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Carbon entsorgen

Mit Rennradrahmen hätte ich weniger Probleme als den Rohbauten von Elektrofahrzeugen.
 
Mit Rennradrahmen hätte ich weniger Probleme als den Rohbauten von Elektrofahrzeugen.
kann schon sein, aber zehn Rennradrahmen machen dann auch schon was her. Und manch ein Haushalt ist da schon gut unterwegs.

(fahre nur Stahl, habe aber Carbonteile rumliegen und wollte Carbon im 3D-Drucker verwenden. Werd ich nicht machen, schlechtes Karma und so)
 
Inzwischen gibt es ein paar Fäden mehr zu dem Thema.

Und ein paar Infos mehr:
CfK ist, abgesehen von Platzverbrauch auf der Halde erst einmal unproblematisch, weil weder Gifte ausgewaschen werden, noch irgendwelche "Ausdünstungen" hat.
Verbrennen kann man es zur Energiegewinnung nicht, denn es braucht mehr, als es abgeben könnte. In den Müllverbrennungsanlagen ist CfK eher ein Problem.

Inzwischen gibt es ein bis zwei Firmen in Deutschland, die sich intensiver mit dem Recycling von CfK beschäftigen. Bislang wird das Zeug einfach geschreddert und daraus ein quasi "Rohmaterial" hergestellt, wofür es aber noch nicht so richtig Verwendung gibt. Daneben wird die mehr oder minder vollständige Rückgewinnung der Carbonfaser realisiert. Wie wirtschaftlich das ist und ob es für die demnächst ziemlich großen Mengen reicht, ist wohl noch offen.

Man sollte es vielleicht nicht gedankenlos für Verschleißteile und anderes Kleinzeug verwenden, aber für dauerhafte Bauteile kann man das durchaus tun. Einen Fahrradrahmen würde ich schon dazu zählen. Wer sparsam mit dieser Energie-fressenden Ressource umgehen will, läßt den eben reparieren, wenn mal etwas dran ist.
 
Verbrennen kann man es zur Energiegewinnung nicht, denn es braucht mehr, als es abgeben könnte. In den Müllverbrennungsanlagen ist CfK eher ein Problem.
Warum das? Ich bin beruflich schon auf einigen Müllverbrennungsanlagen gewesen. Betreiber und Betriebspersonals haben mir eigentlich immer bestätigt, das man da so gut wie alles in den Müllbunker werden kann.
 
Warum das? Ich bin beruflich schon auf einigen Müllverbrennungsanlagen gewesen. Betreiber und Betriebspersonals haben mir eigentlich immer bestätigt, das man da so gut wie alles in den Müllbunker werden kann.
Hörensagen: die Fasern sollen wohl gar nicht oxidieren sondern nur in Fragmente zerbröseln und diese landen dann (hoffentlich) im Filter und nicht in der Umgebung. Und den Filter verstopfen sie dabei wohl viel schneller als so ziemlich alles andere.
 
Hörensagen: die Fasern sollen wohl gar nicht oxidieren sondern nur in Fragmente zerbröseln und diese landen dann (hoffentlich) im Filter und nicht in der Umgebung. Und den Filter verstopfen sie dabei wohl viel schneller als so ziemlich alles andere.
Also so weit ich weiß, ist das Verbrennen von Carbon im freien schon schlecht, weil dann quasi Asbest ähnliches Zeug durch die Luft fliegt. In so einer Müllverbrennung sollte das eigentlich kein Problem sein, da es ja ein geschlossenes System ist. Im Kessel herrscht eh Unterdruck, wodurch nichts entweichen kann. Danach folgt immer eine mehrstufige Rachgasreinigung, inklusive Filteranlage.
 
CfK ist, abgesehen von Platzverbrauch auf der Halde erst einmal unproblematisch, weil weder Gifte ausgewaschen werden, noch irgendwelche "Ausdünstungen" hat.

Auf welcher Halde? Carbon darf nicht deponiert werden. Vielleicht in Afrika oder Indien?

