spricht in einem solchen Fall von korrelierten Ereignissen. Eine Multiplikation der Einzelwahrscheinlichkeiten ist bei korrelierten Ereignissen falsch. Die Festlegung was Normgerecht ist und damit verbunden die Festlegung eines Grenzwertes war wissenschaftlicher Unfug.

Auflösung: Glücklicherweise gibt es Leute die sich mit Statistik auskennen, selbstverständlich auch im vereinigten Königreich. Die Frau wurde letztendlich freigesprochen. Welche Zeit sie im Gefängnis verbringen musste entzieht sich meinem Kenntnisstand.

Fall 2:
Ein Spitzensportler hat bei einer Dopinguntersuchung ein nicht normgerechtes Blutbild, bzw. der Verlauf seines Blutbildes entspricht nicht der Norm, ist daher a(b)normal. Die Norm wurde von der WADA in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern erarbeitet, ist bei den Spezialisten auf diesem Gebiet aber stark umstritten. Der Spitzensportler wird gezwungen seine Normabweichung glaubhaft zu begründen. Das Spitzensportler von der Norm abweichen müssen, um Spitzen-Sportler zu sein, wird als Argument nicht anerkannt.

Auflösung: Der Spitzensportler zieht vor Gericht. Ausgang unbekannt.

hypothetischer Fall 3:
Ein Arbeitnehmer muss einem Gesundheitstest und einer Genanalyse seiner DNA zustimmen, um seinen Arbeitsplatz behalten zu können und weiterhin Mitglied einer Krankenkasse zu bleiben. Auf Grund eines damals unzureichenden Kenntnisstandes wird angenommen, dass dieser Arbeitnehmer wegen eines Gen-Defektes schon in jungen Jahren sterben wird, nach mehrjähriger Krankheit allerdings. Seine Gene seinen a(b)normal. Der Arbeitnehmer verliert seinen Arbeitsplatz und seinen Krankenversicherungsschutz. Erst später wird wissenschaftlich nachgewiesen, dass diese Gen-Mutation nicht schädlich ist, sondern sogar vor einigen Krankheiten schützt. Leider konnte diese Gen-Mutation nicht mehr weiter vererbt werden, da wegen dieses Defektes kein Partner sich auf ihn einlassen wollte ...

Auflösung: Dies passiert hoffentlich nie.

Einige werden nun einwenden, dass dieser Vergleich zu übertrieben wäre und dies alles zu weit hergeholt. Ich bin da entschieden anderer Meinung, währet den Anfängen. Ich sehe darin eine klare Entwicklung, der Einhalt zu gebieten ist. Es herrscht wieder die Neigung die Menschen nach Normwerten zu klassifizieren und zu behandeln und A(b)normalitäten auszugrenzen.

Das ein potenzieller Dopingsünder dann vielleicht nicht überführt werden kann, ist zu verschmerzen.

Marcos
 
AW: Grundsätzliches zum indirekten Doping-Beweis

währet den Anfängen. (...)
Das ein potenzieller Dopingsünder dann vielleicht nicht überführt werden kann, ist zu verschmerzen.
Zeig Deinem Fehlerteufel doch auch mal das [1] "währet", denn das kommt nicht von Währung und auch nicht von während, sondern von Wehr und (sich) wehren.
[2] Schreibe einen Aufsatz über den Unterschied von Final- und Relativsatzen, die im einen Fall von "dass" und im anderen Fall von u. a. "das" eingeleitet werden.

Und zur Sache:
Der erste - fehlerfreie Teil - war wohl kopiert? - Ein Hoch auf copy & paste.

Die Beispiele sind denkbar aber konstruiert und haben mit Doping und Pechstein nix zu tun, weil die, die Pächstein nehmlich - keine Anomalie, sondern die Normalität im Profisport darstellen tut.
 
AW: Grundsätzliches zum indirekten Doping-Beweis

Zeig Deinem Fehlerteufel doch auch mal das [1] "währet", denn das kommt nicht von Währung und auch nicht von während, sondern von Wehr und (sich) wehren.
[2] Schreibe einen Aufsatz über den Unterschied von Final- und Relativsatzen, die im einen Fall von "dass" und im anderen Fall von u. a. "das" eingeleitet werden.

Und zur Sache:
Der erste - fehlerfreie Teil - war wohl kopiert? - Ein Hoch auf copy & paste.

Oh ein Freud der Orthographie. Euch liebe ich ganz besonders. Und ja, bei wehret den Anfängen habe ich mich verschrieben. Uuups, da ist mir doch sogar ein falsches das durchgerutscht, oder war es ein daß oder doch ein dass. Wenn du wüstest wie egal mir das ist. Und jetzt bestehe bitte noch darauf, dass du jeden Text fehlerfrei schreiben könntest. Dann könnte ich mich fast in dich verlieben. Nach welcher Rechtschreibung schreibt denn der werte Herr, 0.8, 0.9 oder doch 1.101? Gegenüber vielen Schreiberlingen hier, versuche ich wenigstens noch gewisse Grundlagen der teutschen Schreibung wie Groß- und Kleinschreibung und Zeichensetzung einzuhalten. Wir diskutierten vor kurzem in unserem Institut über die deutsche Orthographie, ja alles böse Naturwissenschaftler. Danach gestanden wir uns gegenseitig, dass keiner von uns die deutsche Orthographie richtig beherrscht und wie egal uns dies im Grunde genommen ist. Bei das und dass bin ich übrigens weit treffsicherer als Professor ..., aber nein, keine Namen hier. Genug des Orthographie-Unsinns, der hier nicht hingehört. Das mit dem "kopieren und einsetzen" nehme ich übrigens persönlich. Auch wenn mir deine Meinung eigentlich egal ist, ich schrieb dies alles aus dem Gedächtnis.