Und wenns geschreddert wird, kommt es wohl jetzt als tolles Additiv bei den 3D-Druckern ins Regal, in die vergurkten Teile, in den Mülleimer oder bestenfalls als Ersatzteil in die Waschmaschine, wo dann 10 Jahre später vergessen wurde, dass da noch Carbonteile enthalten sind. Meiner Meinung nach ein unappetitliches Pyramidensystem, was das Problem nicht nur nicht löst, sondern weltweit verteilt und aufschiebt.
 

erster Link so:
"Die isolierten Fasern können nun zu Pellets oder Fasermehl zermahlen und als Füllstoffe in Spritzgussgranulaten oder Bauprodukten eingesetzt werden. Oder die Fasern erhalten eine spezielle Beschichtung, mit der sie sich in eine andere Matrix einbinden lassen. So werden CFK-Abfälle erneut zum Rohstoff für die Kunststoffindustrie."

also Augen zu und weiter verteilen, zweiter:

"Ein weiterer Vorteil: Die recycelten CFK lassen sich für additive Fertigungsverfahren wie den 3D-Druck verwenden. »Das ist ebenfalls ein Trendthema der Branche, mit dem sich Produktionsprozesse effizienter gestalten und Kosten sparen lassen«, "

das gleiche, hier dann:

"Wir haben nachgewiesen, dass es generell machbar ist, aus recycelten CFK-Fasern Bipolarplatten für Batterien und Brennstoffzellen herzustellen. Das zeigt, dass Recycling im ganzheitlichen Ansatz funktioniert. Das ist gerade für..."

Dann kommt das Zeug einfach in die Batterien.

Immerhin, die Firma Roth International hat wohl ein gutes Verfahren mit Patent, die Bayern mal wieder! Und die RWTH Aachen war auch schon beim Amt, das liest sich ebenfalls vielversprechend. Danke für die Links!
 
Wonach wohl? Bis heute kann niemand Carbon ordentlich entsorgen. Vielleicht müssen in 50 Jahren unsere Kinder unsere alten Rennradrahmen ausgraben. Dann lieber den Thread.

Oder hab ich die Lösung verpasst?

Glaube mir, das wird in 50 Jahren deren kleinste Sorge sein.
 
Die industrielle Revolution war ja eigentlich keine schlechte Idee. Man wollte effizienter und kostengünstiger werden. Das kann auch umweltschonender sein. Mittlerweile ist die Wirtschaft aber....... sagen wir mal: entartet.
Über Carbonrecycling weiß ich, dass es gehäckselt wird und das Harz von den Fasern getrennt wird. Die Kurzfasern werden wiederverwendet für Gussteile. Man forscht an umweltfreundlichen Harzsystemen. Scott hat mal teilweise Flachsfaser im Rahmenbau verwendet. Irgendein Fraunhofer Institut beschäftigt sich mit all diesen Problemen und will Fasern und Harze suchen, die weniger problematisch sind.
Ehrlich gesagt muss ich immer etwas lachen über Dinge wie ökologischer Fußabdruck und CO2-neutral. Das hinkt doch an allen Beinen. Wir in der westlichen Welt räumen doch nur den Dreck vor die Haustür. Und dann wird noch mit dem Finger auf Länder gezeigt, die für uns produzieren. Über Vieles bekommt man doch keine Informationen. Ein verunsicherter Kunde kauft doch nicht.
 
Leute, hört auf zu träumen und beschäftigt euch mal mit der Realität!
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Rahmen sehen nicht so aus als wären sie einen Meter gefahren worden. Keine Farbe dran usw. Sind das Plagiate, die aus dem Verkehr gezogen wurden oder Material was man nicht verkaufen konnte?
 
Nach aktuellem Stand bleibt doch derzeit nur die Problemstoffsammlung.
Es wäre sich mal interessant zu erfahren, wie die deutschen Bikefirmen damit umgehen. Im Rahmen von Crash-Replacement, Tests etc. sammelt sich bei denen ja durchaus was an.
 
Also für die Felgen hätte ich eine Idee: runden Spiegel einbauen und dann teuer als Kunstwerk verkaufen. Oder Kleiderbügel wie Lightweight sie anbietet.
 
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