Marcos
 
AW: Grundsätzliches zum indirekten Doping-Beweis

Hallo,

warum sind gewisse Menschen so arrogant. Die Bemerkung zu "kopieren und ersetzen" empfinde ich übrigens als Unverschämtheit.

Ich fordere dich ja auch nicht auf einen Bericht zu den Grundlagen der Chemischen Bindung zu schreiben oder mir Lösungswege für elliptische Integrale zu nennen. Was sind die Grundlagen der Quantenmechanik und warum ist die Berücksichtigung relativistischer Effekte für das Funktionieren des GPS so wichtig? Ich würde mir nie anmaßen Leute despektierlich zu behandeln, die dieses nicht wissen.

Ich nehme mir nicht sehr viel Zeit, um in diesen Foren zu schreiben. Ich beherrsche die deutsche Orthographie einigermaßen, aber bei weitem nicht perfekt. Und dabei wird es auch bleiben. Ich habe besseres zu tun, als den Rechtschreibreformen hinterher zu rennen.

Bevor du das nächste Mal auf den Unterschied zwischen Relativsätzen und Finalsätzen abhebst, solltest du mal darüber nachdenken, was Du alles nicht weißt.

Marcos
 
AW: Grundsätzliches zum indirekten Doping-Beweis

[/I]Die Beispiele sind denkbar aber konstruiert und haben mit Doping und Pechstein nix zu tun, weil die, die Pächstein nehmlich - keine Anomalie, sondern die Normalität im Profisport darstellen tut.
Oh, tut sie das tun, ja? Wir sollten jetzt aber wieder zu einer besseren Diskussionskultur zurückkommen.

Nein, die ersten beiden Fälle sind genau so passiert. Dies waren keine konstruierten Fälle sondern leider Realität.

Eine Blutanomalie wurde bei Frau Pechstein schon nachgewiesen. Ob aber Claudia Pechsteins nicht regelkonformes Blut auf Doping zurückzuführen ist, wird letztendlich nur sie uns sagen können. Und genau dieses, nämlich ob Doping im Spitzensport die Normalität ist, kann nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Für mich gibt es einen logischen Zusammenhang zwischen den genannten Fällen, den letzten fiktiven Fall einmal ausgenommen. Mir war aber schon beim verfassen dieses Textes klar, dass einige Leute dies anders sehen werden. Mit diesem kleinen Artikel wollte ich eigentlich nur erläutern, warum ich so massiv gegen die Vorgehensweise der WADA opponiere.

Marcos
 
AW: Claudia Pechstein

wayne.jpg
 
AW: Claudia Pechstein

".....Leistungswahnsystems hätten etwas mit der Welt und dem Leben zu tun, drehen diese gesellschaftlich determinierten Sporttrottel nicht selten durch. Das teilen sie mit anderen Zwangscharakteren und Paranoikern, mit Hochstaplern und Wertpapierzockern, mit von Allmachtsphantasien "....

Ich glauben der Autor ist aber noch viel schwerer gestört!

Mit welchem Recht stellen solche "Autoren" eigentlich alles infrage.
Es gibt Fakten und eine verständlicherweise zutiefst verletzte Sportlerin.
Selbst wenn sie gedopt war, was ich nicht beurteilen kann und mag, hat jeder das Recht auf einen fairen Umgang.
Und wenn C. Pechstein in ihrer Wut/Verzweiflung übertriebene Gefühle zeigt, so sollte ein Autor, der ihr Buch bewertet, die Größe (die Bildung) besitzen, sachlich zu bleiben.

Aber der Autor, Herr Roth, zeigt letztlich einen Trend, den große Teile der Presse schon seit einigen Jahren verfolgen. Mangels Fachwissen und fundierter Ausbildung wird nur noch mit "Dreck" auf Menschen geworfen.
Und das ist sehr bedauerlich, denn eigentlich sollte die Presse ein Art sachliche Kontrollfunktion in der Gesellschaft verfolgen!
 
AW: Claudia Pechstein

Dem Deutschlandfunk mangelnde Kompetenz vorzuwerfen ist aber sicher auch daneben. Die sind bei dem Thema ganz vorne dabei.
Und Frau Pechstein hat mit ihren gefühlten 127 Theorien einfach den Bogen überspannt. Während Ulle nur ein Burn-Out-Syndrom vortäuscht, wollte Madame sich ja gleich schon umbringen, hat aber noch ihren Manager vorher angerufen, damit der sie rettet... :rolleyes:

Und den letzten Satz kannst du nicht wirklich ernst meinen. Das hat die Presse noch nie, sie war schon immer ein Instrument der Mächtigen...
 
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